Vor der Reise
Um in diese Reise einzusteigen, muss ich ein wenig die Zeit zurück drehen... Zu Zeiten
von Corona, also ab März 2020, war das Leben von uns Menschen extrem eingeschränkt und an Sportveranstaltungen war logischerweise gar nicht zu denken. Während dieser Phase war ich sehr viel am
lesen und unter meinen Büchern waren sehr viele, die sich um das Thema Groundhopping drehten. In einem dieser fuhr eine Kollege aus Hamburg mit dem Auto ans Nordkap, diese Geschichte inspirierte
mich. Allerdings zog er es in wenigen Tagen mit wenigen Besuchen bei Fußballspielen durch, ich dachte da eher an einem kompletten Urlaub mit möglichst vielen Spielen und der Zeitrahmen hierfür
sollte sich im Rahmen von anderthalb bis zwei Wochen bewegen, nebenher sollte durchaus noch das ein oder andere im Thema Sightseeing abgehakt werden. Diese ganze Idee brachte ich auch natürlich
im Kreise meiner Hopperkollegen ein und erzählte immer wieder davon und es gab auch Interessenten, aber wir verschoben es Jahr für Jahr, weil es nie wirklich passte. Ich habe neben der
Eishockey-WM zum Beispiel die letzten beiden Jahre immer noch USA-Urlaube gehabt, der Nächste benötigt immer Urlaub für Olympia oder Fußball-WM und EM, weitere haben Familien- und Freunde-Urlaube
gehabt. Da in diesem Jahr weder ein Trip in die Vereinigten Staaten ansteht, noch ein sportliches Großereignis abgehalten wird, sprachen wir letztes Jahr im Herbst das erste Mal darüber und über
Wochen konkretisierte sich das Ganze.
Die erste Idee das endlich mal zu machen verfeinerte sich in unserer Island-Reisegruppe vom Sommer 2020, also mit Snicki, Christian und mir. Man machte es im engsten Hopperkreis bekannt und mit Matthias und Patrick waren wir plötzlich bei fünf stark Interessierten, was mit einem normalen Auto nicht gehen dürfte. Aber dieses “Problem” stellten wir mal hinten an und wollten vorab erstmal schauen, ob überhaupt eine Route möglich ist, die uns auch das ein oder andere Fußballspiel auf der Wegstrecke möglich macht. Als Fixpunkt war vorher schon abgesprochen, muss Tromsø IL unbedingt dabei sein, der nördlichste Erstligist der Welt, des Weiteren sollte von dort eine Sightseeing-Fahrt ans Nordkap dabei sein. Bereits Anfang Dezember 20024 sahen wir, dass die Fußballverbände von Norwegen, Schweden und Finnland bereits ihre Spielpläne für das Jahr 2025 (in diesen drei Ländern werden ja die Saisons noch immer im Kalenderjahr ausgetragen) bereits veröffentlicht hatten.
Die norwegische erste Liga spielte ihre ersten neun Spieltage vom 30.03. und hatte ab dem 01.06. dann drei Wochen „Sommer“-Pause. Tromsø startete nach der Unterbrechung mit zwei Auswärtsspielen (20.-22.06. bei HamKam und 27.-29.06. in Frederikstad). Das nächste Heimspiel ist dann am Wochenende 04.-06.07. gegen Molde FK oder zwei Wochen später gegen Bryne FK und da alle weiteren Heimspiele schon in den August hinein gingen, waren es wohl die beiden einzigen Optionen für uns. Ich schaute mir dann auch die Spielpläne für Schweden und Finnland an und sah, dass an dem ersten Juli-Wochenende nicht nur Tromsø zuhause wäre, sondern mit dem AC Oulu auch der mit Abstand nördlichste finnische Erstligist ein Heimspiel hat. Noch besser: Es war seitens des finnischen Verbands bereits fix terminiert und zwar auf einen Freitag. Die Norweger haben zwar auch Freitag-Spiele, aber eher recht selten, zumeist wird Samstag & Sonntag gespielt. Ich schaute natürlich direkt wegen der Strecke von Oulu nach Tromsø, die von Google Maps mit etwas mehr als neun Stunden angegeben wurde. Oulu spielte bereits um 18 Uhr, also selbst wenn Tromsø Samstag Mittag spielen sollte, gab es a) die Möglichkeit nach dem Spiel schon die Hälfte der Strecke zu fahren und die zweite Hälfte früh morgens oder b) eine komplette Nachtfahrt einzubauen, wir sind mehrere Personen, die abwechselnd fahren können. Wenn es Sonntags wäre, könnte man Samstags aus Oulu zum Nordkapp fahren und Tromsø dann auf dem Rückweg mitnehmen. Noch ziemlich viele offene Punkte, aber somit war klar, dass wir dieses Wochenende nehmen und dem Oulu + Tromsø-Plan einzig nur noch die Terminierung der Norweger auf Freitag in die Quere kommen kann. Es wurde an der Arbeit pro forma schon mal passend Urlaub eingereicht, falls das alles funktioniert, was wir uns ja erhofften.
Wir hatten uns vorab auch bereits nach Campern umgeschaut, aber diese zu mieten kostet ein halbes Vermögen. Guter Rat war teuer, aber mittlerweile hatten wir auch ein anderes Problem: Matthias und Christian waren aus persönlichen Gründen raus aus der Geschichte und Snicki hatte den berechtigten Einwand, dass es mit drei Personen natürlich teurer wird, die Frage war nur: Wird es zu teuer? Es drohte also erneut zu platzen! Am 22. März war ich mit Sven und meinem OFC bei den Stuttgarter Kickers und ehrlicherweise weiß ich gar nicht mehr, wie wir auf diese Tour zu sprechen kamen, aber Sven zeigte sofort Interesse. Logischerweise musste er sich zuhause aber nochmal abstimmen und knapp drei Wochen später gab er das „go“. Mit Snicki wurde nochmal gesprochen und nach kurzem Zögern war er dann auch wieder dabei. Wir waren also, wie gewünscht, zu Viert und nahmen uns vor das nun auch definitiv durch zu ziehen. Die Planungen wurden wieder etwas mehr konkretisiert, aber erstmal ging es im Mai für mich anderthalb Wochen lang zur Eishockey-WM nach Dänemark. Am 17. Mai kam von Patrick die Info zu mir rüber, dass Tromsø fix auf Samstag um 22 Uhr terminiert sei. Das war so etwas wie der ideale Termin, denn somit haben wir den kompletten Samstag Zeit für die Anreise und Sonntag wäre dann der ideale Tag um den Trip ans Nordkap zu starten. Nachdem ich dann wieder aus Dänemark zurück war, wurde der bereits grob erstellte Plan mit möglichen Spielen und möglichst wenigen Umwegen erstellt. Die Schweden terminierten recht spät und so konnten wir dann auch einige Viert-, Fünft- oder Sechstligisten noch durch Erst- oder Zweitligisten ersetzen und das Puzzle setzte sich immer mehr zusammen. Patrick und ich fingen so langsam an die Hotels zu buchen und von den 16 Nächten hatten wir vorab bereits elf gebucht. Bei den weiteren Nächten mussten wir erstmal abwarten, ob alles mit den beiden geplanten Fährfahrten funktionierte, die wir vorab leider noch nicht fix machen konnten, da man bei der Buchung die Automarke exakt angeben muss und wir wussten leider vorab nicht was wir erhalten würden. Einen Plan B gab es jeweils zwar auch, aber das wären dann weitere Autofahrten gewesen und hätte uns höherklassige Spiel(e) gekostet. Alles in allem hatten wir tatsächlich 8 schwedische, 7 finnische und 2 norwegische Spiele auf unserem Zettel und wenn man bedenkt, dass wir von den 17 Tagen vier Tage (Anreise, Fahrt ans Nordkap, Fähre von Turku nach Stockholm und Heimreise) ohne Spiel haben, dann sind die 17 Spiele eine super Ausbeute, zumal nur ein einziges Testpiel dabei ist und bis auf vier Grounds allesamt welche von Erst- bis Drittligisten sind. Nie im Leben hätte ich mir erträumen lassen, dass solch ein volles Programm mit höherklassigen Spielen möglich ist - und das wie gesagt mit annähernd keinen wirklichen Umwegen in Richtung Nordkap. Einzig, es hätten gerne mehr Norweger sein dürfen, aber die dortige zweite und dritte Liga hat gerade Sommerpause und hier hätten wir auch kaum Partien unter der Woche gehabt, wenn uns unsere Reiseroute via Norge geführt hätte, deswegen mussten wir hier ein wenig von abrücken. Ich will aber nicht jammern, ich bzw. wir waren wirklich super, super zufrieden mit der Auswahl der Kicks.
Blieb nur noch die Frage nach dem fahrbaren Untersatz, hier ließen wir es irgendwie ein wenig zu sehr schleifen. Normalerweise buche ich meine Fahrzeuge meistens online, aber bei solch einer Strecke gingen wir lieber mal zu eine Firma nach Friedberg, hier wurden wir unseres Erachtens das erste Mal nur bedingt gut beraten und tauchten so ein paar Tage später nochmal dort auf. Die Daten von uns drei Fahrern wurden bereits in den Computer aufgenommen, aber bezahlen und den Vertrag abschließen, das wäre erst am Abhol-Tag möglich. Irgendwie war das alles recht komisch und halt auch doof, denn so konnten wir weiterhin die Fähren noch nicht buchen. Da es sich nicht um eine Quetschen-Vermietung, sondern eine renommierte und weltweit tätige Firma handelte, würde das schon alles passen, dachte ich mir.
Unter der Woche vor der Abfahrt mal dem Fußball komplett fern geblieben, wobei die nähesten Spiele auch tatsächlich erst ab 150 Kilometer Entfernung (einfache Strecke) begannen. Ich nutzte Abends die Zeit um in aller Ruhe meine Tasche zu packen, es sollte auch genau überlegt sein, was man mit nimmt, denn auch wenn wir einen Kombi gebucht hatten, wussten wir ja nicht genau wie groß unser Stauraum im Kofferraum sein wird. Die Tage gingen ins Land, die Vorfreude stieg immer mehr und am letzten Arbeitstag fiel um 13:04 Uhr der Hammer, zuhause etwas gegessen, blieben sogar noch 30 Minuten Zeit für die Couch. Danach dann die Tasche komplett fertig gemacht, schnell unter die Dusche gesprungen und mich von meinem Dad nach Friedberg fahren lassen. Um 15:50 Uhr die Vermietung erreicht, waren Snicki und Sven auch gerade angekommen. Zuerst ein wenig Angst gehabt, weil wir am Montag gesagt bekamen, dass es ein Opel Astra Kombi sein sollte und der einzige Opel auf dem Hof, bei dem hätten unmöglich vier Personen mit Gepäck rein gepasst. Nach dem Papierkram den Autoschlüssel erhalten und schnell gemerkt, das es doch nicht diese Karre ist, halleluja! Dahinter stand noch ein Dacia Jogger, der wirklich geräumig aussah und nach dem öffnen konnte man sich schon fast ärgern die ein oder andere Sache zuhause gelassen zu haben, denn es war wirklich Platz en masse im Kofferraum. Snicki als Hauptmieter des Wagens setzte sich ans Steuer und wir fuhren in Rosbach noch mal einkaufen. Zeit war genug vorhanden, denn Patrick musste sowieso bis um 16:30 Uhr in Rüsselsheim arbeiten und da unterwegs Stau war, kam er erst um 17:40 Uhr am ausgemachten P&R-Parkplatz an. Wir räumten seine Klamotten in unseren Wagen und waren zwei, drei Minuten später unterwegs als Beginn unserer großen Tour zu Viert. Besonders weit kamen wir erstmal nicht, denn vor dem Ohmtal-Dreieck hatten wir bereits unseren ersten Stau, der uns sicherlich locker 15-20 Minuten kostete. Der Grund war eine Kollision mit zwei Autos und einem LKW, so dass alles über den Standstreifen dort vorbei musste. Bei Göttingen machten wir nochmal einen Stopp in einem Supermarkt, wo es kalte Getränke und letzte Dinge für die Tour gab, bevor wir wieder zurück auf die A7 fuhren und uns weiter in Richtung Norden vorkämpften. Weil wir so spät waren, konnten wir wenigstens problemlos den Elbtunnel passieren, zwei, drei Stunden zuvor wäre das nicht der Fall gewesen. Eine kurze Pinkelpause dahinter und noch eine Umfahrung einer Autobahn-Vollsperrung bei Bad Bramstedt ließen unsere Ankunftszeit weiter nach oben klettern. Um 0:17 Uhr verließen wir den Highway an der Ausfahrt Flensburg und hatten noch sieben Kilometer Landstraße bzw. Stadtverkehr. Gegen 0:30 Uhr erreichten wir den Parkplatz nur 100 Meter entfernt von unserer gebuchten Wohnung, der über Nacht sogar kostenfrei war. Eingecheckt per Keybox lag ich um ziemlich genau 1 Uhr im Bett, aber wegen Aufregung bzw. eher vor Vorfreude dauerte es locker noch mal eine halbe Stunde, bis ich einschlief.
Tageskilometer = 626 Kilometer
Gesamt bisher = 626 Kilometer
Samstag, 28. Juni 2025
Um 5:45 Uhr klingelte bereits wieder der Wecker. Wir machten uns nacheinander im Bad fertig und wollten spätestens um 6:30 Uhr wieder los, saßen aber tatsächlich schon zwei, drei Minuten eher im Auto. Heute machte ich den Fahrer und zuerst tankten wir am Stadtrand von Flensburg die Karre nochmal voll und einen schwarzen Kaffee gab es auch noch dazu. Wenige Minuten danach überquerten wir schon die erste Staatsgrenze, und zwar zwischen Deutschland und Dänemark. Über die E45 ging es in Richtung Norden, bei Kolding bogen wir ab und fortan ging es östlich weiter, an Odense vorbei und über die Storebælt Brücke. Direkt dahinter stoppten wir in Korsør an einem Supermarkt, den Sven noch von seinem Urlaub hier vor zwei Jahren in Erinnerung hatte. Hier wurde die Backwarenabteilung regelrecht geplündert und ein Teil davon direkt auf dem Parkplatz vernichtet, was uns alles in allem etwa 20-25 Minuten kostete, aber unser Puffer war groß genug. Diesen hatten wir uns extra so komfortabel gemacht, da wir den Verkehr vor den beiden großen Brücken nicht wirklich abschätzen konnten, aber nachdem es an der Storebælt entspannt war, sah es auf der Øresundbrücke genauso easy aus und ohne zu stoppen kamen wir drüber und auch durch die Maut-Stationen, die uns beide zusammen direkt knapp 100 Euro kosteten. Um 10:15 Uhr überquerten wir (auf der Brücke) auch die zweite Staatsgrenze für heute und fuhren Schweden rein. Zuerst natürlich auf dem Ring Malmö und kurz nachdem wir diesen verlassen hatten, haben wir bei Gårdstånga die 1.000 km-Marke dieser Tour geknackt. Kurz darauf verließen wir dem Highway und hatten noch knapp 60 Kilometer Landstraßen, auf denen gefühlt alle zwei Kilometer ein Blitzer stand - freundlich wie die Schweden sind, wurde davor aber immer ein Warnschild gestellt. Wir erreichten den Stadtrand von Hässleholm um 11:45 Uhr, zogen uns zuerst an einem Geldautomaten schwedische Kronen und tankten noch voll, ehe es direkt an den Ground ging - endlich wieder Fußball!
Für die heutigen Spiele habe ich wieder separate Berichte angefertigt:
Hässleholms IF vs. IFK Skövde => KLICK!
Östers IF Växjö vs. IK Sirius FK => KLICK!
Nachdem wir um 21:50 Uhr an der Wohnung angekommen waren, problemlos per Schlüsselbox eingecheckt hatten, richteten wir uns ein. Wir schauten auf Sven’s Laptop ab der zweiten Halbzeit das EM-Finale unserer U21 gegen England in Bratislava, welches am Ende leider unglücklich nach Verlängerung verloren ging. Was für uns wichtig war, war allerdings die Buchung der ersten Fähre, denn diese Fahrt sollte ja bereits am Mittwoch stattfinden und wenn hier etwas schief gehen würde, würde uns das zusätzliche 300 Kilometer Autofahrt einbrocken, was jetzt nicht das allergrößte Problem wäre - aber zusätzlich würden wir ein finnisches Erstliga-Spiel verlieren und hätten stattdessen "nur" etwas Unterklassiges in Schweden. Allerdings machten wir uns umsonst Gedanken, denn die von uns gewünschte (und auch einzig mögliche) Fähre war noch frei und wurde direkt gesichert. Ebenso wie eine weitere Übernachtung, die wir direkt in Vaasa buchten, am Ort unseres Spiels am kommenden Mittwoch Abend. Nachdem der Fußball fertig war und wir alles erledigt hatten, war auch gleichzeitig meine Dose Bier leer und wir verzogen uns so langsam ins Bett. Es war ziemlich genau Mitternacht und es dauerte keine fünf Minuten bis ich weggeknackt war, die beiden kurzen Nächte zuletzt plus die durch mich gefahrenen fast 700 Tages-Kilometer zeigten ihre Wirkung.
Tageskilometer = 693 Kilometer
Gesamt bisher = 1.319 Kilometer
Sonntag, 29. Juni 2025
Für den heutigen Tag stand der Wecker auf 8:30 Uhr, denn wir wollten heute gemütlich in der Wohnung frühstücken und mussten dann spätestens um 10:30 Uhr aufbrechen zu unserem ersten Kick des Tages. Da wir aber recht früh im Bett lagen, war auch schon früh Bewegung in der Wohnung und als ich um 8 Uhr wach wurde, war Sven bereits unter der Dusche und Snicki auf dem Sprung danach. Nachdem wir alle frisch waren und gefrühstückt hatten, kamen wir sogar schon um 10:15 Uhr los und hatten 178 Kilometer, die laut Navi 1:51 Stunden dauern würde. Heute machte Sven unseren Fahrer und brachte uns an Göteborg vorbei und dann östlich ab in in Richtung Bollebygd um 12:10 Uhr ans Ziel, also fast eine Stunde vor Anpfiff. So blieb natürlich genug Zeit ausgiebig unsere Fotorunde zu drehen.
Für die heutigen Spiele habe ich wieder separate Berichte angefertigt:
Bollebygds SK vs. Trollhättans BoIS => KLICK!
BK Häcken vs. GAIS Göteborg => KLICK!
Wie bereits im Bericht zum Spiel bei BK Häcken erwähnt staute es sich bereits beim verlassen den Stadions und dann war der direkte Weg zum geparkten Auto von der Polizei abgesperrt. Wir waren erst um 18:40 Uhr wieder am Auto und hatten massiven Abfahrtsstau zu bekämpfen, beginnend den Parkplatz herunter und dann auch in der Stadt. Erst etwas mehr als eine halbe Stunde nach weg fahren vom Stadion hatten wir den Stadtrand erreicht und konnten den Rest der insgesamt 158 Kilometer angehen. Das erste Teilstück war quasi in entgegen gesetzter Richtung zu von vor vier, fünf Stunden, an Bollebygd vorbei, wo wir ja um 13 Uhr den Kick hatten. Durch Borås und Jönköping hindurch erreichten wir Huskvarna um kurz nach 21 Uhr. Im Hotel angekommen, dachten wir eigentlich an eine offene Rezeption, aber es ging wieder per Keybox. Patrick schaute in seine E-Mails und hatte dort die entsprechenden Informationen zum Check-In gefunden. Ein Code für die Haustür und die beiden Zimmer-Schlüssel lagen dann in einem verschlossenen und namentlich gekennzeichneten Briefumschlag in der Besenkammer (ohne Witz!) um die Ecke. Alles in allem aber sehr easy und ruckzuck waren die beiden Zimmer bezogen. Ich schaute noch nach was Essbarem für uns, aber außer einer Pizzeria war nichts mehr zu finden. Diese sollte auch um 22 Uhr schließen und da wir bereits 21:25 Uhr hatten, setzten wir uns lieber ins Auto und fuhren dort hin. Glücklicherweise bekamen wir noch etwas, so dass wir gesättigt waren und beruhigt zurück zur Herberge fuhren konnten. Patrick schaute online das Achtelfinale der Bayern bei der Klub-WM, Snicki, Sven und ich zog es mit einer Dose Bier nochmal an den nahe gelegenen See, für den Sonnenuntergang waren wir natürlich zu spät, aber das Bild, was uns am Horizont geboten wurde, das war dennoch einfach überragend. Der rot-orangene Abendhimmel über dem Vättern, dem zweitgrößten See in Schweden und sogar dem elftgrößten in ganz Europa - Wahnsinn! Positiver Wahnsinn! Ich hätte noch lange hier verbringen können, aber mit der Zeit wurde es doch ein wenig frischer. Kurz nach 23 Uhr waren wir wieder auf den Zimmern, Snicki schaltete ebenfalls die zweite Halbzeit des Bayern-Spiels an, ich schaute hin und wieder mal kurz rüber, wenn der Reporter lauter wurde, ansonsten tippte ich lieber ein wenig hier am Bericht weiter. Kurz nach Mitternacht gingen bei uns im Raum die Lichter aus und ich schlief auch recht schnell ein.
Tageskilometer = 348 Kilometer
Gesamt bisher = 1.667 Kilometer
Montag, 30. Juni 2025
Der Wecker klingelte uns um 7:15 Uhr heraus, wir machten uns jeweils frisch im Bad und um Punkt 8 trafen wir uns mit den Beiden aus dem anderen Zimmer am Auto. Das Gepäck verstaut, die Zusatzkosten (hier musste die Bettwäsche separat bezahlt werden an der Rezeption), ging es zuerst in einen Supermarkt zur Backwarenabteilung und dann an eine Tankstelle, um das für heute auch aus dem Kreuz zu haben. Als wir auf die Autobahn in Richtung Norden fuhren war es dann doch schon 8:35 Uhr, da wir heute aber wenig Eile hatten, fuhren wir die ersten 30-35 Kilometer, machten auf einem Parkplatz nochmal eine Pause und frühstückten schnell mit Blick auf den riesigen See Vättern. Um 9:30 Uhr ging es final dann auf den Weg nach Stockholm, heute wieder mit Snicki am Steuer. Weiter ging es mit hessischer Musik an dem ein oder anderen bekannten Ort vorbei, die man diversen Fußball- und Eishockey-Vereinen zuordnen konnten. Apropos Eishockey... Die DEL2 veröffentlichte heute morgen ihren Spielplan für die Saison 2025/26, da ging es natürlich auf Whatsapp mit meinen Jungs ziemlich heiß hin und her, zudem stellte ich ihn bereits komplett auf meine Homepage, wobei sich viele Termine sogar schon in mein Gedächtnis eingeprägt haben. Es folgte die italienische Stunde mit Gianna Nannini, die sich unser Geburtstagskind im Auto wünschte. Wir kamen der schwedischen Hauptstadt immer näher und entschieden uns direkt in Richtung Fußballstadion zu fahren um dort zu parken. Diese Arena liegt neben dem Globen und von hier weiß ich noch von der Eishockey-WM 2012, dass man sehr gut mit der Bahn in die Stadt kommt. Gesagt, getan, ein Parkhaus in der Nähe genommen und den Park-App benutzt, der uns für die Zeit von jetzt (12:45 Uhr) bis nach dem Spiel knapp über 20 Euro vorher sagte.
An der Arena schon mal wegen Tickets geschaut, gab es diese aber erst ab 17 Uhr am Stadion oder halt noch online. Wir wollten aber gerne richtige Tickets bekommen und so buchten wir nichts im Ticketshop. Weiter ging es also mit der Bahn nach Gamla Stan, um hier einfach ein wenig herum zu schlendern. Mariahissen, das königliche Schloss, das Parlamentsgebäude und zum Schluss liefen wir auch noch durch die engen Gassen der Altstadt. Hier setzten wir uns hin, aßen eine Kleinigkeit und tranken auch noch ein Bierchen dazu, ehe wir wieder die knapp 15 Minuten mit der Bahn zurück in Richtung Stadion fuhren.
Zum heutigen Spiel habe ich wieder einen separaten Bericht angefertigt:
Djurgårdens IF vs. IFK Norrköping => KLICK!
Zurück am Auto angekommen, hatten wir eine böse Überraschung an der Windschutzscheibe hängen, einen Strafzettel. Was uns genau vorgeworfen wurde? Keine Ahnung! Die Parkuhr im App lief auch immer noch, also wir wissen nicht was wir falsch gemacht haben sollen. Ein binnen zehn Tagen zu zahlender Preis stand drauf, den ich für Skandinavien eigentlich sogar noch höher erwartet hätte, aber ärgerlich ist es natürlich trotzdem total. Nun gut, wir wollten erstmal zum Hotel und fuhren gegen 21:15 Uhr aus dem Parkhaus raus, brauchten aber für die ersten 500 Meter locker 20 Minuten. Danach war es dann recht entspannt und die 5,4 Kilometer zur Bleibe waren ruckzuck hinter uns gebracht. Das einchecken per Keybox ging auch recht zügig, dazu konnten wir uns immerhin den allerletzten Parkplatz am Haus sichern. Die Zimmer wurden bezogen, Patrick und Sven aus dem anderen Zimmer kamen noch auf eine Dose Bier vorbei, ehe sie wieder zurück in ihrem Raum gingen. Snicki und ich laberten noch ein wenig, er machte gegen 0:20 Uhr das Licht aus, ich tippte noch eine halbe Stunde hier weiter, bevor es mich dann auch dahin raffte.
Tageskilometer = 334 Kilometer
Gesamt bisher = 2.001 Kilometer
Dienstag, 01. Juli 2025
Wir hatten den Wecker auf 7:10 Uhr stehen, gammelten noch ein paar Minuten herum und machten uns dann fertig. Wie mit den Beiden aus dem anderen Zimmer besprochen starteten wir um 8 Uhr mit dem Frühstück, welches wir in diesem Hotel mit inbegriffen hatten. Eine Dreiviertelstunde später hatten wir gegessen und machten auch unsere Sachen auf den Zimmern fertig, so dass wir um 9:15 Uhr abstarten konnten. Zuerst galt es auf dem Autobahnring von Stockholm der Hauptstadt zu entfliehen, wobei fliehen natürlich das falsche Wort ist, denn Stockholm ist echt richtig nice, aber wir hatten heute ja wieder ein ganzes Stückchen zu fahren. Nachdem wir die Gemeinde Solna hinter uns gelassen hatten, in der AIK, einer der größten Rivalen vom gestrig besuchten Djurgårdens IF beheimatet ist, ging es auch am Flughafen Arlanda vorbei, fast schnurstracks „nach oben“. Uppsala, wo der aktuell nördlichste Erstligist zu Hause ist (der am Samstag in Växjö gesehene IFK Sirius), ließen wir rechts liegen und bei Gävle machten wir einen Tankstopp. Hier endete übrigens auch die Autobahn, fortan ging es auf Landstraßen weiter, die aber größtenteils wirklich sehr gut ausgebaut waren und wenn sie mal einspurig waren, dann kam immer spätestens nach wenigen Kilometern wieder ein Teilstück zweispurig und man konnte die vielen LKW, Wohnmobile etc. überholen. Das war alles in allem besser als gedacht oder befürchtet und so kamen wir echt gut voran. Kurz hinter Härnösand begann das Gebiet “Höga Kusten” (hohe Küste), welches 2000 zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Beginnend mit der “Högakustenbron”, einer Hängebrücke über den Fluss Ångermanälven. Die Brücke ist 1.867 Meter lang und mit 186 Metern Gesamthöhe das dritthöchste Bauwerk Schwedens nach dem Karlatornet in Göteborg (245m) und dem Turning Torso in Malmö (190m). Von einem Parkplatz dahinter kann man das imposante Bauwerk sehr gut ablichten, was wir natürlich taten. Danach folgten wir der E4 noch weiter und ließen unseren heutigen Fußball-Zielort Ullånger ebenfalls erstmal links liegen, um knapp zehn Minuten weiter nördlich auf den Parkplatz beim Berg “Skulebergets“, die höchste Steilküste der Welt, zu fahren. Zur letzten Eiszeit war der Berg 9 Meter hoch, heutzutage hat er eine Höhe von 295 Metern, schon eine Menge Wasser, die in den letzten tausenden von Jahren verloren gingen. Hier hatten wir eine mega Sicht über die Umgebung und die angrenzenden Fjorde, das war auf jeden Fall die jeweils knapp 15 Minuten lange Fahrt mit dem Sessellift in beide Richtungen wert. Wieder unten angekommen fuhren wir noch etwa zwei, drei Minuten weiter in Richtung Norden, um die Steilküste von unten anzuschauen. Erneut fasziniert von der schönen Landschaft fuhren wir aber nun zurück nach Ullånger, um in einem Supermarkt noch Brötchen zu holen. Wir hatten ja einige Sachen vorsichtshalber von zuhause mitgenommen, hierzu zählten auch Wiener Würstchen im Glas und diese aßen wir dann auf dem Parkplatz direkt vor dem Ground in aller Ruhe, weil wir ja schon um 17:45 Uhr dort waren - bei Kickoff 19 Uhr.
Zum heutigen Spiel habe ich wieder einen separaten Bericht angefertigt:
Höga Kusten Fotboll vs. BIK Fotboll => KLICK!
Gegen 20:55 Uhr saßen wir wieder in unserem Auto und verließen wir das Dorf Ullånger, welches übrigens der Geburtsort der Biathlon-Legende Magdalena Forsberg ist. Wir hatten heute noch 168 Kilometer zu unserem Hotel hinter uns zu bringen. Dieses hatten wir taktisch clever nach Holmsund gebucht, wo auch der Fährhafen für unsere Abfahrt an nächsten Morgen ist. Wir fuhren recht küstennah die E4 immer weiter, die man abwechselnd mit 80 oder 100, manchmal sogar mit 110 km/h befahren durfte. Es war auch weiterhin so, dass es alle paar Kilometer zweispurig wurde, um langsam fahrende Fahrzeuge überholen zu können. In Örnsköldsvik (die Heimat der Sedin-Zwillinge) wurden in einem Supermarkt nochmal kalte Getränke gekauft und weiter ging der Ritt über nasse Straßen, hier schien es wohl kurz zuvor ordentlich geregnet zu haben. Nordmaling ließen wir auch noch rechts liegen, bevor wir in Hörnefors nochmal voll tankten, denn in den nächsten beiden Ländern ist der Sprit bedeutend teurer, wobei wir bei unserer weiteren anstehenden Strecke natürlich nicht darum kommen werden, auch in FIN und NOR zu tanken. Am Ortseingang vom Hörnefors stand direkt neben unserer Tankstelle ein Schild “Vällkommen till Hörnefors! Födelseort for Gunnar Nordahl!”, also der Geburtsort von Gunnar Nordahl, welcher zwischen 1949 und 1955 beim AC Milan spielte und in sechs Saisons fünf Mal Torschützenkönig der Serie A wurde, derzeit ist er immer noch Rekord-Torschütze des traditionsreichen Mailänder Clubs. Selbst in der Geschichte der Serie A rangiert er aktuell immer noch an Nummer Drei der All Time Torschützenliste und das, obwohl er “nur” zehn Saisons in der höchsten italienischen Liga verbrachte. Dieses aber nur um Rande, unsere Reise geht ja weiter, und zwar immer weiter gen Norden. Gegen 23:15 Uhr waren wir bei Umeã, hier wünschte sich Sven aus Gründen ein Foto mit dem Ortsschild, was wir mit ein wenig Umweg immerhin noch hin bekamen und ihm so glücklicherweise den Wunsch noch erfüllten. Bei hellem Himmel und mit überragendem Abendrot machten wir uns auf die letzten Kilometer nach Holmsund zum Hotel. Hier kam unser Empfangskomitee direkt zu unserem Auto gelaufen, als wir den schlecht ausgeschilderten Parkplatz suchten. “Everything okay?” bekam der vollkommen besoffene oder stoned Typ noch heraus. Nun gut, wir stellten das Auto ab und waren eine Viertelstunde vor Mitternacht auf unserem Zimmer. Viel auspacken mussten wir ja nicht, denn es war eine kurze Nacht, die wir hatten. Snicki schlief ruckzuck ein und ich daddelte noch am Handy herum, obwohl ich nach meinen 692 gefahrenen Kilometern eigentlich hätte müde sein müssen. Ich konnte einfach nicht einschlafen, woran das “sägen” im Nachbarbett auch seinen Anteil hatte. Vor 1:30 Uhr hatte ich keinesfalls das Reich der Träume erreicht, eher noch später. Zu diesem Zeitpunkt war es draußen übrigens immer noch hell, was sich die nächsten Tage auch nicht mehr ändern wird.
Tageskilometer = 692 Kilometer
Gesamt bisher = 2.693 Kilometer
Mittwoch, 02. Juli 2025
Der Wecker klingelte bereits um 5:25 Uhr, denn wir hatten ausgemacht um 5:45 Uhr zum Frühstück zu gehen, also schnell frisch gemacht und runter in den Keller des Hotels. Spartanisch, wie das ganze Hotel allgemein, aber für uns als reines Durchreise-Hotel war es absolut ausreichend. Die Tasche war, wie bereits geschrieben, sowieso kaum ausgepackt gewesen, so dass wir um 6:33 Uhr wieder vor dem Hotel abstarteten, nur drei Minuten später als wir geplant hatten. Unsere Autofahrt zum Fährhafen dauerte nur drei, vier Minuten und so waren wir rechtzeitig vor der gewünschten Eincheck-Zeit um 7 Uhr vor Ort. Wir bekamen eine Schlange zugewiesen und warteten nochmal eine halbe Stunde, bevor wir auf das Schiff fahren durften. Hier sicherten wir uns auf dem Deck Sitzplätze am Fenster und erlebten, dass wir zehn Minuten vor der regulären Abfahrtszeit ablegten. Patrick und ich gingen nach oben auf das Außendeck, “verabschiedeten” Schweden für ein paar Tage und wir fuhren in Richtung Südosten nach Finnland. Vier Stunden sollte die Fahrt dauern und wir verbrachten diese mit sinnlosem Zeug labern, ich schrieb am Bericht weiter und da ich sah, dass für Tromsø die Tickets in den letzten Tagen bedeutend weniger wurden, buchten wir diese, obwohl wir eigentlich vor Ort lieber originale Hart-Tickets gekauft hätten. Irgendwie brachten wir die Zeit rum und dockten mit knapp fünf Minuten Verspätung am Fährhafen von Vaasa an. Zu diesem Zeitpunkt saßen wir natürlich schon im Auto, aber zuerst wurde die untere Etage zur Abfahrt freigegeben und danach erst wir. So war es dann doch 13:20 Uhr, bis wir die Fähre verlassen durften, zum Hotel waren es aber nur ganze 4,2 Kilometer und wir erreichten es gegen 13:30 Uhr. Check-In Time war eigentlich erst ab 15 Uhr, aber unsere Räume waren fertig und man ließ uns in die Zimmer, sehr fair und sehr gut. Nach einem Gang in den Supermarkt nebenan, um kleine Snacks zu kaufen, konnten wir uns danach nochmal anderthalb Stunden ablegen, da die letzte Nacht doch viel zu kurz war. Um 16:30 Uhr trafen wir uns alle Vier und es ging zum nächsten Kick dieser Tour.
Zum heutigen Spiel habe ich wieder einen separaten Bericht angefertigt:
VPS vs. FC Haka => KLICK!
Wie im Fußballbericht bereits erwähnt, holten wir unterwegs noch ein paar Snacks für die Zimmer, denn unterwegs gab es kein geöffnetes Restaurant mehr. Gegen 20:40 Uhr waren wir wieder am Hotel und gingen separat auf die beiden Zimmer. Da sich die letzten Tage hier und da schon ein wenig fehlender Schlaf aufgestaut hatte, entschieden wir uns heute Abend nicht mehr zusammen zu setzen. Ich holte mir aus dem Kühlschrank noch eine meiner dort reingelegten Dosen Bier und nach dem Abendessen (einer Packung Apfel-Muffins) wurde diese noch genüsslich getrunken. Ansonsten daddelten wir noch ein wenig am Handy herum, schauten noch die ein oder andere Sache für die nächsten Tage und ich schrieb natürlich hier am Bericht weiter. Gegen 23 Uhr machten wir das Licht aus und ich schlief auch wirklich schnell ein.
Tageskilometer = 8 Kilometer + 106 Kilometer Fähre
Gesamt bisher = 2.701 Kilometer
Donnerstag, 03. Juli 2025
In Voraussicht, dass die nächsten Tage doch teilweise auch wieder kürzere Nächte anstehen, sagten wir uns heute, dass wir den Tag chillig beginnen werden. Aus diesem Grund stellten wir uns auch keinen Wecker, aber da wir gestern Abend ja bereits um 23:30 Uhr die Augen zu hatten, sprangen die heute Morgen um 7:30 Uhr wieder auf. Dennoch war es endlich mal eine gute und lange Nacht für mich, so dass ich mich beim aufstehen und nach einer Dusche topfit fühlte. Um 9 Uhr ging es in den Supermarkt nebenan um Frühstück zu kaufen, welches wir in der Unterkunft zu uns nahmen. Wir vereinbarten gemütlich zu machen und um 11:30 Uhr aus dem Hotel auszuchecken, denn heute geht es für knapp vier Stunden weiter nördlich, allerdings gab es weder auf der Strecke, noch in Muhos, wo unser abendlicher Kick stattfindet, irgendwas besonders zum betrachten. So fuhren wir bei Nieselregen nochmal an den Hafen, um am City Sign Fotos zu machen und verließen dann die Stadt. Es ging ziemlich parallel zur Bottenwiek (Bothnian Bay) weiter in Richtung Norden und das bei zwischenzeitlich ordentlichem Regen, der dann aber auf Höhe Kokkila aufhörte und auch am Himmel wurde es immer heller. Sven steuerte unseren Mietwagen heute Mittags bereits in die Nähe von Oulu, wir mussten aber wenige Kilometer vor der fünftgrößten Stadt Finnlands nochmal in Richtung Osten abbiegen und hatten noch eine knappe halbe Stunde zu fahren, zum Spielort des heutigen Kicks. Gegen 16:15 Uhr kamen wir im Ort Muhos an und wollten noch etwas essen, beim ersten Versuch wurde gerade die Küche repariert, beim zweiten Versuch gab es dann Burger & Pommes für uns. Hier gammelten wir einige Zeit herum, gingen noch in den Supermarkt gegenüber und fuhren danach direkt zum Ground, wobei wir eine Stunde vor Spielbeginn natürlich wieder viel zu früh waren. Drehten wir halt wenigstens schon mal die Fotorunde und quasselten auf der Tribüne ein wenig dummes Zeug, bis es los ging.
Zum heutigen Spiel habe ich wieder einen separaten Bericht angefertigt:
PonPa vs. Ajax Sarkkiranta => KLICK!
Um 21:25 Uhr saßen wir wieder im Auto und machten uns auf den Weg zur Wohnung, die wir für heute Nacht in Oulu gebucht hatten, wo morgen Abend auch unser nächstes Spiel sein wird. Von Muhos waren es nur 36 Kilometer, die das Navi mit einer halben Stunde angegeben hatte. Eigentlich war es auch nur „die Straße entlang“, denn bis in die Innenstadt von Oulu mussten wir nicht ein einziges Mal abbiegen. Dann einmal rechts, einmal links und schon hatten wir die eigentlich Adresse erreicht. Wir mussten aber erstmal drehen, weil wir beim ersten vorbei fahren die Einfahrt zu der zur Wohnung gehörenden Parkgarage übersahen. Hier wieder per Keybox geöffnet, geparkt und auch die Wohnung um die Ecke war recht schnell gefunden, wo es erneut per Key Box rein ging. Der Aufzug brachte uns in das fünfte Stockwerk, wo wie Wohnung war, die wirklich auch super ausreichte für uns. Allerdings ging es am Abend recht schnell ins Bett, heute hatte keiner mehr Lust noch etwas zu machen und wir haben ja morgen den ganzen Tag Zeit für die Stadt.
Tageskilometer = 369 Kilometer
Gesamt bisher = 3.070 Kilometer
Freitag, 04. Juli 2025
Ich war bereits um 7:45 Uhr wach und hatte eigentlich sehr ordentlich geschlafen. Allerdings war ich mehrmals wach, denn der Wind pfiff recht laut durch die Stadt und der durchwegs starke Regen plätscherte auf ein Blech-Dach. Draußen war auch schon Bewegung, teilweise war sogar die Dusche bereits benutzt worden, so dass ich diese dann auch gleich besteigen konnte. Nachdem wir alle wieder frisch waren, ging es gegen 9:15 Uhr in den Supermarkt gegenüber und danach wurde in der Wohnung gefrühstückt. Wir buchten noch unsere zweite Fähre der Tour, die uns am nächsten Freitag binnen elf Stunden von Turku nach Stockholm bringt. Wir überlegten eine Nachtfähre zu nehmen, aber dann hätten wir einen Kick verloren, das wollte auch Niemand von uns, also dann doch die Tagfähre, denn am Freitag Abend war auch in Schweden nichts wirklich prickelndes zu finden. Um 11 Uhr mussten wir die Wohnung verlassen und so lange blieben wir auch hier drin, denn der Regen machte uns ein wenig einen Strich durch unsere Planungen. Das Auto wurde aus der Garage geholt und wir stellten es direkt auf einen Parkplatz in der Nähe des Fußballstadions ab, da von hier sowieso der Großteil zu Fuß erreichbar ist. Zuerst aber buchten wir hier noch die Tickets für das allerletzte Spiel der Tour in Malmö, denn hier sah ich gestern Abend, dass auch schon sehr viel weg war. Zu Fuß schlenderten wir ein wenig rum, am Castle vorbei, der Statue von Frans Michael Franzen, zum Hafen und in die Markthalle. Hier setzten wir uns hin und ich gönnte mir ein Stück Heidelbeer-Kuchen und eine heiße Schokolade. Wir entschieden uns mit dem Bimmelbahn um 13:30 Uhr auf Stadtrundfahrt zu gehen, dessen Fahrt hin und zurück exakt eine Stunde dauerte. Da es immer noch regnete, gingen wir in eine große Mall, schauten uns hier und da ein wenig un, am Ende aßen wir hier noch zu Abend und gingen dann zu Fuß zurück zum geparkten Auto.
Zum heutigen Spiel habe ich wieder einen separaten Bericht angefertigt:
AC Oulu vs. KuPS => KLICK!
Um 20:10 Uhr saßen wir wieder im Auto und fuhren logischerweise auch direkt weg, denn ab jetzt beginnen die Tage mit den längsten Strecken. Von Oulu bis Tromsø sind es etwa 750 Kilometer und diese Strecke sind ja nicht deutsche Autobahnen, sondern auf Schnellstraßen, auf denen 60, 80 oder maximal mal 100 km/h erlaubt sind. Da unser Spiel bereits um 18 Uhr begann, entschieden wir uns noch heute Abend exakt 250 Kilometer davon zu fahren, für die das Navi 2:56 Stunden vorsah. Es ging immer schön an der Ostsee bzw. der Bottenwiek entlang, ohne dass man sie wirklich sah. Durch mehrere Kleinstädte und Kemi vorbei, kamen wir nach Tornio, der finnischen Grenzstadt zu Schweden, wo wir eigentlich in Richtung Norden hätten abbiegen müssen. Zuerst fuhren wir aber mal rüber ins Nachbarland und tankten in der dortigen Grenzstadt Haparanda nochmal voll. Für schwedische Verhältnisse war es zwar auch teuer, aber dennoch um die 25 Cent pro Liter günstiger, als in Finnland. Da die Uhr wieder eine Stunde zurück gestellt wurde, konnten wir sogar in einem Supermarkt Getränke, eingepackte Stückchen usw. kaufen, denn auch Lebensmittel sind in Sverige günstiger, aber auch in Voraussicht, dass wir in den nächsten Tagen (mal abgesehen von in Tromsø direkt) weniger Möglichkeiten haben (von der Anzahl der Geschäfte und auch zeitlich gesehen) mal kurz einfach so irgendwo rein zu springen. Zwei Kreisel später waren wir wieder in Finnland und in Tornio ging es dann komplett in nördliche Richtung weg. Immer schön am breiten Grenzfluss Torne älv bzw. Tornionjoki (sucht euch aus, ob ihr ihn schwedisch oder finnisch nennen wollt) entlang). Um exakt 23:30 Uhr stoppten wir dann in Juoksenki und waren alle vier das erste Mal in unserem Leben über dem nördlichen Polarkreis. Snicki und ich kamen ihm 2020 bei unserem Island-Besuch schon recht nahe, als wir in Akureyri im Norden der Insel waren, aber darüber war eben noch Niemand. Ein paar Bilder und ein paar Kämpfe mit Mücken später saßen wir wieder im Auto. Vom Polarkreis waren es nur noch knapp 20 Kilometer bis zu unserer Unterkunft in Pello und als wir dort um 0:05 Uhr angekommen waren, hieß es schnell die ganzen Sachen zu schnappen und ab ins Haus, denn die Mücken waren extrem auf Angriff gebürstet. Das einchecken per Keybox ging erneut absolut problemlos und so waren wir ruckzuck in der Wohnung. Nach einem kurzen Rundgang verzogen wir uns alle auf unsere Zimmer und um 0:30 Uhr gingen die Lichter aus. Trotz des Wissens, dass ich morgen mit Fahren an der Reihe bin und es eh schon eine kurze Nacht wird, konnte ich erstmal nicht einpennen. Es dürfte knapp eine Stunde danach erst gewesen sein, als ich die Augen schloss.
Tageskilometer = 258 Kilometer
Gesamt bisher = 3.328 Kilometer
Samstag, 05. Juli 2025
Den Wecker hatte ich auf 6:30 Uhr stehen, da die Dusche belegt war, packte ich zuerst mal meine Tasche und sprang danach ins Bad. Wir hatten 7 bis 7:15 Uhr als gewünschte Abfahrtszeit ausgemacht und nach einem kurzen Sprint aus dem Haus, um bestmöglich den Mücken zu entgehen - was aber quasi unmöglich war - saßen wir bereits um 7:10 Uhr wieder im Auto. Ich setzte mich ans Steuer und wir starteten auf die etwas längere Etappe nach Tromsø, die mit 504 Kilometer angegeben war (6:20 Stunden laut Navi). Zuerst ging es in Finnland weiter in nördliche Richtung, hier wechselten sich finnische Einöde und wunderbare Landschaften mit einem See oder Fluss ab. Dazu hatten wir Kontakt mit den ersten Rentieren unserer Tour, die meisten aber zum Glück neben der Strecke oder sie liefen tatsächlich brav einfach den Seitenstreifen entlang. Außer einem weißen Exemplar, welches seelenruhig vor uns auf der Spur trabte und partout nicht runter wollte. Auch von einem Huper ließ es sich nicht beeindrucken, so fuhren wir dann doch langsam an ihm vorbei. Dennoch muss man höllisch aufpassen und wir waren wirklich froh, dass wir im Hellen fuhren. Recht weit nördlich in Finnland, in Karesuvanto, fuhren wir nochmal über den Grenzfluss rüber nach Schweden, in den dortigen Grenzort Karesuando, um die Karre nochmal für weniger Kosten voll zu tanken. Als das Kapitel Suomi sich langsam (vorübergehend) dem Ende entgegen streckte, fing es an zu regnen und die Straßenverhältnisse wurden immer schlechter, so dass den teilweise recht tiefen Schlaglöchern ausgewichen werden musste. Wir erreichten die finnisch/norwegische Grenze um ziemlich genau 12 Uhr, hatten somit das Schlimmste bzgl. den Straßenverhältnissen hinter uns und fortan ging es wieder besser voran. Ein kleiner Foto-Stop am schönen Lyngen-Fjord und weiter ging es in dieser überragenden Landschaft. Zeitweise wusste man gar nicht wohin man die Blicke wandern lassen sollte, wenn man schon mal die Augen kurz von der Straße weg nimmt. Wir erreichten das heutige Tagesziel Tromsø um 13:35 Uhr und da wir zu früh für den ersten Kick waren, fuhren wir erstmal direkt zu unserem Hotel. Unser Zimmer war schon fertig und wir durften schon einziehen, mega top. Wir stellten aber nur die Sachen ab, machten und frisch und waren dann auch schon wieder weg.
Für die heutigen Spiele habe ich wieder separate Berichte angefertigt:
IF Fløya vs. Gamle Oslo FK => KLICK!
Tromsø IL vs. Molde FK => KLICK!
Zu Fuß ging es zurück zum Stadion und nach dem Abpfiff um 23:51 Uhr, schauten wir uns die Feiereien noch ein wenig an und verließen das Stadion nach Mitternacht um 0:02 Uhr. Den Berg herunter wieder abgestiegen, liefen wir auf direktem Weg zurück zum Hotel, wo wir um 0:20 Uhr ankamen und nach Verabschiedung von Jan uns direkt nach oben verzogen. Schnell ging es in die Betten, da es aber auch hier (wie eigentlich immer) keine Rolladen gab, drang von außen das “Tages”licht ins Zimmer und ich war sicherlich noch bis 1 - 1:15 Uhr etwa wach, ehe ich endlich einschlief.
Tageskilometer = 515 Kilometer
Gesamt bisher = 3.843 Kilometer
Sonntag, 06. Juli 2025
Um 6:30 Uhr klingelte mein Wecker, dabei war schon wieder viel Bewegung bei den anderen und ich glaube, ich war der Letzte, der aufstand. Nachdem sich alle Mann im Bad frisch gemacht hatten, nahmen wir uns an der Rezeption noch einen Kaffee "to go" mit und gingen zum Auto. Unser Ziel “Abfahrt 7 Uhr, spätestens 7:15 Uhr”, hielten wir erneut ein, wenn auch am äußersten Rande. Da es hier aber derzeit 24/7 hell ist, ist es eigentlich egal, ob wir nun eine Stunde früher oder eine Stunde später am Nordkap sind. Heute startete Sven am Steuer und führte uns erstmal das letzte Stück der Strecke zurück, die wir gestern auch gekommen waren, genauer gesagt bis Skibotn, wo wir auch zur Sicherheit mal volltankten, denn auf diesem Strecke wollten wir gar nichts riskieren, weil wir hier auch nicht alle zehn Kilometer eine Tankstelle haben werden. Nach drei Stunden waren wir Luftlinie eigentlich noch gar nicht weit weg vom Tromsø, weil wir erstmal nur den ein oder anderen Fjord umfahren mussten. Wir hatten ausgemacht, die “Königs-Etappe” etwas zu untereinander aufteilen und so übernahm Snicki und schlängelte uns weiterhin durch diese krass geile Landschaft. Eigentlich hätte man fünf Stunden mehr einplanen müssen, weil man locker 50 und mehr Foto-Stopps hätte einlegen können. Im Ort Alta tankten wir dann erneut voll, denn ab hier war klar, werden die Ortschaften bedeutend weniger werden. In Oldergjord wechselten wir von der E6 auf die E69, die so etwas wie “das letzte Stück” einläutete. Wären wir der E6 gefolgt, hätten wir 65 Kilometer später unsere Ũbernachtungsmöglichkeit erreicht, aber wir machten logischerweise erst noch den ca. 130 Kilometer (einfache Strecke) langen Schlenker ans Nordkap. Das Wetter zog sich ein wenig zu und wurde auch frisch, die Sonne, die uns die letzten Tage verfolgte, verschwand. Nachdem wir den Nordkapp-Tunnel passiert hatten, waren wir auf der Insel Magerøya, entschieden aber erst nach Honningsvåg abzubiegen, wo wir volltankten und danach zum Fußballplatz in der Stadt fuhren. Hier lag ein Ball herum und so nutzte ich die Chance im wohl zweitnördlichsten regelmäßig bespielten Ground Europas (Nordkinn FK in Mehamn) ist um ein kleines Stück weiter nördlich, aber trotz dass es nur zwei Fjorde weiter östlich ist, wären es einfache Strecke knapp fünf Stunden Umweg gewesen, also für uns leider nicht möglich) ein Tor zu schießen, geil! Nachdem ich meine Karriere als Goalgetter beendet hatte, machten wir uns auf dem Weg zu einem der absoluten Fixpunkte dieser Reise, dem Nordkap! Von Honningsvåg (etwa 3.200 Einwohner), welches 1996 den Status als „Stadt“ verliehen bekam und somit Hammerfest als nördlichste Stadt Europas ablöste, waren es knapp 36 Kilometer Fahrstrecke, mit teilweise kurvigen Teilstücken und zumeist ohne Leitplanke. Wir erreichten den Parkplatz um 17:10 Uhr, wo wir zu hören bekamen „german car with four people, 160 crowns“, also knapp 13,50 Euro Parkgebühr, was dann so etwas wie der inoffizielle Eintritt ist, denn der Besuch der Plattform ist kostenlos, nur das Museum kostet Eintritt. Der Menschenauflauf war sogar recht überschaubar, nachdem wir die auch die üblichen Touri-Fotos abgearbeitet hatten und die Grüße in die Heimat versendet waren, gingen wir wieder zurück zum Auto, denn es war doch schon recht frisch (9 Grad und viiieeeeel Wind).
Ich übernahm dann das letzte Teilstück, als wir um 18 Uhr den Endzielpunkt unserer Reise wieder verließen. Wir hatten 4.458 Straßen- und 106 Fährkilometer hinter uns gebracht, sowie zehn Fußballspiele in Schweden, Finnland und Norwegen gesehen, bevor wir hier oben angekommen waren. Ab sofort beginnt also die Rückreise und zwar mit dem ersten Akt, welcher 191 Kilometer lang war (laut Navi 2:53 Stunden) und uns an den Südzipfel des Porsangerfjord brachte, wo wir in Lakselv ein Zimmer und ein kleines Häuschen auf einem Campingplatz gebucht hatten. Immerhin war es nur ein kleines Stück mit Regen, ansonsten kamen wir super durch, da auch die Straßen ordentlich zu befahren waren. Allerdings war mal wieder (wie hier oben sowieso durchgehend) höchste Aufmerksamkeit angesagt, weil wieder einiges an Rentieren die Straße querten, darauf spazierten oder einfach nur daneben rum standen. Um 20:45 Uhr kamen wir an unserer Nächtigungsmöglichkeit an und checkten sofort ein, was sehr zügig ging. Patrick und Sven wählten das Zimmer im Hauptgebäude, Snicki und ich nahmen das Haus, von wo man aus dem Bett einen direkten Blick auf den Fjord hatte. Da wir eine Küchenzeile hatten, kam Patrick dann noch mal vorbei und wir konnten wenigstens endlich mal jeweils eine der mitgebrachten Raviolidosen köpfen - dank des Dosenöffners, den Jan uns mit nach Tromsø gebracht hatte, denn den hatten wir allesamt vergessen (Danke nochmal!). Danach schauten wir nach den drei letzten Übernachtungen, die wir noch nicht gebucht hatten. Fix buchten wir zumindestens schon die Übernachtung zwischen dem Fähr-Terminal in Stockholm und Helsingborg, welche wir in Jönköping direkt an den Vättern-See buchten. Gegen 23:35 Uhr machten wir das Licht aus, hatten aber wieder aufgrund der Helligkeit in unserer Wohnung Probleme mit dem einschlafen. Snicki döste irgendwann weg, ich daddelte bestimmt noch bis etwa 0:30 Uhr am Handy herum, bevor ich dann auch endlich wegknackte.
Tageskilometer = 809 Kilometer
Gesamt bisher = 4.652 Kilometer
Montag, 07. Juli 2025
Der Wecker klingelte mal wieder früh, heute um 6:10 Uhr und nach dem frisch machen, starteten wir 6:40 Uhr ab auf die dritte (und vorerst auch letzte mit einer solchen Entfernung) lange Tages-Etappe am Stück. Im verregneten Lakselv (es hatte die ganze Nacht durchgeschifft), machten wir uns auf die 738 Kilometer, die das Navi mit 8:41 Stunden berechnete. Wir mussten aber noch bedenken, dass wir eine Stunde zusätzlich noch verlieren durch die Zeitverschiebung mit Finnland und dass wir rund um Rovaniemi noch ein wenig Sightseeing machen wollten. Sven startete am Steuer, hatte zuerst mit den Schlaglöchern zu kämpfen und dann auch erneut noch mit auf oder an der Straße stehenden Rentieren - das Ganze dann noch in Verbindung mit durchgehendem Regen. Die Grenze Norwegen / Finnland war recht schnell passiert und um kurz vor 11 Uhr tankten wir in Ivalo die Karre voll, somit sollten wir dann eigentlich bis Oulu kommen und uns heute keine Gedanken mehr wegen Sprit machen müssen. Zudem holten wir uns im Supermarkt nebenan Frühstück und konnten dann auch direkt weiter fahren. In diesem Ort stand an einem Kreisel tatsächlich ein Schild, dass es links ab nach Murmansk in Russland geht. Straßentechnisch waren das etwa 450 Kilometer, aber Luftlinie dürften wir maximal 60-70 Kilometer von der russischen Grenze entfernt gewesen sein. Zwischenzeitlich buchten wir noch ein Hotel in Turku und da wir dieses als einziges auf der Tour für zwei Nächte nehmen konnten, waren wir nun komplett versorgt. Wir kamen weiter südlich, es klarte sogar auf und als die Sonne sich das erste Mal so richtig zeigte, musste direkt der Pullover ausgezogen werden. Um 12:50 Uhr stand knapp hinter Sodankylä ein Fahrerwechsel an und Snicki übernahm das Lenkrad unseres Mietwagens. Es ging immer weiter in den Süden und wir machten noch einen Halt am Santa Clause Village, wo sich gleichzeitig auch der Arctic Circle, also der Polarkreis, befindet. Fortan ging es dann also wieder südlicher davon weiter, nachdem wir die letzten knapp 65 Stunden darüber verbracht hatten. Beim Santa liefen wir etwas rum, schauten uns zwei, drei Sachen an und hätten tatsächlich auch ein Foto mit ihm gemacht - 55 Euro war es uns dann aber doch nicht wert. Außerdem hatten wir genug Zeit verplempert, denn heute Abend rollt ja wieder der Ball für uns. So ging es dort um 15 Uhr wieder auf die Schnellstraße und den einzigen kleinen Schlenker, den wir uns noch gönnten, war mal kurz am Stadion des Drittligisten Rovaniemi (den wir heute Abend auch noch sehen) vorbei, welches aber auch direkt neben der Straße lag. Es ging dann in den Endspurt des heutigen Mammut-Stückes und 80 Kilometer vor Oulu ging der Wetterbericht gemeldete Regen los. Dieser hielt auch an, bis wir um 18 Uhr das Stadion erreicht hatten - nach knapp 2.160 Kilometern in den letzten 60 Stunden mit den Highlights „erstmalige Polarkreisüberquerung“, „Besuch beim nördlichsten Proficlub der Welt“ und natürlich der „Ritt ans Nordkap“ (inkl. Groundspotting in Honningsvåg).
Zum heutigen Spiel habe ich wieder einen separaten Bericht angefertigt:
OLS vs. RoPS => KLICK!
Ein wenig durchgefroren und feucht ging es zu unserer heutigen Übernachtungsmöglichkeit, die wir hier in Oulu direkt gebucht hatten. Die Strecke war nur 4,1 Kilometer und so erreichten wir das Motel schon gegen 20:40 Uhr. Das Einchecken war per Keybox wieder komplett unproblematisch und nachdem wir unsere Sachen abgestellt hatten, machten wir uns in der Küchenzeile wieder von zuhause mitgebrachte Konservendosen warm. Ich zog Patrick am Billardtisch noch in einem seeeeeehr hochklassigen (*hüstel*) Match ab und dann verzogen wir uns auch so langsam auf die Zimmer. Gegen 23:30 Uhr machten wir das Licht aus, aber auch nach einer Woche habe ich mich immer noch nicht an die durchgehende 24/7 Helligkeit gewöhnt und hatte erneut tierisch Probleme mit dem einschlafen bzw. mit dem schlafen allgemein.
Tageskilometer = 743 Kilometer
Gesamt bisher = 5.395 Kilometer
Dienstag, 08. Juli 2025
Wie bereits zu gestern erwähnt, war es irgendwie wieder eine unbequeme und unruhige Nacht für mich, als aber dann der Wecker um 8:15 Uhr klingelte, riss er mich aus dem Tiefschlaf, den ich erst sehr, sehr spät erreicht hatte. Schnell unter die Dusche, im nahen Supermarkt Frühstück geholt und dieses in der Unterkunft gegessen. Um 10:55 Uhr hatten wir unsere Sachen gepackt und verließen Oulu ein zweites Mal, hatten aber nach letzten Donnerstag Abend, dem kompletten vergangenen Freitag und auch gestern Abend tatsächlich das erste Mal keine Regen und sogar Sonne in der Stadt. Zuerst ein Stück der Strecke, die wir aus Vaasa kommend letzte Woche bereits gefahren waren - logischerweise aber in die entgegengesetzte Richtung. Bei Lapinkangas bogen wir dann aber links ab in Richtung Oulainen bzw. Ylivieska, Sievi und Kauhava. In der erst genannten Stadt tankten wir noch etwas drauf, so hatten wir das für heute auch aus dem Kreuz. Es war doch mehr Einöde, als überragende Landschaft, die wir heute weitestgehend geboten bekamen und deswegen zog es sich dann ein wenig hin. Seijänoki war gegen 15:35 Uhr erreicht und zehn Minuten später waren wir auch schon an unserer Wohnung am Stadtrand in wäldlicher Umgebung angekommen, wurden auch direkt von einem frei laufenden Fasan, sowie einen durch die Gegend hoppelnden Hasen begrüßt. Wieder mal eine Keybox, aber es funktionierte erneut alles problemlos und nachdem wir unsere Sachen abgestellt hatten, entschieden wir uns aufgrund der online gesehenen Highlights der Stadt (welche?) dazu, dann doch lieber ein wenig zu chillen und zu ruhen bzw. Tennis im TV zu schauen. Um 18 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zu unserem Tages-Kick.
Zum heutigen Spiel habe ich wieder einen separaten Bericht angefertigt:
SJK Akatemia vs. FC Lahti => KLICK!
Wir starteten am Stadion um 20:20 Uhr ab und machten uns auf dem Weg zurück zur Wohnung, hatten auf dem Hinweg schon gesehen, dass auf direkter Strecke ein Supermarkt war. Hier gingen wir noch mal rein, um Kleinigkeiten zu kaufen, und dann ging es wirklich zurück zu unserer Übernachtungsstätte. Auch heute gab es in der Küche noch mal Essen aus der Dose und somit hatte ich meine drei Stück wenigstens weg und muss nichts mehr mit in die Heimat zurück schleppen. Im Wohnzimmer sprachen wir nochmal über die nächsten Tage und es gab die einzige Änderung während der Tour, als wir für Donnerstag Närpes Kraft FF statt PPJ einbauten, was dann einfache Strecke zwar 100 Kilometer mehr sind, aber dafür tauschten wir einen Kunstrasenplatz ohne Ausbau gegen ein Stadion mit Tribüne und Naturrasen ein. Nebenher lief am Laptop noch Chelsea gegen Fluminense, aber ich tippte eher hier am Bericht weiter. Gegen 23:30 Uhr legte ich mich ins Bett und nach ein wenig am Handy daddeln war die endgültige Bettschwere erreicht. Ziemlich genau Mitternacht dürfte es gewesen sein, als ich eingepennt war. Nach sieben Nächten am Stück mit durchgehender Helligkeit und ohne Dunkelheit ging um 23:30 Uhr die Sonne unter und es wurde halbwegs dunkel, was ich auch gegen 2 Uhr sah, als ich mal auf Toilette musste. Um 3:45 Uhr ging die Sonne wohl bereits wieder auf, aber zu diesem Zeitpunkt schlummerte ich friedlich, zumal man hier in der Wohnung auch endlich mal halbwegs die Fenster bedeckt bekam.
Tageskilometer = 339 Kilometer
Gesamt bisher = 5.734 Kilometer
Mittwoch, 09. Juli 2025
Ich wurde bereits vor dem Wecker gegen 8 Uhr wach, hatte aber endlich mal wieder eine sehr erholsame Nacht hinter mir. Schnell geduscht und soweit fertig gemacht, fuhren wir um 8:45 Uhr in den nahe gelegenen Supermarkt, um Frühstück zu kaufen. Etwas mehr als eine Stunde danach waren wir auch mit der ersten Mahlzeit des Tages durch und packten unsere Klamotten für die Abfahrt. Um 10:55 Uhr saßen wir wieder mal in der Karre und Sven steuerte uns weiter in Richtung Süd-Finnland. Unterwegs wurde halbwegs günstig nochmal vollgetankt und zuerst hielten wir uns in Richtung Tampere, bogen aber kurz vorher auf kleinere Straßen ab. Erst zum Ende hin wurden diese wieder größer und auch wieder zu einer Autobahn. Um 15:20 Uhr erreichten wir unser Hotel in Turku, welches wir für die kommenden zwei Nächte gebucht hatten. Es lag direkt am Fähr-Hafen, von hier siedeln wir ja am Freitag morgen dann mit der Fähre nach Schweden über und müssen so am frühen Morgen nicht erst noch durch die ganze Stadt eiern. Wir erreichten das Hotel und dank den vorher bereits per SMS erhaltenen Tür-Codes waren wir auch ziemlich zeitnah in den Zimmern. Vereinbart das Hotel wieder zu verlassen hatten wir um 16:30 Uhr, machten uns zuerst noch zu Fuß zur nahe gelegenen Burg, um dann mit dem Auto zum Stadion zu unserem heutigen Kick zu fahren, wo wir ziemlich genau eine halbe Stunde vor Spielbeginn ankamen.
Zum heutigen Spiel habe ich wieder einen separaten Bericht angefertigt:
TPS vs. HJK Klubi 04 => KLICK!
Unmittelbar nach dem Spielende ging es zuerst noch in einem 24/7-Supermarkt direkt um die Ecke beim Fußballstadion. Hier besorgten wir uns das heutige Abendessen und zudem holte ich mir auch schon Getränke für die lange Fahrt mit der Fähre übermorgen. Um 21:30 Uhr waren wir im Hotel, aßen die gekauften Sachen und ich trank noch zwei Dosen Bier, wovon ich eine sogar schon aus unserer Zeit in Schweden letzte Woche mit herum schleppte. Snicki schaute PSG gegen Real Madrid von der Klub-WM auf dem Handy, ich tippte lieber am Bericht hier herum. Das Licht im Raum machten wir dann in etwa gegen Mitternacht aus, aber ich daddelte noch ein wenig am Handy herum, weil ich nicht einschlafen konnte.
Tageskilometer = 321 Kilometer
Gesamt bisher = 6.055 Kilometer
Donnerstag, 10. Juli 2025
Gegen 7:45 Uhr wachte ich auf, obwohl der Wecker auf 8 Uhr stand. Irgendwie war es trotz der Dunkelheit, die wir jetzt von etwa Mitternacht bis 4 Uhr hatten, wieder eine eher unruhige Nacht. Erst einmal unter die Dusche, um sich wieder wie ein Mensch zu fühlen, fuhren wir um kurz vor 9 Uhr in den nahen Supermarkt, um unser Frühstück zu holen. Dieses in der Unterkunft vertilgt, starteten wir um 10:15 Uhr erneut ab, wir hatten uns eine Schifffahrt heraus gesucht und mussten dazu in die Stadt zur Anlegestelle fahren. Abfahrt war 11 Uhr und die angekündigte anderthalbstündige Fahrt endete um 12:20 Uhr, gesehen haben wir jetzt auch nicht die Welt, aber okay, die Zeit war wenigstens halbwegs sinnvoll rum gebracht und bessere Ideen hatten wir halt auch nicht. Wir fuhren dann noch mal zurück zum Hotel und gammelten herum, Sven und Snicki gingen zum nahen Mittelaltermarkt um die Ecke. Um 14:15 Uhr fuhren wir dann los zu unserem Kick des Tages.
Zum heutigen Spiel habe ich wieder einen separaten Bericht angefertigt:
Närpes Kraft FF vs. JPK => KLICK!
Um 20:25 Uhr saßen wir wieder im Mietwagen und verließen umgehend den Ground. Nachdem wir die zwei Norweger abgehakt hatten, war dieses nun auch der Letzte der insgesamt sieben Finnen, was ein klares Zeichen ist, dass es mit der Tour leider, leider so ganz langsam zu Ende geht. Für heute hatten wir aber erst noch die 259 Kilometer bzw. ziemlich genau drei Stunden hinter uns zu bringen, welche aber glücklicherweise immer noch komplett im Hellen abgespult werden konnten. Um 23:40 Uhr erreichten wir Turku, fuhren aber zuerst in den 24/7-Supermarkt, den wir gestern nach dem Fußball auch schon besucht hatten. Hier wurden dann Sachen für das Frühstück morgen früh und die anschließende Überfahrt per Fähre nach Schweden gekauft, damit wir hier versorgt sind. Zurück im Hotel waren wir um 0:15 Uhr und es wurde noch eine Kleinigkeit gegessen, bevor wir dann auch die Lichter aus machten. Allerdings war es da auch bereits wieder 1:15 Uhr.
Tageskilometer = 531 Kilometer
Gesamt bisher = 6.586 Kilometer
Freitag, 11. Juli 2025
Der Wecker klingelte um 6:45 Uhr und ich sprang schnell unter die Dusche. Tasche & Rucksack wurde gestern Abend schon ein wenig umgepackt, denn die große Tasche
bleibt heute im Auto und den Rucksack, sowie ein Turnbeutel nehme ich mit an Deck. Wir hatten Abfahrt 7:30 Uhr ausgemacht und hielten es auch ein, was eigentlich ein wenig zu früh war, denn unser
Hotel war direkt neben dem Fährhafen (effektiv lagen zwischen unserer Bleibe und dem angelegten Schiff keine 200 Meter Luftlinie). Allerdings sollten wir diese Fähre nicht verpassen, denn erstes
würde uns das sonst unsere zwei Spiele morgen kosten, Zweitens zusätzliche Kosten für eine weitere Buchung und Drittens wäre es dann eine anstrengende Rückreise, da wir alle ja am Montag wieder
arbeiten müssen. Die Schilder waren ein wenig schlecht beschrieben bzw. teilweise standen irgendwann auch gar keine mehr, so dauerte es doch vier, fünf Minütchen, bis wir die richtige Einfahrt
gefunden hatten. An der Einfahrt wurden unsere Pässe kontrolliert und wir bekamen unseren Kabinen zugewiesen, die wir mitgebucht hatten. Danach wurden wir in eine Schlange eingewiesen und mussten
warten, da zu sehen war, dass die Autos aus Stockholm kommend gerade erst von der Fähre fuhren. Ziemlich genau eine halbe Stunde dauerte es und um 8:05 Uhr befuhren wir den Kutter, stellten das
Auto ab und ging in die oberen Etagen, wo man sich während der Fahrt aufhalten darf. Unsere Kabinen waren gerade noch in Reinigung und so mussten wir hier wieder warten. Als alles freigegeben
waren, stellten wir unsere Sachen ab und gingen oben auf das Sonnendeck. Hier merkten wir erst, dass wir ja sogar schon losgefahren waren. Gemütlich wurde gefrühstückt und gechillt, bis es nach
knapp zwei Stunden Fahrt begann zu donnern und zu blitzen, kurz darauf fing es auch an zu regnen. So entschieden sich drei Mann auf unsere Kabinen zu gehen, Snicki zog eine Innen-Bar vor. Ich
wollte eigentlich ein wenig schlafen, wenn ich schon die Chance dazu habe, aber irgendwie war ich nicht müde genug dazu. Immerhin konnte ich aber hier am Bericht weiter tippen und holte die
letzten Tage komplett auf, so dass ich wirklich zu 100% auf dem aktuellen Stand war. Danach durchsuchte ich noch ein wenig die in den letzten Tagen veröffentlichten Spielpläne aller möglichen
Ligen und notierte mir das ein oder andere Spiel. So ging auf jeden Fall die Zeit erstmal bestmöglich herum. Ich versuchte danach endlich zu schlafen, aber das funktionierte weiterhin nicht und
so ging auch nochmal on Deck, als wir um 14 Uhr die Insel Åland erreicht hatten, wo ein Zwischenstop pder Fahrt war. Hier in Mariehamn spielt ebenfalls ein finnischer Erstligist und dieser liegt
Patrick und mir ein wenig auf dem Herzen und es nervt uns noch nicht hier gewesen zu sein. Dass man von der Anlegestelle in der Ferne die Flutlichter des Grounds sieht, das machte es nicht
wirklich besser. Snicki hatte sich mittlerweile zu mir gesetzt und wir saßen knapp anderthalb Stunden ein wenig windgeschützt. Immerhin regnete es nicht mehr, aber es war dennoch windig und
frisch, das Deck und die dortigen Sitzgelegenheiten waren fast alle noch nass, so dass sich kaum jemand hier außen aufhielt. Mittlerweile sprang auch die Uhr von finnischer Zeit auf die MESZ um
und gegen 14:45 Uhr machte ich mich noch mal zurück in die Kabine. Kaum dort angekommen, schrieb Patrick eine Whatsapp, ob wir ein Bierchen trinken wollten. Na gut, gegen ein gechilltes Bierchen
ist ja nichts einzuwenden, da ich aber erst noch was essen wollte, einigten wir uns auf 15:30 Uhr. Gesagt, getan und am Ende wurden es auch zwei Bierchen, während wir mit der Fähre schon durch
die engen Schären von Stockholm fuhren und es sich auch wieder ein wenig gefüllt hatte. Nun würde hinlegen auch keinen Sinn mehr machen, also blieben wir einfach sitzen und laberten dummes Zeug
und ließen den Trip teilweise schon ein wenig Revue passieren. Umso näher wir der schwedischen Hauptstadt kamen, umso leerer wurde es oben. Wie ich halt so bin, wollte ich noch ein gutes Bild der
Stadt bei unserer Einfahrt knipsen und blieb viel zu lange oben. Als einer der Letzten ging ich runter zu den Kabinen, wo bereits die Putzkolonne im Gang startbereit war. Schnell die Sachen
geschnappt und drei weitere Etagen runter zum Auto-Deck, wo der Rest um 18:55 Uhr bereits auf mich wartete. Dennoch dauerte es noch fast eine Viertelstunde, bis wir überhaupt erst mal los rollten
und dann wurden auch PKW und LKW abwechselnd heraus gewunken. Kaum auf dem Festland angekommen, hatten wir erstmal eine Schlange an einer Ampel und ein Fußgängerweg, wo die ganzen Fuß-Passagiere
der Fähre drüber wollen. Das ist alles ein wenig blöd gebaut, aber auch das bekamen wir hinter uns. Um 19:25 Uhr waren wir aber endlich auf dem Stadtring von Stockholm, eine Viertelstunde später
war dieser auch schon wieder Geschichte und wir auf unseren insgesamt 323 Kilometern bis zum gebuchten Hotel in Jönköping, was schon wieder mehr als die Hälfte der Gesamtstrecke bis zu unserem
ersten Kick morgen ist. Etwa auf Hälfte der heutigen Fahrt (bei Norrköping) tankten wir nochmal voll und sollten so dann problemlos morgen bis Stockholm kommen, wo wir dann sowieso auch nochmal
komplett voll machen, da in Schweden das Benzin von allem Ländern am günstigsten ist. In Linköping ging es in einen Supermarkt und danach hatten wir noch knapp eine Stunde Fahrzeit übrig. Unsere
Übernachtungsmöglichkeit rief zwischendurch freundlicherweise auch schon an und fragte nach unserer Ankunftszeit, denn wenn wir nach 23 Uhr ankämen, würde man uns die Schlüssel in einer Keybox
bereit legen. Ich sagte, dass wir aktuell 22:55 Uhr auf dem Navi stehen hätten, sie sagte, dass sie warten würden, wenn wir durchfahren würden. Das sagte ich ihr wiederum zu und so waren wir uns
schnell einig. Wir kamen um diese Zeit auch tatsächlich an, der Check-In Vorgang war auch ratzfatz erledigt und so ging es ins Zimmer bzw. in den Bungalow, die jeweils auf einem Campingplatz
lagen.
Unterwegs hatten wir schon einen klasse Sonnenuntergang auf dem Land präsentiert bekommen und als wir dann die letzten Kilometer am See „Vättern“ (der zweitgrößte in Schweden und der elftgrößte in ganz Europa, ihr kennt ihn ja schon von meinem Bericht vom 29.06.2025) entlang fuhren, hatten wir noch wunderschönes Abendrot. Dieses musste ich nochmal kurz draußen genießen und nachdem ich wieder in unserem Bungalow war, ging es auch zeitnah ins Bett. Eingepennt sein dürften wir in Richtung 0:30 Uhr etwa.
Tageskilometer = 325 Kilometer + 470 Kilometer Fähre
Gesamt bisher = 6.911 Kilometer
Samstag + Sonntag, 12. + 13. Juli 2025
Um 7:40 Uhr wurden wir vom Wecker geweckt und ich hatte wirklich eine gute und geruhsame Nacht hinter mir. Einzig um 4 musste ich mal auf Toilette und um 6:15 Uhr weckte mich der draußen plätschernde Starkregen, ansonsten knackte ich wirklich durch. Im Bad frisch gemacht, ging es um 8:25 Uhr zum Frühstück und exakt eine Stunde später saßen wir im Auto und machten uns auf den Weg zu den letzten beiden Kicks. Ich setzte mich ans Steuer und wir rissen die 238 Kilometer mit einer Pinkelpause quasi auf einer Pobacke ab. Bevor wir ans Stadion fuhren, machten wir aber noch kurz Halt In Helsingborg an der Burg mitsamt dem Burg-Turm „Kärnan“, dem letzten noch erhaltenen Überrest einer Festungsanlage. Hier ein paar Fotos geschossen, hieß es dann kurz darauf auch wieder „der Ball muss rollen!“.
Für die heutigen Spiele habe ich wieder separate Berichte angefertigt:
Helsingborgs IF vs. Hillerød Fodbold => KLICK!
Malmö FF vs. IFK Norrköping => KLICK!
Wir bewegten uns ziemlich zügig raus aus dem Stadion, sprangen nochmal in den gegenüber vom Parkplatz liegenden Supermarkt um Getränke und Teigwaren für die Fahrt zu kaufen. Um 19:45 Uhr waren wir wieder am bzw. im Auto. Allerdings hatte sich mittlerweile ein größerer Abfahrtsstau gebildet und kostete uns ziemlich genau eine Viertelstunde. Vom Parkplatz runter waren wir sieben Minuten später auf der Autobahn und nur weitere etwa fünf Minuten danach (und um 70 Euro ärmer) auf der Øresundbrücke. Sven steuerte unser Fahrzeug auf dem ersten Teilstück der insgesamt 975 Kilometer in Richtung Heimat und brachte uns durch ganz Dänemark, wo wir eine Toilettenpause gemacht hatten und ansonsten durch fuhren. Um 23:25 Uhr erreichten wir die Grenze und 25 Minuten später war kurz vor Rendsburg für Sven nach 393 Kilometern Schluss. Nach einer Viertelstunde Pause übernahm Snicki, dieser brachte uns um Hamburg herum, stoppte dann aber am Autohof Soltau, da wir tanken mussten. Um 3:35 Uhr steuerte er das Gefährt nach weiteren 370 Kilometern auf den Rasthof Göttingen. Hier holten Snicki und ich mir jeweils noch einen Kaffee und ab hier übernahm ich das Steuer für das letzte Teilstück. Auf diesem durfte ich kurz vor Hann. Münden auch unsere Marke von 8.000 gefahrenen Kilometern knacken. Um 5 Uhr machten wir noch eine allerletzte Toilettenpause am Rastplatz Reinhardshain, ehe es auf die letzten Kilometer A5 ging. Den Bahnhof in Friedberg erreichten wir um 5:40 Uhr und hier wurde Patrick als erster Teilnehmer der Tour verabschiedet und wir hatten von der Abfahrt in Friedberg jetzt bis zur Rückkehr in Friedberg 8.168 Kilometer hinter uns gebracht und ich glaube wir möchten keinen Einzigen davon missen. Weiter ging es und ich fuhr bis zu mir selbst nachhause, wo wir um 6:10 Uhr ankamen und ich meine eigenen Sachen ausräumte. Für Snicki und Sven ging es dann weitere 20-25 Kilometer ebenfalls in Richtung endgültige Heimat.
Tageskilometer = 1.257 Kilometer
Gesamtkilometer der Reise = 8.168 Kilometer + 576 Kilometer Fähre
How it started… and …how it ends!
Fazit
Normalerweise würde als Fazit ein einziger Satz ausreichen:
Welch ein überragender Urlaub!!!
Ganz kurz aber noch:
- Wir haben 6.168 Kilometer im Auto & 576 Kilometer auf Fähren verbracht
- In 17 Spielen haben wir kein einziges 0-0 gesehen, dafür aber 62 Tore (3,65 im Schnitt pro Match).
- Die Fahrerei war weniger langweilig und weniger anstrengend, als wir es erwartet bzw. befürchtet hatten.
- Unsere Wohnungen waren wirklich alle gut. Klar, die ein oder andere mochte man mehr, aber keine einzige war ein Reinfall. Wichtig war sowieso zumeist erstmal die Lage, um nicht zu viel Zeit zu verlieren, gerade wenn wir mal wieder eine kurze Nacht hatten.
- Patrick und ich schauten alle 17 Spiele in kurzen Hosen, selbst bei den beiden miesen Tagen in Oulu, wo wir einstellige Temperaturen und Nieselregen hatten. In Oulu und Tromsø saßen die Einheimischen teilweise mit Handschuhen und Decken zugedeckt neben uns.
- Wir haben massig Rentiere gesehen, aber mal wieder keinen einzigen Elch. Unser Entschluss: Der Elch muss ein Fabeltier sein.
- Ein Insider noch zum Schluss: Florian ist ein Arsch! :-)