Saison 2022/23
Regionalliga Nordost
9. Spieltag

Volksstadion
(Greifswald)

Samstag, 15. Oktober 2022 / 13:00 Uhr

Greifswalder FC -
BFC Dynamo


1:1 (1:1)


Tore:
1:0 (23.) Abu-Bakarr Kargbo
1:1 (26.) Leonidas Tiliudis

Gelbe Karten: Moritz Rosenberg (35.), Artis Lazdins (90.+3.) / - .
Schiedsrichter: Tobias Hagemann
Zuschauer: 1.542

 

Weiter geht sie, meine Jagd gegen die insgesamt 90 Regionalliga-Stadien, wo ich überall mindestens mal ein Spiel gesehen haben will. Mir fehl(t)en ja noch vier Stück: SGV Freiberg (Regionalliga Südwest / das Gastspiel meines OFC wurde aus Sicherheitsgründen nach Nöttingen verlegt), Phönix Lübeck (hier waren wir letzte Saison, als sie in ihrem Ausweichstadion gespielt haben. Jetzt sind sie wieder zurück in ihrem eigenen Stadion), Hertha BSC Berlin II (hätte ich schon mehrmals mit Altglienicke machen können, die ebenfalls hier spielen. Aber würde es gerne mit dem „Haupt“verein machen, die jungen Herthaner spielen aber zu 90% ihre Heimspiele Freitags – also: Muss nach der Eishockey-Saison im nächsten Frühjahr gekreuzt werden) und der Greifswalder FC (letzten November bei unserem Besuch fiel nach dem Aufwärmen das Flutlicht aus und es wurde kurzfristig auf dem Nebenplatz gespielt). Nachdem die letzten Spiele des OFC bis zur Winterpause terminiert wurden, ergaben sich für mich wieder die ein oder anderen Samstage, die ich zum verplanen hatte, da einige Spiele auf Freitag oder Sonntag gelegt wurden. Mit Freiberg und Lübeck klappte es kurzfristig nicht mehr und als die Regionalliga Nordost als letzte Liga alles durchterminierte, sah ich, dass die Hertha-Jungs tatsächlich wieder fast durchwegs Freitag Abend spielen, also hier auch einen Haken dran gemacht. Beim genaueren Hinsehen sah ich dann aber Greifswald an einem für mich freien Samstag und dazu auch noch gegen den BFC, was sich sehr reizvoll anhörte. Schnell mit dem Nauheim-Spielplan abgeglichen, uffffff, Freitags in Kaufbeuren. Dann noch gesehen, dass am Samstag Abend auch Pogon Stettin in der polnischen Ekstraliga (1. Liga) ein Heimspiel hat, das wäre ja perfekt. Die Strecken kontrolliert und gesehen, dass es von Kaufbeuren bis Greifwald 925 Kilometer sind. Man sollte in Kaufbeuren um 22 Uhr weg kommen und Anpfiff in Greifswald war um 13 Uhr. Geplante Fahrstrecke zwischen beiden Spielstätten knapp über 8,5 Stunden, wenn man direkt durchfährt. Wenn man über mein zuhause fährt, wären es über fast 11 Stunden gewesen. Mal davon abgesehen, dass diese Tour logistisch sowieso nicht sinnvoll war, war hiermit klar, dass ich zuhause quasi keinen Schlaf bekommen würde und somit nur eine Direktfahrt mit Übernachtung in einem Hotel in Frage kommen würde. Aber es waren noch ein paar Wochen und ich nahm es erst einmal in meine Planungen mit auf. Beim OFC-Auswärtsspiel in Kassel konfrontierte ich Bernd erstmals mit meiner Idee und er zeigte sich direkt interessiert, wollte aber noch mal darüber nachdenken. Nach zwei Tagen kam dann sein „go“ und ich fragte noch eine handvoll andere Personen ab, bei denen ich mir evtl. ebenfalls Bock auf diese Tour vorstellen konnte und fand mit Christian tatsächlich noch einen insgesamt dritten Mitfahrer in unserer Gruppe.

Als knapp anderthalb Wochen vor diesem Trip die Tickets von Pogon Szceczin in den freien Verlauf gingen, gab es m.E. nicht die allerbesten, um hier gute Sicht auf Heim- und Gästeblock zu haben. Ich las mich dann noch ein wenig ein und sah, dass drei Tage später noch eine Vorverkaufsfrist enden würde und dann noch mehr Tickets in den freien Verkauf kommen würden. Also an jenem Freitag dann Mittags pünktlich zum Verkaufsbeginn vor dem Rechner gesessen und 3 Tickets nebeneinander zu umgerechnet je 13,80 Euro geschossen, die aber komplett mittig waren, mit bester Sicht auf beide Fanblöcke. Sehr zufrieden gestellt, buchte ich dann auch ein Hotel für uns Drei in Brehna, was kurz hinter Halle an der Saale liegt und von Kaufbeuren aus etwas mehr als 4,5 Stunden Fahrzeit bedeutete. Insgesamt wären es etwas mehr als die Hälfte der Strecke aus dem Allgäu an die Ostsee und nach dem Eishockey hätte ich sowieso knapp 4 Stunden Rückfahrt nachhause, also sollte das kein Problem für mich darstellen. Einzig, es würde eine kurze Nacht werden, aber gut, da muss ich wohl durch, wenn ich schon solche Touren plane. Tickets für Kaufbeuren und Greifswald waren kein Problem, die planten wir dann an der Abendkasse zu holen.

Freitags war ich dann wieder früh im Büro, um dann um 13 Uhr den Hammer fallen lassen zu können. Zuhause schnell etwas gegessen, die Tasche geschnappt und das Auto gewechselt (meins kam dann endlich wieder aus der Werkstatt – anderthalb Wochen nach meinem erneuten Wildunfall), ging es gegen 13:40 Uhr los und die Tour startete. Ich tankte in Staden noch schnell voll und in Stockheim wartete Christian schon, welcher mir dann mit seinem Auto hinterher fuhr, weil er es in Langenselbold abstellte, wo wir auch Bernd einsammelten. Fast pünktlich kamen wir um 14:20 Uhr dann auch auf die Autobahn und dieser war glücklicherweise sehr leer für einen Freitag Nachmittag. Kurz vor Kaufbeuren tankten wir noch schnell voll, damit wir das schon hinter uns hatten und kamen etwa eine Stunde vor Spielbeginn am Stadion an. Hier holten wir uns trotz gutem Beginn die übliche ECN-Niederlage (die 15. In den letzten 16 Spielen in Kaufbeuren und beim einzigen Sieg, welcher auch nur nach Verlängerung war, durften coronabedingt ironischerweise keine Zuschauer in die Arena) ab und machten uns direkt nach Spielende und dem aufmunternden Applaus für die eigene Rumpftruppe (es fehlten kurzfristig drei Leistungsträger erkrankt) wieder auf den Weg. An einer Tankstelle holte ich mir noch einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu essen, während Bernd noch ein Bier zu sich nahm, war Christian hinten schon im Reich der Träume verschwunden. Ich hatte unter der Woche zuvor glücklicherweise Nachts recht gut geschlafen und dazu unterhielt mich Bernd unterwegs wirklich gut, so dass ich nicht wirklich müde wurde. Wir checkten um 2:45 Uhr an der Rezeption ein (ich hatte mit ca. 2:30 – 2:45 Uhr auch gerechnet) und um 3 Uhr lag ich bereits im Bett. Leider hatte ich aufgrund eines unruhigen Magens zu dieser eh schon kurzen Nacht, auch dazu keine wirklich geruhsame. Am Ende kam ich vielleicht auf ca. 3 bis 3,5 Stunden Schlaf, als um 7:15 Uhr der Wecker klingelte. Ich gammelte noch ein paar Minuten im Bett herum und musste mich dann (bei aller Vorfreude auf die beiden Fußballspiele heute) doch echt dazu aufraffen aufzustehen, aber nach einer Dusche fühlte ich mich wenigstens wieder halbwegs wie ein normaler Mensch.

Wir hatten 8 Uhr als Abfahrt ausgemacht, waren aber sogar fünf Minuten früher alle am Auto. Schnell noch vollgetankt sowie ein belegtes Brötchen und ein Kaffee gekauft, waren wir aufgrund der Autobahn-nahen Lage des Hotels um 8:05 Uhr bereits auf der A9 in Richtung Berlin unterwegs. Mit dem Berliner Ring, wurde die Hauptstadt umfahren und ab dem Dreieck Spreeau ging es dann nur noch in Richtung Norden. Auf das abbiegen in Richtung Stettin verzichteten wir natürlich erstmal und auf der A20 in Richtung Stralsund machten wir dann Meter, ehe wir bei Gützkow die Autobahn verließen und die letzten 20 Kilometer Landstraße fahren mussten. Zuerst hatten wir noch ein klar erkenntliches Auto mit Gästefans vor uns, dieses wurde dann aber mit einem von hinten mit Blaulicht kommenden Polizei-Bus gestoppt. Als wir daran vorbei fuhren, sahen wir Männer drin sitzen im Alter von 50+ Jahren, welche im ersten Moment nicht wirklich gefährlich aussahen. Aber wahrscheinlich muss man das ganze Aufgebot auch irgendwie rechtfertigen und macht dann solche Aktionen, kapieren muss man es trotzdem nicht wirklich. Eine knappe Stunde vor Anpfiff kamen wir dann am Volksstadion an und bekamen noch einen Parkplatz direkt an der Straße des Stadions, nur etwa 200 Meter Fußwegstrecke zum Eingang des Volksstadions.

Am Eingang dann direkt gesehen, dass man nur einen normalen DIN A4 Zettel bekommt, als würde man sich das Ticket online bestellen, ziemlich nervig, aber okay. Drinnen hielt sich der Andrang so früh noch stark in Grenzen, so dass wir erstmal schauten, welches Klientel so anwesend war und machten uns dann auf die Foto-Runde, so weit wie man sich zumindestens bewegen konnte. Vor elf Monaten war ich ja schon mit Snicki im Volksstadion und da wurde das Spiel durch den oben bereits erwähnten Flutlichtausfall auf den Nebenplatz verlegt (zur Erinnerung => KLICK MICH!), deswegen sagte ich auch diesem Kunstrasenplatz noch mal kurz „Hallo“, welcher damals bei mir noch für einen ziemlich dicken Hals auf der 700 Kilometer langen Heimfahrt sorgte. Heute kann ich darüber schmunzeln, nachdem der Hauptplatz dann auch endlich abgehakt wurde und uns quasi diese nette Tour zusätzlich bescherte – think positive! Dennoch schickte ich Snicki noch ein Bild von diesem Platz und danach holten wir uns jeder eine Wurst und ich gönnte mir ein Bierchen zur Feier des Tages, den von uns aus weitest entfernten Regionalliga-Ground (im zweiten Versuch) endlich abgehakt zu haben. Wir stellten uns dann seitlich neben Supporterbereich der einheimischen Fans und warteten auf den Anpfiff, welchen ich von hinter dem Tor fotografierte. Die GFC-Fans hatten ein paar Fahnen verteilt, welche aber nur bedingt von den eigenen Leuten geschwenkt wurden und präsentierten eine kleine Blockfahne. Die Gästefans, von denen wir uns allgemein mehr erwartet hatten, verfolgten den Einlauf der Teams und den Anpfiff eher unspektakulär und recht stumm.

Der BFC Dynamo hatte letzte Saison eine überragende Runde in der Regionalliga Nordost gespielt und wurde auch verdient Meister. In den Relegationsspielen zum Aufstieg in die 3. Liga scheiterte man aber am VfL Oldenburg und spielt somit weiterhin viertklassig. Im Sommer gab es aber einen Trainerwechsel, denn mittlerweile steht der ehemalige OFC-Spieler Heiner Backhaus bei den Ostberliner an der Seitenlinie. Backhaus trainierte letzte Spielzeit noch den OFC-Ligakonkurrenten Rot-Weiß Koblenz und hatte ursprünglich beim Oberligisten Sportfreunde Lotte zugesagt, wechselte dann aber recht kurzfristig zu den Hauptstädtern, um beim Regionalligisten mit Blick auf die 3. Liga zu trainieren. Man startete aber schlecht und steht mit nur neun geholten Punkten aus acht Spielen auf Platz 11 und hat nur drei Punkte Vorsprung auf die Relegationsplätze nach unten, wohingegen der Zug nach oben mit 12 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Berliner AK bereits abgefahren zu sein scheint. Einen Platz vor dem BFC stand der Aufsteiger von der Ostsee, welcher mit zehn Punkten mehr einen ganz ordentlich Start hinlegte, aber auch natürlich definitiv nach unten schielen muss und vermutlich auch kein anderes Ziel als den Klassenerhalt haben wird. Die Gäste waren zu Beginn aber das spielstärkere Team und hatten auch die ersten Chancen, aber es war der GFC, der nach einem schönen Pass in die Spitze durch Abu-Bakarr Kargbo zum 1-0 traf. Nur wenige Minuten später traf der amtierende Meister aber durch Leonadis Tiliudis zum 1-1 Ausgleich traf und somit hatten beide Feldspieler mit Offenbacher Vergangenheit ein Tor erzielt. Netter Nebenaspekt, bringt aber den OFC leider auch nicht weiter. In der ersten Halbzeit passierte danach nicht mehr viel und da wir nicht mehr damit rechnen, dass im Gästeblock irgendwas Besonderes passieren wird, wechselten wir zur zweiten Halbzeit die Seiten und hatten von hier bessere Sicht auf den Rasen. Die Partie verflachte im zweiten Abschnitt zusehends und am Ende blieb es bei dem wohl gerechten Remis, denn der BFC hatte in der ersten Halbzeit jeweils noch einen Pfosten- bzw. Lattentreffer, während der GFC bei besserem Ausspielen der Konterchancen zum Ende hin auch durchaus den Lucky Punch hätte setzen können.

Auch wenn wir keinerlei Zeitdruck hatten, machten wir uns dennoch direkt nach Abpfiff auf den Weg zum Auto, denn wir hatten heute ja noch ein zweites Spiel geplant…

 

Zu Teil 2 => KLICK MICH!