Hier der Bericht zu meiner 5. NHL-Reise vom 06. - 20. November 2017!
Bilder zur Reise folgen unter dem Menüpunkt "Bilder NHL-Reise 17".
Viel Spaß beim Lesen und vielleicht auch ein wenig beim Staunen... ;-)
Vor der Reise
Nachdem wir im Vorjahr wegen
dem "Spiel der Legenden" in Bad Nauheim in der Deutschland-Cup Pause mal mit der NHL-Reise aussetzten und nur vier Tage in Rom verbrachten, sollte es nun 2017 aber wieder über den
großen Teich gehen. Meine Schwester wäre gerne nach Florida ins Warme gemacht, aber ich liebäugelte ein wenig mit dem Westen Kanadas, sofern es spielplanmäßig passen würde.
Der NHL-Spielplan wurde am 22. Juni 2017 veröffentlicht. Bereits am ersten Abend schaute ich ihn mir an, druckte ihn aus und strich erst mal alle bereits besuchten Ziele raus. Danach
fiel dann immer mehr auf, dass meine Wunsch-Reise mit den drei NHL-Städten im Westen Kanadas plus Winnipeg (zentral südlich in Kanada gelegen) möglich wären. Besonders reizten mich natürlich die
Besuche bei Leon Draisaitl in Edmonton (hier wären zwei Spiele möglich, u.a. das erste Spiel überhaupt der neuen NHL-Franchise aus Las Vegas in Edmonton) und es würde sogar passen ein Spiel
meiner New Jersey Devils (in Winnipeg) zu sehen. Hinzu natürlich die Stadt Vancouver, über die ich bisher im Internet nur Gutes gelesen hatte, sowie dann auch die von Calgary und Edmonton
nahe gelegenen Rocky Mountains.
Ich konnte es meiner Schwester schmackhaft genug machen und konnte somit mit den weiteren Planungen anfangen. Ich schaute mir im Internet Wunsch-Hotels, Flugzeiten usw. alles schon ein mal an und
notierte es mir. Bereits am 04. Juli gingen ins Reisebüro und machten alles fix. So wie es der NHL-Spielplan vorgab, führte unsere Reiseroute zu Beginn nach Vancouver. Von dort ein
Inlandsflug nach Calgary, wo wir dann später mit einem Mietwagen über den Icefields Parkway durch die Rocky Mountains (inkl. einer Übernachtung in Jasper) nach Edmonton fahren sollten. Von
Edmonton wieder per Flugzeug zum Abschluss noch nach Winnipeg. Von hier gibt es leider keine Direktverbindung, so dass wir dann auf der Heimreise dann erst nach Toronto fliegen müssen und von
dort dann den Interkontinentalflug nach Frankfurt antreten werden.
Also waren es noch lange 125 Tage zwischen Buchung und Abflug. Aber es gab ja genug (zumeist kleine) Dinge, die noch
erledigt werden mussten. So mussten noch eTA, die "Anmeldung" für Kanada erledigt werden, der Mietwagen wurde selbst gebucht, Geld umgetauscht, warme Klamotten mussten gekauft werden, und
und und...
In den folgenden Wochen kamen auch weitere Eishockey-Spielpläne raus und wir (bzw. eher ich ;-) ) entschieden uns noch
weitere College-Spiele anzuschauen. Auch der Ticketverkauf für die diversen Spiele startete teilweise recht zeitnah. Die Edmonton Oilers z.B.
verkauften schon ab 01. August ihr Tickets, bei den Vancouver war es als letztes NHL-Teams überhaupt der 19. September, also nur knapp zwei Wochen vor dem Saisonbeginn bzw. knapp sieben
Wochen vor Beginn unserer Reise. Aber wir bekamen für alle gewünschten Spiele auch Eintrittskarten, so dass wir uns hier keine Sorgen mehr machen mussten.
In den letzten Wochen vor der Reise ging es dann los mit der großen Einleserei in Reiseführer und hauptsächlich in
Internet-Reiseberichte und Erfahrungen, die Menschen schon persönlich vor Ort gemacht haben. Die Vorfreude wuchs von Tag zu Tag immer mehr.
Montag, 06.11.2017
Da war er nun endlich: Der Abreisetag!
Am Abend zuvor noch in Bad Nauheim beim Eishockey gewesen, schaute ich mir noch ein NFL- und zwei NHL-Spiele an, da ich mir vorgenommen hatte die Nacht
durchzumachen, so dass ich sicherlich im Flieger ein wenig schlafen würde. Gesagt, getan! Um 6 Uhr fuhren meine Schwester und ich dann mit meinen Eltern nach Frankfurt an den Flughafen. Die Fahrt
dauerte aufgrund des üblichen Berufsverkehrs am Montagmorgen ein wenig länger als erhofft, aber dennoch reichte die Zeit noch locker, um am Flughafen eine Kleinigkeit zu frühstücken. Danach wurde
sich verabschiedet und wir liefen zu unserem Gate B20.
Dort angekommen stand eine Verspätung von zehn Minuten auf der Anzeigetafel. Zuletzt starteten wir aber erst um 11:47 Uhr (planmäßig war der Abflug für 10:20
Uhr angesetzt). Allerdings dauerte der Flug kürzer, so dass wir am Ende „nur“ noch 37 Minuten Verspätung hatten. Geschlafen, nein, es war eher geruht, hatte ich insgesamt nur drei Mal etwa
jeweils 30 Minuten, also weitaus weniger als ich mir erhofft und eingeplant hatte.
In Vancouver angekommen, wartet natürlich das übliche Einreiseprozedere auf uns. 2014 in Montréal dauerte alles ziemlich lange, aber dieses Mal waren wir echt
verhältnismäßig schnell durch. Noch schnell die Koffer am Band abgeholt, ging es mit dem Sky-Train (Canada Line) in die Innenstadt. Die Fahrt bis zum Vancouver City Centre dauerte etwa 25 Minuten
und da es noch knapp 2 km bis zu unserem Hotel Best Western plus Sands waren, nahmen wir uns zuerst ein Taxi.
Im Hotel angekommen, mussten wir vor der Rezeption ein wenig warten. Plötzlich sprach uns der Hotelportier auf Deutsch an, da er mitbekommen hatte, dass wir
Deutsch redeten. Letztendlich stellte sich im Gespräch raus, dass Vincent in Friedberg, also knapp 30 km von unserem Wohnort entfernt, geboren wurde. So klein ist doch die Welt :-)
Unser Zimmer war schon bezugsfertig, so dass wir direkt einchecken konnten. Da man schon viel positives über Vancouver gelesen hatte, wollten
wir natürlich nicht allzu viel Zeit verlieren, es war schließlich schon 15 Uhr und wir wollten zu Fuß die knapp über drei Kilometer zur Rogers Arena laufen, um ein erstes Gefühl für die
Gegend zu bekommen.
Wir liefen zuerst die Davie Street komplett entlang, machten einen Abstecher zum Hafen in Yaletown. Vorbei am BC Place, dem Stadion der Vancouver Whitecaps,
welche leider ein paar Tage zuvor aus den MLS Play-offs ausgeschieden waren, kamen wir gegen 17 Uhr auch schon an der Rogers Arena der Canucks an. Schnell am Will Call-Schalter die Tickets
abgeholt, gingen wir noch auf ein Bier und eine Coke für 14,40 kanadische Dollar in die Sportsbar.
Als wir ausgetrunken hatte, waren auch die Türen zur Arena schon geöffnet, so dass wir direkt in die reingehen konnten. Bei Pizzahut musste dann ein Viertel
Pizza als Abendessen her halten. Ein paar Blocks weiter gab es die Möglichkeit mit Troy Stecher, einem verletzten Spieler der Canucks Fotos schießen zu lassen oder ein Autogramm zu erhaschen.
Allerdings war mir die Schlange zu lang und so gingen wir in Block 114 zu unseren Plätzen. Meine Schwester setzte sich bereits und ich machte noch ein paar Fotos vom Aufwärmen beider Teams.
Zuerst hielt ich mich kurz bei den Detroit Red Wings auf, ehe ich dann rüber zu den Gastgebern lief. Dort stellte ich mich gerade zum fotografieren hin, als Bo Horvat einen Puck in die Zuschauer
warf. Der Mann einem Meter neben mir konnte ihn nicht fangen und so kullerte er mir direkt vor die Füße - vielen Dank ;-)
Zurück auf meinem Platz, gab es noch Applaus für einige besondere und leider erkrankte Besucher des Spiels, denn an diesem Abend war die „Hockey fights Cancer
Night“ in der Rogers Arena, wo u.a. ein an Krebs erkranktes Kind den Puck zum ersten Bully einwerfen durfte. Es folgten die Hymnen und danach startete auch das Spiel bereits. Die Gäste aus den
Vereinigten Staate waren lange Zeit das bessere Team und führten auch bis zur 45. Minute verdient mit 0-2. Dann wachten aber die Canucks auf, glichen aus und hatten weitere gute Chancen um das
Spiel für sich zu entscheiden. Aber wie es so oft ist, wenn man vorne nicht trifft... Knapp eine Minute vor Spielende erzielte Tomas Tatar den 2-3 Siegtreffer für die Gäste aus der
Autostadt.
Es war ein ziemlich langer Tag für uns. Im letzten Drittel erwischte ich Jessica gar, als ihr mal kurz die Augen zugefallen waren. Ich hatte in den 44 Stunden
zuvor ja auch diese insgesamt anderthalb Stunden „Ruhezeit“ im Flieger, allerdings hielt mich zuletzt dann noch ein großer Kaffee wach. Nach dem Spiel ging es wieder zu Fuß ins Hotel, wo wir dann
gegen 23:30 Uhr wie erschlagen zu Bett fielen.
Dienstag, 07.11.2017
Trotz des wenigen Schlafs in den Tagen zuvor wachten wir bereits um 7:30 Uhr
wieder auf. Wir ließen es dennoch gemütlich angehen und nach einem Frühstück in der zum Hotel gehörenden Bar verließen wir dann gegen 9:45 Uhr das Hotel. Da der Stanley Park direkt um die Ecke
lag, starteten wir hier. Dieser Park ist mit 404,9 Hektar der größte Stadtpark Kanadas. Wir hatten vor eine Umrundung der etwa ca. 8,8 Kilometer langen Seawall des Parks
vorzunehmen. Allerdings waren Teile dieser gesperrt, so dass wir die hügeligen Wege des Parkinneren benutzen mussten. Dennoch gab es mit den Stränden des Parks, dem Siwash Rock, dem Aussichtspun,
der Lions Gate Bridge, dem Prospect Point Lookout, dem Beaver Lake, den Indian Totem Poles, dem Brockton Point und dem Lost Lagoon Lake einige Dinge im Park anzuschauen, so dass wir hier
problemlos vier Stunden in dieser grünen Oase verbrachten.
Danach zog es uns zum Mittagessen in das Legendary White Spor Restaurant. Für mich gab es die kanadische Poutine, für Jessica nur normale French Fries. Wir
liefen dann weiter an den Canada Place, wo ich ein prämiertes Eis zu mir nahm. Es war sehr lecker, aber waren zwei Bällchen mit 8,40 Dollar schon recht teuer. Egal, sie waren sehr gut :-) Weiter
ging es zur Steam Clock, wo alle 15 Minuten ein Pfeifen aus der rauchenden Uhr ertönt. Wir waren dann (wie geplant) gegen 16:30 Uhr am Vancouver Lookout, wollte wir uns doch einen Überblick über
die Stadt im Hellen und im Dunklen verschaffen, was uns auch perfekt gelang.
Vom Lookout wieder runter, gingen wir zu Fuß die knapp 2,5 km zurück zum Hotel. Ehe wir aber zurück ins Zimmer gingen, probierten wir auf Tipp von Lars
(vielen Dank nochmal!) noch den Italiener „Amici Miei“. Das Essen war verdammt lecker, so dass wir den Besuch dort absolut nicht bereuten.
Beendet wurde der Abend nach 23,8 km zu Fuß mit Calgary Flames vs. Vancouver Canucks im TV.
Mittwoch, 08.11.2017
Trotz der kurzen Nächte zuvor, waren
wir auch heute wieder früh wach und saßen bereits erneut vor 9 beim Frühstück. In der Bar hingen Fernseher und wie es sich für Kanada gehört, wurden hier bereits am frühen Morgen NHL-Highlights
vom Vorabend gezeigt.
Nachdem wir das Hotel verlassen hatten, schlenderten wir wieder ein wenig die Seawall entlang - dieses Mal aber nicht in Richtung Stanley Park, sondern genau
entgegen gesetzt. Mit einer kleinen Fähre (welche Platz für etwa zehn Menschen hatte), ging es für drei Dollar rüber auf Granville Island, welche eine kleine Halbinsel, sowie ein Einkaufs- und
Kulturviertel ist. Wir liefen ein wenig umher und hatten vor nochmal beim einzigen noch offenen Anbieter für „Whale Watching“ nachzufragen (für die meisten Firmen endet Ende Oktober die Saison).
Gesagt getan, allerdings bot dieser Anbieter keine Schifffahrten mehr zum Startpunkt nach Vancouver Island, sondern nur noch Flüge mit kleinen Wasserflugzeugen. Der Preis wäre mit 520 Dollar pro
Person (ca. 345 Euro) auch happig gewesen und da meine Schwester von der Idee mit dem kleinen Wasserflugzeug zu fliegen nicht so begeistert war, ließen wir es dann sein.
Somit wurde dann Plan B für den heutigen Tag wurde in Angriff genommen. Zu Fuß ging es über die Greenville Street Bridge weiter und auch durch Chinatown
laufend rüber zum Canada Place, wo uns ein kostenloser Shuttlebus zum Capilano Suspension Park brachte. Hier ging es zuerst über die Hängebrücke, welche 70m über einer Schlucht hängt rüber in den
Kletterpark. Für meine Schwester, welche sich in Höhe auf Brücken eher nicht wohl fühlt, sicher ein riesige Überwindung, aber sie meisterte die wackelige Überquerung mutig und klasse. In den
Bäumen ein wenig geklettert, mussten wir erneut über die Brücke auf die andere Seite zurück. „Herr Wong“ vor uns meinte lustig sein zu müssen und brachte die Brücke extrem zum schwanken. Aber
auch diese Clowns-Aktion brachte uns nicht aus der Ruhe. Den an den Felswänden hängenden Skywalk meisterte Jessica auch noch einwandfrei und um einige lustige und spannende Bilder reicher, fuhren
wir um 15:30 Uhr wieder in die Stadt zurück.
Wir ließen uns erneut am Canada Place absetzen, wo wir am Trevor Linden Fitness-Studio natürlich schnell vorbei huschten (auch wenn ich die Canucks-Legende
gerne mal gesehen hätte). Am Coal Harbour, wo zu den olympischen Spielen 2010 das olympische Feuer (Olympic Cauldron) brannte, vorbei gelaufen, ging es ein wenig die Seawall entlang und wir
warteten an einem Punkt, wo man die Skyline gut einsehen und fotografieren konnte, noch etwa 15 Minuten, damit wir die Skyline noch im Dunkeln fotografieren konnten.
Weiter ging es dann wieder zum Italiener neben unser Hotel zum Abendessen und im Anschluss dann zurück ins Hotel. Es war zwar erst 19 Uhr, aber wir hatten
auch heute wieder 18,6 km zu Fuß zurück gelegt und bei ein wenig NHL (Toronto gegen Minnesota) im TV machten wir uns daran unsere Koffer zu packen. Denn am nächsten Morgen war mit dem
Verlassen von Vancouver schon das erste Kapitel der Reise beendet.
Donnerstag,
09.11.2017
Da wir recht früh los mussten, wurde heute Morgen nicht in der Bar nebenan gefrühstückt, sondern es musste der Tim Hortons gegenüber und eine schnelle Mahlzeit auf dem Zimmer ausreichen. Um 6:20
Uhr war das Taxi am Hotel und so ging es direkt an den YVR (Vancouver International Airport). Kofferabgabe und Security Check waren schnell erledigt, ich kaufte mir am Gate noch einen schönen
Vancouver-Pullover und wir mussten dann noch ein wenig warten, da alles so gut klappte.
Um 9:31 Uhr hob unsere Maschine ab und 1:05 Stunde (plus eine Stunde Zeitverschiebung) später waren wir schon am zweiten Ziel dieser Reise: Calgary. War
es in Vancouver noch „angenehm“ und mild, so konnte man beim Anflug auf den YYC (Calgary International Airport) schon beim Blick aus dem Fenster Schnee am Boden erhaschen. Nach dem Abholen der
Koffer traf uns beim Verlassen des Flughafengebäudes eine kalte Wand. In Calgary, Alberta, waren es nämlich mit -8 direkt mal 15 Grad kälter als noch zwei Stunden zuvor in British
Columbia.
Wir fuhren mit dem städtischen Bus nach Downtown (10 Dollar) und stiegen dort dann für 3,25 Dollar noch in den CTrain bis zur Station „39th Avenue“. Von hier
hatten wir noch etwa 500m zu unserem Hotel zu laufen. An sich kein großes Problem, allerdings waren die Gehwege schneebedeckt und teilweise auch vereist, so dass wir höllisch aufpassen mussten.
Aber auch das konnten wir bewältigen und schon gegen 14 Uhr einchecken.
In Calgary hatten wir drei weitere, volle, Tage Zeit, so dass wir uns entschieden nochmal anderthalb Stunden zu ruhen. Gemütlich fertig gemacht, verließen wir
kurz nach 16 Uhr das Hotel und entschieden uns zu Fuß zum altehrwürdigen Scotiabank Saddledome zu laufen. Wir erreichten die Arena um 16:45 Uhr und holten zuerst unsere Tickets ab, bevor wir in
der Dutton‘s Lounge zu Abend aßen. Hier schauten wir noch das erste Drittel meiner Devils gegen die Oilers zu Ende und gingen dann rein in die Arena.
Jessica setzte sich bereits auf unsere Plätze, für mich gehört jedoch immer das Fotografieren beim Warmup dazu. Heute konzentrierte ich mich auf das
Flames-Team, ist es doch vermutlich das letzte Spiel, welches ich von der 45-jährigen Legende Jaromir Jagr sehen würde - wobei man es bei Jagr natürlich nicht so genau sagen kann ;-) Die Flames
gingen zu Beginn des zweiten Drittels mit 3-0 in Führung. Danach trafen beide Teams dann abwechselnd und die Detroit Red Wings konnten die Partie mit dem 5-3 vier Sekunden vor der zweiten Pause
lange offen halten. Am Ende machte Johnny Gaudreau mit dem Schuss ins leere Tor den Deckel drauf (58.). Viel Jubel brandete auf, als Jagr mit dem 4-3 seinen ersten Treffer im Flames-Trikot
erzielte. Zufem verhalf er Mark Jankowski mit einer Vorlage noch zu dessen erstes NHL-Tor seiner Karriere. Lustig: Als Jagr sein erstes NHL-Tor erzielte, war Jankowski noch gar nicht mal geboren!
Die tschechische Legende wurde somit auch 1st Star of the Game.
Wir kämpften uns dann wieder durch die äußerst frische Nacht zum Hotel zurück. Auch heute bekamen wir zum Abschluss des Tages mit LA Kings vs. Tampa Bay
Lightning noch eine Dosis TV-NHL.
Freitag,
10.11.2017
Der heutige Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Gegen 10 Uhr ging es für uns dann wieder aus in die Kälte. Mit dem CTrain nach
Downtown, dort einmal auf die blaue Linie umsteigen, zum Ende hin auch nochmal etwa 15 Minuten Busfahrt und ein ebenso langer Fußmarsch. Unser erster Punkt für heute war der „Canada Olympic Park“
außen am Stadtrand. Dort sah man bereits von weitem die Skisprungschanzen, auf denen der Finne Matti Nykänen bei den olympischen Spielen 1988 drei Goldmedaillen gewinnen konnte und Eddie „The
Eagle“ Edwards die Menschen erheiterte. Weiter liefen wir zur Rodel- und Bob-Bahn, wo 1988 das Team Jamaika zuerst zumeist ausgelacht wurde, aber am Ende alle Herzen der Zuschauer gewann. Hier
fanden gerade Trainingsläufe für den Skeleton-Intercontinentalcup der Männer und Frauen statt. Auch deutsche Starter waren vor Ort, unschwer erkennbar durch die gelben Jacken mit dem Horn der
deutschen Post drauf. Wir liefen seitlich an der Bahn nach unten und schauten uns unten ein paar ins Ziel kommende Athleten an.
Weiter führte unser Weg uns zur nahegelegenen „Canada‘s Sports Hall of Fame“. Hier verbrachten wir über anderthalb kurzweilige Stunden, da es einiges zu sehen
gab und wie es sich für Kanada gehört, Eishockey natürlich absolut mit im Vordergrund stand. Wir liefen dem Olympic Park noch ein wenig entlang, fotografierten die kleine Ausgabe der olympischen
Fackel und die Flaggen aller Teilnehmer (logischerweise gab u.a. auch noch die der DDR). Zum Ende hin stand dort noch der original Bob des Teams Jamaika aus dem berühmten und überaus lustigen
Films „Cool Runnings“, der die Geschichte der Jungs aus Jamaika nacherzählte.
Wir fuhren dann mit dem Bus wieder ein Stückchen in Richtung Innenstadt. An der CF Market Mall stiegen wir aus, schlenderten noch ein wenig durch die
Geschäfte und aßen zu Abend. Es folgten noch zwei Kilometer zu Fuß zum Gelände der University of Calgary. Hier schauten wir uns das Olympic Oval an, wo 1988 die olympischen
Eisschnelllauf-Wettbewerbe absolviert wurden. Danach zog es uns weiter zur Father David Bauer Arena, denn hier fand das USports Eishockey-Spiel der University of Calgary gegen die Mount Royal
University (ebenfalls in Calgary beheimatet) statt. Wir waren gespannt, denn das ist die Liga aus der Mike McNamee stammt, welcher in dieser Saison beim EC Bad Nauheim eine Kontigentstelle
einnimmt. Das Spiel war recht kurzweilig und nett anzusehen, da ordentlich auf den Körper gespielt wurde. Spielerische Höhepunkte waren aber eher Mangelware. Am Ende siegte der Gast etwas
überraschend mit 2-3.
Wir fuhren dieses Mal komplett mit der roten Linie des CTrain zurück an unser Hotel, da sich an der Uni direkt eine Haltestelle dieser befand.
Samstag,
11.11.2017
Heute war in Kanada der Remembrance Day, ein Tag, an dem die Gedenkfeiern bzgl. der Gefallenen bei den beiden Weltkriegen. Bereits beim Frühstück lief es im
TV auf und ab und auch wir schauten uns die Gedenkfeier live aus Ottawa noch ein wenig im Zimmer-TV an.
Gegen 11 Uhr verließen wir unser Hotel mit dem heutigen ersten Ziel „Olympic Plaza“ in der Stadt, hier fanden 1988 die Siegerehrungen bzw.
Medaillenvergaben statt. Da wir heute Sightseeing in der Stadt angedacht hatten, ging es zu Fuß weiter. An der Wonderland Sculpture vorbei, durch China Town und über die Centre Street Bridge.
Hier liefen wir direkt rechts etwa 100 Stufen hoch und konnten von oben die Skyline sehr gut anschauen und fotografieren. Diesen klasse Anblick ließen wir dann auch einige Minuten auf einer
Parkbank auf uns einwirken. Danach liefen wir wieder nach unten und den Memorial Drive am Bow River entlang. Hier standen am „Field of Crosses“ über 3.400 Kreuze der gefallenen Soldaten der
beiden Weltkriege. Diese werden jedes Jahr am 01. November auf und am 12. November nach den Gedenkfeiern dann wieder abgebaut. Danach ging es für uns dann noch die 167 (mitgezählten)
Treppenstufen der Memorial Stars nach oben. Auch von hier hatte man besten Überblick über die Skyline von Calgary. Viele Jogger nutzten diese Stufen für ihr persönliches Training, für uns
reichte es, diese einmal bezwungen zu haben. Wir gingen die Stufen wieder runter und in den Prince‘s Island Park auf einer Insel im Bow River. Hier schnell Fotos mit dem „Canada 150-Sign“
gemacht, liefen wir zur Peace Bridge und von dort dann ins „The Core Shopping Center“, wo wir zuerst ein wenig durch die Geschäfte schlenderten und dann dort auch zu Abend aßen.
Ein wenig aufgewärmt, ging es kurz darauf schon wieder weiter, zu Fuß zu einer Bushaltestelle in der Nähe des Calgary Towers. Von hier fuhr ein Bus in den
Westen der Stadt zu den „Flames Community Arenas“, einem Komplex mit vier Eishallen, wo u.a. die Calgary Flames öfters trainieren. Wir aber schauten uns kein Flames-Training an, sondern das
„Rückspiel“ des Vortags, nun aber auf der Eisfläche der Mount Royal University, dem „Blue Rink“, so der Name der Eisfläche. Das Spiel stand auf niedrigerem Niveau gegenüber dem des Vortags.
Erneut siegte der Gast (dieses Mal die Uni von Calgary), wenn auch ggf. mit einem oder zwei Toren zu hoch, allerdings dennoch hochverdient.
Zu Fuß, mit Bus und letztendlich mit dem CTrain ging es wieder ins Hotel zurück, wo wir mit San José vs. Vancouver den letzten Teil der allsamstäglichen
„Hockey Night in Canada“ auf CBC anschauen konnten.
Sonntag, 12.11.2017
Da wir schon den größten Teil unser Sightseeing-Pläne für Calgary hinter uns gebracht hatten, waren wir heute Morgen wieder extrem gechillt mit Frühstücken
und „fertig machen“. Unser erster Weg führte uns gegen 11 Uhr zum Calgary Tower, welchen wir die letzten Tage schon öfters gesehen hatten und heute dann endlich mit dem Aufzug auch hoch fuhren.
Highlight oben war der Glasboden, auf dem man sich 191 Meter über den Boden draufstellen konnte. Das kannte ich schon vom CN Tower in Toronto oder dem Willis Tower in Chicago, aber sowas ist
immer wieder nett.
Danach ging es zu Fuß den „Stephen Avenue Walk“ entlang, welcher ja für motorisierte Fahrzeuge sowieso gesperrt ist. Wir liefen nochmal ein wenig durch
das Einkaufszentrum und setzten uns in eine Bar und nahmen bei -12 Grad ein Heißgetränk zum Aufwärmen zu uns.
Wir hatten heute nur noch vor den Mietwagen für die nächsten beiden Tage abzuholen. Gebucht war er für 16 Uhr, wir ließen uns aber bewusst ein wenig
Zeit, da wir bei der Rückfahrt die Skyline im Dunkeln fotografieren wollten. Wir fuhren mit dem CTrain in den nordöstlichen Teil der Stadt und anstatt den Bus zu nehmen, liefen wir die letzten
1,2 km gemütlich zu Fuß, so dass wir um 16:10 Uhr an der AVIS-Station ankamen. Dort hing allerdings nur ein „Closed“-Schild, was uns zuerst verwunderte. Bei einem genaueren Blick auf die
Buchungsbestätigung sah ich zwar, dass die Abholung um 16 Uhr korrekt war, allerdings die Öffnungszeiten Sonntags nur von 8-16 Uhr waren. Ärgerlich, da wir uns ja eigentlich Zeit gelassen
hatten. Naja, passiert. Also erstmal die AVIS-Hotline angerufen, wo die erste Antwort lautete: „Kommen Sie morgen früh wieder zur Station zurück!“ Da wir aber früh los mussten, kam dies für uns
nicht in Frage. Letztendlich wurde unsere Buchung auf „Abholort: Airport“ geändert. Wir fuhren dann mit dem Taxi an den Flughafen und holten dort unseren Wagen ab. Doof gelaufen, aber passiert
ist eigentlich nix.
Die Skyline im Dunkeln konnten wir dennoch fotografieren, ebenso wie den beleuchteten Calgary Tower. Danach zog es uns dann aber mit dem Mietwagen zurück zum
Hotel, wo wir zum Abschluss den Italiener nebenan noch einen Besuch abstatten wollten. Passend zu diesem Tag hatte dieser aber aus persönlichen Gründen
zwei Tage geschlossen, so dass wir zum ersten und einzigsten Mal in diesem Urlaub beim „gelben M“ zu Abend aßen, da wir beide keine Lust mehr hatten nochmal in die Stadt zu fahren. Wir packten
dann noch unsere Koffer, denn am nöchsten Morgen ging es, wie bereits erwähnt, früh los.
Montag, 13.11.2017
Wie erwähnt begann der Tag früh, denn bereits um 5:30 Uhr klingelten die Wecker. Duschen, frühstücken und um kurz nach 7 waren wir bereits am auschecken aus
dem Hotel.
Die Fahrt führte uns mit unserem am Vortag abgeholten Mietwagen durch die Rocky Mountains (inkl. einer Übernachtung) nach Edmonton. Statt der einfacheren Route über den Highway 2 (wären 300
km und knapp 3 Stunden gewesen), wählten wir hier die sehenswertere Route durch die schöne Landschaft. Da die Strecke insgesamt 780 Kilometer waren und es auf dieser Strecke einiges zu sehen gibt
und es der NHL-Spielplan zuließ, bauten wir auch noch eine Übernachtung in Jasper mit ein. Dass es zu diesem Zeitpunkt dort schon dickster Winter sein konnte, war uns bewusst, aber wir ließen es
mal auf uns zukommen.
Bereits am Stadtrand von Calgary konnte man am Horizont im Sonnenaufgang die Berge sehen und nachdem wir 2015 in Colorado schon durch die Rocky Mountains
gefahren sind, waren wir dieses Mal auf den berühmten kanadischen Teil (inkl. Icefields Parkway) gespannt. Erster Anhaltspunkt für uns war das "Nordic Centre" in Canmore, wo 1988 die olympischen
Biathlohn-Wettbewerbe stattfanden. Als nächstes folgte die Fahrt durch das schöne Banff mit kurzem Zwischenstopp zum Einkaufen. Banff ist echt klasse zum Fotos machen, da es ein wenig in die
umher stehende Berglandschaft eingebettet ist. Es folgte die Fahrt nach Lake Louise zum Lake Louise Ski Resort. Hier waren 1988 die alpinen Skirennen der olympischen Spiele und sollen in zwei
Wochen die Weltcup-Rennen der diesjährigen Saison stattfinden. Durch die Stadt Lake Louise dann weiter an den gleichnamigen berühmten See mit dem Fairmont Castle Hotel. Der See (1.750m über NN)
war trotz einer Länge von 2 km und einer Breite von 500 Metern schon so dick gefroren, dass sich massenweise Menschen auf dem See tummelten.
Nach dem Lake Louise sollte es für uns an den Moraine Lake gehen, welcher noch mal 150m höher über dem Meeresspiegel liegt. Allerdings war die Zufahrt zu diesem See schon gesperrt und es setzte
somit die erste kleine Enttäuschung für uns (auch wenn wir bereits im voraus ja damit rechnen mussten). Ebenso konnten wir auch nicht an den Emerald Lake fahren, da hier bereits alle
Zufahrtswege gesperrt waren. Als wir dann kurz hinter Lake Louise auf den Icefields Parkway auffahren wollten, stand ein Schild, dass die nächste Tankstelle erst in 230 Kilometern (also
in Jasper) sein sollte. Dies war uns ein wenig zu heikel, zumal wir ja hier und da noch ein wenig abseits der Strecke fahren wollten, um uns das ein oder andere anzuschauen. Also noch mal zurück
nach Lake Louise und zur Sicherheit noch mal vollgetankt.
In Lake Louise hatte es bereits angefangen zu schneien und das Schneetreiben wurde auch immer dichter, so dass wir uns direkt wieder auf dem Weg gen
Norden machten. Auch die Nebeldecke kam immer niedriger nach unten, so dass wir leider auf einem Teilstück von etwa 50-60 Kilometer nicht wirklich viel von der Landschaft umher sehen konnten. Der
Bow Lake war noch einer der wenigen Seen, den man halbwegs sehen bzw. erahnen und fotografieren konnten. Auf Höhe des Mistaya Canyons wurde es dann wieder besser mit dem Wetter, so dass wir
uns hier entschieden, den etwa 500m langen abfälligen Fußweg zum Canyon anzutreten. Aufgrund des liegenden Schnees war es schon matschig, aber mit dem passenden Schuhwerk ging es dann doch recht
problemlos. Wir bereuten es nicht, denn der Mistaya Canyon war echt nett anzusehen und gerade, dass ein Teil des fließenden Wassers schon gefroren war, machte es zu einem klasse Anblick.
Am Saskatchewan River Crossing fuhren wir dann nicht den Highway 98 weiter in Richtung Jasper, sondern nahmen knapp 50 Kilometer Umweg in Kauf und fuhren an
den Abraham Lake. Dieser war ganz zu Beginn ein klein wenig gefroren, aber der Rest des riesigen Sees (32 km lang und 3,3 km breit) war dann offenes Wasser. Das Wasser dieses Sees war absolut
türkisblau und rein, das war echt schön anzusehen. Als wir dann zurückfuhren, mussten wir noch auf eine riesige Herde (etwa 70-80 Tiere) Dickhornschafe Rücksicht nehmen, welche in aller
Gemütlichkeit den Highway 11 überquerten. Danach wollten wir eigentlich noch an die Siffleur Falls, aber da dieses wieder einen etwa 2 km langen Fußmarsch (einfache Strecke) vom Highway weg
bedeutete, wurde uns das zu heikel, da es mittlerweile schon 15:30 Uhr war und auch ganz langsam ein wenig dunkler wurde. Dann also
das Stückchen des Highway No. 11 bis zum Saskatchewan River Crossing wieder zurück gefahren und auf den Highway 93 in Richtung Jasper abgebogen.
Hier ging es dann die nächsten Kilometer wieder stetig bergauf und auf dem Sunwapta Pass (mit 2.035m über dem Meeresspiegel der zweithöchste Punkt des
Icefields Parkway, nur der Bow Summit ist mit 2.069m noch ein paar Meter höher gelegen) hatten wir schon wieder massig Schnee. Nicht nur der auf der Straße, sondern auch von oben wurde der
Schneefall immer heftiger. Hinzu kamen noch auf den freien Straßenstücken Schneeverwehungen, so dass auch ich (der wahrlich kein ängstlicher Autofahrer ist) teilweise nur 40-45 km/h fahren konnte. Die Athabasca Falls mussten wir aufgrund der Dunkelheit dann ausfallen lassen und fuhren direkt weiter nach Jasper.
In der Kleinstadt (etwa 3.500 Einwohner) kamen wir um 18:30 Uhr an und fuhren direkt zu unserem Hotel. Hier eine schöne kleine Lodge bezogen, ging es auch
schon wieder raus. Wir fuhren den lang gezogenen Ort entlang und schauten uns ein wenig die Straßen und Häuser an. Jessica hatte eher Lust auf was Italienisches, also schauten wir uns danach um.
Nach zwei geschlossenen Italienern fanden wir letztendlich doch noch einen und bei einer Pizza konnte ich noch ein wenig NFL im TV schauen.
Zurück im Hotel zogen wir uns dick an, denn wir wollten noch an den Pyramid Lake etwa fünf Kilometer von Jasper entfernt. Von hier sollen an klaren Tagen und
mit ein wenig Glück sehr gut Nordlichter zu sehen sein. Da unser Tag alles andere als klar war und auch der Smartphone-App namens Aurora (ein Tipp unserer Rezeptions-Dame) keine guten Vorhersagen
machte, hatten wir wenig Hoffnung. Aber wenn wir schon mal vor Ort waren, probierten wir es aus und fuhren zum Lake. Wir warteten dort knapp 30 Minuten, aber von Nordlichtern war leider nicht
annähernd was zu sehen. Wir fuhren dann schon ein klein wenig enttäuscht zurück ins Hotel und ließen bei der täglichen Portion NHL-TV den Tag ausklingen.
Dienstag,
14.11.2017
Wir wurden um 8:30 Uhr wach und während Jessica sich im Bad bereits fertig machte, fuhr ich zu Tim Hortons und holte uns unser Frühstück. In Jasper noch
schnell in einem Gift Shop ein paar Postkarten und andere Souvernirs gekauft, verließen wir die Kleinstadt gegen 10 Uhr. Zuerst ging es noch ein paar Kilometer weiter durch den Jasper
Nationalpark, wo wir u.a. auch noch einen Wapiti-Hirsch zu Gesicht bekamen.
Die Strecke von Jasper nach Edmonton führt über den Highway 16, ein Teil des "Yellowhead Highway", welcher ein Teil des "Trans-Canada-Highway
North" bildet. Diese Straße ist mit über 7.000 km lang und die nördliche Route geht von Masset auf Graham Island bis rüber zur Ostküste (St. Johns auf Neupfundland) und deckt zehn Provinzen
des Landes ab. Nur die Transsibirische Straße in Russland und der Highway No. 1 in Australien sind längere Straßenverbindungen, als der TCH.
Für uns bedeutete das eine Wegstrecke von ca. 370 Kilometern, für die knapp vier Stunden Fahrtzeit angedacht war. Da wir zwischendurch noch eine kleine Pause
machten, kamen wir letztendlich gegen 14:30 Uhr im Hotel an. Nach dem Einchecken und dem Koffer auf´s Zimmer bringen, fuhren wir dann direkt unseren Mietwagen zur Abgabestation und dann mit dem
Taxi zurück ins Hotel. Mittlerweile war es schon fast 16 Uhr und da wir am Abend direkt ein Eishockey-Spiel hatten, konnten wir also nichts Großes mehr machen. Wir schauten noch mal unsere
Unterlagen für die nächsten beiden Tage in Edmonton an und verließen gegen 17 Uhr unser Hotel. Zuerst ging es noch ins nahgelegene "Boston Pizza" zum Essen und zum Aufwärmen (in Edmonton waren
wir mittlerweile schon bei -10 bis -12 Grad angekommen) und dann zu Fuß weiter, die letzten 800 Meter zum Rogers Place.
Hier wurden bereits von der Arena Fotos gemacht und nach dem abholen unserer Tickets am Will Call Schalter, öffneten auch eine Stunde vor Spielbeginn die Tore
zum Arena-Innenraum. Bereits auf den ersten Metern wurde ich aufgrund meines deutschen Nationaltrikots von Leon Draisaitl mehrmals angesprochen. Dieses passierte mir dann im Verlauf der
beiden Spiele in Edmonton unfassbar oft und es gab nur positive Reaktionen zu Leon und meinem Trikot.
Wie immer, ging es zuerst runter ans Plexiglas, um ein wenig Fotos von den Spielern zu machen. Als die Oilers raus kamen, sah Leon mich bereits in seiner
zweiten Runde auf dem Eis, bei der dritten Runde gab es schon ein Schlägerklopfen von Draisaitls auf meiner Bandenhöhe. Im späteren Verlauf des Aufwärmens gab er mir dann noch einen Puck durch
ein für Fotografen vorbereitetes Loch im Plexiglas raus. Einige Fotos später, gingen wir dann auf unsere Plätze und schauten dem Spiel der Edmonton Oilers gegen die neue Franchise der Vegas
Golden Knights an. Die Oilers hatten wenig Probleme mit dem erstaunlicherweise gut gestarteten Team aus Nevada und nach einem 3-0 nach den ersten zwanzig Minuten stand am Ende ein 8-2 auf dem
Würfel der Arena, Leon Draisaitl konnte hier zwei Assists verbuchen.
Nach dem Spiel wollte ich noch für mich und einen Kumpel jeweils ein Oilers-Trikot mit der Nummer 29 kaufen. Die normalen Fanstände hatten aber außer
McDavid-Trikots nichts zu bieten und auch auf Nachfrage erhielt ich nur negative Antworten. In der Nähe des Ausgang entdeckte ich noch einen Fanshop, welcher Authentic-Trikots (inkl. Fighting
Strap) bedruckte. Hier wurde zwar gerade abgebaut, aber auf meine Nachfrage hin, wurden mir noch zwei Oilers-Trikots von Draisaitl bedruckt. Das erste von meinem Kumpel war schnell fertig,
aber bei meinem schaute ich gerade hin, als der junge Mitarbeiter des Fanshops mein Trikot fertig machen wollte. Hatte er doch die Buchstaben falsch gelegt und als meinte, dass der Spieler aber
"DRAISAITL" und nicht "DRAISITAL" heißt, kapierte er es erst nicht. Selbst seine Mitarbeiter mussten lachen und erklärten ihm dann in aller Ruhe, was er falsch gemacht hatte. Bei dem Hype in
Edmonton um ihren Kapitän, hatte er in seinem Leben bisher vermutlich nur Trikots mit "McDAVID" und der "97" drucken müssen, da kann das schon mal passieren ;-) Das Ganze dauerte dann doch ein
wenig, war ich aber am Ende umso erfreuter, dass es doch noch mit dem Draisaitl-Trikot geklappt hatte.
Gegen 23 Uhr waren wir dann wieder zurück im Hotel - und natürlich gab es auch heute Abend noch die gewohnte Ration Live-NHL im TV, während ich die ersten
Bilder des Tages in Facebook bzw. Instagram hochladen konnte.
Mittwoch,
15.11.2017
In insgesamt 19 Städten stehen diese großen "150 Canada Signs", welche ja zu Ehren des 150 Jahrestages des Staates Kanadas aufgestellt
wurden. Wir hatten natürlich bereits im Vorfeld gegoogelt, wo dieser mehrere Meter lange Aufsteller denn in Edmonton stehen würde. Am Churchill Square war die Antwort und dieser Platz war in
nicht mal zehn Minuten Fußweg von unserem Hotel zu erreichen. So verließen wir unser Hotel gegen 9:30 Uhr bei leichten Niesel-Schnee und schlenderten eben zu jenem Churchill Square. Hier den
ganzen Platz abgelaufen, aber nirgendwo den Aufsteller gefunden. Ein städtischer Arbeiter räumte gerade den Schnee weg und als ich ihn fragte, wo der Aufsteller denn stehen würde, antwortete er
mir, dass dieser genau gestern abgeräumt worden wäre und auch nicht mehr kommen würde. Schade, die Fotos mit diesem Aufsteller waren immer nett, aber okay, wir können es nicht ändern.
Danach schauten wir wieder am Rogers Place vorbei. Hier befindet sich auch die Community Arena, in dieser die Oilers öfters trainieren. Der Rink war schnell gefunden und durch Glasscheiben konnte
man ihn auch gut einsehen. Allerdings war nichts zu sehen, was auch nur annähernd auf Training hindeutete. Ein paar Mitarbeiter der Arena bzw. der umgebenen Shops gefragt, aber niemand konnte mir
dazu eine Antwort geben.
Eigentlich hatten wir für heute Sightseeing in der Stadt vorgesehen und wollten am Tag darauf dann den für meine Schwester versprochenen Shopping Day einlegen. Aber da mir dann einfiel, dass am
Spieltag auf jeden Fall ein Pre Game Skate stattfinden würde und so fragte ich, ob wir nicht tauschen wollen und heute shoppen gehen, um dann morgen es noch mal beim Pre Game Skate zu versuchen
bzw. dann zumindestens in der Stadt zu sein, falls man in den Social Media Kanälen was sehen würde. Jessica willigte ein und so machten wir uns noch mal kurz zum Hotel, um die dicken Klamotten
auszuziehen und fuhren dann mit dem Bus die etwa 20 Minuten zur "West Edmonton Mall". Da diese Mall u.a. einen riesigen Wasserpark, eine Kinderwelt und eine (leider gerade erst noch im
Aufbau befindliche) Eisfläche beherbergt ist sie mit einer Gesamtfläche von über 500.000 m² die größte der Welt von der Gesamtfläche her gesehen. Von der reinen Verkaufsfläche her, war diese Mall
bis 2004 die größte der Welt. Aktuell ist sie "nur noch" die größte in Nordamerika, weltweit ist sie auf Platz 6 angesiedelt. Knapp 800 Geschäfte lassen hier pro Jahr über 30 Millionen Besucher
reinströmen, so dass ich mich schon auf das Schlimmste einstellte - man weiß ja, wie das so ist, wenn die Frauen zum Shopping losgelassen werden ;-)
Wir hatten den Rest des Tages eingeplant und somit keinerlei Zeitdruck. Dennoch kamen wir gut durch die Mall voran und sogar für mich gab es Shops. So gab es u.a. z.B. einen Shops mit
Sports-Caps, einen kompletten NHL-Trikotshop und auch einen Shop mit vielen Souvenirs aller Art in Sachen US-Sports. In letzterem Shop gab es dann auch für mich nur eine einzige Zurückhaltung und
diese war der Gedanke an das Gewicht der Koffer für den Rückflug nach Deutschland. Aber dennoch gab es einige Dinge, die auch ich mir nicht entgehen lassen. So gab es neben einigen diverse
Kleinartikel auch eine McFarlane Figur von Leo Draisaitl. Es war die letzter dieser Art, die von Lein dort hing und wanderte somit direkt in meinen Besitz über.
Für meine Schwester waren natürlich eher die üblichen Shops, wie Levi's, Hollister oder Abercrombie & Fitch was, aber auch hier war zu meiner Freude keine allzu lange Verweildauer, die über
eine normale Einkaufszeit hinaus ging. Letztendlich fuhren wir um 18 Uhr mit dem Bus wieder zurück nach Downtown und im nahe gelegenen Restaurant "Blue Plate Dinner" wurde jeweils noch ein Burger
zum Abendessen verschlungen, ehe es zu Fuß wieder ins Hotel ging. Das abendliche NHL-Spiel im TV war am heutigen Tag Detroit gegen Calgary. Durch dieses Spiel erhielt die NHL aufgrund einer
längeren Schlägerei sogar in Deutschlands Sportmedien mal wieder einen Platz in den Schlagzeilen.........
Donnerstag,
16.11.2017
Da wir am Vortag nun unseren Shopping Day einlegten, wurde ich heute das Sightseeing in der Stadt nachgeholt. Allerdings wollten wir ja zuerst noch mal bei Pre
Game Skate der Oilers vorbeischauen. Da am Vortag ein Konzert in der Haupt-Arena sein sollte, war ich mir sicher, dass die Chancen für den Pre Game Skate auf dem kleinen Rink stattfinden
würde, da evtl. die Arena noch noch nicht schnell genug von Konzert auf Eishockey umgebaut ist. Allerdings sah ich schon vor der Arena, dass auf den Ankündigungsplakaten für den Vortag fette
Schilder mit "cancelled" drauf standen. Somit befürchtete ich, dass das Abschlusstraining dann doch in der Hauptarena stattfinden würde.
Wir waren um 10 Uhr am Practice Rink und leider wieder nichts zu sehen von einem Training. Wir machten aus, noch einen Kaffee vom Starbucks nebenan zu trinken und bis 10:30 Uhr zu warten, ob
dann was startet und falls nicht, dann würden wir zum Sightseeing in der Stadt übergehen. Irgendwann so gegen 10:25 Uhr schaute ich noch mal ein wenig ins Social Media der Oilers rein und
sah, dass sie um 10 Uhr mit dem Pre Game Skate in der großen Arena begonnen hatten und wir somit nichts zu sehen bekommen würden. Diese Trainingseinheiten vor Spielen sind ja eher locker und
dauern meistens kaum länger als 30 Minuten. Oilers-Neuzugang Mike Cammalleri war sogar bereits schon in der Kabine am Interview geben. Da ich gerne meine Trikots signiert haben wollte, liefen
wir mal eine Runde um die Arena, da ich mir schon dachte, dass doch irgendwo die Ausfahrt aus einer Tiefgarage bei einem solchen Neubau sein müsste. Da wir wohl irgendwie sichtlich am Suchen
waren, sprach uns ein Security der Arena an und gab uns den Tipp, wo die Ausfahrt aus der Tiefgarage denn tatsächlich ist.
Wir liefen dort hin und dort standen auch schon zwei andere Fans, welche wohl auf Autogramme warteten. Man kam schnell ins Gespräch und ich hörte direkt, dass diese beiden wohl öfters dort
stehen, denn sie wussten teilweise schon die Automarken der Spieler. Und wir standen auch kaum fünf Minuten, schon kam das erste Auto aus der Tiefgarage. Die beiden anderen direkt "Ouh, a
Volkswagen, this is Leon!". Als er dann auf meiner Höhe war, blieb er auch stehen und signierte mir meine beiden Trikots. Das Ganze erfreute mich schon mega, aber es wurde noch getoppt, als
nur wenige Minuten danach ein Auto kam und die beiden direkt "Connor McDavid!" sagten. Ich mich kurz bemerkbar gemacht und McDavid blieb tatsächlich stehen und signierte mir zwei Cards (die
zweite mit persönlicher Widmung). Als Nächstes folgte Ryan Nugent-Hopkins und dieser stoppte auch. Die beiden anderen Sammler waren nach seiner Abreise sehr erstaunt und sagten noch "Wow,
Nuge usually never stops here!". Es folgten noch Adam Larsson (der wohl einen Dialekt bei mir erkannte und mich fragte, wo ich denn her kommen würde), Andrej Sekera, Darnell Nurse, Oscar
Klefbom und Drake Caggiula. Bei letzterem sagten die beiden anderen Sammler schon vorher "der signiert alles, der freut sich, der ist immer freundlich!". Und so war es auch, er öffnete sogar
schon bei Rausfahren aus der Parkgarage freiwillig das Fenster, ehe irgendjemand auch nur annähernd ein Zeichen machte, dass er gerne was signiert hätte. Ich war mit meiner Ausbeute sehr
zufrieden und da es aufgrund des knapp 30-minütigen Stehens im Schnee bei irgendwas um die -10 bis -12 Grad schon frisch wurde, gingen wir zurück ins Hotel, um meine Trikots und Playercards
abzulegen und uns noch mal 15 Minuten aufzuwärmen.
Danach hatten wir ja noch das Sightseeing in der Stadt auf dem Zettel. Wir ließen uns von einem Taxi in den Stadtteil "Old
Strathcona" fahren, ein nettes altes Viertel mit vielen kleinen Cafés und Geschäften. Wir liefen die "Whyte Avenue" ein wenig entlang und bogen dann ab an der "University of Alberta" vorbei zum "William Hawrelak Park" (benannt nach dem ehemaligen Bürgermeister Edmontons, welcher die
längste Regierungszeit hatte). Dieser Park soll im Sommer sehr schon begrünt sein, aber zu unserer Jahreszeit war er natürlich auch komplett schneebedeckt. Dennoch konnte man von hier sehr
gut auf die Skyline von Edmonton schauen und diese auch fotografieren. Weiter ging es über die Groat Bridge zum Government House. Von dort fuhren wir dann mit dem Bus wieder Richtung Downtown
und liefen noch zum "Alberta Legislature Building". Danach gingen wir wieder im Hotel-nahen Boston Pizza zum Abendessen und hatten dann im Hotel noch 20 Minuten zum Aufwärmen.
Danach hatten wir ja noch ein NHL-Spiel am heutigen Abend. Leon Draisaitl und seine Edmonton Oilers trafen auf die St. Louis Blues, welche hinter dem Tampa Bay Lightning punktemäßig das
zweitstärkste Team der gesamten NHL - und zeigten dies später auch. Aber zuerst ging es für uns wieder beim Warmup ans Plexiglas um ein paar Bilder zu schießen. Plötzlich tippte mich die Frau
von der Social Media Abteilung der Oilers an und fragte mich nach meinem Namen, woher ich denn aus Deutschland kommen würde und ob sie von mir ein paar Fotos mit dem Trikot beim Warmup
schießen darf. Diese Fotos wurden dann später auf den Twitter und Instagram-Kanälen der Oilers hochgeladen und bei Instagram erreichte es sogar über 12.000 Like-Klicks.
Nachdem erneut einiges an Fotos geschossen hatten, gingen wir wieder auf unsere Plätze. Leider mussten wir mitansehen, wie die Blues ihrer guten Statistik gerecht wurden und die Oilers
hochverdient mit 1-4 schlugen. Trotz der Blues-Überlegenheit war das Spiel lange noch offen, aber im letzten Drittel brachte dann ein Doppelschlag von Brayden Schenn die Entscheidung zu
Gunsten der US-Amerikaner. Auch nach dem Spiel wurde ich wieder mehrmals auf mein "awesome Jersey" angesprochen und man kam mit einigen ins Gespräch, u.a. auch mit einem Mann, der in Prince
Albert wohnt, wo Leon Draisaitl ja bei den Raiders in der WHL seine Juniorenzeit verbrachte. Aber für uns ging es dann direkt ins Hotel, denn am nächsten Tag ging es für uns ja noch einmal
weiter in eine andere Stadt.
Freitag, 17.11.2017
Heute war dann wieder frühes Aufstehen angesagt, denn bereits für 6:20 Uhr war unser Flughafen Shuttle bestellt. Der Kleinbus kam auch
pünktlich zu unserem Hotel und lud uns Übermüdete dann ein. Noch zwei weitere Hotels wurden angefahren, ehe der Weg uns dann zum Flughafen führte. Das übliche Prozedere wie Einchecken, Koffer
abgeben und Security-Check über uns ergehen lassen, wurde routiniert abgeliefert und um halb Zehn hob unser Flieger ab in Richtung Winnipeg, welches wir um "noon", also um 12 Uhr
erreichten.
Mit dem Taxi ging es dann direkt ins "Delta Hotel by Marriott", wo unsere Zimmer auch schon fertig waren und wir diese direkt beziehen konnten. Der Schnee gegenüber Calgary und Edmonton war zwar
weniger geworden, aber die Temperatur war dafür noch mal gesunken. Da wir aber für Winnipeg nicht so viel Zeit hatten, machten wir uns direkt auf den Weg, um ein wenig die Stadt anzuschauen. Wir
liefen die etwa 150m zum "Bell MTS Place" und schauten und zuerst mal die Arena an, machten uns dann zu Fuß auf zum Park "The Forks", wo sich u.a. das "Canadian Museum for Human Rights" befindet.
Außerdem steht hier die Mahatma Ghandi-Statue, befindet sich hier das Festival-Gelände, man kann vom River Walk gut die "Saint Boniface Cathedral" fotografieren, ebenso wie die Provencher Bridge
über den Assiniboine River. Weiterhin liefen wir noch zum "Manitoba Legislative Building" und danach dann gemütlich zurück zum Hotel. Im Hotel hatten wir noch eine Bar, also gab es wieder einen
Burger und ein paar French Fries zum Abendessen.
Da wir bei dieser Kälte am Abend nicht mehr wirklich viel machen wollten und eine wirkliche Skyline zum Fotografieren im Dunkeln nicht existierte, machten wir meine Überlegung doch wahr und bevor
wir im Hotelzimmer rumgammeln würden, schauten wir uns dann doch natürlich noch das AHL-Spiel zwischen den Manitoba Moose und den Chicago Wolves an. Wir hatten ja nur die 150m zum Bell MTS Place,
allerdings nutzten wir den SkyWalk, ein insgesamt über 2 km langer geschützter Tunnel über die Straßen von Winnipeg, hier werden 38 Gebäuden miteinander verbunden, welche man gemütlich im Warmen
dann ablaufen kann. Die Tunnels sind allgemein etwas verwinkelt, aber dennoch eine klasse Sache, so musste man gar nicht raus ins Kalte.
Für das Spiel im Bell MTS Place war nur der Unterrang frei, was natürlich bei letztendlich knapp 5.500 Zuschauern auch voll ausreichte. Da die Plätze im mittleren Bereich nur 37 Dollar (inkl.
Tax), also umgerechnet noch nicht mal 25 Euro kosteten, gönnten wir uns Sitzer zwischen blauer und Mittellinie. Von den Tabellenpositionen sprach vieles für einen "easy win" für die Moose, aber
es entwickelte sich trotzdem früher 2-0 Führung für die Moose ein spannendes Spiel. Die Wolves konnten in der 51. Minute gar zum 4-4 ausgleichen, aber im direkten Gegenzug fiel der erneute
Führungstreffer für das gastgebende Farmteam der Winnipeg Jets. Der Wille von Chicago war ein wenig gebrochen und so fiel 113 Sekunden vor dem Ende noch der Empty-Netter zum 6-4. Auch wenn die
Wolves am Ende sogar mit gezogenem Torhüter noch einige Sekunden 6:3-Überzahl spielen durften, änderte dieses nichts mehr am Endergebnis.
Nach dem Spiel liefen wir dann ganz gemütlich wieder den SkyWalk entlang zurück zu unserem Hotel. Vor dem Hotel wollte meine Schwester noch eine rauchen und man kam wieder ins Gespräch. Ein
junger Mann, welcher auch beim AHL-Spiel war, aber aus dem Grund, dass ein guter Freund von ihm bei den Wolves spielen würde. Als wir dann im Gespräch wieder als Deutsche enttarnt wurden,
erzählte auch er mir, dass er aus Prince Albert ist, wo Leon Draisaitl seine Juniors-Zeit verbrachte, wie auch schon der Mann nach dem Spiel der Oilers gegen die Blues am Vortag. Live-NHL im
Zimmer-TV gab es leider nicht mehr, da die beiden Spiele des Tages bereits beendet waren, aber dafür gab es NBA im TV und auch viele Zusammenfassungen der NHL-Spiele.
Da war er auch schon angebrochen, der letzte volle Tag in Kanada für uns. Heute hatten wir bereits um 14 Uhr unser NHL-Spiel und danach würde ab 17 Uhr die
"Winnipeg Santa Claus Parade" stattfinden, also war der größte Teil des Tages bereits verplant. Wir holten uns im Tim Hortons wieder Frühstück auf´s Zimmer und verließen dieses gegen 10
Uhr.
Einen Fußmarsch zum "Old Market Square", durch "Chinatown" und weiter zum "Exchange District", mit seinen alten Häusern. Danach zogen wir es vor zum "Portage Place Shopping Centre" zu gehen
und hier letzte Erledigungen zu machen. Auch hier gab es einen Shop mit NHL- und NFL-Trikots. Teilweise waren die NHL-Trikots echt günstig und es kostete einiges an Überwindung hier nicht
zuzuschlagen. Aber der Gedanke ans Kofferpacken war dann doch stärker, als der Drang nach dem Trikot-Kauf. Gegen Mittag waren wir dann wieder zurück im Hotel und schauten uns im TV noch das
erste Drittel des Mittagsspiels Philadelphia Flyers gegen Calgary Flames an, ehe wir dann über den SkyWalk wieder Richtung Bell MTS Place liefen.
Am Will Call Schalter des Ticket Office noch schnell die bestellten Karten abgeholt, ging es auch schon ins Innere der Arena. Noch schnell ein Liter Diet Coke bestellt, um einen Souvenir Cup
zu erhalten, wollten wir gerade zum Warmup laufen, um ein paar Bilder meiner Devils zu schießen, als mich ein Kamerateam ansprach, ob man mich mal für MSG (einem TV-Sender aus Amerika,
welcher hauptsächlich für Übertragungen von Sport-Teams aus dem New Yorker Raum zuständig ist) filmen dürfe, da ich einer von wenigen Devils-Fans im Gebäude wäre. Man filmte mich im Laufen
von vorne und von hinten und schon konnte ich endlich nach unten ans Plexiglas. Dass ich diese Bilder zu Gesicht bekommen würde, darauf machte ich mir keine Hoffnung, wie auch!?
Zuerst am Plexiglas unten massig Bilder meiner New Jersey Devils gemacht, ging es auf unsere Plätze. Trotz klarer Überlegenheit, sprang nach dem ersten Drittel nicht mehr als ein 0-0 raus,
dennoch war ich weiterhin guter Hoffnung. Die Jets gingen in Führung (26.), welche Brian Gibbons für die Devils nur eine Minute später ausgleichen konnte. Aber danach folgten 95 schwarze
Devils-Sekunden, mit 3 Jets-Toren bei 3 Schüssen. Zu allem Überfluss kurz vor der zweiten Pause auch noch das 5-1 für Winnipeg und somit war das Spiel dann auch gegessen. Zum letzten Drittel
kam Keith Kinkaid noch ins Devils-Tor und Will Butcher, welcher bisher eine phänomenale Rookie-Saison als Defender spielt, erzielte nach 14 Assists in 19 Spielen den ersten Treffer seiner
NHL-Karriere. Wenn das Spiel schon nicht nach meinem Geschmack war (es blieb letztendlich beim 5.2 Sieg der Jets), so waren wir wenigstens bei einer netten Sache dabei, mal schauen, wie sich
Butcher entwickelt.
Nach dem Spiel waren wir gerade am rauslaufen aus der Arena, als ich dann noch mit weiteren Devils-Fans ins Gespräch kam. Ich outete mich wieder als Deutscher und wie sollte es auch anders
sein? Die drei Personen sagten, sie seien aus Prince Albert, wo ja Leo Draisaitl in den Juniors spielte. Gefühlt musste Prince Albert eine Millionenstadt sein, aber ich wusste, dass es eben
nur eine etwas größere Kleinstadt ist und musste direkt googlen. Dort wohnen noch nicht einmal 40.000 Menschen und ich habe in den letzten drei Tagen drei Mal Menschen von dort in Edmonton
(564 km entfernt von Prince Albert) und Winnipeg (831 km entfernt) kennengelernt!? Lustige Sache, aber als ich dann meinen Bekannten Alex fragte, der ein paar Wochen zuvor eine
Westküsten-Tour machte, sagte er mir, dass es ihm genauso erging und "gefühlt jeder Kanadier aus Prince Albert kommt". Lustige Sache am Rande, was mich ein wenig zum Schmunzeln brachte, trotz
des unschönen Spiel-Ergebnis zuvor.
Um an der bereits oben genannten Santa Claus Parada teilzunehmen, mussten wir einfach nur den Haupteingang des Bell MTS Place rausgehen und standen praktisch schon auf der Portage Avenue, wo
das Ganze stattfinden würde. Zeitlich passte es auch ganz gut, war es doch 16:45 Uhr und um 17 Uhr sollte es losgehen. Zuerst war es mit den Temperaturen noch ganz okay, wenn man aus der
Arena rauskommt, aber alles in allem standen wir dann im Verlauf dieser Parade anderthalb Stunden bei -14 Grad und schauten dem Treiben zu. Ein paar Bonbons konnte ich in dieser Zeit auch
abstauben ;-) Wir waren echt froh, als auf dem letzten Wagen dann endlich Santa Claus kam und wir wieder ins Warme gehen konnten. Da nutzte auch der Trost der Kanadier neben uns nichts, dass
wir lieber froh sein sollen, denn es gibt Jahre, da haben sie zu diesem Zeitpunkt in Winnipeg durchaus auch schon -30 Grad gehabt. War schon ein recht netter Zeitvertreib, auch wenn ich Mitte
November nicht wirklich in Weihnachts-Stimmung war und erst recht die Ausrufe der Teilnehmen nach "Happy New Year" erst Recht albern fand. Aber okay, wir waren da, wir hatten Zeit, also
nahmen wir es auch mit.
Wie schon erwähnt, verzogen wir uns nach der Parade schnellstmöglich ins Warme, das bedeutete dieses Mal erneut "Boston Pizza", da dieser wie in Edmonton auch schon, direkt vor unserem Hotel
war. Die Chicken Breast mit Spaghetti Bolognese und einem Beilagen Cesar Salad waren echt lecker und auf den verschiedenen TV´s im Restaurant liefen diverse verschiedene NHL-Spiele, war schon
ganz nice. Aber nach dem Essen zog es uns auf´s Zimmer und wir begannen bei weiteren NHL-Spielen im TV so langsam auch schon unsere Koffer zu packen, auch wenn wir am nächsten Morgen
eigentlich keine Eile hatten.
Auch heute wollten wir wieder bei Tim Hortons Frühstück auf´s Zimmer holen, aber der in der Einkaufspassage bei unserem Hotel hatte Sonntags geschlossen, also
musste der Starbucks direkt im Hotel herhalten, damit wir wenigstens schon mal was im Magen haben. Danach wurde sich ans weitere Kofferpacken gemacht und mit 22,7 und 21,9 kg waren unsere
Koffer prall gefüllt (jeweils 23 kg sind erlaubt). Um 9:45 Uhr nahmen wir uns vor dem Hotel ein Taxi und fuhren zum Airport. Dort ging das übliche Prozedere eigentlich auch wieder recht
schnell von Statten, so dass wir dann noch ein wenig Zeit hatten, ein paar Geschenke im Duty Free-Bereich zu kaufen. Meine Schwester kaufte sich noch einen Kanada-Sweeter, außerdem nahmen wir
auch noch zwei große Dosen von Tim Hortons Hot Chocolade mit auf den Weg nach Deutschland.
Um 12:42 Uhr hob der Flieger dann nach Toronto ab, wo wir eine
Zwischenlandung hatten, denn von Winnipeg gibt es leider keine Direktflüge nach Frankfurt. Zwei Stunden später in Ontario gelandet (plus eine Stunde Zeitverschiebung), musste wir gefühlt
einmal quer über den ganzen Flughafen laufen, um unseren Connection Flight zu bekommen, aber wir hatten ja genug Zeit vor Ort. Weiter ging es dann ab 18:08 Uhr vom Toronto Pearson
International Airport mit dem Interkontinentalflug nach Frankfurt. Die Flugroute nach dem Abflug war ideal, denn so konnten wir aus unserem Fenster den Großraum Toronto by Night anschauen,
schon ein klasse Anblick. Nach dem Abendessen schaltete ich den Live-TV Sportkanal ein und konnte so noch anderthalb NFL-Livespiele anschauen. Danach waren noch etwa drei Stunden zu fliegen
und während annähernd das ganze Flugzeug schlief, schaute meine Schwester Filme und ich tippte auf dem Iphone ein wenig weiter am Reisebericht oder surfte ein wenig bzgl. den NHL-Spielen im
Internet rum.
Die Zeit verging immer weiter und wir schafften es einfach nicht einzuschlafen. Knapp anderthalb Stunden vor der Landung wurde im Flieger das Licht
angeknipst und nach und nach so langsam das Frühstück serviert, danach war es dann eh vorbei mit dem Schlafen. Um 7:24 Uhr setzte unser Airbus A340 auf deutschem Boden auf. Wir hatten
eine Außenposition und mussten erst noch mit dem Bus ans Terminal fahren, wo wir bereits erwartet wurden. Niklas, ein Mitarbeiter des Flughafens und mir schon lange bekannt, holte uns vor
seiner Frühschicht direkt an und begleitete uns zum Kofferband. Hier hatten wir für ihn ein Draisaitl T-Shirt aus Edmonton mitgebracht, was ihn sichtlich erfreute. Gegen kurz vor 8 waren
wir dann am Ausgang und begrüßten unsere Eltern, welche uns abholten. Noch schnell zum Parkhaus gelaufen, übernahm ich direkt noch das Steuer des Autos und gegen 8:45 Uhr waren wir dann
zu Hause und der nächste NHL-Tripp für uns (leider) beendet!
Fazit
Der Bericht oder die Bilder können das Erlebte eigentlich gar nicht widerspiegeln. Es war mal wieder ein überragender Tripp, auch wenn jetzt (mal abgesehen
von Vancouver) nicht die größten Sightseeing-Städte mit dabei waren. Aber alleine die Landschaft in den Rocky Mountains ist einfach nur phänomenal und grandios. Leider wurde uns durch das Wetter
(welches aber ja leider zu befürchten war) in den "Rockies" vieles an Blicken geklaut, aber ich kann mir vorstellen, dass wir hier zu diesem schönen Fleckchen Erde auf jeden Fall zurückkehren
werden und dann vielleicht mal zu einem anderen Zeitpunkt im Jahr. Dennoch hat uns auch das gefallen, aber für das nächste Jahr erhoffen wir uns einen Tripp nach Florida, aber hierzu muss der
NHL-Spielplan natürlich dazu passen, welcher ja erst im Juni 2018 erscheinen wird.
Somit stehe ich bei 16 gesehenen aktuellen NHL-Arenen (plus die beiden ehemaligen der New Jersey Devils und der New York Islanders). Hier ist also noch einiges zu tun, aber mit Florida würden ja
mindestens zwei weitere fallen und vielleicht kann man sogar noch 1-2 weitere Städte zum Ende der Reise dazu packen. Hängt halt, wie gesagt, auch alles ein wenig vom kommenden NHL-Spielplan
ab.
Aber nicht nur die Landschaft war überragend, sondern auch die Menschen in Kanada sind einfach nur klasse. Diese Freundlichkeit erlebt man meiner Meinung nach in nicht vielen Ländern dieser
Welt.
Aber wie alles Schöne ist dieser Tripp nun wieder Geschichte und ging (gefühlt) viel zu schnell rum, aber "nach dem NHL-Tripp ist vor
dem NHL-Tripp" und so steigt mit jedem Tag auch schon wieder die Vorfreunde auf die nächste NHL-Reise ;-)
Der Bericht wurde leider ein wenig länger, aber das ganze Erlebte in kurze Worte zu fassen, wäre dem einfach nicht gerecht geworden. Falls ihr ihn Euch durchgelesen habt, hoffe ich, dass Ihr euch
nicht gelangweilt dabei habt und wünsche Euch vielleicht nun noch viel Spaß beim Anschauen der Bilder => KLICK...
Euer Marcel