Saison 2022/23
National 2, Gruppe B (4. Liga F)
3. Spieltag

Parc Des Sports
(Haguenau / F)

Samstag, 03. September 2022 / 18:00 Uhr

FCSR Haguenau -
FC Fleury 91

1:1 (1:0)

Tore:
1:0 (26.) Nassim Bakria

1:1 (50.) Florent Sauvadet

Verschossene Elfmeter: Yacouba Cissé (82.+83./FCSR Haguenau)
Gelbe Karten: Lucas Schnepp (75.), Seidou Barazé (79.) / William Séry (25.).
Schiedsrichter: Philippe Lucas
Zuschauer: ca. 400

Für das Wochenende hatte ich mir doch noch mal eine richtige Tour rausgesucht, da es der letzte komplett freie Sonntag für die nächsten Monate sein wird, denn in Nauheim haben die Testspiele ja bereits wieder begonnen und übernächstes Wochenende beginnt der Liga-Alltag, da sind im Normalfall die Freitage und Sonntage verplant. Ich hatte einige Zeit lag überlegt, was ich denn nun machen würden. Samstags der OFC in Freiberg (mit Re-Komplettierung der Regionalliga Südwest) war klar, aber dann? Mein Heimatverein hatte Derby Samstag Abends, aber das könnte zeitlich knapp werden. Aber ich hatte auch kein besonders interessantes Abendspiel gefunden, welches von Freiberg erreichbar ist und damit ich im südlichen Teil der Republik bleiben kann. Mittlerweile wurde dann das Kickers-Spiel aus Sicherheitsgründen von Freiberg ins 70 Kilometer entfernte Nöttingen in die Nähe von Karlsruhe verlegt und es ergaben sich neue Möglichkeiten. Ich liebäugelte lange damit Abends dann entweder zum Heimatverein-Derby zu fahren oder mit Sparta Bürgel, einem Stadtteil von Offenbach en vorletzten Ground der Gruppenliga Frankfurt Ost zu machen und Sonntags dann eine separate Tour nach Gütersloh oder nach Antwerpen, aber die richtig interessanten Doppler-Möglichkeiten gab es bei den beiden Grounds auch nicht. Ich sah dann, dass Samstag Abends um 18 Uhr der FCSR Haguenau terminiert war, ein Aufsteiger in die vierte Liga des Nachbarlandes, welchen ich aus Freiberg nicht zu Spielbeginn hätte erreichen können – aus Nöttingen aber schon. Somit war der Samstag fix verplant und es galt nur für den letzten Tag des Wochenendes etwas zu finden. Doch bei Gütersloh oder Anderlecht bleiben? Hm, nein, beim genaueren Hinsehen fand ich zwei Eliteliga Vorarlberg (3. Liga Österreich) Spiele um 10:30 Uhr und sah, dass Altach (1. Liga Österreich) und Vaduz (2. Liga Schweiz) Mittags dann spielten. Da ich aber in der 1. Liga Österreichs nicht wirklich vor der Komplettierung stand, entschied ich mich für letzteres Spiel, zumal mir der Länderpunkt Liechtenstein schon länger unter den Fingernägeln brannte. Außerdem waren hier Feierlichkeiten zum 90-jährigen Vereinsbestehen angedacht und ich erhoffte mir ein wenig was. Die Tour stand also, jetzt musste eine Woche zuvor nur noch ein Hotel gebucht werden, was sich im ersten Moment nicht ganz so einfach gestaltete, da ich nicht bereit war für ein Einzelzimmer für die paar Stunden nur zum Schlafen 80 Euro, oder mehr, hinzublättern. Im Bereich des Bodensee (ich hätte gerne die Fahrerei Samstag Abends auch Haguenau kommend noch hinter mich gebracht) konnte man getrost sogar noch mal eine 1 vor diese Zahl setzen. Ich fand dann etwas in Stuttgart, was mir eigentlich zu weit weg war vom morgendlichen Spielort am Sonntag, aber es ließ sich nun mal nicht ändern.

Am Freitag Abend mit dem EC Bad Nauheim in Köln gewesen und gegen 2 Uhr daheim gewesen, konnte ich wenigstens ausschlafen und der Wecker klingelte erst um 9 Uhr etwa. Ganz gemütlich aufgestanden und erstmal in aller Ruhe gefrühstückt, machte ich mich um 10:45 Uhr auf den Weg, nachdem ich noch meine Tasche schnell fertig gepackt hatte. Ein klein wenig Verkehr war unterwegs und an den üblichen Stellen gab es ein wenig Verzögerungen, aber alles in allem kam ich doch sehr gut durch und erreichte das Panoramastadion bzw. Kleiner Arena, wie sie jetzt je heißt, knapp eine Stunde vor Spielbeginn. Zum Spiel sag ich nicht allzu viel, nur wie man dieses Spiel nicht siegreicht gestalten kann, das wissen nur die Koriphäen in den rot-weißen Trikots. Mit entsprechender Leere, aber auch gleichzeitig extrem angesäuert machte ich mich dann nach dem Spiel als einer der Letzten aus dem Gästeblock, denn ich hatte ja genug Puffer. Vor dem Stadion noch ein wenig mit bekannten Gesichtern diskutiert, fuhr ich dann für ein paar Kilometer auf die A6, dann wechselte ich auf die A5 in Richtung Süden und verließ bei Baden-Baden auch diese Autobahn. Nach wenigen Kilometern fuhr ich über den Rhein und somit in Frankreich ein, wo ich noch weitere ca. 25 Kilometer fahren musste und kam dann ca. 45 Minuten vor Spielbeginn auf dem Parkplatz des Parc des Sports in Haguenau an. Hier blieb ich erst noch mal im Auto sitzen und hörte im Radio die Bundesliga-Schlusskonferenz zu Ende, hatte danach noch 3-4 Minuten zu laufen und kam etwa 25-30 Minuten vor Anpfiff an der Kasse an. Ich zahlte meine acht Euro Eintritt und nahm erstmal ein OFC-Frust-Bier und eine leckere Merguez zu mir. Danach ging ich dann auf die Tribüne und schoss meine Fotos, eine Stadionrunde war mir leider nicht vergönnt, da nur der Teil mit der Tribüne für Zuschauer frei zugänglich war.

Die heimische Mannschaft des FCSR konnte als Aufsteiger in die National 2 (4. Liga in Frankreich) aus zwei Spielen einen Punkt auf der Habenseite verbuchen, während die Gäste aus der Nähe von Paris das einzige Team der Liga waren, die sechs Punkte aus den beiden Eröffnungspartien holten und somit von der Tabellenspitze grüßten. Dennoch waren es die Gastgeber, die zunächst besser in das Match kamen und erste Chancen vorweisen konnten. Folgerichtig auch der Führungstreffer für die Elsässer noch in der ersten Halbzeit, mit dem es dann auch in die Kabinen ging. Im zweiten Abschnitt waren dann die Gäste vielleicht einen Tick aktiver und verdienten sich ihren Ausgleich redlich. In der Schlussviertelstunde ging es hin und her und beide Teams hatten mehrmals die Chance mit einem Treffer hier vermutlich doch einen Dreier zu holen. Die größte Möglichkeit hatte Haguenau, als man in der 82. Minute einen meines Erachtens fragwürdigen Elfmeter zugesprochen bekam, aber ehrlicherweise saß ich auch 70-80 Meter entfernt und mag es nicht final beurteilen. Viele Diskussionen und als diese beendet waren, schnappte sich der FCSR-Stürmer den Ball und scheiterte am Gäste-Torhüter. Der auf der Linie stehende Linienrichter hob die Fahne und es gab eine Wiederholung, da sich der Goalie wohl zu früh von der Linie bewegt hatte. Die nächsten Diskussionen, aber an der Schiedsrichter-Entscheidung änderte sich natürlich nichts mehr. Nächste Chance für den Stürmer und er scheiterte erneut am Keeper – sehr kuriose Szenen hier. Am Ende blieb es bei vermutlich vom Spielverlauf her verdienten Remis und beide Teams konnten den nächsten Punkt auf der Habenseite verbuchen, wobei die Gäste somit von Platz 1 auf Platz rutschten, während Haguenau erstmal weiterhin im Tabellenkeller stecken bleibt.

 Pünktlich zum Abpfiff fing es an zu regnen, aber das machte nichts, es war eher ein angenehmer Schauer und erfrischte ein wenig auf dem Weg zum Auto. Ich fuhr die gleiche Strecke wieder zurück, bog allerdings kurz hinter der Grenze ab, um mir im Rastatt in einem Supermarkt kalte Getränke und noch was zu knabbern zu kaufen. Was ich aber nicht wusste war, dass in der Stadt ein Fest war und diese auch noch ausgerechnet in unmittelbarer Nähe zu meinem Geschäft. Ich bekam mit Mühe nur einen Parkplatz und drinnen im Laden war auch die Hölle los, weil viele Jungscher hier billige Getränke kaufen wollten. Große Flaschen Cola im Kühlschrank gab es z.B. auch nicht mehr und an den Kassen lange Warteschlangen. Nun ja, ich hatte ja eh nichts mehr vor, außer die Weiterfahrt zu meinem Hotel nach Stuttgart. Diese brachte ich dann auch hinter mich, aber ich mag Stuttgart als Autofahrer einfach gar nicht, ich brauchte mal wieder eine gefühlte Ewigkeit vom Stadtrand bis in die Innenstadt. Mein Auto im Parkhaus mit billigem Nacht-Tarif nur 200 Meter von meinem Hotel abgestellt, checkte ich dann gegen 22:15 Uhr ein und nach einer Dusche schaute ich noch das Sportstudio und wollte danach eigentlich die Augen schließen.

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