Hier der Bericht zu meiner 7. NHL-Reise vom 06. - 19. November 2023!


Bilder zur Reise folgen unter dem Menüpunkt "Bilder NHL-Reise 23".

Viel Spaß beim Lesen und vielleicht auch ein wenig beim Staunen... ;-)

Vor der Reise

 

Der letzte Nordamerika-Urlaub ist mittlerweile der Florida-Trip in 2019 gewesen, also bereits vier Jahre her. Nachdem es zwischenzeitlich wegen Corona nicht möglich war in die USA zu reisen und es uns im letzten Jahr einfach noch ein wenig zu unsicher war etwas zu buchen, sollte in diesem Jahr nun definitiv wieder über den großen Teich gehen. Die familiären Umstände haben sich mittlerweile geändert und meine Eltern wollten gerne auch noch mal in die Staaten, was natürlich für Jessica und mich kein Problem war, ganz im Gegenteil. Da unsere USA/Kanada-Urlaube immer im Zusammenhang mit Besuchen von NHL-Spielen zusammenhängt und sich dieses (wenn überhaupt) nur während der Deutschland-Cup Pause im November mit dem Spielplan des EC Bad Nauheim vereinbaren lässt, stand der Termin quasi von vorneherein schon fest. Ich war bereits 2003 im westlichen Bereich der USA (Las Vegas, Grand Canyon, San Francisco und Los Angeles), aber Erstens ist das jetzt bereits über 20 Jahre her und Zweitens war es für einen viel zu kurzen Zeitraum. Da der Rest meiner Family hier noch gar nicht war und mir dazu auch in diesem Bereich noch 3 NHL-Stadien im Kampf gegen die Komplettierung der ganzen 32 Arenen fehlen (aktueller Stand: 18 von 32 besucht, da ja die Islanders leider zur vorletzten Saison aus dem Nassau Veterans Coliseum ausgezogen sind), stand dieser Bereich ganz oben auf der Prioritätenliste. Ob es damit allerdings in diesem Jahr klappen sollte, entscheidet natürlich die Spielplan-Gestaltung, denn wenn 2 meiner 3 fehlenden Teams in diesem Bereich sich in unserem Zeitrahmen auf Away Trips befinden würden, würde es für mich bzw. uns keinen Sinn machen und wir würden uns lieber für eine andere Route entscheiden (müssen). Besonders kritisch vermutete ich unseren Wunsch Las Vegas zu besuchen, denn hier würde am Wochenende unserer Abreise zum ersten Mal der Formel 1 Grand Prix in der Stadt sein und ich hatte keinerlei Ahnung was das für den Spielplan des einheimischen NHL-Teams Golden Knights bedeuten würde, aber für die Hotelpreise wird es sicherlich nicht gut sein, das war bereits klar. Also war erst einmal Zittern angesagt, bis am Dienstag, den 27. Juni 2023, der neue NHL-Spielplan veröffentlicht wurde. Als ich diesen online sah, wanderte mein Blick natürlich direkt in Richtung 06. bis 18. November und auf die drei noch fehlenden Stadien der Arizona Coyotes, Vegas Golden Knights und Anaheim Ducks. Recht schnell konnte ich erkennen, dass hier definitiv etwas möglich ist und schaute es mir Abends im Bett in aller Ruhe an und die Eckpunkte der Reise waren eigentlich binnen weniger Minuten bereits fixiert.

Meinen Reise-Vorschlag präsentierte ich meinen Eltern & meiner Schwester und man war absolut damit einverstanden. Wir setzten uns zwei Tage später einen Abend hin und sondierten mit unseren Handys ein wenig die Hotels und schrieben für jede Stadt drei Stück heraus, die uns von der Lage und preislich zusagten. Mit diesen Vorschlägen ging es dann am Dienstag, den 11.07 ins Reisebüro, wo wir vorher einen Termin von 16 bis 18 Uhr ausgemacht hatten. Natürlich hatte ich auch schon nach Flügen geschaut und wir hatten uns hier unsere Wunsch-Verbindungen ebenfalls bereits heraus gesucht, welche jeweils immer frühe Flüge am Morgen beinhalteten. Im Flugportal des Reisebüros wurden uns aber immer späte Rückflüge eingebaut und so machten wir über eine Stunde rum, bis dann plötzlich doch unsere heraus gesuchten Flüge exakt so erschienen, wie wir sie haben wollten. Immerhin waren wir dann preislich in etwa in dem Bereich, den wir uns vorgestellt hatten. Mit unseren Hotel-Ideen kamen wir dann schneller voran und buchten in allen fünf Städten jeweils eines unserer vorher ausgesuchten Hotels. Da es nun bereits 18:15 Uhr war, das Reisebüro eigentlich seit einer Viertelstunde geschlossen hatte und ich innerlich auch schon ein wenig drängelte, da ich ja zum Fußball wollte, vertagten wir den Rest auf den morgigen Tag. Also ging es am Mittwoch, den 12.07. erneut ins Reisebüro, dort machten wir die Hotel-Buchungen zu Fix-Buchungen und sicherten uns auch noch zwei Mietwagen für zwei verschiedene Teilstrecken. Ebenso packten wir noch eine Reiserücktrittsversicherung dazu und hatten somit die Reise fix gebucht.

Ein paar Tage nachdem wir gebucht hatten und der Rest der Family ihre neuen Reisepässe in der Hand hielt, beantragten wir bei der US-Regierung ESTA zur Einreise, was natürlich immer aufgrund der vielen Fragen ein etwas längeres Prozedere ist. Binnen 24 Stunden kam der positive Bescheid, dass wir für die nächsten beiden Jahre einreiseberechtigt sind. Ebenso buchten wir Ende Juli noch unsere Bootsfahrt in San Francisco auf die ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz. Es ist zwar noch recht früh, aber da wir hier nur zwei Tage zur Auswahl hatten, an denen wir es durchführen können, wollten wir einfach auf der sicheren Seite sein. Außerdem hatten wir im Internet einiges von René Meinert gesehen und gelesen, einem deutschen Auswanderer, der in Las Vegas Stadtführungen in deutscher Sprache anbietet. Dem Rest der Family war es einfach lieber so etwas in deutscher Sprache zu haben und so gönnten wir uns das und buchten es ebenfalls bereits Ende Juli. Am 09. August waren dann die Arizona Coyotes das erste NHL-Team, welches Tickets für die kommende Saison verkaufte und hier schlug ich dann natürlich direkt zu. Man spielt aufgrund von Unstimmigkeiten mit der eigenen Stadt mittlerweile in der Mullett Arena mit einer Kapazität von nur 4.800, was natürlich die mit Abstand kleinste NHL-Arena ist und um halbwegs konkurrenzfähig zu bleiben, sind die Eintrittspreise entsprechend angepasst. Der günstigste verfügbare Sitzplatz lag bei 170 Dollar ohne Steuern und Gebühren, was ich eigentlich nur ungerne zahlen wollte. Zum Glück sah ich dann aber noch, dass es auch Stehplätze hinter den Sitzplätzen gab und weil das ganze Stadion ja nur aus einem Rang mit vielleicht maximal 15 Reihen besteht (nicht wie die meisten anderen Stadien aus Ober- und Unterrang, teilweise sogar noch ein Mittelrang dazwischen), ist das gar nicht mal weit von der Eisfläche entfernt, wie man auf Bildern sehen kann. Also hier schnell zugeschlagen und immerhin mussten wir „nur“ knappe 90 Euro pro Nase bezahlen. Eigentlich wollte ich uns direkt noch einen Parkplatz vor der Arena dazu buchen, aber diese waren schon sold out. Weiter ging es am 14.08. für uns, als wir uns einen Platz bei einer deutschen Stadtrundfahrt in Los Angeles für den 16. November buchten, was dann bedeutete, dass wir nun soweit alles erledigt hatten, außer die restlichen NHL-Eintrittskarten. Allerdings gab es hier eine Absage, da das deutsche Pärchen, welches die Stadtrundfahrten anbietet, zu unserem Wunsch-Zeitraum leider nicht in der Stadt verweilt, also mussten wir noch mal suchen. Dafür verkauften plötzlich die Vegas Golden Knights Single Game Tickets für die kommende Saison, was ich nur deswegen sah, weil ich alle 2-3 Tage mal bei den Vereinen auf die Homepage und Facebook reinschaute, denn irgendwie funktionierte wohl der Ticket Alarm Newsletter nicht, den ich eigentlich bestellt hatte. Zum Glück gab es aber für unser gewünschtes Spiel noch genug verfügbare Eintrittskarten und auch noch in den "günstigsten" Kategorie, was beim aktuellen Stanley Cup Sieger 130 Euro pro Nase (ohne Tax) bedeutete. Da die Steuer auch noch 25 Euro pro Ticket waren, hatten wir hier auch 155 Euro pro Person an der Backe und saßen im Oberrang. Zwar nicht hinter dem Tor, sondern auf der Gerade (Höhe Torlinie), aber dennoch sind das natürlich happige Preise, aber gut, wir haben sie ja auch bezahlt und am Ende wird die Bude eh voll sein. Auch für die Anaheim Ducks war das Bestellen der Tickets kein Problem, diese verkauften zwar als letztes unserer drei Teams, aber ihre Arena ist ja eh so gut wie nie ausverkauft. Hier entschieden wir uns am 12. September für Tickets zu je 65 Euro im Oberrang (3. Reihe auf der Geraden) und gegen Tickets für nur 15 Euro mehr, die zwar im Unterrang wären, aber dafür schräg hinter dem Tor. Zu guter Letzt hatten wir dann auch noch Ersatz in Sachen "deutsche Stadtrundfahrt in Los Angeles" gefunden und diese ebenfalls bereits komplett fix gemacht, so dass alle Dinge erledigt waren. Einzig die kleinen Sachen, wie z.B. ein Flughafen-Taxi buchen oder auch eine kleine Menge an Kleingeld in Dollar umtauschen (das Meiste wird ja mit Kreditkarte bezahlt, aber ein klein wenig Cash habe ich doch auch immer gerne mal im Geldbeutel).

 

Montag, 06. November 2023

 

Dann war er plötzlich da: Der Tag der Abreise! Nachdem wir auf dem Handy einen App mit dem Urlaubs-Countdown hatten, welcher bei 117 Tagen startete, vergingen diese gefühlt recht schnell, auch wenn es sich zum Ende hin dann doch noch mal zog. Ich hatte mir passenderweise ein paar Tage zuvor den Rotz eingefangen und dementsprechend zuletzt eher weniger geruhsame Nächte. Gestern musste ich ja auch unbedingt noch zwei Fußballspiele im Regen anschauen, um dann leicht feucht im Colonel-Knight-Stadion zu Bad Nauheim aufzuschlagen, wo der einheimische ECN nach guter Leistung den Tabellenzweiten aus Kaufbeuren mit leeren Händen zurück ins Allgäu schickte. Die Laune bei uns war logischerweise gut, als wir um 22 Uhr wieder zuhause waren, wo der Rest der Family sich ins Bett legte und ich noch mal das Handgepäck und alle weiteren Unterlagen prüfte. Eine Sache musste ich noch ausdrucken, dazu machte ich mein Handgepäck dann auch fertig und aktualisierte noch kurz die Spielberichte auf dieser Homepage. Um Mitternacht legte ich mich dann, aber bis ich einschlief verging locker noch eine halbe, eher sogar noch eine Dreiviertelstunde. Um 3:25 Uhr klingelte der Wecker und ich war erstmal wie erschlagen, aber die Vorfreude trieb mich dann doch recht schnell aus dem Bett. Schnell unter die Dusche und danach fühlte ich mich wenigstens wieder wie ein Mensch. Der Koffer wurde zu gemacht und nach unten getragen, machte ich mich oben noch fertig. Unser Taxi war überpünktlich und als wir alles eingeladen hatten, waren wir dann um 4:05 Uhr unterwegs in Richtung Flughafen. Diesen erreichten wir um kurz vor 5 Uhr und gaben logischerweise erstmal unsere Koffer auf, damit wir diese los waren. Auch den Sicherheitscheck erledigten wir direkt, denn so früh war dort wenigstens kaum etwas los. Direkt zum Gate gegangen, gab es hier für mich eine Mini-Packung Kekse, um wenigstens etwas im Magen zu haben und dazu ein Frühstücks-Bierchen. Die Zeit des Wartens verging ruckzuck und auch wenn wir verspätet mit dem Boarding begannen und auch später los flogen, kamen wir dennoch fast 20 Minuten früher als geplant in London an, wo wir ja einen Zwischenstopp machen mussten, da es seit der Corona-Zeit keine Direktflüge vom FRA mehr nach Phoenix gibt. Hier stiegen wir aus unserem Flieger und fuhren mit dem Bus zum Terminal 3, von wo unser Interkontinentalflug losgehen wird. Durch die frühere Landung hatten wir nun knapp drei Stunden Zeit bis zum nächsten Abflug und nutzten diesen, um endlich zu frühstücken. Für mich gab es natürlich ein Full English Breakfast mit allem drum und dran, welches ich ja zuletzt im Februar bei meinem Besuch in Luton gemeinsam mit Patrick hatte. Als der Magen dann gefüllt war, liefen wir an unser Gate und ich sah bereits direkt, dass sich meine Hoffnung auf Platz im Flieger wohl nicht erfüllen wird, denn es war massig was los. Das Boarding begann auch zeitnah schon und mit einer kleinen Verspätung von zehn Minuten machten wir uns auf unseren 5.420 Meilen Flug (ca. 8.722 Kilometer). Dieser war zwar bis 16:25 Uhr Ortszeit angesetzt, aber schon direkt nach Abflug wurde uns auf dem Display angezeigt, dass die Landung für ca. 15:15 Uhr angesetzt war. Der Flug verlief komplett ruhig, es gab zwei, drei Mal kurze Wackler, aber das bleibt natürlich nicht aus. Irgendwann, nachdem wir Getränke und eine Mahlzeit (Chicken mit Reis, es war sogar erstaunlich „lecker“ für ein Flugzeug-Essen) erhalten hatten, hieß es, dass alle Mann/Frau die Fensterklappen runter machen sollten und der Flieger wurde komplett abgedunkelt. Okay, hatte ich so zwar noch nicht, aber so konnte ich tatsächlich auch zwei Mal für 20-30 Minuten ein wenig dusseln. Klar, das ist kein richtiges Schlafen, aber immerhin ein wenig Entspannung und Ruhe gefunden. An der Grenze der kanadischen Territories Sasketchewan / Manitoba ging es um 13:45 Uhr dann im Luftraum das erste Mal seit vier Jahren wieder in die Vereinigten Staaten, wir flogen via North Dakota rein. Den Mount Rushmore ließen wir links liegen (wir saßen im Flieger aber rechts) und über den Rocky Mountains öffnete ich mal wieder die Fensterklappe, während wir uns irgendwo fast über Aspen befanden und die Straße unter uns hatten, die Jessica und ich 2015 befahren hatten, als wir in Denver waren. Der sanfte Flug nahm dann nach etwas mehr als zehn Stunden mit einer absolut ruhigen Landung am Phoenix Sky Harbor Airport ein Ende. Nach dem Aussteigen aus dem Flieger folgt in den USA immer das Einreseprozedere, wo wir etwa 20 Minuten in der Schlange standen und dann auf eine erstaunlich entspannte Frau Custom Officer trafen, die uns die üblichen Fragen (Grund der Einreise, Reiseroute, Datum des Verlassens der USA und ob wir irgendwelche Getränke und Mahlzeiten bei uns haben) stellte. Das Kofferbeförderungsband war direkt dahinter und teilweise liefen die Koffer unseres Fluges dort sogar schon entlang. Unsere vier Gepäckstücke kamen auch recht zeitnah, was natürlich dann immer für eine gewisse Art der Erleichterung sorgt. Die Suche nach dem Rental Car Service gestaltete sich erstmal als nicht so einfach, weil meines Erachtens nirgendwo etwas angeschrieben stand, aber nach Rückfrage bei einem Mitarbeiter bekamen wir dann geholfen und wussten, dass wir mit der Bahn am Terminal 3 vorbei bis zum Mietwagen-Komplex fahren mussten. Die Karre war bereits von zuhause gebucht und so ging es hier auch recht schnell, nachdem die Dame dort merkte, dass sie mir weder eine Zusatzversicherung, noch ein Navi, oder auch andere Gegenstände, aufschwätzen kann. Mit dem Aufzug zwei Etagen runter, wo sechs oder sieben Autos unserer gebuchten Preisklasse standen und wir wählten einen grauen Chrysler aus, der uns die nächsten Tagen begleiten darf. Um kurz nach 17 Uhr fuhr ich dann endlich wieder auf US-Straßen herum, aber unser gebuchtes Hotel lag nicht mal ganz zehn Kilometer vom Flughafen entfernt und auch hier war das Einchecken vollkommen unkompliziert. Wie in Nordamerika üblich schaltet man den TV ein und ich hätte direkt Monday Night NFL Football, NBA oder NHL live schauen können, entschied mich logischerweise für Letzteres, während wir uns im Zimmer ein wenig einrichteten. Um 18:30 Uhr verließen wir unsere Unterkunft aber noch einmal um in die Stadt zu fahren, um den Tipp von Jacki anzunehmen und bei „Oregano‘s“ zu essen. Endlich mal wieder ein Bud light (findet Jemand die Ironie?) und dazu orderten wir Knoblauchbrot als Apetizer und während der Rest der Family sich riesengroße Pizzen bestellte, nahm ihm Chicken Breast mit heller Soße. Das Fleisch war mega lecker, die Nudeln waren ein wenig zitronig, aber da das auf der Karte stand, hätte ich damit rechnen müssen. Nun gut, hauptsache erstmal satt. Gesättigt ging es dann zurück ins Hotel und nach einer Dusche verabschiedeten wir uns ins Bett. Es war zwar erst 22 Uhr, aber in Deutschland halt 6 Uhr und somit waren wir schon lange auf den Beinen. Ich schlief dann auch tatsächlich richtig schnell ein, was auch eher ungewöhnlich ist, aber der Körper holte sich seinen Schlaf.

 

Strecke per Auto: 15 Meilen (ca. 24 Kilometer)!

Strecke zu Fuß: 4,2 Kilometer!

 

Dienstag, 07. November 2023

 

Die Nacht war angenehm. Ich war zwar gegen 1 Uhr mal auf Toilette und musste dann um 5:30 Uhr noch mal. Fortan war die Nacht auch vorbei, Jessica war ebenfalls bereits wach und so daddelten wir ein wenig am Handy rum. Um 7 Uhr gingen wir zum Frühstück, welches für nordamerikanische Verhältnisse wirklich sehr lecker war. Wir verließen das Hotel rund zwei Stunden später und unser erster Weg führte uns zum Papago Park, wo wir im Desert Botanical Garden die Schönheit der Natur (Pflanzen, Kakteen usw.) und der Tierwelt (Schmetterlinge) genießen konnten. Danach ging es wieder zurück ins Auto und wir fuhren bis zum Apache Trail und diesen dann einige Kilometer entlang. Einen Zwischenstopp gab es in Goldfield Ghost Town, einer ehemaligen und mittlerweile verlassenen Goldgräberstadt zu Beginn des Trails. Diesen befuhren wir dann noch einige Kilometer und sahen dann aus der Entfernung schon den wundervoll gelegenen Canyon Lake. Hier machten wir ebenfalls noch ein paar Bilder und drehten dort aber wieder um, weil es sonst zeitlich zu eng werden würde und hier ein paar Kilometer später auch die geteerte Straße enden würde. Wir genossen noch ein wenig die überragende Landschaft und nahmen den Highway zurück in Richtung Phoenix. Unterwegs kauften wir uns in einem großen Walmart noch Getränke und Knabbereien für die nächsten Tage. In der Nähe des Hotels nahmen wir in einem Subway noch unser Abendessen zu uns und hatten dann nach Rückkehr auf die Zimmer noch knapp eine halbe Stunde Zeit, bis wir wieder aufbrechen wollten. Ich nutzte diese für eine Dusche, denn so fühlte ich mich einfach wohler, nachdem wir den ganzen Tag bei 30 Grad und mehr in der prallen Sonne verbracht hatten. Um kurz nach 17 Uhr bestellte ich uns dann einen Uber und direkt nachdem ich die Bestellung abgesendet hatte, bekam ich die Bestätigung mit Infos zur Automarke und dem Vermerk „kein menschlicher Fahrer“. Ich musste lauthals los lachen, was sogar meine Eltern im Nebenzimmer hörten. Nun gut, die Abholung sollte in zehn Minuten sein, also gingen wir schon mal nach unten. Es wurden dann zwar 15 Minuten, aber da kam das Uber-Fahrzeug - tatsächlich ohne Fahrer... Wahnsinn! Per Uber App, die Türen entriegelt, eingestiegen und er fuhr los. Erste Kreuzung war noch total komisch, aber er blieb stehen, setzte den Blinker und fuhr los, als die Ampel grün wurde. Er beachtete selbst, dass man in den Staaten als Rechtsabbieger losfahren darf, auch wenn die Ampel rot ist (natürlich unter Beachtung des Verkehrs). Selbst als von rechts Jemand aus einer Parklücke auf die Straße auffahren wollte, bremste er ab und ließ das Fahrzeug einfahren. Spannend wurde es, als wir auf einer Kreuzung vor uns einen Unfall hatten und die Autos noch auf der Straße standen. Er fuhr langsam ran, es wurde der Gegenverkehr beachtet und als Niemand mehr entgegen kam, wurde der Blinker gesetzt und via Gegenfahrbahn am Unfall vorbei gefahren. Sicher setzte uns das Auto um 18 Uhr an einer Seitenstraße der Arena ab. Unfassbar! Selbst ein Einheimischer, der direkt hinter uns aus so einem Auto ausstieg, sagte zu mir: „Wow, that was wild!“. Im ersten Moment auf jeden Fall ungewohnt, aber wir fühlten uns zu jederzeit sicher und irgendwann setzte bei uns Allen das Lachen ein, weil die Situation einfach zu komisch war. Nun gut, haben wir das auch alles mal erlebt und beim googlen fanden wir heraus, dass es eine Art Pilotprojekt ist und bisher super funktioniert, also rechne ich mit einer zeitnahen Ausweitung - stellt euch bereits darauf ein :-) Zu Fuß hatten wir etwa fünf Minuten und betraten dann direkt die kleinste NHL-Arena. Wir sicherten uns unsere Stehplätze, aber eigentlich war alles recht entspannt und es war immer etwas an Plätzen frei, zudem hatten wir von dort echt beste Sicht auf die Eisfläche. Ich ging zum Warmup runter ans Glas und machte ein paar Fotos, dazu hatte ich ein Trikot unseres deutschen Torhüters Philipp Grubauer dabei, welches er mir auf Zuruf tatsächlich kurz signierte. Super freundlicher Typ, ich hatte ihn ja bereits bei der ein oder anderen WM getroffen. Leider hatte er aber die letzten drei Spiele am Stück im Tor gestanden und war heute nur Backup. Aufgrund der Corona-Pandemie war es mein erstes NHL-Spiel seit 2019 und ich war einfach nur happy. Es ist die 19. besuchte Arena von 32 Teams, also noch ein wenig zu tun auf dem Weg zur NHL-Komplettierung. In einem Spiel auf eher mäßigem Niveau siegten die heimischen Coyotes am Ende eher schmeichelhaft mit 4-3 nach Penaltyschießen gegen die Seattle Kraken. Zu 60 Minuten Hockey bekamen wir also noch fünf Minuten 3on3 Overtime und dem Shootout dazu, sehr nice, nehmen wir doch gerne mit. Auch nach dem Spiel bestellten wir uns ein Uber-Fahrzeug, aber dass dieses Mal wieder ein menschlicher Fahrer dabei war, ließ das Ganze schon fast wieder langweilig werden. Zurück im Zimmer wurden im TV auf dem NHL-Sender noch die Zusammenfassung der heutigen Spiele geschaut und nebenher die Koffer gepackt, denn morgen früh endet ja bereits Kapitel 1 dieser Reise. Dabei haute ich noch eine Dose Busch Light ab und gegen 0:15 Uhr machte ich das Licht aus und dürfte auch recht schnell wieder eingeschlafen sein.

 

Strecke per Auto: 105 Meilen (ca. 169 Kilometer)!

Strecke zu Fuß: 7,4 Kilometer!

 

Mittwoch, 08. November 2023

 

Für heute hatte ich unsere Abfahrt nicht allzu spät angesetzt, denn wir hatten zum zweiten Zielort eine Reisestrecke von ca. 365 Kilometer, die mit 3:20 Stunden angesetzt waren. Und da wir am Grand Canyon eben nur diesen einen Tag haben, wollte ich eben nicht ganz so spät dort ankommen. Der Wecker klingelte um 6:20 Uhr und eigentlich hatte ich eine recht geruhsame, aber auch kurze Nacht (wenn nicht gegen 1:30 Uhr plötzlich "Disco" unter unserem Hotelzimmer gewesen wäre - 2 Autos mit lauter Musik und dermaßen Bass, dass sogar die Fenstern wackelten, das ganze Spielchen ging einige Minuten so. Um kurz nach 7 gingen wir geschlossen zum Frühstück und nachdem wieder dieses eingenommen hatten, checkten wir aus und machten uns um 8:35 Uhr auf den Weg. Der Highway 17 in nördliche Richtung brachte uns bis Flagstaff, wo wir dann auf den Highway 40 in westliche Richtung wechselten. Wir genossen die Landschaft unterwegs, so dass die Fahrt zu keiner Sekunde langweilig wurde. In Williams ist ein Stück der Historical Route 66, welche wir befuhren und fotografierten. Wir tankten die Karre voll und hatten nun noch etwa 85 Kilometer Landstraße vor uns. Um 12:30 Uhr kamen wir am Hotel an und obwohl einchecken eigentlich erst ab 15 Uhr war, durften wir schon in die Zimmer. Das war natürlich super, so mussten wir unsere Koffer nicht mitschleppen und konnten uns auch noch ein wenig frisch machen. Eine halbe Stunde später waren wir dann wieder unterwegs und befuhren den Eingang des Grand Canyon Nationalparks. Erster Zielort war Grand Canyon Village, wo wir auf dem Weg von unserem Parkplatz weg tatsächlich am Waldrand ein paar Elchkühe faulenzen sahen. Das erste Mal, dass ich diese riesigen Tiere in freier Wildbahn sehen konnte und nur 200-300 Meter weiter konnten wir einen ersten Blick in dieses unfassbar riesige Naturschauspiel werfen. Bei meinem ersten Besuch hier vor 20 Jahren konnte ich das alles gar nicht so bewusst wahrnehmen, denn damals war es meine allererste USA-Reise und alles war damals für mich einfach nur groß und aufregend. Jetzt konnte ich auch mal am Rande stehen bleiben, meinen Blick in die Ferne schweifen lassen und einfach nur genießen. Und das dann auch an unseren weiteren Haltepunkten, dem Mather Point (inkl. Visitor Center), dem Grandview Point und dem Desert VIew Point. Den Sonnenuntergang schauten wir uns dann letztendlich am Lipan Point an, was ein überragendes Ereignis. Dann wurde es logischerweise auch dunkel und wir machten uns auf dem Weg zurück zum Hotel. Von unserem letzten Punkt dauerte die Fahrt ca. 40 Minuten und wir waren gegen 18:15 Uhr zurück in der Unterkunft. Eine Viertelstunde danach gingen wir zu Fuß die etwa 250 Meter zum "Big E Steakhouse", welches hier in Tusayan an der Hauptstraße liegt, sehr gut bewertet war und wir konnten so wenigstens unser Auto stehen lassen. Mittlerweile waren es auch nur noch 4 Grad Celsius und so verzogen wir uns dann auf die Zimmer. Nach einer wärmenden Dusche legte ich mich gegen 22 Uhr ins Bett und schlief auch recht schnell ein.

 

Strecke per Auto: 292 Meilen (ca. 470 Kilometer)!

Strecke zu Fuß: 7,2 Kilometer!

 

Donnerstag, 09. November 2023

 

Durch das frühe zu Bett gehen, waren wir heute morgen bereits um 6 Uhr (und somit noch vor dem Wecker) wach. Eine Dreiviertelstunde später saßen wir beim Frühstück und kamen deswegen auch gegen 8:20 Uhr schon in Tusayan los. Wir hatten nun 497 Kilometer (4:46 Std. geplant) zu bewältigen, denn wir hatten noch zwei Zwischenstopps, ehe wir an unserem Kapitel Nummer 3 der Reise ankommen würden. Über Williams ging es wieder auf den Highway 40, weiter in westliche Richtung. An Seligman vorbei, fuhren wir bei Kingman auf den Interstate 93, machten unterwegs noch eine Toilettenpause und kamen um 12:15 Uhr am Lake Mead bzw. am Hoover Dam an. Hier verbrachten wir fast eine Stunde an diesem imposanten Bauwerk und fuhren dann südlich Las Vegas streifend noch mal für ca. 25 Minuten außerhalb der Stadt zu den „Seven Magic Mountains“. Danach ging es dann wieder zurück in die größte Stadt des Bundesstaat Nevada, wo wir direkt mal den Verkehr bzw. eher das Verkehrschaos gezeigt bekamen. Allgemein wurde viel gebaut, aber jetzt kamen auch noch die Aufbauarbeiten für das Formel 1-Rennen nächstes Wochenende hinzu. Um 14:30 Uhr kamen wir auf den Hotel-eigenen Parkplatz an und mussten um zur Rezeption zu kommen, erstmal durch das komplette Hotel-Casino laufen. Nach den Einchecken in die Zimmer machten wir uns ein wenig frisch und fuhren um 16 Uhr unseren Mietwagen zurück zum Rental Car Service am Harrison Reed Airport. Eigentlich war er bis morgen früh gebucht, aber da wir ihn nun eh nicht mehr brauchen und wir hatten keine Lust, dass es morgen zeitlich eng werden würde, deshalb gaben wir ihn bereits heute ab. Ich bestellte uns ein Uber, welcher uns an das „Welcome to faboulus Las Vegas“-Sign brachte, wo wir bereits ein paar Fotos im Dunkeln knipsten und um 17:15 Uhr begannen den Strip zurück in Richtung Hotel zu laufen, was eine Strecke von etwa 4,8 Kilometer waren. Wir schauten uns unterwegs einige Hotels von innen an, wie z.B. das MGM, Paris, Paris oder auch zum Schluss noch das Venetian Resort. Ein extremer Kontrast, diese Stadt, in der ich einerseits gemütlich mit einer offenen Dose Bier herum lief, aber andererseits genervt war von den vielen Personen, die dich anlabern und für Geld ein Foto mit dir machen wollen und auch der vielmals gerochene Duft von Gras ist ja ganz und gar nicht meins. Wir gingen dann noch ins Outback Steakhouse, welches sich direkt unten in unserem Hotel befindet und futterten uns mit Spare Ribs, Burger oder Chicken Breast komplett pappsatt. Um 21:45 Uhr waren wir dann wieder auf den Zimmern und da ich im TV keinen Sender fand, der eins der beiden noch laufenden NHL-Spiele übertrug, lag ich bereits eine dreiviertel Stunde später im Bett und arbeitete an diesem Bericht. Ich denke, in Richtung 23 Uhr bin ich in etwa eingepennt.

 

Strecke per Auto: 329 Meilen (ca. 529 Kilometer)!

Strecke zu Fuß: 12,1 Kilometer!

 

Freitag, 10. November 2023

 

Nach Rücksprache mit René haben wir unsere deuschsprachige Stadtrundfahrt (VIP-Tour) um eine Stunde auf 9 Uhr vorgezogen. Den Wecker hatten wir auf 6:45 Uhr gestellt, aber waren erneut früher wach, obwohl der erste Teil der Nacht doch eher recht unruhig verbracht wurde, weil es teilweise recht laut war. Wir machten uns fertig und holten im Dunkin‘ Donuts unser Frühstück auf die Zimmer, um dann um 8:45 Uhr aufbrechen zu können zum ausgemachten Treffpunkt am Treasure Island. Hier holte uns René persönlich ab und fuhr mit uns die gebuchte Rundfahrt, beginnend in Downtown, ging es den Strip entlang, am alten Wohnort von Siegfried & Roy vorbei, bis ins Wohnviertel von den Einwohnern in Las Vegas. Eine super organisierte Tour mit vielen Erklärungen von René, kann man definitiv so weiter empfehlen. Danach gingen wir noch ein wenig im Einkaufzentrum shoppen, denn ich brauchte dringend neue Jeans und für Jessica gab es immerhin zwei paar neue Schuhe. Wir nutzten den Pizzahut in unserem Hotel unten und nahmen das Abendessen zu uns, ehe wir für ein paar Minuten noch die Beine hoch legten. Gegen 16 Uhr machten wir uns dann zu Fuß auf in Richtung T-Mobile Arena, die etwas mehr als zwei Kilometer entfernt lag. Wir schauten uns unterwegs noch das ein oder andere Hotel an (New York, New York oder Excalibur z.B.) und trafen etwas mehr als eine Stunde vor Spielbeginn an der Arena ein. Schnell noch ein Papierticket abgeholt (wird in der NHL nervigerweise auch immer seltener) und betraten dann die Spielstätte des amtierenden Stanley Cup Siegers. Wir gingen direkt in den Oberrang, wo unsere Plätze waren, scheiterten aber beim Kauf von Souvenir-Pucks, weil das ganze Gebäude Probleme mit der Technik hatte und Barzahlung nicht möglich war. Also die Family erstmal auf die Sitzplätze gebracht und dann noch mal runter zum Warmup ans Plexiglas. Ich hatte mein Deutschland-Trikot an und als der deutsche Nationalspieler im Trikot der Sharks, Nico Sturm, an mir vorbei lief, bekam ich direkt von ihm gewunken. Kurz darauf kam er mit einem Puck vorbei und warf diesen mir zu, vielen, vielen Dank, Silberheld!!! Danach ging es wieder hoch in den Oberrang zum Rest, unterwegs kaufte ich aber noch unsere Pucks. Es folgte die beeindruckende Laser-Show vor den ersten Puck Drop und das Spiel passte zu dem aktuellen Tabellenstand, denn mit den Vegas Golden Knights traf das punktbeste Team der ganzen NHL auf die San Jose Sharks, die bisher die allerwenigsten Punkte aller NHL-Teams gesammelt hatten und auch heute komplett auf verlorenen Posten standen. Bereits nach exakt 60 Sekunden klingelte es das erste Mal im Gäste-Gehäuse und kurz darauf noch ein zweites Mal. Im Mittelabschnitt fielen zwar keinen weiteren Tore, aber die Schuss-Statistik nach 40 Minuten vermeldete in klares 28-12, was auch dem Spielverlauf entsprach. Erst im letzten Drittel packten es die Sharks das Spiel ein wenig offener zu gestalten, aber dennoch kassierte man binnen sieben Minuten noch drei weitere Tore und wir hatten ein 5-0 auf dem Würfel, was aufgrund der ersten beiden Drittel auch tatsächlich so passte. Nach dem Spiel sahen wir rund um die Arena ein komplettes Verkehrschaos, so dass wir uns gegen die Bestellung eines Uber entschieden. Also blieb und dann nur der Rückweg zu Fuß, der ebenfalls wieder etwas mehr als zwei Kilometer war, aber so konnten wir auf dem Heimweg wenigstens noch die Wasserspiele vor dem Bellagio anschauen - allerdings ging dies nur seitlich, weil der Bereich vor dem Hotel komplett abgesperrt und mit einer Stahlrohrtribüne verbaut war, für die sogar die Reihe Palmen vor dem Hotel weichen musste. Ich holte mir neben dem Hotel noch ein kleines Eis und gegen 23:15 Uhr waren wir auf den Hotelzimmern, kurz nach Mitternacht irgendwann schlief ich dann ein. Ein wohlverdienter Schlaf, nachdem wir am heutigen Tag laut meinem Handy exakt 17,0 Kilometer gelaufen hatten.

 

Strecke per Auto: 0 Meilen (ca. 0 Kilometer)!

Strecke zu Fuß: 17,0 Kilometer!

 

Samstag, 11. November 2023

 

Heute hatten wir mal kein Wecker gestellt und ich hatte wirklich eine sehr geruhsame Nacht bzw. ich glaube, wir alle konnten recht gut schlafen. Es war tatsächlich auch erst nach 7 Uhr, als wir nacheinander aufwachten. Im Dunkin‘ Donuts holten wir uns wieder unser Frühstück und nahmen es erneut auf den Zimmern zu uns. Um 10 Uhr machten wir uns auf den Weg den nördlichen Strip abzulaufen, denn den Bereich hatten wir in diesem Urlaub bisher noch gar nicht besucht. Wir begannen mit der Besichtigung der Hotels beim Venetian (inkl. dem anschauen der Gondelfahrten), dem Treasure Island (leider gibt es die berühmten Piratenkämpfe seit ein paar Jahren nicht mehr), dem Wynn und dem Circus, Circus (in welchem wir 2003 nächtigten). Im World largest Giftshop holten wir uns noch ein paar Souvenirs, ehe wir im IHOP ein Mittag/Abendessen zu uns nahmen. Dann war es 16 Uhr und wir gingen zum Stratosphere Tower, wo wir passenderweise hochfuhren, um Las Vegas aus über 250 Metern anzuschauen - und zwar im Hellen und nachdem wir oben etwas mehr als eine halbe Stunde verbracht hatten, dann auch noch im Dunkeln. Als wir dann wieder unten waren, ging es zu Fuß nach Downtown. Leider war es hier eine nicht so schöne Gegend, die in Gegensatz zum neueren Bereich ziemlich mit Müll zugepflastert war. Aber selbst hier gab es Hochzeits-Kapellen, mitten zwischen Müll, Bettlern und an einer befahrenen Hauptstraße. Wir hatten am Mittag sogar einen „Wedding Chapel“ gesehen, bei der man an einem Drive-In Schalter im Auto sitzend heiraten kann, absoluter Wahnsinn! Für uns ging es hier aber zuerst an das Golden Nugget Hotel, wo der zweitgrößte jemals von Hand bzw. mit Metalldetektoren gefundene Goldklumpen der Welt (welcher aber der Größte noch existierende ist), ausgestellt wird. Dieser wiegt 27,2 kg und wurde angeblich noch nie versucht aus der Verglasung zu stehlen. Nun gut, wir waren auch nicht die Ersten und ließen den Klumpen, Klumpen sein. Weiter ging es in das Binions Casino, wo eine Millionen Dollar ausgestellt sind und man sich gratis mit diesem Haufen fotografieren lassen konnte. Genau passend zur vollen Stunde waren wir dann an der Freemont Street, wo dann immer eine Lichter-Show im beleuchteten Dach abgehalten wird. Von hier riefen wir uns einen Uber, der uns zum neuen “The Sphere” brachte, wo wir noch ein paar Fotos schossen und dann am größten derzeit in Betrieb befindlichen Riesenrad vorbei in Richtung unseres Hotels liefen. Wir setzten uns nochmal kurz an ein paar Automaten, aber da uns das Glück nicht wirklich hold war, beendeten wir das auch recht schnell wieder. Zurück auf den Zimmern mussten wir unsere Koffer packen, da wir am nächsten Morgen noch einen Inlandsflug hatten. Um 23:30 Uhr machten wir das Licht aus, aber irgendwie konnte ich nicht einschlafen und so daddelte ich noch locker eine Stunde am Handy herum. Wir verfehlten übrigens unsere gelaufenen 17,0 Kilometer von gestern nur knapp und hatten am Ende des heutigen Tages 16,9 Kilometer zurückgelegt.

 

Strecke per Auto: 0 Meilen (ca. 0 Kilometer)!

Strecke zu Fuß: 16,9 Kilometer!

 

Sonntag, 12. November 2023

 

Der Wecker klingelte um 3:15 Uhr und weckte uns wirklich ziemlich jäh. Aber wir hatten uns ja bewusst für diesen frühen Flug entschieden, um neben zwei vollen Tagen auch noch einen weiteren halben Tag zusätzlich im schönen San Francisco zu haben. Das Bad wurde aufgesucht, die Koffer wurden komplett fertig gemacht und danach wurde wieder mal ein Uber gerufen, welcher uns zum Terminal 3 des Harry Reid International Airport brachte, von wo unser Flug von LAS nach SFO mit Alaska Airlines startete. Die Koffer waren ruckzuck abgegeben, aber am Security Check dauerte es vielleicht 15-20 Minuten, was aber gar kein Problem war. Einen kurzen Fußmarsch zum Gate hatten wir noch und kamen um kurz nach 5 Uhr dort an. Bis zum Boarding dauerte es nicht mehr allzu lange und der Abflug war nur minimal um acht Minuten verzögert gegenüber des Zeitplans. Wir hatten einen recht ruhigen Flug, der dazu auch noch ziemlich kurz war, denn trotz der minimalen Verspätung beim Abflug landeten wir bereits um 7:13 Uhr, statt wie angegeben um 7:45 Uhr. Sollte uns aber natürlich recht sein und nachdem wir kurz auf Toilette waren und die letzten Meter zum Kofferband hinter uns gebracht hatten, stand dieses bereits still und die Koffer lagen dort, was ja auch eher ungewöhnlich ist. Wir bestellten uns einen Uber, mussten dann aber ungewöhnlich lange warten, weil wohl “Departures” und “Arrivals” (also Ankunft und Abflüge) direkt übereinander liegen und mein Handy uns bei den Abflügen lokalisierte, wir aber logischerweise bei der Ankünften standen. So musste der arme Kerl dann noch mal eine Extra-Runde drehen, bis wir uns zusammen gefunden hatten. Hätte ich sehen können oder müssen, war ein wenig doof, aber damit rechnete ich einfach nicht. Nun ja, hat der gute Mann halt ein klein wenig mehr Trinkgeld bekommen und wir waren happy, dass er den kleinen Umweg vorher auf sich genommen hat. Die nicht ganz 25 Kilometer kutschierte er uns dann zu unserem Hotel in die Innenstadt von San Francisco, wo wir leider logischerweise noch nicht einchecken konnten, da es ja erst 8:45 Uhr war. Wir stellten unsere Koffer ab und machten uns zu Fuß auf die etwa 2,5 Kilometer bis zum Bereich der Bucht von San Franciso. Hier liefen wir zur Golden Gate National Recreation Area, weil man von hier einen ersten guten Blick auf „die Brücke“ hatte. Erste Fotos wurden geschossen und wir schlenderten dann runter in Richtung Fisherman‘s Wharf, nahmen hier endlich mal unser Frühstück zu uns, was aber eigentlich mehr bereits ein Mittagessen war. Wir spazierterten noch am Wharf vorbei und lunsten ein wenig in die Geschäfte, wo wir u.a. auch direkt den üblichen Magnet der Stadt für unsere Magnetwand kauften. Am Pier 39 schauten wir uns dann einen Moment die berühmten Seelöwen dort anschauten. Über eine Art Wochenmarkt liefen wir dann die andere Straßenseite wieder zurück, kauften noch Getränke und Knabbereien für das Zimmer und riefen uns einen Uber zurück zum Best Western Hotel Red Coach Inn. Mittlerweile konnten wir dann natürlich auch einchecken in unsere Zimmer, die wirklich klasse waren (groß, sauber, neu eingerichtet), dass es in einem recht unschönen Viertel liegt, das hatten wir leider bei der Buchung komplett verpennt bzw. nicht gesehen. Aber es wurden genug Sicherheitsvorkehrungen gemacht, so dass man sich im Hotel keinerlei unsicher fühlen musste und wenn man mal außerhalb war, ließen einen die Obdachlosen auch in Ruhe und waren nicht irgendwie nervig anhängend. Die beiden Frauen waren zu müde und machten sich lieber einen chilligen Abend, während ich mit meinem Dad entschied einen Uber zum Chase Center zu rufen, wo am Abend das NBA-Spiel der Golden State Warriors gegen die Minnesota Timberwolves stattfinden würde. Dieser brachte gekonnt die 4,3 Kilometer hinter sich und ließ uns in einer Seitenstraße der Arena raus, so dass wir nach einem kurzen Fußmarsch am Ticket Office waren, wo wir Tickets der billigsten Kategorie kauften, die uns völlig ausreichten und dennoch mit jeweils 100 Dollar zu Buche schlugen. Ich hatte im Hotel schon versucht Resale-Tickets zu ergattern (welche um etwa 20-25% günstiger gewesen wären), aber ticketmaster.com war heute irgendwie nicht mein bester Freund. Der Warriors Superstar Steph Curry erwischte nicht den allerbesten Tag (nur 5/13 von außen), haute aber dennoch 36 Punkte, 5 Rebounds und 3 Assists raus. Am Ende mussten sich die Einheimischen aber mit 110-116 geschlagen geben und die Wolves sackten die Punkte ein. Nach dem Spiel herrschte ein wenig Chaos, denn es wollten wohl mehr Leute auf einen Uber zurückgreifen, als vorhanden waren und so warteten wir fast eine halbe Stunde, bis unsere Fahrt-Anfrage bestätigt wurde. Das hatte ich so auch noch nicht erlebt, aber okay, dann war es halt so. Um knapp 22 Uhr waren wir am Hotel und nach einer Dusche lag ich noch vor 23 Uhr im Bett. Die Müdigkeit schaffte mich dann ausnahmsweise auch mal schnell dahin.

 

Strecke per Auto: 0 Meilen (ca. 0 Kilometer)!

Strecke zu Fuß: 13,9 Kilometer!

 

Montag, 13. November 2023

 

Unseren Wecker hatten wir heute auf 6:45 Uhr gestellt, aber wir waren tatsächlich wieder wenige Minuten früher wach. Das übliche Spielchen: Im Bad fertig machen und erstmal zum Frühstück gehen. Wir riefen uns dann einen Uber und ließen uns zum Pier 45 fahren, wo die Fähre in Richtung Alcatraz abfahren. Wir waren ein wenig zu früh und durften deswegen eine Fähre früher nehmen, da diese nicht ausgebucht war und so fuhren wir bereits um 9:45 Uhr auf die ehemalige Gefängnis-Insel. Wir nahmen die Audio-Tour mit, die ich zwar vor 20 Jahren auch schon gemacht hatte, aber logischerweise waren fast keine Erinnerungen mehr da. Wir liefen auch noch eine Runde um die Insel und saßen um 13 Uhr wieder auf der Fähre zurück zum Festland. Ein sehr beeindruckender Besuch mal wieder auf Alcatraz, den man auf jeden Fall nur empfehlen kann. Danach stand dann noch eine Fahrt mit dem Cable Car auf dem Programm, welches uns von der Endstation Taylor Street bis nach China Town und dann wieder zurück zum Fisherman’s Wharf brachte. Wir riefen uns den nächsten Uber, der uns dann über die Golden Gate Bridge brachte und auf der anderen Seite dann am Aussichtspunkt Battery Spencer Park, von wo man diese wunderschöne Brücke bestens im Blick hat und im Hintergrund noch die Skyline der Stadt. Wir nutzten dieses natürlich ausgiebig für Fotos und warteten, bis es ein wenig duster wurde, um neben den Fotos im Hellen auch noch ein paar im Dunkeln zu erhaschen. Wir waren ein wenig früh rüber gefahren, weil wir unbedingt beide Arten von Bilder wollten, waren aber dann doch ein wenig zu früh, so dass wir hier eine knappe halbe Stunde warten mussten, bis es endlich dunkel war. Aber dieser Ausblick auf die Brücke und der Sonnenuntergang über den Pazifik entschädigten natürlich dafür und selbst als wir alle Fotos im Kasten bzw. auf dem Handy hatten, wollte ich am Liebsten gar nicht weg. Aber so schön das Wetter tagsüber war, so frisch war es dann meistens Abends, wenn die Sonne untergegangen war. Deswegen traten wir dann den Rückzug an, auch wenn noch viele Leute erst jetzt anreisten, um Bilder im Dunkeln zu machen. Der nächste Uber brachte uns zum Italiener Ciopinno‘s, wo die Bedienung zwar mega unfreundlich war, aber dafür das Essen umso besser. Richtig gesättigt kauften wir uns noch kühle Getränke für die Zimmer und riefen dann mal wieder einen Uber, der uns zurück zum Hotel brachte. Wir waren zwar bereits um 21 Uhr auf den Zimmern, aber frisch geduscht konnte ich so im Bett dann noch mal unsere Fahrstrecke für den übernächsten Tag aktuell prüfen, denn der Highway 1 war nach Erdrutschen zu Beginn des Jahres noch teilgesperrt. Leider ist es aktuell auch immer noch der Fall und so mussten wir tatsächlich eine Alternativroute wählen, die wir heute dann festlegten. Irgendwann in Richtung Mitternacht fielen mir die Augen zu.

 

Strecke per Auto: 0 Meilen (ca. 0 Kilometer)!

Strecke zu Fuß: 9,0 Kilometer!

 

Dienstag, 14. November 2023

 

Der Wecker war heute auf 7:30 Uhr gestellt, aber wir waren wieder ein paar Minuten früher wach. Ins Bad, frühstücken und danach in aller Ruhe fertig machen, brachte uns ein Uber wieder in die Bay Area zu Fisherman‘s Wharf, wo wir heute eine Big Bus Stadtrundfahrt buchten, denn so konnten wir am einfachsten die uns noch fehlenden Sightseeing Punkte ansteuern, da wir hier in San Francisco ja ohne Auto waren. Wir erreichten somit noch die Painted Ladies, Haight Ashbury und den North Vista Point im Golden Gate Park, ebenfalls einen Aussichtspunkt, wo man auch wieder beste Sicht auf die Brücke hatte. Eigentlich wollten wir auch noch die Lombard Street besuchen, aber da der nächste Bus laut Live-Tracking auf der App des Anbieters der Stadtrundfahrt noch ein ganzes Stückchen entfernt war, entschieden wir mit einem Uber zurück zum Hotel zu nehmen und die Lombard Street noch ein wenig zu verschieben. Lustigerweise trafen wir mitten in San Francisco beim aussteigen aus dem Hop on - Hopp Off - Bus Martin, mit dem ich vor 20 Jahren gemeinsam bei der Fußball-EM in Portugal war. Danach haben wir uns leider nur noch selten gesehen und dann jetzt das erste Mal seit Jahren - mitten in San Francisco beim Aussteigen aus einem Bus, verrückt! Im Hotel angekommen, wollten wir uns eigentlich in aller Ruhe fertig machen und dann nach San José fahren, um hier am Abend das NHL-Spiel der Sharks gegen die Florida Panthers zu schauen, aber einer Person von uns ging es an diesem Abend gesundheitlich nicht so gut und so verzichteten wir gemeinsam auf dieses zusätzliche Spiel, was wir zwar im Auge hatten, aber hierfür im Voraus noch keine Tickets gebucht haben. Wir holten uns gegenüber im KFC unser Abendessen und ließen den Abend mit ein wenig NBA (NHL wurde leider nicht gezeigt) am TV ausklingen.

 

Strecke per Auto: 0 Meilen (ca. 0 Kilometer)!

Strecke zu Fuß: 5,6 Kilometer!

 

Mittwoch, 15. November 2023

 

Heute sollte es dann leider schon zur letzten Station der Reise gehen, hierzu haben wir uns direkt zur Öffnung der Filiale um 8 Uhr ein Auto bei Alamo am Fisherman’s Wharf gemietet. Da wir eine große Strecke vor uns hatten, war das Ziel um spätestens 9 Uhr in Richtung Süden unterwegs zu sein, vorher aber einmal die Lombard Street selbst hinunter gefahren zu sein. Der Wecker stand also auf 6:15 Uhr und danach machten wir uns parallel im Bad fertig bzw. der jeweilige andere dann seinen Koffer abfahrtbereit. Wir schafften es tatsächlich um 7 zu Beginn des Frühstück direkt im Raum zu sein. Danach riefen wir uns einen Uber, welcher uns zur Autovermietung brachte, wo wir um 8:10 Uhr ankamen. Hier war dann leider nur ein Schalter besetzt und bereits vier Parteien vor uns, die ein Auto abholen wollten. Dementsprechend dauerte das Ganze natürlich bis 9 Uhr, bis wir im Auto saßen und eine Viertelstunde später dann am Hotel waren. Die Koffer wurden eingepackt, die Lombard Street abgefahren und um 9:45 Uhr waren wir dann unterwegs auf der Strecke raus aus dem beautiful San Francisco in Richtung LA. Am Flughafen und an San Jose vorbei ging es weiter in Richtung Süden. Der Mietwagen, den wir bekommen hatten, das war erneut ein Chrysler des gleichen Models und dieser hatte gerade einmal ganze 119 Meilen abgespult, war also quasi neu. Monterey ließen wir ebenfalls links liegen, in Carmel-by-the-sea machten wir einen Abstecher in den wunderschön am Meer gelegenen Ort, um dann den Highway 1 weiter direkt am Pazifik entlang zu fahren. Hier machten wir den ein oder anderen Halt, um schöne Fotos zu machen und befuhren den Highway weiter bis zur berühmten Bixby Creek Bridge, einer 1932 erbauten Stahlbeton-Bogenbrücke. Hinter dieser drehten wir dann auch wieder um, denn ein paar Meilen weiter ist der Highway hinter dem Ort Big Sur sowieso vollgesperrt. Bei Monterey mussten wir dann ein Stückchen ins Landesinnere fahren, wo wir an der Motor-Rennstrecke Laguna Seca vorbei dann den Highway 101 befuhren, der insgesamt 2.478 Kilometer lang ist und fast von der kanadischen Grenze bis nach Los Angeles führt. Vorbei ging es an unzähligen Kilometern Landwirtschaft (Salat, Gemüse und viel Obst) und am San Ardo Oil-Field, wo sichtbar Öl gepumpt wurde. In Paso Robles tankten wir vorsichtshalber noch mal voll, da wir eigentlich jetzt ein zweites Mal von der direkten Strecke abfahren und noch etwas anschauen wollten. Zu diesem Zeitpunkt regnete es allerdings recht stark und so verzichteten wir auf den Besuch beim Elephant Seal Vista Point. Einerseits echt schade, aber andererseits sparte uns das eine gute Stunde und wir kamen wenigstens nicht ganz so spät am Hotel an. Zumal in Los Angeles ja quasi 24/7 Verkehrschaos herrscht, was uns die letzten knapp 20 Kilometer mehr oder weniger irgendwo zwischen „langsam rollen“ und „stop & go“ voran kommen ließ. Aber auch das brachten wir hinter uns und ich stellte unser Auto nach 808 gefahrenen Kilometern auf dem hotel-eigenen Parkplatz ab. Das Hotel war recht groß und deswegen war auch recht spät noch sehr viel Betrieb beim Check-In, aber gegen 20:15 Uhr waren wir dann endlich in unseren Zimmern im 9. Stock. Da wir den ganzen Tag durchgefahren waren, blieb das Essen ein wenig auf der Strecke und so setzten wir uns direkt noch in das Hotel-Restaurant, wo ich mir einen leckeren Burger mit French Fries schmecken ließ. Danach ging es dann wieder auf die Zimmer und nach einer Dusche verschwand ich gegen 23 Uhr auch recht schnell ins Land der Träume.

 

Strecke per Auto: 502 Meilen (ca. 808 Kilometer)!

Strecke zu Fuß: 2,3 Kilometer!

 

Donnerstag, 16. November 2023

 

Für den heutigen Tag hatten wir wie auch für Los Angeles vorab eine deutschsprachige Stadtrundfahrt gebucht, die bereits um 9:30 Uhr in Santa Monica beginnen wird. Das bedeutete, dass wir den Wecker wieder auf 6:15 Uhr stellten, um das geplante Ziel „7 Uhr zu Beginn des Frühstücks direkt zu gehen“ zu erreichen. Das gelang uns nicht ganz, aber die Verspätung hielt sich mit zehn Minuten in Grenzen, dennoch packten wir wie geplant das Hotel zu verlassen und waren überpünktlich am ausgemachten Treffpunkt auf einem Parkdeck in Santa Monica. Unser Guide traf mit etwas Verspätung ein und wir fuhren direkt die Bereiche der berühmten Strände Santa Monica, Venice Beach und Marina del Rey ab. Von hier ging es nach Downtown, wo wir im Süden beim Memorial Coliseum begannen, wo 1932 und 1984 die olympischen Spiele ausgetragen wurden und kämpften uns weiter ins zentrale Downtown vor. Hier herrschte leider ein wenig Verkehrschaos, aber unser Stadtführer wusste die Zeit gut mit Erklärungen zu füllen. Es folgte die Fahrt in den Bereich von Downtown, wo die Stadtgründung erfolgte und das angeblich erste Haus der Stadt noch steht. In dieser Gegend machten wir auch bei einem Mexikaner eine kleine Mittagspause, wo ich einen Burrito zu mir nahm. Danach ging es in Richtung Hollywood, u.a. zum Walk of Fame, gefolgt von einem kleinen Abstecher (ist eigentlich für größere Touri-Gruppierungen nicht mehr erlaubt) zu dem ein oder anderen Anwesen von Berühmtheiten. So sahen wir z.B. das ehemalige Anwesen der Presley-Familie und ebenso das, wo Michael Jackson wohnte und auch das Tor, aus dem im Jahre 2009 sein lebloser Körper abtransportiert wurde. Wir wurden dann wieder an den Santa Monica Beach gefahren, wo wir zuerst noch an das Ende der Route 66 ging und dann ein klein wenig durch Downtown schlenderten, wo an diesem Abend die Lichter des diesjährigen Weihnachtsbaum erstmalig erleuchtet wurden und man konnte sich in eine lange Schlange anstellen, um ein Foto mit Santa Claus zu machen. Passend dazu wurde mit Seifenblasen eine Art künstlicher Schneefall erzeugt - das Ganze an einem 16. November, klasse... In der Cheesecake Factory kauften wir uns noch Jeder einen mal wieder unfassbar leckeren Käsekuchen, aber “to go”, also zum mitnehmen. Um 19:50 Uhr fuhren wir in Parkhaus weg und waren knapp 30 Minuten später am Hotel. Mum und Jessica holten sich gegenüber im Subway noch einen kleinen Sub, ehe wir auf die Zimmer gingen, wo sie erst ihren Sub aßen und wir danach dann Jeder seinen Cheesecake verhaftete. Dabei schauten wir im TV noch wie gerade das erste freie Formel 1 Training in Las Vegas wegen Problemen an der Rennstrecke nach wenigen Minuten abgebrochen wurde. Um 22:45 Uhr kletterten wir in unsere Betten, ich prüfte noch mal die Route und unsere Idee für den morgigen Tag und um ca. Mitternacht dürfte ich eingepennt sein.

 

Strecke per Auto: 22 Meilen (ca. 35 Kilometer)!

Strecke zu Fuß: 7,6 Kilometer!

 

Freitag, 17. November 2023

 

Da der Urlaub bisher von den Schlafenszeiten sicherlich alles andere als ein Erholungsurlaub war, entschieden wir uns dazu heute mal keine Wecker zu stellen. Bis 10 würden wir eh nicht schlafen, aber wenigstens vielleicht mal ein klein wenig länger. Das klappte natürlich nicht wirklich und um kurz nach 7 waren Alle wach, so dass wir gegen 8 beim Frühstück saßen. Das Hotel verließen wir um 9:40 Uhr und fuhren erst noch mal die knappe halbe Stunde, um dann am Santa Monica Pier noch ein wenig spazieren gingen. Hier trafen wir Martin von der Stadtrundfahrt in San Francisco noch mal und konnten jetzt besser kurz plauschen. Aufgrund eines kleines Missgeschicks am Pazifik mussten wir dann kurz zurück ins Hotel und packten direkt die Klamotten für das Eishockey am Abend ein. Um 13 Uhr verließen wir unsere Unterkunft wieder und bekamen direkt wieder ein Gefühl für die unfassbare Größe der Stadt, denn nicht nur, dass es 34 Kilometer bis zum Griffith Park waren, von wo man gute Bilder von und mit dem Hollywood Sign machen konnte. Es waren auch 65 Minuten Fahrzeit angesetzt, die wir auch brauchten bis wir vor Ort waren, da wir die mal wieder völlig zugestauten Highways größtenteils umfuhren. Tatsächlich konnte man hier richtig gute Schnappschüsse machen und als wir wieder gehen wollten, trafen wir erneut Martin. Nächster und letzter Punkt für heute war dann das Griffith Observatory, von wo wir einen überragenden Blick über Los Angeles und den anhängenden Großraum hatten. Vorher hatten wir allerdings knapp 15 Kilometer und 35 Minuten Stadtverkehr hinter uns zu bringen, ehe wir über der Stadt ankamen. Leider reichte die Zeit nicht, um den Ausblick im Hellen und im Dunkeln zu genießen, denn wir mussten um 15:45 Uhr dort oben wieder weg. Gefühlt einmal quer durch die Stadt von Nord nach Süd waren 77 Kilometer und das Navi zeigte so ziemlich jede größere Straße in orange oder rot an, also mit Stau oder zumindest stockendem Verkehr. Es waren 1:51 Stunden für diese 77 Kilometer angesetzt, aber tatsächlich brauchten wir knapp über zwei Stunden, bis wir um 18 Uhr auf den zuvor gebuchten Parkplatz fuhren. Am Will Call Schalter holte ich unsere von zuhause aus gebuchten Tickets und wir gingen ins Innere, wo wir erstmal unser Abendessen zu uns nahmen. Trotz des recht ordentlichen Saisonstarts der Ducks war der Zuschauerzuspruch bei dieser speziellen Hockey fights Cancer Night an einem Freitagabend sehr mau, die offizielle Zuschauerzahl täuscht wie so oft, denn zum Eröffnungsbully waren meines Erachtens keine 5.000 in der Arena und im Verlaufe des Spiels hatte ich vielleicht maximal in Richtung 10.000 geschätzt. Die einheimischen Ducks hatten ebenso wie die Gäste der Florida Panthers jeweils 8 ihrer letzten 11 Partien gewonnen und waren eigentlich sehr gut drauf. Die ersten beiden Drittel war jedoch Dominanz pur der Mannschaft aus dem Sunshine State und es war schwer schmeichelhaft für die Ducks, dass es nur 0-2 stand. Das geile am Eishockey ist aber, dass sich so etwas recht schnell ändern kann und mit einem Powerplay-Treffer waren die Gastgeber endgültig auf dem Vorwärtsmarsch. Man erzielte auch den vermeintlichen Ausgleich, wie über den Videowürfel mehrmals eingeblendet wurde, aber in Toronto war man sich wohl nicht sicher genug den Call „no goal“ auf dem Eis zu widerrufen. Die Angriffe wurden immer wütender, aber teilweise auch kopfloser und so wollte der Puck einfach nicht mehr ins Netz, so dass es am Ende beim knappen Auswärtssieg blieb. Nach der Partie gingen wir wieder auf den Parkplatz zum geparkten Auto und machten uns um 22:20 Uhr auf den Weg. Wir hatten 62 Kilometer zu unserer Unterkunft, aber um dieser Zeit waren die Straßen komplett frei und das Navi sagte nur 38 Minuten Fahrzeit voraus (nochmal zum Vergleich: Vor dem Spiel zur Rush Hour brauchten wir für 77 Kilometer über zwei Stunden). Tatsächlich kamen wir problemlos durch, tankten den Mietwagen direkt neben dem Hotel voll und stellten ihn im Parkhaus ab. Um 23:15 Uhr waren wir auf den Zimmern und machten die Koffer soweit fertig. Ich ging noch duschen und lag um kurz nach Mitternacht im Bett, bis ich eingepennt war, war es aber schon nach 1 Uhr.

 

Strecke per Auto: 137 Meilen (ca. 220 Kilometer)!

Strecke zu Fuß: 8,0 Kilometer!

 

Samstag + Sonntag, 18. + 19. November 2023

 

Der Wecker musste am heutigen Samstag bereits um 5:15 Uhr, denn wir wollten allerspätestens um 6 Uhr mit dem Mietwagen losfahren. Letztendlich waren wir sogar ein paar Minuten eher und da unser Hotel ja in unmittelbarer Nähe zum Flughafen LAX lag, hatten wir nur etwa 2,5 Meilen (knapp vier Kilometer) zum Rental Car Return. Das Auto war ruckzuck abgegeben und ein Shuttle-Bus zu den Terminals stand auch schon bereit. Die Schlange am Gepäck Drop Off war recht kurz und ging ebenfalls schnell über die Bühne, nur am Security Check dauerte es einige Minuten. Knapp anderthalb Stunden vor Abflug waren wir dann am Gate und warteten bis zum Boarding, was gefühlt das katastrophalste in meinen etwa 150 Flügen gewesen sein dürfte. Es ist unfassbar, was mittlerweile von den Leuten alles als Handgepäck mitgeschleppt und von der Airline (sicherlich auch, weil man es ja gegen Aufpreis dazu buchen kann) geduldet wird. Dem entsprechend ging der Platz oben in den Gepäckfächern irgendwann aus und man musste nachträglich noch Trolleys unten in den Gepäckraum verfrachten. Aber auch Personen aus Reihe 20 mussten ihr Gepäck irgendwo über Reihe 28 verstauen und mussten dann den ganzen Weg wieder zurück, obwohl dort mittlerweile andere Passagiere standen. Chaos pur und die Board-Crew war mittlerweile dann auch sichtlich genervt. So ging es dann auch statt um 9:00 Uhr auch erst um 9:40 Uhr in die Luft, aber statt der angegebenen 3:22 Stunden wurde beim abheben eine Flugzeit von 2:28 Stunden vom Piloten benannt, die dann sogar noch um weitere zwei Minuten unterboten wurde. In Dallas gelandet, fuhren wir direkt mit dem Skytrain aus Terminal C zum Terminal A und liefen zu unserem Gate A34, wo wir dann noch anderthalb Stunden bis zum Abflug Zeit hatten, aber bei so einem großen Flieger begann das Boarding natürlich auch früher und so war die Zeit dann gefühlt auch recht schnell rum. Das abheben war für 16:15 Uhr Ortszeit angedacht, wir waren ein klein wenig verspätet und es wurde dann 16:27 Uhr, bis die Räder den Boden verließen und wir wohl das letzte Mal für zwei Jahre US-Boden unter den Füßen hatten. Aber auch hier wurde uns eine weitaus kürze Flugzeit vom Piloten benannt, denn statt den angegeben 9:35 Stunden benannte er bei seiner Durchsage nur 8:58 Stunden. Die Crew verteilte eine kleine Packung Mini-Brezeln und danach dann auch das Abendessen (Chicken mit Graupen oder Pasta mit Tomatensoße), ehe das Licht komplett runtergedreht wurde und da außen recht zeitnah die Dunkelheit einbrach, wurde es still im Flieger. Nach ziemlich genau vier Stunden Flugzeit flogen wie über Neufundland weg vom Festland raus auf den offenen Pazifik. Ich schaute zwei Filme (einen George Foreman Film und eine Doku über John McEnroe in englischer Sprache), dusselte aber auch zwei Mal für jeweils ca. 25-30 Minuten weg, ansonsten war ich weitestgehend wach. So bekam ich auch mit, dass wir südlich von Grönland und Island (bzw. der Vestmannaeyjar-Inseln) vorbei flogen und vom Westen kommend über Irland einflogen. Knapp eine Stunde vor der Landung ging auch das Licht wieder an und man begann über Süd-England mit dem servieren des Frühstücks in Form eines Mini-Stückchens und eines Joghurts. Das aufsetzen auf festem Boden geschah um exakt 8:13 Uhr, also nach 8:46 Stunden und insgesamt fast 50 Minuten vor der geplanten Ankunft. Wir landeten allerdings auf der Landebahn auf der anderen Seite der Autobahn und so fuhren wir noch exakt 20 (!) Minuten, bis wir endlich am Terminal andockten. Die Passkontrolle war ruckzuck beendet, aber als wir am Kofferband standen, wurde uns hier "Koffer erscheinen in 20 Minuten" angezeigt, was mich schon ein wenig nervte. Dem alles aber nicht nervig genug, dauerte es über eine halbe Stunde, bis alle Koffer da waren und unsere waren natürlich bei den allerletzten dabei, so dass wir exakt anderthalb Stunden nach der Landung erst am Ausgang des Airports standen. Unser bereits im voraus bestellter Fahrer kam kurz darauf, fuhr aber ein wenig Umweg und wir waren erst um 11 Uhr komplett zuhause. Ich fing bereits an meinen Koffer auszupacken, legte mich dann aber noch mal eine Stunde auf´s Ohr, bevor ich unser bestelltes Essen im Nachbarort abholte. Danach räumte ich noch meine Sachen komplett aus, bevor wir uns dann am Abend nach Bad Nauheim zum Eishockey machten, wo es in einem interessanten Spiel einen Sieg über die Krefeld Pinguine gab. Direkt nachdem wir wieder zuhause waren, ging ich noch Duschen und danach umgehend ins Bett, denn am morgigen Montag steht bereits wieder das Büro an.

 

Strecke per Auto: 2,5 Meilen (ca. 4 Kilometer)!

Strecke zu Fuß: 9,4 Kilometer!

   

Gesamt-Strecke:

 

Strecke per Auto: ca. 1.404,5 Meilen (ca. 2.260 Kilometer)!

Strecke zu Fuß: ca. 120,6 Kilometer!