Saison 2021/22
Bayernliga Süd
35. Spieltag

Prof. Erich Greipl Stadion
(Ismaning)

Freitag, 29. April 2022 / 18:30 Uhr

FC Ismaning -
TSV 1865 Dachau

3:1 (1:1)


Tore:
1:0 (24.) Daniel Bux
1:1 (27.) Oliver Wargalla
2:1 (59.) Daniel Gaedke
3:1 (82.) Jonas Redl

Gelbe Karten: Dominik Hofmann (18.), Philipp Schäfer (72.), Yasin Yilmaz (78.), Rufus Roth (88.) / Franz Hübl (32.), Nickoy Ricter (38.), Sebastian Brey (90.)
Schiedsrichter: Florian Wildegger
Zuschauer: 123

 

Da ich seit der Winterpause nun nicht mehr in Tschechien war, zog es mich wieder ins gelobte Land des Groundhoppers. Als die letzten Saisonspiele des OFC terminiert waren und Nauheim nach sehr guter Saison DEL2-Halbfinale ausgeschieden war, nahm ich also früh die Planungen in diese Richtung auf. Der Plan für Samstag war mit drei Spielen in interessanten Grounds bzw. um der Komplettierung der zweiten Liga näher zu kommen recht schnell gefunden. Da mein erstes geplantes Spiel allerdings bereits am Samstag um 10:15 Uhr in 790 Kilometer Entfernung (also knapp 7h Fahrt) stattfand und ich keine Lust hatte Freitags hier in der Nähe etwas zu machen und dann Nachts um 2 wieder aufzustehen und loszudüsen, suchte ich mir ein Spiel welches quasi schon auf dem Weg lag. Dieses war mit Straubing auch recht schnell gefunden, zumal der VfB über ein sehr nettes 8.000er Stadion verfügt. Knapp eine Woche zuvor noch eine Übernachtung in Prag gebucht, damit ich Freitags nach dem Spiel in Straubing noch ein paar Meter machen konnte. Das Hotel war bis Mittwoch Abends um 23:59 Uhr kostenlos stornierbar und als ich eben an jenem Abends noch mal reinschaute, kam mir die Idee, dass ich ja eigentlich bis Brünn fahren könne, denn dann hätte ich am Samstag Morgen statt 2,5 Stunden nur etwa eine Dreiviertelstunde zu fahren. Kurz darüber nachgedacht und für gut befunden, also schnell umgebucht.

Am Freitag dann pünktlich um 13 Uhr im Büro den Hammer fallen gelassen, das Auto schnell vollgetankt und irgendwie kam mir da die Idee noch mal zu schauen, ob nicht kurzfristig noch andere für mich interessante Spiele für den heutigen Tag angesetzt waren. Die Spiele morgen in CZ hatte ich am Vorabend kontrolliert, aber nach dem Freitags-Spiel hatte ich nur geschaut ob es noch angesetzt war, aber nicht nach Alternativen. Und siehe da, es war tatsächlich in den letzten Tagen noch ein Spiel der Bayernliga Süd in Ismaning angesetzt. Ich fuhr dann gegen 13:15 Uhr erstmal los und war schwer am grübeln, denn Straubing hatte vielleicht das interessantere Stadion zu bieten, aber Ismaning war eben das Spiel eine Liga höher. Kilometermäßig waren es zwar aus Ismaning etwa 140 mehr, aber dafür fand das Spiel eine halbe Stunde eher statt und meine Strecke führte komplett über die Autobahn, während ich aus Straubing bis Pilsen im Dunkeln über deutsche und tschechische Landstraßen hätte düsen müssen. Durch die komplette Strecke Autobahn würde ich hochgerechnet laut iPhone Karten dennoch nur etwa 15-20 Minuten später im Hotel in Brünn ankommen, also daran würde es nicht scheitern, das waren so meine Gedanken auf der Fahrt unterwegs. Bei Pommersfelden umfuhr ich einen sieben km langen Stau via Landstraße, was dann ein kurzes Stück später auf Höhe Erlangen nicht möglich war. In dieser vielleicht zehn Minuten Verzögerung musste ich mich dann endgültig entscheiden, ob ich am Kreuz Nürnberg die A3 weiter in Richtung Niederbayern befahre oder aber ob ich auf die A9 in Richtung Oberbayern wechseln werde. Ich entscheid mich dann aus dem Bauchgefühl für Letzteres und das höherklassige Spiel, zumal ich so gut in der Zeit war und beim Spiel in Straubing sonst fast anderthalb Stunden Leerlauf zwischen Eintreffen und Anpfiff hätte. Also weiter gen Süden gefahren und den Vorstadtbereich Münchens bereits um 17:45 Uhr erreicht, knapp 45 Minuten vor Anpfiff. Nach dem Entrichten von acht Euro Eintritt den Ground betreten und meine erste Runde gedreht, um meine üblichen Fotos zu schießen. Danach genehmigte ich mir zum Abendessen ein Steak-Brötchen mit einem Weißbier und als ich das vertilgt hatte, betraten die beiden Mannschaften kurz darauf auch schon den Rasen.

Die Gastgeber spielen überraschend eine sehr gute Saison und sind sorgenfrei im Mittelfeld der Tabelle zu finden, während die Gäste derzeit auf einem Abstiegsrelegationsplatz stehen und somit noch jeden Punkt brauchen um diesen evtl. noch nach oben verlassen zu können. Aber Vorsicht: Auch nach unten zum fixen Abstiegsplatz beträgt der Vorsprung nur vier Punkte. Heute war der FCI das bessere Team in einer zu Beginn sehr nickeligen Partie und konnte auch Mitte des ersten Abschnittes verdientermaßen in Führung gehen. Quasi postwendend erzielten die Gäste aber mit ihrem ersten geordneten Angriff des Spiels den überraschenden Ausgleich. Ich gönnte mir in der Pause ein Eis und wechselte die Seite des Spielfelds, um die zweite Halbzeit aus einer anderen Perspektive verfolgen zu können. Beide Teams waren bereits wieder zurück auf dem Grün, als man im Kabinentrakt den Schiedsrichter pfeifen hörte und keiner kam. Es schien so, als würde das Gespann vor den Kabinen warten, obwohl die Akteure bereits wieder draußen waren. In der zweiten Halbzeit war Ismaning weiterhin das stärkere Team und nach einer Stunde erzielte der schwerfällig wirkende, aber jederzeit gefährliche, Torjäger Daniel Gaedke die erneute Führung. Knapp zehn Minuten vor Anpfiff traf der kurz zuvor eingewechselte Jonas Redl zum 3-1 und die Partie war entschieden. Dass ein Konkurrent Dachaus, der VfB Hallbergmoos, in der Parallelpartie bei der Zweitvertretung des FC Ingolstadt 04 gleichzeitig drei Punkte einfuhr, macht die Situation für den TSV nicht besser.

Ich machte mich direkt mit Abpfiff auf den Weg, hatte ich durch meinen Hotelwechsel am Mittwoch nun doch ca. 580 Kilometer zu fahren. Verkehrsmäßig war aber wie erwartet wenig los aus dem Stück A9 bis zu Dreieck Holledau und dann der A93 an Regensburg vorbei bis auf die A6 kurz vor der Grenze. Pilsen und Prag wurden passiert, um dann kurz hinter der tschechischen Hauptstadt meine erste Pause einzulegen, da ich eh tanken musste. Hier musste ich kurz warten, weil die Zapfsäulen gesperrt waren und am Eingang zur Raststätte ein Schild hing mit „closed from 23:40 to 0:10 o‘clock“. Glücklicherweise waren es für mich nur eine handvoll Minuten, aber ich hätte nicht weiterfahren können, denn mein Boardcomputer bezifferte die Reichweite meines Rest-Benzins auf nur noch ca. 30 Kilometer. Es folgten noch die letzten ca. 150 Kilometer, ehe ich Brünn erreichte und zu meiner Verwunderung in der Stadt merkte, dass ich mein Hotel nur ca. 300 Meter neben die Arena des Eishockeyvereins Kometa Brno gebucht hatte, die ich März 2019 bei einer ausverkauften Play-off-Partie der Extraliga gegen Mountfield HK aus Hradec Králové kreuzen konnte. Gegen 1:45 Uhr kam ich an, stellte mein Auto im Hinterhof ab und checkte an der 24h-Rezeption ein. Nach einem Schlummertrunk und ein wenig daddeln am Handy war es dann aber doch wieder ca. 3 Uhr, bis mir die Augen zufielen.

 

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