Saison 2021/22
Eredivisie (1. Liga NL)
24. Spieltag

Cambuurstadion
(Leeeuwarden / NL)

Samstag, 26. Februar 2022 / 21:00 Uhr

SC Cambuur Leeuwarden -
Fortuna Sittard

2:1 (1:1)


Tore:
0:1 (20.) Deroy Duarte
1:1 (35.) Tom Boere
2:1 (74.) Tom Boere

Gelbe Karten: - / Ben Rienstra (47.), Mickael Tirpan (55.), Paul Gladon (90+1..).
Schiedsrichter: Jannick van der Laan
Zuschauer: 9.780 (ausverkauft)

 

Zu Teil 2 des Berichts => KLICK!

 

Gegen 17 Uhr machten wir uns dann auf den Weg, die anderthalb Stunden Fahrt hinter uns zu bringen. Am Ijsselmeer vorbei, von dem man leider aufgrund der Deich-Höhe nur wenig bis fast gar nichts sehen konnte. Knappe zwanzig Minuten bevor wir laut Navi Leeuwarden erreichen sollten, warf ich noch mal einen Blick in Facebook und sah auf der Seite vom SC Cambuur die 13 Minuten alte Meldung, dass das Stadion für heute Abend restlos ausverkauft sei. Bei uns sank plötzlich die Laune in den Keller und wir schmiedeten schon Pläne, wie wir gleich vor Ort am Besten vorgehen würden. Also ans Stadions gefahren, dort geparkt und erstmal ins Office gegangen. Wie wir uns vorher in unseren ganzen möglichen Szenarios als beste Variante ausgemalt hatte, stellte ich mich erstmal dumm und fragte nach Tickets für das heutige Match. Die nette Dame hinter dem Tresen sagte uns direkt, dass das Match "sold out" sei, aber noch bevor ich mich auf meine e-mails oder das Telefongespräch von Asche mit einem Verantwortlichen beziehen musste, sagte uns ein seitlich sitzender Mann, dass es gar kein Problem sei und wir natürlich noch Tickets bekommen würden. Wir sollen einfach in 15 Minuten um die Ecke am Infopoint sein und da würden dann drei Tickets für uns liegen. Ich fragte ihn dann, ob er mir gestern per e-mail geantwortet hatte (in der e-mail stand kein Name), was er bejahte und auch Asches Rückfrage, ob er Herr Dissel sei, mit dem er gestern telefoniert hatte, nickte er ebenfalls ab. Wir gingen noch mal raus und stellten uns natürlich direkt neben dem Infopoint, um ihn direkt zur Öffnung um 19 Uhr zu betreten. Für uns lagen Haupttribünenkarten bereit, die uns dann 24 Euro pro Nase kosteten, aber das war uns in diesem Moment natürlich völlig egal. Auch wenn er es vermutlich nie lesen wird, aber trotzdem: Vielen Dank, Herr Dissel, für die mega freundliche und unkomplizierte Hilfe!!! Der Verein, mit dem wir allesamt bisher wenige Überschneidungen hatte, gewann viele, viele, Sympathiepunkte bei uns Dreien.

Nachdem wir dann unser Ticket in der Tasche hatten, liefen wir gemütlich zu einer etwa 600 Meter entfernten Frituur und mit Fritten speciaal und eine Frikandel nahm ich mein Abendessen zu mir. Danach ging es wider ganz gechillt zurück ans Stadion, welches wir auch direkt betraten und kurzweilig schon ein wenig fasziniert waren, endlich mal wieder ein volles Stadion zu erleben (inkl. gut besuchtem Gästeblock). Unsere Plätze waren grundsätzlich sehr Gute fast auf Höhe der Mittellinie, wären da nicht die vielen VIP´s gewesen, die dauernd während dem laufenden Spiel an uns vorbei liefen. Aber auch das konnte uns nur wenig anhaben, denn mit diesem Ground re-komplettierten Asche und ich die Eredivisie und somit waren wir quasi rundum zufrieden, denn auch die Stimmung war über weite Strecken mehr als nur ordentlich. Während die Gastgeber eine sehr ordentliche Saison spielen und nur knapp hinter den Play-off Plätzen zur Conference League stehen, finden sich die Gäste von der deutschen Grenze auf dem Abstiegsrelegationsplatz wieder. Dennoch war es Sittard, die nach 20 Minuten in Führung gingen und nach weiteren zehn Minuten vermeintlich auf 0-2 erhöhten. Als sich alles bereits wieder in Richtung Mittelkreis zum Anstoß bewegte, kam das Zeichen: VAR! Und nachdem sich der Ref die Situation eine knappe Minute anschaute, entschied er tatsächlich auf Abseits. Als kurz darauf dann der Ausgleich fiel, war die Stimmung natürlich am brodeln. Im zweiten Abschnitt waren die Gastgeber dann das bessere Team, aber es dauerte dennoch bis eine Viertelstunde vor dem Ende, als der SC die 2-1 Führung erzielen sollte. Danach zeigte man sich von der kämpferischen Seite und vermied bis zur 103. Minute den Ausgleich. 103. Minute? Ja, richtig gelesen, es waren vier Minuten Extra Time angezeigt, aber diese wurden annähernd komplett durch eine Verletzungsunterbrechung aufgebraucht. Als es dann wieder weiter ging, die nächste Unterbrechung und ein Spieler der Heim-Mannschaft musste sogar von bereits stehenden Mini-Krankenwagen vom Platz gefahren. Also gab es noch weitere Zeit drauf und nach exakt 102:10 Minuten kam dann endlich der Abpfiff. 

Wir fanden es gut, dass Cambuur das Spiel gewonnen hatte, machten uns aber dennoch direkt auf dem Weg zum parkenden Auto. Vor uns standen noch knapp über 500 Kilometer Heimreise und als wir diese antraten, war es schon nach 23 Uhr. Kurz hinter Heerenveen war es um Asche auf dem Beifahrersitz üblicherweise schon geschehen (der gesegnete Schlaf hielt fast durchgehend bis Gießen an), während Patrick fast komplett wach war und ich es natürlich hinter dem Steuer auch sein musste. Zwischendurch wurde der Tempomat auf schleichende 90 km/h gestellt, damit wir nicht in den Niederlanden tanken mussten, denn der Liter Super in der Stadt war hier für etwa 2,05 Euro zu haben und auf der Autobahn zumeist für schlappe 2,30-2,35 Euro / Liter. Mit einer Rest-Reichweite von 20 Km schleppten wir uns über die Grenze, um hier bei der ersten Abfahrt auf der A3 (Elten) direkt die Tankstelle anzusteuern. Einmal vollgetankt und erlebt, wie ein genervter Kassierer auf zwei aufeinander folgende Niederländer reagiert, die keinen Mundschutz auf hatten (weil es in NL nirgendwo mehr Mundschutz-Pflicht gibt) und schon ging es weiter in Richtung Heimat. Um 4 Uhr konnte ich Patrick in Gießen am Bahnhof raus lassen, wo knappe 30 Minuten später sein Zug nachhause abfahren würde. Danach noch die letzten paar Kilometer nach Staden abgerissen, um Asche an seinem Auto ebenfalls mein Auto verließ, um dann eine knappe Viertelstunde später gegen 4:45 Uhr selbst komplett zuhause zu sein. Verdammt müde, aber mindestens genauso glücklich, dass es endlich geklappt hat mit der Re-Komplettierung der Eredivisie.