Hier der Bericht zu meiner 4. NHL-Reise vom 02. - 15. November 2015!

Zahlreiche Bilder zur Reise könnt ihr Euch unter dem weiteren Menüpunkt "Bilder NHL-Reise 15" anschauen.

Viel Spaß beim Lesen und Staunen... ;-)


Vor der Reise
Wie ihr hier auf meiner Homepage sehen könnt, war ich zwar bereits im Vorjahr auf NHL-Reise. Eigentlich war geplant dann zwei Jahre später erst die nächste Reise anzutreten, aber durch diverse Dinge kristallisierte sich nach und nach raus, dass ich mit meiner Schwester bereits ein Jahr später wieder "on Tour" gehen sollte.

Der NHL-Spielplan wurde am 25. Juni 2015 veröffentlicht. Bereits in den ersten ein, zwei Tagen machte ich mich an die Grob-Planungen und stellte sieben verschiedene, mögliche Reise-Varianten zusammen. Nach Rücksprache mit meiner Schwester wurden die ersten vier aussortiert und wir hatten drei Favoriten übrig. Ein paar Tage Bedenkzeit und ein wenig Einlesen im Internet später, einigten wir uns auf 13 Tage mit den Zielen Boston, Denver, Dallas und Chicago.

Ich suchte dann vorab im Internet bereits nach Hotels und Flügen, welche zu unseren Plänen passten. Wir stellten die Überlegung an, erst noch die Veröffentlichung des NBA-Spielplans abzuwarten, damit wir ggf. ein Heimspiel der Dallas Mavericks mitnehmen könnten. Allerdings wurde dieser auf 22. August datiert, was für uns zu spät war, denn das hätte die Flug- und Hotelpreise noch um einiges steigen lassen. Somit ging ich am 29. Juli mit meinen vorab schon im Internet gesuchten Preisen ins Reisebüro. Dort gibt es natürlich bei den ein oder anderen Preisunterschied, aber letztendlich kamen wir auf etwa den von mir veranschlagten Reisepreis und buchten einen Tag später final die Flüge und die Hotels.
 
 Der NBA-Spielplan kam raus und natürlich spielten Dirk Nowitzki und seine Dallas Mavericks am Vorabend unserer Anreise und am Abend unserer Weiterreise zu Hause. Sehr ärgerlich das Ganze, aber vermiesen ließen wir unseren Urlaub davon natürlich nicht. Nach und nach konnte man auch die NHL-Tickets kaufen und es zeigten sich mal wieder die Unterschiede. Während wir in Dallas im Oberrang auf der Geraden für 40 Dollar sitzen konnten, kostete ein Platz in Boston unter dem Hallendach und hinter dem Tor über 100 US-Dollar. Aber wenn wir schon da sind, wollten wir natürlich auch Spiele anschauen und so kauften wir Tickets für die Spiele. Nach Veröffentlichung weiterer Spielpläne, kamen nach und nach weitere Eckpunkte hinzu, so konnten wir z.B. noch ein NBA-Spiel der Denver Nuggets gegen die Utah Jazz (mit dem Deutschen Tibor Pleiss), sowie ein ECHL-Spiel in der Nähe von Denver anschauen.


Die Wochen zum Urlaub hin verflogen nahezu und neben diversen Reiseführern wurde natürlich auch viel im Internet gestöbert und ich schrieb mir das geplante Sightseeing-Programm raus, der Mietwagen für die Zeit in Denver musste gebucht werden, und, und, und. Als dann eine Woche vor Abflug auf der Sparkasse Euro in Dollar getauscht wurden, wusste man, dass wir es praktisch geschafft hatten und die Reise unmittelbar bevor stand.
 
Montag, 02. November 2015
Es scheint mittlerweile Standard zu werden, aber am Vortag von meinen Nordamerika-Reise setzte es nun auch das dritte Mal in Folge eine Niederlage für den EC Bad Nauheim. Allerdings war es dieses Jahr nach guter Leistung und auch der aktuelle Tabellenstand gab wenig Anlass für besonders große Frustration.

Dennoch bleib ich im Anschluss an das Spiel zu Hause natürlich mal wieder viel zu lange wach bzw. richtete sogar letzte Dinge erst noch in der Nacht. Knapp anderthalb Stunden drückte ich dann doch die Augen noch zu, ehe dann um 5:45 Uhr der Wecker klingelte und ich übermüdet aber motiviert aufstehen musste. Schnell unter die Dusche um halbwegs wach zu werden, noch mal das Wichtigste wie Geld, Handy, Reisepässe etc., abgecheckt, ging es auch schon um 6:30 Uhr in Richtung Flughafen. Der übliche Montag morgen Verkehr um Frankfurt ließ uns fast anderthalb Stunden fahren, statt den üblichen 45 Minuten, aber wir hatten das ein wenig eingeplant, so dass wir nicht irgendwie hetzen mussten. Nach einem Croissant zum Frühstück wurde eingecheckt und die Koffer aufgegeben. Danach wurde sich von den Eltern verabschiedet, ehe man sich im Sicherheitsbereich die Zeit noch ein wenig mit Zeitungen lesen zu vertreiben versuchte.

Der Abflug fand ein paar Minuten später statt, aber nach Lautsprecherdurchsagen war man noch absolut in der Zeit. Ich schaute einen Film (unterbrochen vom Frühstück) und pokerte ein wenig auf dem Bildschirm vor mir. Anderthalb Stündchen Schlaf waren auch noch drin und ruckzuck war man auch schon über dem kanadischen Luftraum angekommen. Noch schnell den Zettel für die US-Grenzkontrollen ausgefällt und es stand um 13:11 Uhr auch schon die Landung auf dem Logan International Airport in Boston an. Das ganze Prozedere zum Einreisen hielt uns eine knappe Stunde auf, ehe wir dann mit dem Zug in die Stadt fuhren. Die blaue Linie fuhr vom Flughafen in die Innenstadt, einmal umsteigen und schon war man nur noch 2,5 km vom Hotel entfernt. Leider war kein Taxi auffindbar, so dass wir uns dann zu Fuß auf den Weg machten. Um 15:45 Uhr kamen wir am Hotel an, checkten ein und machten uns kurz frisch.

Nächstes Ziel war das Navy Pier, von wo man gute Bilder der Skyline von Boston schießen konnte. Wir hatten einen überragenden Sonnenuntergang, so dass herrliche Bilder entstanden. Danach fuhren wir mit dem kostenlosen Shuttlebus wieder zurück in die Innenstadt, wo wir am TD Garden ausstiegen und erst im Hard Rock Cafe mein übliches T-Shirt kauften, ehe wir in einem irischen Pub zu Abend aßen und ich dabei noch zwei kühle Guinness meinen Kehlen entlang rinnen lassen konnte. Es war mittlerweile 19 Uhr Eastern Standard Time, also für uns bereits gefühlte 1 Uhr. Deswegen machten wir uns dann auch mit dem Shuttlebus wieder zurück zu unserem Hotel, wo wir den ersten Abend gemütlich mit ein wenig Football im TV ausklingen ließen.

Tagesstrecke zu Fuß: 8,47 Kilometer!
 
Dienstag, 03. November 2015
Da wir am Vorabend wegen der Zeitumstellung recht früh im Bett waren, waren wir dementsprechend am nächsten Tag auch früh wach. Allerdings störte uns das auch nicht, denn in Boston hatten wir nur diesen Tag als vollen Tag an der Ostküste.

 Nach einem Frühstück bei Dunkin' Donuts fuhren wir mit der U-Bahn zuerst an den Fenway Park, um an dem traditionellen Stadion des MLB-Teams Boston Red Sox ein paar Fotos zu schießen. Danach wollten wir eigentlich auf den Prudential Center, um einen großartigen Blick über Boston zu bekommen, allerdings öffnete die Plattform erst um 11:30 Uhr. Also ging es mit der U-Bahn erst mal in den westlichen Teil der Stadt zum "JFK Library and Museum". Hier gab es Filme und viele Ausstellungsstücke über das Leben von John F. Kennedy zu besichtigen. Für uns wurde sogar der Film im Kinosaal beim Eingang extra mit deutschen Untertiteln versehen, da wir zuvor nach einer Audiotour in deutsch fragten. Hier verbrachten wir anderthalb interessante Stunden, eher wir wieder zum Prudential Center fuhren und die grandiose Aussicht aus 229 Metern Höhe über Beantown genießen konnten.

Eine absolute Pflicht bei einem Boston-Besuch dürfte das Schlendern über den "Freedom Trail" sein, ein knapp über vier Kilometer langer, markierter Weg durch die Innenstadt Bostons, bei dem man 17 Sehenswürdigkeiten der Stadt anzuschauen sind. Diesen Weg liefen wir komplett ab und knipsten dabei natürlich auch einige Fotos. Das Ende dieses Trails lag zum Glück in Nähe des Hotels, wo wir kurz nach 16 Uhr kurz vor Einbruch der Dunkelheit ankamen. Hier legten wir zuerst noch eine halbe Stunde die Füße hoch, ehe wir uns für unser erstes NHL-Spiel in diesem Jahr fertig machten.

Mit dem Shuttle Bus ging es wieder an den TD Garden. Der Bus hielt direkt vor dem Gebäude, wo am Abend unser "100 Dollar Spiel" stattfand, bei dem die Boston Bruins auf die Dallas Stars trafen. Ich zog mein Dennis Seidenberg-Trikot der deutschen Nationalmannschaft an, auch wenn er leider verletzt war. Nachdem wir unsere Tickets am "Will Call"-Schalter abgeholt hatten, betraten wir den TD Garden und wir waren noch keine Minute drin, da hörte ich schon "Wow, awesome german Jersey". Da wir recht früh waren, ging ich in den Unterrang, um noch ein paar Fotos zu schießen. Zuerst in erste Reihe beim Warmup der Stars und als ich auf die andere Seite ging, wurde gerade ein Platz neben dem Kabineneingang der Bruins frei und ich konnte auch hier beste Bilder schießen. Das Spiel endete mit 3-5 für die Gäste, wobei ausgerechnet der 2010 von den Bruins gedraftete und im Juli 2013 zu den Stars transferierte Tyler Seguin ein Hattrick erzielte. Des Weiteren gab es noch jeweils die ersten NHL-Tore für Colin Miller (Boston) und Jyrki Jokipakka (Dallas) zu bestaunen. Trotz 39-19 Schüsse für Boston war dieser Sieg nicht unbedingt unverdient, da die Stars einiges an hochkarätigen Chancen auf ihren Seiten hatten. Überschattet wurde das Spiel von der üblen Verletzung (Oberschenkelbruch) von Chris Kelly (Boston) nach nur 100 gespielten Sekunden, bei seiner ersten Eiszeit.

Nach dem Spiel ging es direkt mit dem Shuttle Bus wieder ans Hotel zurück, wo wir heute außer TV schauen und Koffer packen nicht mehr viel machten, da wir vom ersten Tag recht geschlaucht waren.

Tagesstrecke zu Fuß: 16,83 Kilometer!
 
Mittwoch, 04. November 2015
Um 6:30 Uhr klingelte der Wecker wieder, da dieser Morgen leider schon das Ende der erste Etappe bilden würde. Wir machten uns fertig, fuhren mit dem Shuttle Bus wieder in die Innenstadt, von dort mit der U-Bahn wieder an den Flughafen. Hier gaben wir zuerst unsere Koffer auf, ehe wir erst einmal frühstückten. Um 11:35 Uhr hob unser United-Flug nach Denver, Colorado ab und knapp 4:10 Std. später waren wir auf dem Denver International Airport gelandet. Zieht man die zwei Stunden Zeitverschiebung ab, also um 13:45 Uhr etwa. Hier wurden wir mit dem Shuttle Bus zur Autovermietung gefahren, wo wir unseren QX70 entgegen nahmen, welchen wir für die nächsten Tage unser Eigen nennen konnten. Mit diesem fuhren wir die knapp 35 Kilometer vom Flughafen in die Stadt und checkten gegen 15:30 Uhr dort ein. Aus dem Zimmer hatten wir direkt einen Blick auf Downtown Denver, sehr stark!

Unten an der Rezeption nach Bussen erkundigt, wurde uns gesagt dass das Hotel einen Shuttle Service hat, welcher zur jeden vollen Stunde in die knapp 3-4 km entfernte Stadt reinfährt und für Hotelgäste ebenfalls komplett gratis ist. Diesen nutzten wir um 17 Uhr direkt und ließen uns an der Union Station raus. Zuerst liefen wir ans Pepsi Center, der Heimstätte der Colorado Avalanche (NHL) und Denver Nuggets (NBA), um im Dunkeln ein paar Fotos zu schießen. Es begann dann leicht zu regnen, was aber zum Glück beim Nieselregen blieb. Wir liefen ein wenig durch Downtown und schlenderten die 16th Street, die Haupt-Einkaufsstraße von Denver entlang. Kurz im Hard Rock Cafe mein T-Shirt gekauft, wurden wir hungrig und ließen uns in einer Sports Bar nieder, wo ich mir einen Burger mit Fries, meine Schwester eine Pizza, bei den in den TV laufenden NHL- und NBA-Spielen munden lassen konnten.

Wir liefen dann gut gestärkt noch an das Colorado Convention Center und nahmen dort um 22 Uhr den letzten Shuttle Bus zurück ans Hotel. Hier ließen wir den ersten Abend in Colorado wieder bei NBA im TV ausklingen.

Tagesstrecke zu Fuß: 5,01 Kilometer!
 
Donnerstag, 05. November 2015
Gemütlich wurde am Morgen im Hotel gefrühstückt, bevor wir um 10 Uhr wieder den Shuttle Service in die Stadt beanspruchten.

Wir ließen uns wieder an der Union Station absetzen. Wir gingen zum nahe gelegenen Coors Field, dem Baseball-Stadion der Colorado Rockies (MLB) und liefen dann weiter einmal quer durch die Innenstadt die knapp 4,5 Kilometer zum City Park, von wo man gute Fotos über die Hochhäuser von Downtown Denver schießen konnte. Hierzu mogelten wir uns durch einen Hintereingang in das Denver Museum of Nature & Science und gingen zwei Treppen hoch, da wir hier von der obersten Etage noch bessere Fotos schießen konnten. Da uns das Museum nicht weiter interessierte (obwohl wir eigentlich kostenlos drin gewesen wären), liefen wir danach umgehend wieder zurück in Richtung Downtown. Wir gingen kurz noch ins Colorado State Capitol und knipsten Denver City Council. Für die US Mints, eine von vier Münzdruckereien in den ganzen Vereinigten Staaten, waren alle Besuchs-Termine während unseres Denver-Aufenthaltes leider schon belegt. Danach zog es uns wieder in die 16th Street einen kleinen Happen zu essen, ehe wir in Richtung Pepsi Center liefen. Wir schauten noch am Elitch Garden, einem Vergnügungspark, vorbei, welcher aber leider geschlossen hatte. Noch ein paar Fotos vom "Sports Authority Field at Mile High Station", der Heimstätte der Denver Broncos (NFL), dem Super Bowl Teilnehmer vom 2013.

Um 17:00 Uhr waren wir dann am Pepsi Center angekommen. Der Will Call-Schalter öffnete eine halbe Stunde später, aber Einlass war erst um 18 Uhr, also eine Stunde vor Spielbeginn. Heute hatten wir uns das NBA-Spiel der Denver Nuggets gegen die Utah Jazz rausgesucht. Als wir im Stadion waren, gab es schnell einen kleinen Snack und ein Liter Diet Coke im Souvenir Cup, ehe ich mich wieder ganz nach unten auf machte, um beim Aufwärmen gute Fotos schießen zu können. Bei Utah Jazz ist ja seit dieser Saison der Deutsche Tibor Pleiss im Kader, auch wenn er dort bisher kaum Einsatzzeiten vorweisen konnte. Als die Teams kamen und ich Tibor mit meiner Deutschland-Fahne zugrüßte, wurde ich von Tibor direkt zurück gegrüßt, sehr sympathisch :-)

Zu Spielbeginn auf unsere Plätze in den Oberrang gegangen und das Spiel angeschaut. Wie immer bei NBA-Spielen natürlich unglaublich viel Spektakel ums Spiel rum, aber immer wieder recht nett anzusehen. Die Utah Jazz sah ich im Vorjahr schon bei den New York Knicks, wo man nach spannendem Spiel am Ende per Buzzer Beater zum 100-102 den Madison Square Garden als Sieger verlassen konnte. Beim heutigen Spiel waren die Debver Nuggets von Spielbeginn an in Führung, konnten sich Mitte des zweiten Viertels mal kurz mit 13 Punkten absetzen, aber ansonsten war es meistens recht eng auf dem Scoreboard. 9:36 Minuten vor dem Ende führten die Nuggets noch mit 66-65, dann kassierte Darrell Arthur ein Foul und ein technisches Foul danach. Von dort an lieg bei den Gastgebern gar nichts mehr und mit einem Lauf von 7-24 Punkten binnen 5:20 Minuten stand es ruckzuck 73-89 und die Partie war vorentschieden. Utah spielte es clever runter, so dass Tibor Pleiss am Ende auch noch mal 72 Sekunden Einsatzzeit beim 84-96 Auswärtssieg bekam.

Danach ließen wir uns vom Shuttle Service am Pepsi Center abholen und den Abend wieder gemütlich im Hotelzimmer ausklingen.

 

Tagesstrecke zu Fuß: 17,63 Kilometer!
 
Freitag, 06. November 2015
Wir waren heute auch wieder recht früh wach, was aber auch geplant war. Bereits um 7:15 Uhr saßen wir beim Frühstück, ehe wir uns dann danach mit unserem Mietwagen auf dem Weg in die Rocky Mountains machten.

 

Die ersten Berge konnte man auch von unserem Hotel sehen und es fiel uns direkt auf, dass es dort über Nacht wohl geschneit hatte. Dem nicht genug, hatten wir nach knapp 45 Minuten Fahrt erste Schneeflocken auf der Autoscheibe. Dieses wurde so schlimm, dass das ein oder andere Auto schon Probleme bekam. LKW´s mussten über den Vail Pass (3.232 m über dem Meeresspiegel) sowieso ihre Schneeketten anlegen. Wir schauten uns den komplett eingeschneiten Luxus-Skiort Vail und das 20 km entfernte Skigebiet "Beaver Creek" an, wo im Februar 2015 noch die alpinen Ski-Weltmeisterschaften stattfanden. Wir fuhren den Highway 70 immer weiter Richtung Westen bis nach Glenwood Springs. Hier schauten wir uns kurz in der Stadt um und fuhren dann wieder zurück. Der ganze Schnee hatte uns leider zu viel Zeit gekostet und der Umweg über Aspen musste somit leider ausfallen.

Aber einen Stopp legten wir noch ein: Am Hanging Lake Park. Hier wollten wir den Weg hoch zum Hanging Lake unbedingt angehen. Unten war auch noch alles trocken und so machten wir uns auf den anstrengenden Weg nach oben. Zwischenzeitlich wurde es ein wenig matschig, aber das war noch okay. Als es dann aber begann mit liegendem Schnee und es auch noch frisch anfing zu schneien, war für uns mit normalen Turnschuhen (bei mir sogar noch ohne Profil, da Laufschuhe) leider kaum ein Weiterkommen. Wir rutschten nur noch und musste unser Vorhaben leider nach ca. drei Viertel der Strecke abbrechen. Es war echt schon gefährlich und jeder weitere Meter nach oben wäre absolut unverantwortlich gewesen. Schade, aber in diesem Fall geht die Gesundheit vor. Auch aus den Gründen, dass wir morgens unser Shuttle Bus in die Stadt auf 17 Uhr gebucht hatten, drehten wir also um und fuhren die knapp über zwei Stunden zurück zu unserem Hotel. Knapp über zwei Stunden? Die wäre es gewesen, aber durch den Schnee gab es zuerst über den Vail Pass einen Stau, wo wir schon 20 Minuten auf´s Navi verloren und kurz vor Idaho Springs noch einen Unfall mit 5 Meilen Stau. Den Shuttle Service mussten wir zwischenzeitlich telefonisch auch schon von 17 auf 18 Uhr umlegen.

Um 17:45 Uhr kamen wir am Hotel an. Schnell umgezogen ging es dann mit dem Shuttle Bus ans Pepsi Center. Das Ticket am "Will Call"-Schalter abgeholt, war es schon fast 18:45 Uhr als wir das Stadioninnere betraten. Zuerst wieder in den Unterrang, um ein paar gut Spieler-Fotos zu schießen. Als wir uns dann kurz vor Spielbeginn gesetzt hatten, dann erst mal ein Schock, denn drei Meter neben mir fiel eine Frau die steile Treppe des Oberrangs ca. 6-7 Sitzreihen nach unten. Zum Glück konnte die Frau dann auf einen Füßen den Block wieder verlassen, hatte aber sichtlich eine blutende Wunde am Kopf, welche dann ärztlich behandelt werden musste.

Auch wenn ich es nicht gerne zugebe, aber die Rangers spielten gut anzusehendes Eishockey. Im ersten Drittel gingen die Avalanche ein wenig schmeichelhaft in Führung, aber mit einem Doppelschlag binnen 21 Sekunden drehten die Rangers das Spiel zu Ihren Gunsten. Zwischenzeitlich war es alleinig dem Schweizer Goalie Reto Berra in Diensten der Gastgeber zu verdanken, dass man nicht schon abgeschlagen ins letzte Drittel gehen musste. Die letzten 20 Minuten waren tatsächlich die Besten der Avalanche, allerdings schaffte man es nicht Henrik Ludqvist zu überwinden und so endete die Partie knapp, aber verdient, mit einem 1-2 Sieg für das Team von der Ostküste.

Nach dem Spiel ging es wieder mit dem Shuttle Service ins Hotel zurück und der Abend wurde wieder mit ein wenig Sport im TV schauen, Internet surfen und Bilder aus dem WLAN nach Deutschland schicken, verbracht.

 

Tagesstrecke zu Fuß: 10,06 Kilometer!
 
Samstag, 07. November 2015
Auch heute waren wir erneut früh wach und saßen bereits um 7:30 Uhr am Frühstücksbuffet. Danach packten wir in unserem Zimmer bereits zum Teil wieder die Koffer, denn am nächsten Tag würde es ja wieder weiter gehen.

Allerdings stand uns noch ein weiterer, schöner Tag in den Rocky Mountains bevor. Unser erster Weg führte uns zum "Buffalo Bill Museum and Grave" am Stadtrand von Denver. Von hier hatte man auch eine gute Aussicht über die knapp 650.000 Einwohner, welche wir am frühen Morgen genossen. Von hier fuhren wir in den "Red Rocks Park and Amphitheatre", einem Nationalpark mit lauter rote Felsen. Unter anderem ist hier eine in die Felsen gebaute Freilichtbühne mit einer Kapazität von ca. 9.500 möglichen Besuchern. Diese Bühne ist seit 1947 für Konzerte freigegeben und hier spielten u.a. schon die Beatles, Bruce Springsteen, Eric Clapton, Sting, Depeche Mode oder U2. Ein absolut faszinierendes Bauwerk.

Danach zog es uns dann gemütlich weiter in Richtung Nord-Colorado, wo wir am Abend noch ein Eishockey-Spiel auf dem Plan hatten. Wir entschieden uns aber nicht den Highway am Rande der Rocky Mountains zu nehmen, sondern eine kleinere Straße direkt inmitten Dieser. Über Orte wie Black Hawk, Rollinsville, Nederland, Hidden Lake, Allenspark ging es nach Estes Park, teilweise über Straßen, die 3.000m hoch waren. Es war eine unbeschreiblich schöne Landschaft, die man auch durch Bilder eigentlich gar nicht erklären kann, das muss man einfach erlebt haben. Unterwegs auch noch Fotos vom Longs Peak gemacht, der höchsten Erhebung des Rocky Mountain National Park. Dieser Berg ist auch auf dem Colorado State Quarter abgebildet, also der 25 Cent Münze Colorados. In Estes Park, einer alten Wild West Stadt, war das erste Mal seit mehreren Kilometern wieder ein wenig etwas wie Bevölkerung zu vernehmen. Von dort ging es dann ca. 50 Kilometer in östlicher Richtung nach Loveland, zu Beginn durch hohe Stein-Schluchten, am Ende dann durch flacheres Land.

In Loveland gab erst ein mal Abendessen in Form von Bürgern und Pommes für uns, ehe wir uns direkt zum Budweiser Events Center begaben, wo die ECHL-Partie zwischen den Colorado Eagles und den Tulsa Oilers stattfinden wird. Heute dann mal für 27 Dollar pro Nase im Unterrang zwischen blauer und Mittellinie gesessen und dem Treiben zugeschaut. So gab es hier z.B. bereits nach zehn Sekunden den ersten und zum Ende des 1. Drittels den zweiten Fight. Das Spiel allgemein war sehr intensiv und aggressiv, mit vielen Checks und Nickligkeiten, aber auch teilweise einigen dreckigen Aktionen. Die Gastgeber siegten durch ihr zweites Powerplay am Abend (52.) mit 2-1, was aber absolut in Ordnung ging, da die Eagles die größeren Spielanteile und auch Chancen hatten. Mit Kyle Ostrow (FFM) und Adrian Veideman (Iserlohn) spielten auch zwei in Deutschland bekannte Akteure im siegreichen Team mit.

Nach dem Spiel ging es dann über den Highway 25 auf direktem Wege südlich bis nach Denver zu unserem Hotel. Hier war es schon fast Mitternacht als wir ankamen, allerdings mussten wir unsere Koffer noch fertig packen, denn um 5:30 Uhr klingelte am nächsten Morgen schon wieder der Wecker.

 

Tagesstrecke zu Fuß: 5,04 Kilometer!
 
Sonntag, 08. November 2015
Wie oben schon erwähnt, rappelte um 5:30 Uhr unser Wecker. Wir machten uns frisch und waren zu früh für das um 6:30 Uhr beginnende Frühstück. Also setzten wir uns in unseren Mietwagen und fuhren zur Abgabestation der Rental Cars am Flughafen. Von hier ging es wieder mit dem Shuttle Bus an das Terminal, wo es für uns zuerst ein mal Bagels zum Frühstück gab.

Um 10:30 Uhr hob unser kleiner Regionaljet von Canadair (nur 23 Reihen zu jeweils 2x 2 Plätzen) aus Colorado ab und landete sicher um kurz vor 13 Uhr nach anderthalb stündigem Flug (Zeitverschiebung beachten) auf dem Airport Dallas/Fort Worth. Die Koffer geholt, aus dem Gebäude raus, merkten wir schon direkt, dass es viel milder und angenehmer von den Temperaturen war. Zwei Tage zuvor waren es wohl noch 26 Grad, wir mussten uns mit knapp etwas mehr als der Hälfte zufrieden geben.

Mit der Bahn ging es in 40 Minuten in die Innenstadt-Nähe, mit dem Bus dann recht nach ran ans Hotel. Ein kleiner Fußmarsch später war man im Hotel angekommen. Nach dem Einchecken versuchte ich meine Schwester zu Überreden am Abend mit mir zu einem Play-off-Spiel der MLS (Major League Soccer) nach Frisco zu fahren. Es wäre zwar mit Bahn, Bus und letztendlich noch 15 km mit dem Taxi nicht ganz so einfach zu erreichen gewesen, aber da ich sie leider nicht überreden konnte, war es dann auch egal. Am Abend stellte ich dann fest, dass es mega spannend wurde mit drei Toren in den letzten 10 Spielminuten plus letztendlich Verlängerung und Elfmeter-Schießen :-(

Stattdessen machten wir uns frisch und ließen uns mit dem Taxi nach Dallas Downtown fahren. Vom Highway konnten wir einen ersten Blick auf das American Airlines Center, der Heimstätte der Dallas Stars (NHL) und Dallas Mavericks (NBA) werfen. Am Hard Rock Cafe stiegen wir letztendlich aus, so dass ich direkt wieder meinen ersten Einkauf tätigen konnte und wie das aus dem Kreuz haben sollten. Danach liefen wir ein wenig in der Stadt rum, um ein wenig ein erstes Gefühl für Dallas zu bekommen. Erstaunt waren wir über die vielen Vögel, die sich in den Bäumen versteckten und ziemlich laute Geräusche von sich gaben. Das sollte in den Tagen drauf auch so sein, allerdings immer nur in den Abendstunden. Es wurden in einem 7-Eleven noch ein paar Lebensmittel eingekauft, ehe wir im "Spaghetti Warehouse" uns einem italienischen Abendessen frönten. Ich muss zugeben, dass ich es aber nicht so prickelnd fand, denn wirklich italienisch schmeckte es nicht, es war keine Bolognese-Soße, wie uns bekannt, sondern eher eine Ketchup-Soße.

Danach fuhren wir mit dem Taxi wieder in unser Hotel zurück, wo der Abend - wie sollte es auch sonst sein - mit Sport im TV und surfen im Internet zu Ende ging.

 

Tagesstrecke zu Fuß: 5,12 Kilometer!
 
Montag, 09. November 2015
Heute nahmen wir das bei der Buchung mit inbegriffene Frühstück mit. Nix Besonderes, aber Eggs und Bacon gab es immerhin, wie eigentlich überall in Nordamerika.

Heute ließen wir uns mit dem Shuttle Service des Hotels nach Downtown fahren. Allerdings kannte sich der kleine Mexikaner am Steuer absolut gar nicht aus, so dass ich ihn dann mit Google Maps auf meinem Handy sogar noch lotsen musste. Da dieser "Service" fast so teuer wie ein Taxi war, zogen wir ein solches in den Tagen drauf wieder vor.

Am American Airlines Center angekommen (welcher übrigens eigentlich nicht schwer zu finden ist, da man ihn vom Highway schon sehen kann), machten wir ein paar Fotos und ich fragte mich (trotz annähernd null Hoffnung) ein wenig durch, ob es möglich wäre die Mavericks beim Training anzuschauen. Allerdings gaben mir der Mitarbeiter am Eingang des AAC und der im Fanshop unabhängig voneinander die Information, dass die Mavericks bereits auf dem Weg zum Auswärtsspiel am nächsten Tag seien und in der Halle gerade von Basketball auf Eishockey umgebaut wird. Schade, wäre auch zu schön gewesen...

Danach machten wir uns langsam in Richtung "The Sixth Floor Museum at Dealey Plaza" auf, dem Museum bezüglich John F. Kennedy´s Leben und dem Attentat. Zuvor schossen wir noch Bilder exakt an der Stelle, wo Kennedy ermordet wurde. Diese Stelle auf einer öffentlichen Straße ist markiert und man muss aufpassen hier nicht unter die Räder zu geraten. Die Bilder waren gemacht und um 11:45 Uhr stellten wir uns in die Schlange für das Museum an. Es dauerte knapp 45 Minuten, bis wir letztendlich in den "6th Floor" kamen. Hier gab es eine Audiotour auf Deutsch du wir verbrachten knapp 2,5 Stunden dort oben, von wo JFK von Lee Harvey Oswald ermordet wurde. Fotografieren strengstens verboten, aber mir gelang dennoch aus der Hüfte raus ein Schnappschuss von diesem ominösen Eckfenster. Dieses Museum stellt ein absolutes Muss für jeden Dallas- Besucher dar, denn trotz der 2,5 Stunden war es zu absolut keiner Sekunde langweilig.

Danach schlenderten wir weiter durch die Innenstadt und schauten uns andere Sehenswürdigkeiten, wie der "John F. Kennedy Memorial Plaza", den "Pioneer Plaza" oder den "Thanks-Giving Square". Danach wollten wir eigentlich so gegen 16:30 Uhr den Reunion Tower hochfahren, um Dallas im Hellen und Dunkeln fotografieren zu können. Allerdings war dieser für eine Privatveranstaltung gesperrt und dieses Vorhaben mussten wir auf den folgenden Tag verschieben.

Der Tag neigte sich dem Ende zu und wir liefen vom Reunion Tower die über vier Kilometer zum "Meddlesome Moth", einem Pub, welches im Internet sehr gelobt wurde. Hier aßen wir zu Abend und für mich gab es auch noch zwei Köstritzer Schwarzbier dazu. Mit dem Taxi ging es dann wieder zurück ins Hotel, wo wir den ruhigen Tag ausklingen ließen.

 

Tagesstrecke zu Fuß: 12,87 Kilometer!
 
Dienstag, 10. November 2015
Auch heute frühstückten wir wieder im Hotel, ehe wir schon wieder leicht begannen unsere Koffer ein klein wenig zu richten, denn am nächsten Tag sollte es für uns ja wieder weiter, zum letzten Step unserer Reise gehen.

 

Danach brachte uns ein Taxi wieder nach Downtown, wo wir uns heute das "Dallas World Aquarium" anschauten. Hier gab es viele Tierarten zu bestaunen und so verbrachten wir hier auch einige Zeit. Danach versuchten wir mit eher bescheidenem Erfolg Geschäfte zum shoppen ausfindig machen, so dass wir danach eher ein wenig ziellos durch die Stadt schlenderten. Kurz ein wenig mit Burger & Fries (was auch sonst? :-) ) stärken, bevor wir wieder zum Reunion Tower liefen. Heute hatten wir mehr Glück und konnten um 16:30 Uhr tatsächlich nach oben fahren. Zuerst im Hellen und knapp 30 Minuten später dann auch im Dunkeln konnten wir aus 171 Metern Höhe einige Bilder der Skyline von Dallas schießen.

Wieder zu Fuß ging es dann weiter zum American Airlines Center, wo wir am Abend das NHL-Spiel der Dallas Stars gegen die Toronto Maple Leafs auf dem Plan stehen hatten. Das Ticket war, wie oben schon erwähnt, recht günstig. Als wir rein kamen, gab es sogar das Programmheft gratis (bei manchen Vereinen kostet das bis zu 7 Dollar) und zum Schluss konnte man sich beim Kauf von einem Liter Softdrink in einem Souvenir-Becher diesen das ganze Spiel über gratis wieder auffüllen lassen. Hatte schon ein wenig was von Schlaraffenland.

Stars schießen, machten wir uns dann auf in den Oberrang. Richtig gute Sicht hatten wir auf die Eisfläche, wo der Erste aus dem Westen gegen den Zweitletzten aus dem Osten antrat. Bei den 14 vorherigen Spielen der StarsSpiel, aber da Spiel endete dennoch überraschend.

Danach mussten wir ein paar Minuten nach einem Taxi suchen, welcher zu normalen Preisen fahren wollte. Der erste Halsabschneider verlangte mehr als den doppelten Preis, den wir sonst immer bezahlten und ich musste schon ein wenig an mich halten um nicht unfreundlich zu werden. Aber bereits der zweite Fahrer wollte Normalpreis und so waren wir dann auch ruckzuck wieder im Hotel, wo wir dann unsere Koffer fertig packten, natürlich bei Live-Sport im TV... ;-)

 

Tagesstrecke zu Fuß: 14,09 Kilometer!
 
Mittwoch, 11. November 2015
Das heutige Frühstück nahmen wir erneut im Hotel zu uns. Danach schnappten wir unsere Koffer und ließen uns vom Shuttle Service zur nächstgelegenen Bahn-Station fahren. Es musste wieder der kleine Mexikaner von zwei Tage vorher ran, welcher, oh welch Wunder, natürlich den Weg wieder nicht wusste. Google Maps auf meinem iPhone fand ihn aber recht schnell und so waren wir nach knapp fünf Minuten an der Bahn an. Ob jedoch der Mexikaner mittlerweile zurück ans Hotel gefunden hat, entzieht sich meiner Kenntnis...
 
Erneut dauerte die Fahrt knapp 40 Minuten, bis zur Endstation. Von hier fuhr uns der Airport Shuttle Service ans das gewünschte Terminal, wo wir zuerst eincheckten und die Koffer aufgaben. Um 12:45 Uhr hob dann unser Flieger ab und landete gegen 14:30 Uhr sicher am Flughafen Chicago O'Hare. Mit der Bahn ging es 16 Stationen in die Innenstadt, einmal umsteigen und weiter in Richtung südlicher Teil von Chicago. An der Bahnstation angekommen, leider weit und breit kein Taxi zu sehen, also zu Fuß den Trolley hinterher ziehend knappe 20-25 Minuten gelaufen. Am Hotel angekommen, checkten wir ein und machten uns kurz frisch, ehe der kostenfreie Hotel Shuttle Service uns an das Palmer House Hilton Hotel brachte.

Bereits aus dem Auto heraus wusste die famose Skyline von Windy City zu gefallen. Unser erster Weg führte uns an den nahe gelegenen Willis Tower (ehemals Sears Tower), dem höchsten Gebäude der Stadt Chicago und der zweithöchste Wolkenkratzer der Vereinigten Staaten nach dem 2013 eröffneten "One World Trade Center" in New York. Auf der ganzen Welt bedeutet das immerhin Platz 10. Wir erkundigten uns, ob wir für Freitag (an diesem Tag sollte das Wetter das Beste sein) schon Tickets im Voraus besorgen sollten oder ob einfaches Vorbeikommen reichen würde.

Danach wollten wir per Fuß erste Eindrücke von Chicago bekommen und liefen von hier in nördliche Richtung zum Hard Rock Cafe, um wie immer am ersten Tag schon das erledigt zu haben. Kaum dort angekommen und das T-Shirt gekauft, fing es an zu regnen. Die ersten Minuten war es nicht mehr als Nieselregen, aber mit der Zeit wurde es immer schlimmer. Wir wollten nur noch schnell ans Navy Pier ein paar Fotos von der Skyline im Dunkeln machen und dann nach einem Abendessen zurück ins Hotel. Als wir am Navy Pier angekommen waren, war es mittlerweile ein richtig fetter Regenschauer und es stürmte wie auf dem offenen Meer. Spätestens jetzt, als ich meine Schwester phasenweise festhalten musste, damit sie mir nicht in den Lake Michigan fliegt, war uns auch klar, warum diese Stadt den Beinamen "Windy City" hat ;-)

Die Fotos von der Skyline bekamen wir dennoch hin. Danach zog es uns wieder per Fuß (aber hin und wieder mit Pausen und Unterstellen zum Regenschutz) ein wenig südlicher des Innenstadtbereiches, denn hier hatten wir zuvor ein "Vapiano"-Restaurant gesehen, bei welchem wir es uns schmecken ließen. Ziemlich durchnässt ging es dann per Taxi wieder zurück ins Hotel um die Klamotten zu trocknen. Wir drückten feste die Daumen, dass es am nächsten Tag wenigstens nicht regnen sollte und wir es trocken haben, damit wir noch so einiges in der Stadt anschauen können.

Tagesstrecke zu Fuß: 8,77 Kilometer!
 
Donnerstag, 12. November 2015
Beim Einchecken am Vorabend hatten wir Gutscheine für das Frühstücksbuffet im Nebengebäude bekommen. Für den halben Preis konnten wir uns am eher spärlichen Buffet bedienen, aber immerhin hatte man so schon etwas im Magen, bevor das Sightseeing begann.

Da der Shuttle Service des Hotels erst mehr als eine Stunde nach dem Frühstück wieder nach Downtown fuhr, ließen wir uns lieber von einem Taxi holen, denn wir wollten ja keine Zeit verlieren. Wir stiegen am Soldier Field, der Heimstätte der Chicago Bears (NFL) für erste Fotos aus. Von hier liefen wir am Rande des Lake Michigan den "S Lake Shore Drive" entlang und machten klasse Fotos von der Skyline Chicagos im Hellen. Am "Grant Park" zog es uns ein wenig westlicher rein, am "Art Institute of Chicago" vorbei zur Cloud Gate im Millenium Park. Nur ein paar Meter weiter befand sich eine Eisfläche, welche aber gerade nicht benutzt wurde und der Startpunkt der 3.944 km langen und berühmten "Route 66". Wir schlenderten ein wenig die Michigan Avenue ein wenig in nördliche Richtung bis zum John Hancock Tower, auf diesem auch eine Aussichtsplattform ist. Wir entschieden uns aber dagegen hoch zu fahren, da wir ja tags drauf auf den Willis Tower wollten. Also setzten wir uns unten rein in die "Cheesecake Factory" und aßen einen leckeren Käsekuchen. Danach fuhren wir mit der Bahn noch weiter nördlich und besuchten das "National Veterans Art Museum", welches zwar interessant, aber leider viel zu klein war. Dennoch konnte man auch hier ein wenig Zeit verbringen, so dass wir dann mit der blauen Linie über 15 Stationen fahren konnte und somit nur noch einen kurze Fußmarsch vom United Center entfernt waren.


Das United Center ist die Heimstätte der Chicago Bulls (NBA) und der Chicago Blackhawks, dem aktuellen Stanley Cup Sieger der NHL. Hier fand heute Abend das Spiel der Blackhawks gegen mein NHL-Lieblingsteam, den New Jersey Devils, statt. Trotz dass die Devils gut und die Blackhawks durchwachsen gestartet waren, lag die Favoritenrolle klar beim Gastgeber. Diese waren von Beginn an auch ein wenig überlegen, brauchten aber anderthalb Minuten in doppelter Überzahl um in Führung zu gehen. Die Devils drehten im Mitteldrittel das Spiel und gingen selbst mit 1-2 in Führung. Chicago tat sich schwer und die Devils standen defensiv sehr gut (über 20 geblockte Schüsse im Spielverlauf). Bis zur 54. Spielminute bissen sich die Jungs mit dem Indianer-Kopf auf den Trikots die Zähne aus, ehe Rookie Artemi Panarin doch noch den Ausgleich erzielen konnte. Danach drehte sich aber das spiel komplett und plötzlich stürmten die Devils, hatten binnen kürzester Zeit mehrere 2on1- oder 3on2-Situationen, konnten diese aber einfach nicht nutzen. Eine Strafzeit von Patrick Kane gegen Sergey Kalinin nutzte der Gefoulte selbst nur 8 Sekunden nachdem die Strafzeit begonnen hatte und die Devils lagen 2:27 Minuten vor dem Ende erneut in Front. Danach bissen sich die Blackhawks erneut die Zähne an der Devils-Defense und am überragenden Goalie Cory Schneider aus, so dass am Ende ein taktisch clever herausgespielter Auswärtssieg (natürlich auch mit einer Portion Glück dabei) für meine Devils zu Buche stand.

Nach dem Spiel ging die Suche nach einem Taxi wieder los. Am dafür vorgesehen Ort für Taxis standen Keine, aber einige wartende Fans. Der Ordner sagte auf meine Nachfrage, ob noch welche kommen würden: "Keine Ahnung. Es waren einige da, aber die waren vor Spielende alle schon voll und sind weggefahren!". So ist es halt in den Staaten, wenn die Zuschauer alle immer schon vor Spielende die Arenen verlassen. Also gingen wir wieder zu Fuß an die Bahn-Station, fuhren in die Innenstadt und direkt beim Rauskommen aus der U-Bahn Station an die Straße stand schon das erste Taxi vor uns. Dieses nahmen wir natürlich gleich und es war auch schon fast Mitternacht, als wir dann wieder am Hotel ankamen.

 

Tagesstrecke zu Fuß: 24,03 Kilometer!
 
Freitag, 13. November 2015
Gefrühstückt wurde heute ebenfalls wieder nebenan, da es einfach das Einfachste war, damit wir nicht mit leerem Magen in unseren letzten vollen Tag Chicago starten müssen. Zumal der letzte Tag eigentlich meistens mein Zugeständnis an den Rest für die vielen Sport-Events während eines Urlaubs ist, also wird dann geshoppt.

En Taxi brachte uns dieses Mal an den Millenium Park, wo wir beim Clod Gate ausstiegen. Die berühmteste Einkaufsstraße in Chicago ist wohl die Michigan Avenue, welche wir dann auch begannen entlang zu laufen. Zuerst ging es in "Dylan´s Candy Shop", wo wir noch etwa für unsere Eltern kauften. Danach liefen wir weiter bis zum "Water Tower Place", einem siebenstöckigen Einkaufszentrum direkt neben dem John Hanchock Tower. Hier konnte sich Jessica u.a. bei "Hollister" und "Abercrombie & Fitch" so richtig austoben. In diversen Sportläden schauten wir noch vorbei, aber irgendwie gefielen mir alle Turnschuhe nicht so recht. Dafür gab es für Linke noch eine Blackhawks Cap.

 

Wir unterbrachen unsere Shoppingtour nur kurz um nebenan erneut den leckeren Käsekuchen in der "Cheesecake Factory" zu verzehren, ehe wir auf der anderen Seite die Michigan Avenue wieder nach unten schlenderten. Im "Levi´s Store" gab es dann wieder einiges für uns zu kaufen und da es noch 30% gab, war der Endpreis für eine Levis gerade mal bei 55 Euro, Schnäppchen. Deswegen wechselten auch direkt drei Hosen den Besitzer. Weiter ging es durch diverse Souvenir-Shops um noch diverse Kleinartikel und Chicago-Pullover kaufen zu können. Zwischendurch bekam ich immer Zwischenstände vom Spiel des EC Bad Nauheim in Crimmitschau, welches nach 4-1 Führung und 4-4 Unentschieden am Ende dann doch noch gewonnen wurde. So war ich zwischenzeitlich hin und wieder total abwesend und meine Schwester schon ziemlich genervt. Aber man muss eben auch mal Prioritäten setzen ;-)

 

Anschläge in Paris informiert. Auch die TV´s in manchen Shops hatten das Thema schon aufgegriffen und man konnte in den Schaufenstern erste Bilder sehen. Leider hatten wir die Strecke ein klein wenig unterschätzt und kamen recht knapp, aber wohl gerade so noch passend am Wills Tower an. Denkste! Als wir in der Schlange standen, gab es eine Durchsage, dass leider einer der beiden Aufzüge defekt sei und eine Wartezeit von bis zu zwei Stunden zu erwarten sei. Für uns gab es leider keine Alternative, denn am nächsten Tag ging es ja nach Hause, aber somit würde es mit dem Blick von oben im Hellen natürlich nichts mehr werden. Einige gaben ihre Eintrittskarten zurück, aber wir stellten uns vollbepackt mit unseren Einkäufen in die Schlange. Letztendlich dauerte es knapp anderthalb Stunden, bis wir endlich den Aufzug nach oben nehmen konnten. )

Trotz dass wir so weit von den Anschlägen in Paris entfernt waren, hatte man natürlich dennoch ein mulmiges Gefühl, während man sich auf einer solchen Attraktion befand, man weiß ja nie was in deren kranken Hirne noch so vorgeht. Deswegen genossen wir zwar die Ausblicke in alle Richtungen, aber verbrachten auch nicht unnötig viel Zeit dort oben. Nach etwa 20-25 Minuten auf dem Skydeck fuhren wir wieder nach unten. Jessica kaufte sich noch in der Nähe ein paar neue UGG's und somit war bei uns der Kaufrausch erst einmal gestillt. Wir gingen wieder ins Vapiano und ließen uns die italienische Küche munden. Danach riefen wir ein Taxi herbei, denn nach 13 Tagen Laufen und zum Abschluss shoppen, taten uns die Füße gehörig weh und wir mussten ja noch Koffer packen.

Also waren wir heute dann schon gegen 19:30 Uhr zurück im Hotel, aber nachdem wir unsere Einkäufe auf dem Bett ausgebreitet hatten, kamen erste Befürchtungen auf, wir würden das gar nicht alles in unsere Koffer verstauen können. Nach ein wenig Kampf bekamen wir das dann doch hin und auch unsere Kofferwaage vermeldete positive Ergebnisse. Der Abend ging dann wieder mit TV zu Ende - allerdings heute nicht mit Sport, sondern auf zwei Drittel der Kanäle liefen Bilder und Reportagen über die feigen Paris-Anschläge.

 

Tagesstrecke zu Fuß: 15,20 Kilometer!
   
   Samstag, 14. November 2015
Auch am dritten Morgen in Chicago nahmen wir das Frühstückbuffet in Anspruch. Wir hatten so auch noch ein wenig die Möglichkeit das Kleingeld ein wenig los zu werden, welches sich in Jessica´s Geldbeutel über die zwei Wochen angesammelt hatte. Danach schnappten wir unsere Koffer, checkten aus und ließen uns von einem Taxi an die Bahn-Station fahren. Hier ging es erst mit der roten Linie nach Downtown, dort dann einmal umsteigen und mit der blauen Linie bis an die Endstation "O'Hare Airport".

Dort natürlich als Erstes eingecheckt, um die Koffer los zu werden. Beim Wiegen hatten sie dann plötzlich mehr, als unsere Kofferwaage anzeigte (welch ein Zufall, was?), aber waren mit 50,5 und 50,0 Pfund noch gerade so im erlaubten Bereich (51 Pfund gilt als Übergewicht). Aber im Notfall hätte man halt Duschzeug, Haarspray o.ä. noch da lassen müssen, wir hatten also noch ein paar Möglichkeiten den Zusatzkosten zu entkommen.

 

Am Gate angekommen, schaute ich mir im WLAN noch ein wenig die SpradeTV-Zusammenfassungen der DEL2-Spiele vom Vortag an und so ging die Zeit recht flott rum. Um 14:30 Uhr Ortszeit, also mit etwa 10 Minuten Verspätung, ging unser Flieger in Chicago in die Luft. Ich konnte immerhin knapp eine Stunde schlafen, ehe es Abendessen gab. Danach verfolgte ich dann über vier Stunden die NHL-Ergebnisse im NHL-Gamecenter, da Streams leider von dem WLAN an Board des Flugzeugs nicht abgespielt werden konnten.

 

Tagesstrecke zu Fuß: 4,92 Kilometer!
   
Sonntag, 15. November 2015
Die Landung auf dem Flughafen Rhein-Main in Frankfurt geschah um 5:20 Uhr, also sogar 25 Minuten vor der planmäßigen Ankunft. Unsere Eltern waren noch nicht wirklich lange am Flughafen angekommen, so dass niemand großartig warten musste. Wir fuhren schnell nach Hause und ich haute mich erst mal 2,5 Stunden auf´s Ohr, mehr wollte ich nicht, da ich sonst Nachts Probleme kriegen könnte. Abends ging es dann wieder ins Colonel-Knight-Stadion nach Bad Nauheim, wo ich den 3-2 Derbysieg gegen Kassel bei SpradeTV moderieren musste. Am nächsten Tag war dann schon wieder Arbeitsalltag angesagt... :-/

 Fazit
Somit ist auch mein vierter NHL-Trip beendet und es war mal wieder ein absolut unvergessliches Erlebnis. Allerdings ist das Ganze natürlich auch anstrengend, was in diesem Fall der Fußweg von über 148 Kilometern oder auch über 700 Kilometer Wegstrecke mit dem Auto auch noch mal verdeutlichen.

Boston war sehr schön und es gab viele ältere Gebäude zu bestaunen, dazu noch sehr europäisch geprägt. Denver war okay, aber nichts Besonderes. Dafür waren die Rocky Mountains natürlich einfach nur gigantisch und überragend anzuschauen. Von Dallas waren meine Schwester und ich ein wenig enttäuscht. Chicago ist halt eine absolute Großstadt (ein wenig wie Klein New York) und auch mega klasse anzuschauen.

(Dies bildet nur die Meinung von meiner Schwester und mir wider!)
  
Und weil das Ganze immer wieder so schön ist, macht man sich schon so seine Gedanken über den nächsten Trip: Nächstes oder erst übernächstes Jahr? Florida (Tampa, Miami)? USA Westen (Las Vegas, Phoenix, Los Angeles, Anaheim, San Francicso)? Kanada Westen (Vancouver, Calgary, Edmonton)? Oder doch mal wieder New York bzw. New Jersey dabei? Das Alles hängt auch wieder mit davon ab, wie der Spielplan fällt. Nur Eins das steht fest: Allzu lange dauert es nicht mehr, egal wohin es geht... ;-)