Saison 2022/23
EIHL (Elite Ice Hockey League)

37. Spieltag

Sky Dome Arena - Planet Ice Rink
(Coventry / ENG)

Samstag, 04. Februar 2023 / 19:00 Uhr

Coventry Blaze - Cardiff Devils
6:0 (2:0/0:0/4:0)


Tore:

1:0 (00:22) Marly Quince (John Curran, Brady Norrish)
2:0 (05:09) J.D. Dudek (David Clements, Kim Tallberg)
3:0 (43:36) Colton Yellow Horn

4:0 (54:24) Kim Tallberg (Colton Yellow Horn, Nathanel Halbert/5-3)

5:0 (58:07) Tanner Lishchynsky (Nathan Ripley/5-6)

6:0 (58:36) Nathan Ripley (Alex Forbes)


Strafen: COV: 10 / CAR: 16
Powerplay: COV: 1 von 7 / CAR: 0 von 4

Schüsse: COV: 46 (17/8/21) / CAR: 23 (9/9/5)
Torhüter:
 COV: Paavo Hölsä (0:00-60:00) / CAR: Taran Kozun (0:00-60:00)

Schiedsrichter: Chris Wells und Dean Smith
Zuschauer: 2.385

 

Zu Teil 1 des Berichts => KLICK!

 

Als wir dann am Auto angekommen waren, war es (wegen zwei langen Nachspielzeiten u.a. durch eine lange Verletzungsunterbrechung kurz vor der Halbzeitpause und des weiten Fußmarsches zum Auto) bereits 17:20 Uhr und das Navi zeigte eine Ankunftszeit von 18:48 Uhr in Coventry an. Wir hatten allerdings noch das Problem, dass wir unser Elektroauto vor dem Spiel nicht volltanken konnten (siehe im Bericht zuvor) bzw. auch gar nicht wussten, ob wir das hinbekommen würden. Wir einigten uns darauf erstmal in Richtung Norden zu fahren und am ersten Rastplatz zu schauen, ob das allerdings irgendwie funktioniert. Ansonsten hätten wir schweren Herzens für mich umdrehen müssen, um sicher noch mit dieser Befüllung zurück zum Flughafen zu kommen. Am Rastplatz sahen wir keine Ladestation und ich sagte zu Patrick „einen Versuch machen wir noch, in ein paar Kilometern sind wir im Milton Keynes, da wird mir autobahnnah noch etwas angezeigt“. Dort angekommen, fanden wir tatsächlich Ladesäulen von zwei verschiedenen Firmen, bei der ersten funktionierte die Zahlung per normaler Kreditkarte nicht und als wir es bei den Säulen gegenüber versuchten, klappte es glücklicherweise endlich. Leider mussten wir aber erstmal knapp 15% drauf laden, damit wir dann keine Probleme für die Weiterfahrt bekommen würden und verloren so eine weitere Viertelstunde. Dennoch waren wir erstmal froh und erleichtert, dass wir etwas gefunden hatten, was auch funktionierte. Wir nahmen unsere Fahrt in Richtung Norden wieder auf, hatten aber mittlerweile schon 19:22 Uhr auf dem Navi stehen und das bei einem ersten Bully von 19:00 Uhr. Sauärgerlich, aber alles dem ganzen Durcheinander mit dem Laden des E-Autos vor dem Fußballspiel geschuldet. Wir kamen auch zu diesem Zeitpunkt in der Stadt an, hatten dann aber eine ewig lange Baustelle mit Ampeln und konnten so nicht direkt zur Halle fahren, sondern mussten erstmal von der Halle weg und dann hinter der Baustelle wenden, also nächster Zeitverlust. Dann fuhren wir an der Halle vorbei, aber das herausgesuchte Parkhaus war einfach bereits geschlossen, wir versuchten einen Parkplatz an der Straße zu ergattern, was aber mitten in der Stadt nicht funktionierte. Also steuerten wir das nächste Parkhaus an und stellten hier die Karre ab. Von hier waren es knapp 500 Meter Fußmarsch zur Halle, wo wir gerade ankamen, als die Fans die Halle zum Rauchen verließen, denn es war gerade die erste Drittelpause eingeläutet.

Das Zu-Spät-Kommen ärgerte mich schon maßlos, aber nunja, zu ändern war es dann ja auch nicht mehr. Schnell noch ein Ticket gelöst für 19 Pfund und rein in die Arena. Hier holten wir uns zuerst an einem Automaten ein Bier zu je 5 Pfund und setzten uns seitlich auf die Geraden und schauten nach Wiederbeginn dem Treiben auf dem Eis zu. Die Gäste aus Cardiff unterstützt von ca. 250 Schlachtenbummlern unter den 2.385 Zuschauern waren als Tabellenzweiter zu den Tabellenfünften angereist und hätten mit einem Sieg die Teilnahme an den Play-offs auch rechnerisch fest machen können, auch wenn bei fast 30 Punkten Vorsprung auf Platz 9 hieran Niemand mehr zweifelt. Man lag hier heute aber nach den ersten 20 Minuten mit 0-2 in Rückstand und versuchte im zweiten Drittel alles um heran zu kommen. Der einheimische Torhüter zeigte eine bärenstarke Leistung und so blieb den Devils der Anschlusstreffer versagt. Im letzten Abschnitt waren dann die Gastgeber wieder das aktivere Team und hatten (auch durch teilweise dumme Fouls der Waliser Mannschaft) sehr viele Torschüsse. Das 3-0 fiel recht früh, dennoch versuchte der Coach der Gäste Alles und nahm bereits acht Minuten vor dem Ende den Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Hier schwächte man sich aber erneut und nahm zwei weitere Strafzeiten binnen kürzester Zeit. Bei doppelter Überzahl fiel das 4-0 und trotzdem wurde danach erneut der Goalie vom Eis genommen, woraus das 5-0 entstand. Anderthalb Minuten vor dem Ende wurde das halbe Dutzend vollgemacht und Cardiff mit einer herben Klatsche nachhause geschickt.

Nach Spielende gingen wir dann noch mal zum Gäste-Bus, wo ich mit dem Ex-Nauheimer, Mark Richardson (Kapitän von Cardiff und der britischen Nationalmannschaft), einen kurzen Talk hielt. Als wir uns auf den Weg zurück zu unserem Auto machten, holten wir uns in einem Tasco noch ein paar belegte Sandwiches und aßen diese im Auto auf. Wir fuhren dann los und kamen mit 12% Rest im Auto wieder an unserer Ladestation in Milton Keynes an, wo wir uns wieder an dem Strom hängten und auf 100% aufladen wollten. Als wir nach anderthalb Stunden von unserem Wecker geweckt wurden, haben wir gesehen, dass sich das Laden aber irgendwie bei 71% selbst abgeschaltet hatte. Ich schaute dann noch mal in den Online Maps nach und fand kurz vor London noch eine Ladestation des gleichen Typs und deswegen entschieden wir uns erstmal wieder ein Stückchen zu fahren. Knapp 25 Meilen vor der englischen Hauptstadt fuhr ich dann also noch mal vom Highway und diese Ladestation befand sich in einer ganz dunklen Ecke auf dem Parkplatz eines Hotels. Wir schlossen uns also noch mal an und hätten so in etwas mehr als einer halben Stunde die nötigen etwa 90% gehabt (man muss beim abgeben des Mietwagens über 75% haben, sonst muss man eine nachträgliche Zuzahlung leisten), um mit genug Ladung die Karre wieder abzugeben. Wir standen also Nachts um 2:20 Uhr in dieser dunklen Ecke und luden das Auto auf und rechneten eigentlich mit etwas Ruhe, als nur wenige Minuten plötzlich ein Auto vorfuhr, sich neben uns stellte, an der Ladesäule schaute und wieder zurück in sein Auto einstieg. Knapp fünf Minuten später stieg er wieder aus und klopfte an unsere Türe. Er erklärte uns, dass er seine Kinder im Auto hätte (Nachts um halb 3) und nur noch 1% Ladung in seinem Elektromotor. Er würde nur eine Meile entfernt wohnen, aber es wäre ihm zu unsicher, ob wir ihn nicht mal für fünf Minuten ran lassen könnten!? Nun gut, wir hatten ja eh Zeit, also koppelten wir wieder ab, ließen ihn ein paar Minuten ran und steckten uns danach dann selbst noch mal an. Als wir genug Saft hatten, um mit über 75% abgeben zu können, fuhren wir dann weiter und hatten direkt wenige hundert Meter vor der Abfahrt zu den Rental Car Stations am Flughafen Heathrow noch eine Vollsperrung aufgrund eines Unfalls. Zum Glück hatten wir genug Zeit, aber dennoch natürlich nervig, weil ich ziemlich müde war und wenigstens das Auto erstmal heile abgeben wollte. Immerhin dauerte es nur eine knappe Viertelstunde und wir konnten danach weiter fahren und waren um 4:15 Uhr dann bei unserem Anbieter. Das Auto wurde kurz gecheckt und der Shuttle Service fuhr uns dann zum Terminal. Wir gingen direkt durch den Security Check, holten uns dahinter dann einen Kaffee und setzten uns auf die Bank, wo wir die Reste unserer vor ein paar Stunden in Coventry gekauften Sandwiches zum Frühstück vernichteten. Wir chillten hier noch ein wenig vor uns her und gingen dann ganz gemütlich in Richtung unserem Gate B37, welches natürlich gefühlt am Arsch der Welt war und weshalb wir sicherlich locker noch 10-12 Minuten zu Fuß  bauchten.

Als wir am Gate angekommen waren, begann schon das Priority Boarding, dieses hatten wir natürlich nicht, also blieb kurz Zeit für die Toilette. Als wir zurück kamen, konnten wir dann ebenfalls unseren Kutter betreten, welcher glücklicherweise absolut leer war und so konnte Patrick noch vor dem Start eine Reihe nach vorne wechseln. Gefühlt hatte sowieso Jeder der wollte eine eigene Reihe für sich. Dementsprechend schnell ging auch das Boarding rum und wir hätten eigentlich früher starten können, bis die Durchsage vom Kapitän kam, dass man den Finger, über den wir kurz zuvor den Flieger betreten hatten, beim abkoppeln beschädigt wurde und erst mal ein Techniker kommen musste. Also flogen wir mit Verspätung am Heathrow los, landeten letztendlich aber um 9:06 Uhr, also nur eine Minute später, als offiziell geplant war. Leider standen wir an einer Außenposition und so mussten wir mit einem Bus ans Terminal fahren. Beim Aussteigen verabschiedete ich mich bereits von Patrick, denn ich wollte zügig zum Fern-Bahnhof um den von mir ausgesuchten Zug zu erreichen. Da wir von außerhalb der EU einreisten mussten wir aber erst nochmal durch die Passkontrolle, was alles Zeit kostete. Dann noch einmal kurz in die falsche Richtung gejoggt, merkte ich dies zum Glück recht schnell. Zurück und in die andere Richtung, aber die Zeit wurde immer weniger. Am Fernbahnhof kam ich an, dann waren hier aber nur die Gleise 7 bis 10, also noch mal ein paar Minuten zwischen schnellen Schritten und teilweise auch rennen. Da ich bekannterweise auch nicht wirklich sportlich fit bin, war ich eigentlich schon recht müde und gab für ein paar Sekunden die Hoffnung schon auf, ehe ich meinen inneren Schweinehund noch mal überwand und exakt um 9:44 Uhr die Treppe zum richtigen Gleis 4 herunter rannte, wo gerade der Zug einfuhr. Allerdings blieb er nicht bei mir stehen, sondern noch mal 100-150 Meter weiter vorne. Mit wirklich allerletzter Kraftreserve ging es noch mal das Gleis entlang, wo freundlicherweise ein Zugbegleiter die Tür offen hielt, womit ich und eine weitere Frau hinter mir, den Zug noch erreichten. Komplett durchgeschwitzt buchte ich direkt noch schnell online mein Ticket, da der Zugbegleiter dieses natürlich sehen wollte. Danach musste ich erstmal meine Jacke ausziehen und runter kommen. Dennoch war ich glücklich diesen Zug erreicht zu haben, denn der nächste Zug in Richtung Friedberg hätte mich 50 Minuten später ankommen lassen und darauf hatte ich absolut keinen Bock. Im Frankfurt-Süd musste ich noch mal umsteigen und dann kam ich pünktlich um 10:45 Uhr in Friedberg an, wo auch gerade meine Eltern vorfuhren und mich abholten. Eine halbe Stunde später kamen wir dann zuhause an und nachdem ich meinen Rucksack ausgepackt hatte, haute ich mich erstmal auf´s Ohr, denn in den 51 Stunden zuvor kam ich gerade mal auf 5,5 Stunden Schlaf, wovon eine im Auto und eine halbe Stunde im Flieger, also alles andere als geruhsam. Dennoch war ich happy, dass (bis auf die Verspätung beim Eishockey) soweit alles geklappt hat und wir endlich mal wieder auf der Insel waren. Ich hoffe und glaube, bis zum nächsten Mal dauert es jetzt nicht wieder vier Jahre.