Hier der Bericht zu meiner 3. NHL-Reise vom 03. - 19. November 2014!

Zahlreiche Bilder zur Reise könnt ihr Euch unter dem weiteren Menüpunkt "Bilder NHL-Reise 14" anschauen.

Viel Spaß beim Lesen und Staunen... ;-)


Vor der Reise
Mittlerweile war meine letzte NHL-Reise schon unfassbare zehn Jahre her, so dass ich unbedingt mal wieder das Bedürfnis hatte nach Nordamerika zu reisen. Bestrebungen hierzu gab es in den Jahren zuvor schon öfters, aber da es bei mir auch immer mit Besuchen von NHL-Spielen verbunden wird, gab es immer mal etwas, was nicht passte. Mal war es der Spielplan, mal war es das Finanzielle, mal aber auch einfach die fehlende Zeit (Urlaub).

Für 2013 hatten wir schon größere Überlegungen, aber es haute einfach nicht hin. Deswegen war es klar, dass es in 2014 jetzt endlich unbedingt mal wieder klappen musste. Kaum war der Spielplan am 22. Juni veröffentlicht, machte ich erste Pläne. New York sollte auf jeden Fall dabei sein, da meine Eltern und auch Daniel noch nie in New York waren. Ansonsten gab es noch Überlegungen Chicago einzubauen oder einfach eine Ostküsten-Tour mit Washington, Boston, Philadelphia etc.! Letztendlich entschieden wir uns aber ein wenig Kanada mit einzubauen, was vom Spielplan her sehr gut passte und alle drei NHL-Teams aus dem Osten Kanadas Heimspiele hatten.

Die Tage wurden genau von uns fixiert, auch schon erste Hotels in den Katalogen angekreuzt. Anfang Juli gingen Daniel und ich dann ins Reisebüro und stellten unsere Reisepläne vor. Hier wurden sogar noch bessere (und auch billigere) Flüge gefunden, als wir es von zu Hause angezeigt bekamen. Also wurde ruckzuck alles fest gezurrt und der Plan sah vor: Montreal, Ottawa, Toronto, Niagara Falls, New York und Washington. Ein sehr straffes Programm, wo ich in der ein oder anderen Stadt ggf. gerne auch noch einen Tag länger gehabt hätte, aber das lies sich durch den NHL-Spielplan nicht anders planen, als wie wir es dann letztendlich auch fixiert hatten.

Flüge und Hotels waren mittlerweile schon lange gebucht, der Greyhound-Bus für die Überfahrt von New York nach Washington wurde auch Anfang Juli direkt fest gezurrt, als es nach und nach dann auch mit dem Ticketverkauf für die NHL-Spiele los ging. Bei den meisten machte ich mir keine Sorgen, aber bei Montreal und Toronto schon ein wenig. Ich schaute schon länger bei stubhub z.B., aber hier waren die Preise einfach zu hoch oder es gab öfters auch keine 5 Tickets nebeneinander. Deswegen also auf den freien Verkauf warten, welcher mit den Tickets für Ottawa am 09.09. begann, hier gab es wie schon gedacht absolut null Probleme. Wenige Tage darauf dann konnte ich zwei Spiele der New Jersey Devils ebenfalls problemlos buchen. Das erste Mal spannend wurde es dann am 13.09., als es Tickets gab für Montreal. Die Canadiens haben seit fast elf Jahren und über 400 Spielen ihr Bell Center restlos ausverkauft. Der Ticketverkauf begann ab 18:30 Uhr und bereits eine halbe Stunde vorher befand ich mich auf der Seite in der Warteschleife. Als es 18:30 Uhr war, rutschte ich immer weiter nach vorne. Daniel versuchte es parallel, damit wir auf der sicheren Seite waren. Alles ging ruckzuck und glücklicherweise war ich schnell dran mit dem Buchen der Tickets und konnte noch welche für einen humanen Preis (ca. 50 Euro das Stück) im Oberrang ergattern. Wenige Minuten später war Daniel dann mit seiner Warteschleife durch und ihm wurden als billigste Tickets schon nur 5 Stück für gesamt 1.300 Euro angeboten. Fünf Tage später für die New York Rangers war es dann wieder recht problemlos, ehe es am 24.09. wieder schwierig wurde. Heimspiele der Toronto Maple Leafs waren seit Oktober 2002 durchwegs ausverkauft. Erschwerend bei der Buchung dieser Tickets kam hinzu, dass maximal zwei Tickets pro Buchung erlaubt waren. Also zusätzlich auf meinen Dad und Daniel jeweils noch einen Account angelegt, was ich im Voraus schon erledigt. Als es dann los ging, öffnete sich die Buchungsmaske und es gab im ganzen Stadion noch etwa 80-100 Sitzplätze, aber alle vollkommen verteilt und keine nebeneinander. Deswegen buchte ich Stehplätze (ja, die gibt es in Toronto tatsächlich) hinter der obersten Sitzplatz-Reihe. Kaum hatte ich auf drei verschiedenen Bestellungen unsere fünf Tickets zusammen, war das Spiel auch schon ausverkauft. Ende September buchte ich dann auch noch Tickets für das OHL-Spiel des Ottawa 67´s gegen die Oshawa Generals, welches stattfand in der Zeit, wenn wir in Ottawa sein werden. Als ich dann ein paar Wochen vor Abreise noch ein wenig in den Spielplänen einiger kanadischen Ligen blätterte, sah ich, dass das Team welches vom Ex-Nauheimer Marc West trainiert wird, ebenfalls ein Heimspiel hat. Es handelte sich um die Burlington Cougars in der OJHL,  beheimatet der Geburtsstadt von Marc West und Dino Felictti, ebenfalls einem Freund aus alten Nauheimer Zeiten. Dieses Spiel nahm man sich natürlich auch noch vor, so dass das sportliche Programm stand.

New York war mir aus zwei Besuchen ja schon bekannt, aber die anderen Städte waren auch mir neu. Natürlich gehe ich, wie immer, nicht ganz unvorbereitet in solche Reisen und erkundigte mich bei Freunden, die schon die Städte besucht haben oder las mich im Internet ein, so dass ich schon im Voraus einen kleinen Plan erstellte, wie ich mir unser Sightseeing in den einzelnen Städten vorstellte. Im Nachhinein an diese Reise kann ich sagen, dass wir auch echt alles gesehen haben, was auf diesen Plänen stand, sehr, sehr stark.

Montag, 03.11.2014
Irgendwie war es ein Déjà-Vu, denn als ich vor zehn Jahren das letzte Mal in den Staaten war, hatte der EC Bad Nauheim am Vorabend nach indiskutabler Leistung in Weiden verloren. Am Vortag der diesjährigen Reise war die Leistung zwar nicht indiskutabel, aber auswärts drei Sekunden vor Ende zu verlieren, trotzdem völlig sinnlos. Immerhin war das Spiel schon um 17 Uhr in Landshut, so dass ich wenigstens noch zu drei Stunden Schlaf kam.

Um 5 Uhr klingelte der Wecker. Völlig übermüdet, aber hoch motiviert, stand ich auf, machte mich frisch und checkte noch mal alles. Reisepass, Tickets, Hotel-Voucher, Geld, Handy, Ladekabel, und und und, alles war am Mann. Um kurz vor 6 marschierten wir bepackt die ca. 100m zum Treffpunkt, wo uns unser Taxifahrer abholen sollte. Kein Taxi da, auch zehn Minuten später nicht. Ein Anruf und der Fahrer sagte uns, er wäre kurz vor 6 da gewesen und weil Keiner da war, ist er halt wieder gefahren, clever! Er kam dann wieder zurück und fuhr uns dann letztendlich doch noch an den Flughafen. Üblicher Montagmorgen-Verkehr und somit rund um Frankfurt ein wenig stockender Verkehr, aber wir hatten das eingeplant und waren dennoch absolut früh genug am Flughafen. Die Koffer konnten wir zum Glück schon am Air Canada Schalter abgeben, so dass wir diese nicht weiterhin über den ganzen Flughafen ziehen mussten. Eine Kleinigkeit gefrühstückt und einen Kaffee wurde auch getrunken. Die anschließenden Sicherheitskontrollen gingen problemlos von Statten, so dass wir absolut keine Eile hatten und unser Gate B43 recht gemütlich und absolut "on Time" erreichten.

Unser Flieger hob allerdings erst um 10:57 Uhr ab (planmäßig wäre 10:30 Uhr gewesen). Nach einer Stunde Flug gab es ein wenig Pasta und ich trank ein kanadisches Bier um evtl. ein wenig schlummern zu können, was aber vor Aufregung gerade einmal ca. 45-60 Minuten klappte. Ich schaute noch einen Film auf Englisch im Board-TV, bevor es noch einen Italian Meatball Wrap zum Abend- (bzw. nach kanadischer Zeit zum Mittagessen) gab, ehe wir nach 3.740 Meilen (ca. 6.019 km) um 12:46 Uhr Ortszeit auch "schon" landeten. Die Einreiseformalitäten dauerten eine knappe Stunde (wir mussten auch noch ein paar geistreiche Fragen beantworten) und schon war ich das erste Mal in meinem Leben auf kanadischem Boden.

Ein Taxi brachte uns binnen 25 Minuten zu unserem Hotel "Lord Berri" in die Stadt. Hier checkten wir ein, stellten unsere Koffer ab und machten uns ein wenig frisch. Danach machten wir uns gegen 16 Uhr ein wenig zu Fuß unterwegs, um die nähere Umgebung zu erkunden. Das Rathaus Hotel de Ville, der alte Hafen, Basilika Notre Dame, usw., wurden bekundschaftet, ehe wir uns in eine Pizzeria setzten, als es Dunkel wurde. Eine Pizza und das ein oder andere Bier später, machten wir uns zurück auf dem Weg ins Hotel. Dort den Fernseher angeschaltet, war es wie es in Kanada immer ist, man konnte Eishockey schauen. New York Rangers gegen St. Louis Blues war am heutigen Abend anzuschauen. Mir fielen zwar öfters mal die Augen zu, aber ich packte es dann doch mehr oder weniger das Spiel zu verfolgen und nach 23 Stunden auf den Beinen (und um 4 Uhr deutscher Zeit) schlummerten wir alle friedlich ein.

Dienstag, 04.11.2014
Ein klein wenig hatten wir doch mit dem Jetlag zu kämpfen. Gegen 5 Uhr platzten mir am Morgen die Augen auf, Jessica und Daniel waren sogar schon eher wach. Dennoch quälte man sich zwei weitere Stunden teils mit geschlossenen Augen, teils am Handy, rum, ehe man sich so langsam zum Frühstück fertig machte. Dennoch ließen wir den Tag heute erst mal ruhig angehen und liefen ein wenig in der näheren Umgebung des Hotels rum. Danach ging es mit der U-Bahn auf die Île Saint-Hélène, welche im Sankt-Lorenz-Strom liegt. Von hier dann über eine Brücke über den Chenal Le Moyne weiter auf die Île Notre-Dame. Hier befindet sich die Rennstrecke Circuit Gilles Villeneuve, auf welcher seit 1978 der "Große Preis von Kanada" der Formel 1 ausgetragen wird. Zu Fuß wurde eine Runde gedreht, natürlich wurde auch an der "Wall of Champions" Fotos geschossen. Diese "Wall of Champions" ist eine Schikane kurz vor Start und Ziel, wo schon viele Weltmeister (u.a. auch Michael Schumacher) ihr Rennen in der Mauer beenden mussten.

Danach ging es erneut mit der U-Bahn zum Olympiagelände. Hier hatten wir überlegt auf den Aussichtsturm zu fahren, allerdings war uns das mit über 20 Euro pro Person letztendlich ein wenig zu teuer, zumal auch die nähere Umgebung jetzt nicht allzu viel zum Anschauen her gab. Also dann gemütlich zurück zum Hotel, hier noch mal eine halbe Stunde die Füße hochgelegt und fertig gemacht für unser erstes NHL-Spiel auf kanadischem Boden.

Wir fuhren schon recht früh ans Centre Bell, wo die heimischen Canadiens ihre Heimspiele austragen, da wir auch noch was zu Essen suchten. Unweit des Stadion fanden wir die Kneipe "Bier Markt", wo es Unmengen verschiedener Biersorten gab, so dass ich mich natürlich erst mal für ein Guinness entschied ;-) Es gab tatsächlich auch ein Wiener Schnitzel, welches sogar geschmacklich gut war. Gestärkt ging es dann anderthalb Stunden vor Spiel rein ins Bell Centre, wo man Tradition pur vorfand. Viele Erinnerungsstücke an die 24 Stanley-Cup Siege der "Habs", sowie die ganzen berühmten ehemaligen Spieler konnte man hier vorfinden. Lag der letzte Cupgewinn schon viele Jahre zurück (1993), konnten sich die Canadiens in den letzten Jahren aber oftmals in der regular season wieder weiter vorne platzieren. Zum ganz großen Wurf in den Play-offs hat es aber seitdem noch nicht wieder gereicht.

Die schöne kanadische Nationalhymne wurde im frankokanadischen Montreal in der ersten Hälfte in französisch und dann den Rest in Englisch zu Ende gesungen. Rein von der Papierform her war unser erstes Spiel vermutlich auch das sportlich Beste. Leider erwischten die Gastgeber keinen guten Tag und so siegten die Gäste aus Chicago auch in der Höhe verdient mit 0-5. Mein Vater hatte noch etwas mit dem Jetlag zu kämpfen, fielen ihm hin und wieder mal die Augen zu, ich bekämpfte die Müdigkeit direkt mit einem Liter Cola Light. Alles in allem dennoch ein klasse Abend und ich erfreute mich endlich mal im legendären Centre Bell gewesen zu sein.

Die Bahnanbindung ans Stadion war absolut top und so erwischten wir trotz über 20.000 Zuschauern (okay, zum Spielende hin waren es vielleicht maximal nur noch 5.000 in der Halle) direkt die erste Bahn in Richtung Hotel. Hier kamen wir gegen 22:45 Uhr bereits an, wo ich mir im TV noch ein weiteres NHL-Spiel im TV anzuschauen versuchte, aber mir dauernd die Augen zu fielen, so dass ich den Fernseher dann auch aus ausschaltete.
 
Mittwoch, 05.11.2014
Auch heute frühstückten wir erneut unten bei uns im Hotel. Frühstück hatten wir hier nämlich in der Buchung in einer kleinen Form inbegriffen. Aber wir bestellten uns noch diverse Add-ons dazu, so dass wir wir gestärkt in den nächsten Tag unserer Reise gehen konnten.

Meine Eltern und meine Schwester gingen ein wenig in der Umgebung spazieren, Daniel und ich fuhren mit einem Taxi an den Flughafen unseren Mietwagen abzuholen - wir hatten es zumindestens vor... Nach der Hälfte der Strecke fiel mir ein, dass ich leider meinen Führerschein im großen Geldbeutel in der Handtasche meiner Schwester vergessen hatte. Also einmal wenden, mit der Schwester einen Treffpunkt vereinbart, Führerschein eingepackt und wieder zurück in Richtung Flughafen. Verständlicherweise war die Taxifahrt dann recht teuer, der Fahrer wollte ja die Zusatz-Kilometer auch bezahlt haben. Leicht genervt kamen wir dann kurz vor der Mittagszeit am Flughafen an und nahmen unseren 7-Sitzer für die nächsten paar Tage in Empfang. Das ganze Prozedere ging recht schnell über die Bühne, wir schauten noch mal nach evtl. Beulen oder Kratzer am Auto, aber auch hier war nichts zu sehen. Mit dem Wagen ging es dann zurück ans Hotel und dort stellten wir ihn erst noch einmal in der Tiefgarage ab, denn am heutigen Tage brauchten wir den Wagen ja noch nicht.

Mit dem Rest wurde erneut ein Treffpunkt vereinbart und danach schlenderten wir ein wenig durch die unterirdische Mall. Dort gefiel es uns aber nicht so sehr, so dass wir uns hier nicht ewig aufhielten. Wir liefen weiter die Einkaufsstraße Ste.-Catherine entlang, wo wir uns noch ein wenig mit Jeans, Turnschuhen etc. eindecken konnten. Als wir am unteren Fuße des Mont Royal (der mit 233m höchsten Erhebung Montreals) angekommen waren, begann es zu regnen. Nach einem Getränk in einem Restaurant, hörte es damit auf und wir entschlossen uns den Aufstieg zu Fuß zu stemmen. Zuerst die steile Rue Peel nach oben, steht man dann vor der Entscheidung: Kurzer Weg und über 150 Treppenstufen oder flacherer Weg nach oben, aber dafür die erheblich höhere Wegstrecke? Wir entschieden uns für die Treppe, welche wir ohne Pause erklimmen konnten aber zugegebenermaßen waren wir schon ziemlich k.o. als wir oben ankamen. Allerdings war es die Aussicht von der Plattform mehr als nur wert - Montreal von oben sieht einfach überragend aus. Da es schon Nachmittag war, entschieden wir uns oben zu bleiben, um dann auch noch ein paar Fotos von der Dämmerung bzw. Dunkelheit schießen zu können. Zuerst spazierten wir ein wenig im Parc du Mont-Royal rum, ehe wir uns noch auf ein warmes Getränk im Chalet du Mont-Royal nieder ließen. Als es so langsam düster wurde, machten wir uns raus und schossen noch Fotos, weitere 10 Minuten danach war es auch schon recht dunkel, so dass wir die letzten Fotos machten, ehe wir uns dann wieder über die Treppenstufen nach unten in den Stadtkern begaben. Länger hätten wir auch nicht bleiben können, sonst wäre es für den Weg über die Stufen zu dunkel gewesen.

Mit der U-Bahn ging es wieder in Richtung unseres Hotels. Hier fanden wir dann wieder ein italienisches Restaurant, wo wir uns zum Abendessen setzten. Ich bestellte mir "Pizzghetti", also den halben Teller Pizza und die andere Hälfte Spaghetti Bolognese. Als wir alle satt waren, ging es zu Fuß dann in unsere Zimmer. Nach einer erfrischenden Dusche, wurde der Fernseher wieder angeschaltet und kaum überraschend lief wieder Eishockey im TV. Während das Spiel Buffalo gegen Montreal lief, packten wir unsere Koffer, denn mit Montreal würde sich am kommenden Morgen das erste Kapitel unserer Reise schließen. Gegen 23 Uhr machte ich die Augen zu und schlummerte ein.
 
Donnerstag, 06.11.2014
Überraschenderweise klagte am kommenden Morgen niemand über Muskelkater ,nach dem "Bergsteigen" vom Vortag. Da wir nicht allzu spät aufbrechen wollten und das Frühstück im Hotel lecker war, entschieden wir uns, wieder dort zu frühstücken.

Um 8:45Uhr checkten wir aus dem Hotel aus und begaben uns auf die etwa 200 Kilometer in Richtung Ottawa, der Hauptstadt Kanadas. Die Fahrt verlief recht ruhig, der Großteil im Auto hatte auch vorübergehend mal die Augen zu. Gegen 11:10 Uhr fuhren wir dann bei unserem Hotel Capital Hill Hotel & Suites im Zentrum von Ottawa vor, nachdem wir einen kleinen Umweg genommen hatten, da ich aus Versehen die Adresse der Eishalle der Ottawa 67´s ins Navi eingestellt hatte. Zuerst wurde eingecheckt, dann der Wagen auf den engen, hoteleigenen Parkplatz geparkt, ehe die Zimmern bezogen wurden. Hier wurde sich wieder kurz frisch gemacht und danach dann die nähere Umgebung zu Fuß erkundet.

Als Erstes ging es zum nur knapp 300m entfernten National War Memorial, wo exakt zwei Wochen zuvor ein kanadischer Soldat bei einem Anschlag rücksichtslos niedergeschossen wurde. Danach schlenderten wir ein wenig am Ottawa River entlang und machten auch noch ein paar Fotos an der Notre-Dame Basilika. Im einem Sportshop des Rideau Centers holten wir noch das von zu Hause gebuchte Parkticket für das Spiel am heutigen Abend ab und setzten uns in der "Fress-Meile" nieder, wo es wirklich alle Möglichkeiten an Mahlzeiten gab. Hier schlugen wir uns die Bäuche voll und liefen dann noch die ca. 500m zum Hotel zurück. Hier legten wir noch mal kurz die Beine hoch, ehe wir uns für das nächste NHL-Spiel bereit machten.

Um 17 Uhr fuhren wir mit unserem Wagen zum Canadian Tire Center, welches sich etwa 25 Kilometer außerhalb des Stadtkerns befindet. Wir hatten unterwegs ein wenig Stau, mit dem wir nicht rechneten, aber hatten ja genug Puffer, so dass wir gegen 18:15 Uhr am Stadion ankamen. Dort gab es für die ersten 10.000 Besucher dieses Spiels einen Bobblehead (eine kleine, massive Puppe) des Spielers Mika Zibanejad als Präsent. Rein ins Innere, hatten wir ordentliche Sitzplätze mit guter Sicht, allerdings war der Boden klebrig und auch die Sitze teilweise verdreckt. Trotz einer optischen Überlegenheit der Gäste aus Minnesota (u.a. 35-17 Schüsse), konnte sich Ottawa am Ende mit 3-0 durchsetzen. Craig Anderson, der Goalie der Senators, erwischte einen absoluten Sahnetag und wurde folgerichtig auch zum 1st Star der Partie gewählt. Zu Beginn des zweiten Drittels durften wir auch noch einen netten Fight zwischen Marco Scandella und Mark Borowiecki beobachten, welcher den Abend abrundete.

Die Rückfahrt verlief problemlos und ohne Stau und gegen 23:!5 Uhr waren wir wieder in unserem Hotel. Eine Dusche später, wurden im TV noch Highlights der heutigen NHL-Spiele geschaut, ehe um 1 Uhr das Licht ausgemacht wurde.


Freitag, 07.11.2014
In diesem Hotel hatten wir kein Frühstück inbegriffen. Allerdings fanden wir um die Ecke recht schnell einen Tim Hortons, so dass wir bereits um 8 Uhr dort schon beim frühstück saßen. Danach ging ich ans Hoteleigene Internet und druckte mir die Eintrittskarten für Toronto am morgigen Abend aus, da endlich die Druck-Sperre von Ticketmaster (vermutlich um so halbwegs Verkäufe der Tickets zu verhindern) entfernt worden war.

Wir liefen noch zum Parliament Hill und machten dort ein paar Fotos, ehe wir in der näheren Umgebung noch ein wenig spazieren gingen. In der anschließenden Mall kaufte ich mir noch zwei Jeans, Jessica noch ein paar Schuhe und so füllten sich die Koffer immer mehr. Auch heute setzten wir uns hier wieder hin um eine Kleinigkeit zu essen. Danach gingen wir wieder zum Hotel und gönnten uns eine Stunde Ruhe, ehe wir für 15:30 Uhr geplant hatten zum Spiel der Ottawa 67´s gegen die Oshawa Generals zu laufen (ca. 3,8 km). Rein zufällig und aus absoluter Neugierde wollte ich noch mal auf die Facebook-Seite der 67´s schauen, ob es irgendwelche besonderen News geben würde - und die gab´s: Beide Heimspiele am Wochenende wurde wegen eines Defektes an der Eisanlage abgesagt und auf unbestimmte Zeit verlegt. Na, prima... :-( Ich erinnerte mich aber nach den erste Schocksekunden daran, dass ich beim Anschauen der Spielpläne die Qual der Wahl hatte, welches Spiel wir schauen wollten, denn in dem an Ottawa grenzenden Gatineau fand am gleichen Abend ein QMJHL-Spiel statt. Also noch mal schnell deren Facebook-Page gecheckt und es war tatsächlich so, dass die heimischen Gatineau Olympiques gegen die Charlottetown Isländers antraten. Direkt die anderen darüber informiert, ging es also nicht die 3,8 km zu Fuß in den Süden der Stadt, sondern es ging nordwestlich über die Alexandra Bridge nach Gatineau. Amüsant, dass wir mit dem Fußweg über die Brücke wieder zurück in den Staat Quebec liefen, nachdem wir ihn am Vortag mit der Reise von Montreal nach Ottawa eigentlich verlassen hatten.

Gatineau war von dem Teil her, was wir gesehen haben, alles andere als schön. Teilweise verdreckt, konnte es uns nicht wirklich überzeugen. Auf dem Weg zur Eishalle ließen wir uns noch bei einem Griechen nieder, wo wir das Abendessen zu uns nahmen, ehe wir weiter in Richtung dem Centre Robert Guertin marschierten. Knapp eine Stunde vor Spielbeginn erreichten wir dieses und kauften zuerst mal Tickets. Danach gab es für mich noch einen Puck und einen Pin als Erinnerungsstück, bevor wir uns auf unsere Plätze setzten. Als das Warmup begann, sah man leider schnell, dass Anthony Brodeur (der Sohn der Legende Martin Brodeur) heute leider nur Backup sein wird. Als "Strafe" verloren die Olympiques dann auch völlig überraschend das Spiel mit 1-4 (wobei Brandon Whitney, der Goalie der Gastgeber und ein 7th Round Draftpick der Chicago Blackhawks von 2012, an der Niederlage aber absolut machtlos war).

Danach ging es dann wieder zu Fuß zurück in Richtung Ottawa. Von der Alexandra Bridge wurde dann noch der beleuchtete Parliament Hill fotografiert, aber letztendlich waren alle froh, als wir gegen 23:15 Uhr wieder zurück im Hotel waren, denn es dürfte maximal eine Temperatur um den Gefrierpunkt gewesen sein.

Samstag, 08.11.2014
Auch heute entschieden wir uns im Tim Hortons in der Nähe des Hotels zu frühstücken. Wir waren bereits um 7 Uhr dort, denn heute ging das zweite Kapitel der Reise zu Ende: Ottawa. Um 8:15 Uhr checkten wir aus und nach dem Beladen des Autos waren wir auch direkt schon auf dem Highway in Richtung der größten Stadt Kanadas. Die 415 Km Fahrt verlief zu Beginn auch recht unspektakulär, ehe leider knapp 100 Km vor Toronto der Regen einsetzte. Spannend war auch anzusehen, dass man fast der Hälfte der Strecke über den Highway 401 in unmittelbarer Nähe des riesigen Lake Ontario fuhr. Der Verkehr wurde immer mehr, umso näher man an Toronto kam. Letztendlich ging es nur noch stockend weiter, so dass wir erst gegen 13:30 Uhr an unserem "Comfort Hotel Downtown" ankamen.

Es folgte das übliche Prozedere mit einchecken, Koffer abstellen, frisch machen usw., wie halt in jedem Hotel. Danach liefen wir ein wenig die Yonge Street entlang in Richtung Lake Ontario und sammelten so die ersten Eindrücke der Millionenstadt. Ein kurzer Abstecher die Carlton Street entlang zum alten Maple Leaf Garden um ein wenig Fotos von außerhalb der ehemalige Halle zu schießen, in der die Toronto Maple Leafs zwischen der Eröffnung 1931 und der Abwanderung in die neue Halle 1999 elf Stanley Cup Siege feiern konnten (den letzten allerdings bereits 1967). Man konnte von außerhalb die Tradition dieses Gebäudes förmlich riechen. Danach ging es weiter die Yonge Street entlang an einem Adidas Shop vorbei, wo gerade Räumungsverkauf war. Viel zu stressig und viel zu viele durchdrehende Leute ;-) An der Hockey Hall of Fame vorbei, nahmen wir einen ersten Blick auf den CN Tower und das Air Canada Center (wo wir am Abend ja unser nächstes NHL-Spiel hatten). Zu Fuß ging es weiter ins "Wayne Gretzky´s", das Restaurant des wohl besten Eishockeyspielers aller Zeiten. Hier aßen wir zu Abend und ich nahm einen der berühmten Burger zu mir, bei dem auf die Brötchen die 99, also die Trikotnummer Gretzkys eingebrannt war. An den Wänden gab es einige Erinnerungsstücke aus seiner Karriere zu begutachten und sogar eine kurze schriftliche Widmung war an der Wand mit Datum zu lesen. Schade, drei Wochen vorher war er persönlich selbst im Laden. Als wir aus dem Restaurant gingen, war es schon dunkel und wir konnten von unter dem CN Tower auch schon erste Fotos von diesem in der Dunkelheit machen.

Weiter ging es dann ins Nahe Air Canada Center, wo wir das dritte NHL-Spiel unserer Reise vor uns hatten. Wie schon zu Beginn des Berichtes erwähnt, war es uns hier leider nur ermöglicht Stehplatz-Tickets zu buchen. Als wir auf unsere Plätze gingen, waren wir aber erstaunt, denn die Sicht war viel besser als vermutet. Selbst der unter dem Hallendach hängende Videowürfel konnte eingesehen werden. Vor dem Spiel gab es noch eine Remembrance Day Ceremony, wo alte Kriegsveteranen teilweise in ihren Rollstühlen auf das Eis geschoben und geehrt & gefeiert wurden. Das Spiel war vielleicht das kurzweiligste unserer Reise, denn dauernd gab es Führungswechsel, viele spektakuläre Szenen vor den jeweiligen Toren, aber auf der anderen Seite auch viele technische Fehler bei den Spielern auf dem Eis. Letztendlich siegten die Gastgeber durch ein Tor des Finnen Leo Komarov kurz vor dem Ende mit 5-4. Mich als Devils-Fan freut es natürlich immer, wenn die New York Rangers verlieren und somit war der Abend für mich auch gerettet.

Da wir nun schon ein paar Tage täglich immer ein paar Kilometer gelaufen waren, überlegten wir uns mit dem Taxi zum Hotel zu fahren. Allerdings war rund um das Air Canada Center ziemliches Verkehrschaos und als wir diesem entflohen waren, brauchten wir auch kein Taxi mehr zu suchen. Noch schnell im Hard Rock Cafe T-Shirts gekauft, dann mussten wir das am nächsten Tag nicht mehr machen. Gegen 23:30 Uhr kamen wir Hotel an und nach einer Dusche wurde (mal wieder) ein wenig NHL zum einschlummern geschaut. Los Angeles schlug Vancouver mit 5-1 und als ich das Licht ausmachte, war es schon wieder nach Mitternacht.

 Sonntag, 09.11.2014
Toronto war das zweite und letzte Hotel bei dieser Reise, wo wir Frühstück mit dazu gebucht hatten. Unten im Hotel war ein Chinese, bei den wir frühstücken durften, allerdings war das Frühstück hier geschmacklich nicht wirklich gut und über die Sauberkeit lasse ich mich hier erst gar nicht aus. Also schnellstmöglich das "Buffet" wieder verlassen und gemütlich die Yonge Street wieder in Richtung Lake Ontario entlang geschlendert, kamen wir um 10:30 Uhr (pünktlich zur Öffnung) an der Hockey Hall of Fame, dem wohl größten Sammelsurium an Erinnerungsstücken aus dem Eishockey aus aller Welt, an. Hier hätte ich vermutlich den ganzen Tag verbringen können, aber um die anderen nicht zu langweilen, war dann gegen 13:30 Uhr Schluss in der HHOF. Noch schnell ein T-Shirt als Erinnerung gekauft, gingen wir dann ein wenig an Lake Ontario spazieren. Nach etwas über zwei Stunden setzten wir uns in einer Sportsbar nieder und tranken noch was, bevor es gegen 16:30 Uhr hinauf auf die 346 Meter hohe Plattform des CN Towers ging. Von hier hatte man eine gigantische Aussicht über Toronto und die weiten Ontarios. Wir warteten dann noch bis die Sonne unterging und konnten so Fotos im Hellen und auch im Dunkeln machen.

Als wir wieder unten auf dem Erdboden waren, trennten sich dann unsere Wege. Daniel ging noch ein wenig shoppen und lies den Abend gemütlich recht früh ausklingen. Für meine Family und mich ging es zu Fuß ans Hotel zurück, dort die alten Nauheim-Trikots von Marc West und Dino Felicetti eingepackt und um 19 Uhr mit dem Auto ab ins 51 Km entfernte Burlington. Hier traf man Marc West noch vor dem Warmup seiner Mannschaft und begrüßte sich. Die ersten paar Worte von Marc waren durchgehend "Oh, my god. Oh, my god, ...", mit dem Besuch aus Bad Nauheim hatte er beim besten Willen nicht gerechnet. Ich hatte vorher aber auch weder Westy noch Dino Bescheid gesagt - denn bei Marc war eh klar, dass er als Trainer vor Ort ist und auf Dino hatte ich einfach mal gehofft. Leider war Dino nicht vor Ort, aber Leo, sein Bruder, welcher Co-Trainer von Marc West ist, rief ihn direkt an. Dino hat mittlerweile eine Eishockeyschule am anderen Ende der Stadt und lies dort alles stehen und liegen und kam rüber in die Appleby Ice Arena. Im Laufe des ersten Drittels trudelte er dann ein und man verbrachte über eine Stunde und erzählte sich massig Geschichten aus alten Nauheimer Zeiten. In der zweiten Pause musste er wieder rüber in seine Eishockeyschule, aber zuerst wurde noch ein gemeinsames Foto geschossen und man verabredete sich zum nächsten "Spiel der Legenden" in Bad Nauheim.

Das Spiel der beiden Nachwuchsteams war sehr gut anzusehen und machte Spaß. Leider verlor das Team von Marc West am Ende mit 2-5 und findet sich weiterhin am hinteren Ende der Tabelle in der OJHL wieder. West erklärte mir nach dem Spiel aber noch kurz, dass sein Spieler auch im Durchschnitt zu den Jüngsten in der ganzen Liga gehöre und man noch viel am Lernen sei. Glücklich, die alten Nauheimer Recken wieder gesehen zu haben, fuhren wir nach Spielende dann wieder nach Toronto zurück ins Hotel, wo wir gegen 0:30 Uhr ankamen.

 Montag, 10.11.2014
Nach einem Frühstück in Nähe des Hotels (das gebuchte hatte uns am Vortag ja nicht geschmeckt, siehe oben), packten wir auf den Zimmern noch gemütlich die Koffer zu Ende, ehe um 11 Uhr mit Toronto auch das dritte Kapitel der Reise zu Ende ging. Mit dem Auto ging es fast die kompletten 130 Km am Lake Ontario entlang. An Oakville, erneut Burlington, Hamilton und Grimsby vorbei, kamen wir gegen 12:30 Uhr an den Niagarafällen an. Hier hatten wir uns das Sheraton mit Fallsview, also mit Blick auf die Niagarafälle, gegönnt und als wir unsere Zimmer betraten, staunten wir nicht schlecht über den Ausblick, welche phantastisch war.

Nach dem Abstellen der Koffer in den Zimmern, ging es direkt ins Hard Rock Cafe neben dem Sheraton Hotel um T-Shirts zu kaufen. Diese wurden direkt auf die Zimmer gebracht, ehe wir dann direkt in Richtung Fälle liefen. Hier buchten wir beim "Maid of the Mist" eine Bootsfahrt auf dem Niagara River, diese uns so nah an die Gischt des Horseshoe Falls bringen sollten, dass wir trotz einer sackartigen Einmalfolie über uns ziemlich nass wurden und zwischenzeitlich sogar das fotografieren unmöglich war.

Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, entschlossen wir uns über die Rainbow Bridge in die USA zu laufen, um auch dort von noch Bilder von der Plattform schießen zu können. Zuerst mussten an einem Drehkreuz zwei Quarter (also 50 Cent) bezahlt werden, damit wir den 442m langen weg über die Brücke erst betreten durften. Bei der Einreise in die USA war es dann recht locker, es gab die üblichen Fragen der Grenzkontrolleure, aber lief alles doch recht easy ab. In den USA dann erst der übliche Gang ins Hard Rock Cafe, um T-Shirts zu kaufen, liefen wir dann weiter in Richtung der Plattform. Überraschenderweise war diese sogar kostenlos und wir konnten hier von der freihängenden Plattform über dem Niagara River noch einige Bilder der Fälle, mit der mittlerweile tiefstehenden Sonne, knipsen.

Danach schlenderten wir nach dem einstündigen USA-Aufenthalt wieder zurück auf die kanadische Seite des Niagara Rivers, wo wir etwas in die Stadt rein liefen, die ein wenig an Las Vegas erinnerte mit ihren vielen blinkenden Schildern. Wir fanden recht zügig etwas zum Abendessen und genossen auch die letzten Biere in Kanada. Als wir alle gestärkt aus dem Restaurant kamen, war es mittlerweile dunkel, und wir machten uns zu Fuß auf dem Weg an die Horseshoe Falls, dem größeren der beiden Fälle. Bereits aus einiger Entfernung wurden wir von der Gischt nass gespritzt. Ich wagte mich aber direkt ran ans Geländer, wo 2-3 Meter drunter direkt die Fälle waren - sehr imposant. Allerdings wurde ich somit am heutigen Tage das zweite Mal klatschnass, aber das Erlebte war es auf jeden Fall wert. Für uns ging es dann bereits um 19:30 Uhr zurück in Hotel, denn am kommenden Tag war frühes Aufstehen angesagt. Nach der Dusche, schauten wir (wie in Kanada immer) noch ein wenig NHL, ehe wir gegen 22 Uhr endgültig einschliefen.

 Dienstag, 11.11.2014
Das Frühstück am heutigen Tag fiel aus, da wir um 3:30 Uhr schon aufstehen mussten. Schnell Daniel zu seinem 30. Geburtstag gratuliert, wurde sich frisch & fertig gemacht, denn um 4 Uhr war Abfahrt zurück nach Toronto - allerdings nicht in die Stadt, sondern an den Flughafen. Heute ging es für meine Eltern und Daniel das erste Mal in den "Big Apple", in "die Stadt, die niemals schläft", man könnte für New York vermutlich noch massig andere Bezeichnungen finden. Wir hatten bei der Buchung bewusst diesen frühen Flug gewählt, denn am Abend hatten wir vor Ort schon das nächste NHL-Spiel auf dem Schirm stehen.

Die Fahrt verlief recht unspektakulär, allerdings hatten wir im Großraum Toronto trotz der frühen Uhrzeit recht viel Verkehr. Gegen 5:30 Uhr erreichten wir den Flughafen Toronto-Pearson, wo wir erst einmal unseren Mietwagen abgeben mussten, welcher für die letzten knapp 1.100 Kilometer unser treuer Begleiter war. Danach mussten wir im Terminal die Zollerklärungen ausfüllen und durch die Sicherheitskontrollen, was auch hier (wie bei der Einreise nach Kanada) erneut recht mühsam war und fast eine Stunde in Anspruch nahm. Um kurz vor 7 erreichen wir unser Abflug-Gate, wo wir den noch vorhandenen kanadischen Dollar in Getränke investierten. Kurz darauf war auch schon Boarding und um 8:15 Uhr startete unser einstündiger Flug zum John F. Kennedy International Airport New York. Dort angekommen, fuhren wir für 5 Dollar mit dem Air-Train an eine  normalen U-Bahn Haltestelle und von dort dann mit dem schon gültigen Wochenticket für 30 Dollar weiter in Richtung Manhattan Penn-Station. Wir hatten wie bei meinem New York-Aufenthalt 2003 das Hotel Pennsylvania gebucht, welches von der Lage her fast unschlagbar ist, da es eben direkt gegenüber des Madison Square Garden und der darunter liegenden Penn-Station ist. Also mussten wir hier einfach einmal aus der riesigen U-Bahn Haltestelle raus und standen nur durch eine sechs-spurige Straße getrennt vor unserem Hotel.

Um 11:30 Uhr kamen wir dort an, wo uns an der Rezeption erst einmal gesagt wurde, dass die Zimmer frühestens um 13:30 Uhr fertig sein würden. Da auf den Tickets für die beiden Devils-Spiele (u.a. das am heutigen Abend) immer noch eine Drucksperre vorhanden war, ging ich mit Daniel die 7th Avenue entlang in Richtung Lower Manhattan, wo laut Ticketmaster-Homepage ein Shop sein sollte. Dort angekommen, war es ein normaler Plattenladen, der eben auch Ticketmaster-Tickets verkauft. Die gute Frau telefonierte zwar mit einer Nummer, hatte aber sichtlich wenig Bock sich großartig für mich anzustrengen. Also gab sie mir eine weitere Nummer, wo ich anrufen sollte und kommandierte mich somit recht nett nach außen. Also erst einmal wieder frustriert ans Hotel zurück und noch ein wenig gewartet. Gegen 13:30 Uhr war dann immerhin eines der beiden Zimmer schon fertig und wir konnten dort alle Koffer unterbringen. Wir gingen um die Ecke in einen Burger-Laden eine Mahlzeit zu uns nehmen und um 15 Uhr war dann auch das zweite Zimmer fertig. Dieses wurde bezogen und von unserem Raum hatten wir sogar einen direkten Blick auf das Empire State Building. Die anderen legten auf den Zimmern noch ein wenig die Füße hoch, ich ging ans hoteleigene Internet und telefonierte mit der Ticketmaster-Hotline. Glücklicherweise wurde mir recht schnell geholfen und ich konnte auch direkt an den Rechnern die jeweils fünf Tickets für beide Spiele ausdrucken. Gegen 15:45 Uhr war ich dann auch wieder auf dem Zimmer und man verabredete sich für 16:45 Uhr zur Abfahrt nach New Jersey, zum nächsten NHL-Spiel.

Pünktlich ging es dann wieder in die Penn-Station, wo wir dann Tickets für den NJ-Transit kauften (einfache Strecke 5 Dollar pro Person), welches wohl der einfachste und schnellste Weg nach Newark zur Halle ist. Nach 20-minütiger Zugfahrt und kurzer Laufstrecke waren wir um 17:45 Uhr am Prudential Center, der Heimspielstätte meiner New Jersey Devils angekommen. Als wir in die Halle gingen, wurde erst einmal eine Runde gedreht, üblicherweise das Programmheft gekauft und auch dem Fanshop ein Besuch abgestattet. Danach nahmen wir unsere Plätze ein, aber mich verzog es zum Warmup unten ans Plexiglas, um ein paar Fotos "meiner Jungs" zu machen.

Als ich zurück auf meinem Platz war, dauerte es auch schon nicht mehr lange und das Spiel begann. Das Spiel gegen Minnesota, welche wir schon in Ottawa ein paar Tage zuvor gesehen hatten, wurde von meinen Devils souverän geführt und man führte auch recht sicher mit 2-0, ehe sich Devils-Goalie Cory Schneider eine Scheibe praktisch selbst ins Netz legte. Danach kam Minnesota noch ein wenig auf, aber letztendlich siegte mein Team hochverdient mit 2-1.

Nach dem Spiel setzten wir uns wieder in den NJ-Transit, wobei mir das Grinsen aufgrund des Devils-Sieges wohl nicht aus dem Gesicht weichen wollte. Gegen 22:30 Uhr kamen wir wieder an der Penn-Station an. Wir wollten zwar nichts mehr Großes machen, aber auch noch nicht auf die Zimmern. Also schlug ich vor mit der U-Bahn noch mal an den Times Square zu fahren, da dieser nicht allzu weit weg ist. Hier machten wir dann noch ein paar Fotos im Dunkeln mit en ganzen leuchtenden Reklame-Schildern und liefen dann gemütlich zurück in Richtung unseres Hotels, wobei wir unterwegs noch ein paar Getränke und Süßigkeiten für die nächsten Tage holten. Gegen 23:30 Uhr waren wir dann im Hotel und es dauerte nicht lange, bis wir alle schlummerten, waren wir doch an diesem Morgen schon sehr früh auf den Beinen gewesen.
 
Mittwoch, 12.11.2014
Unser Frühstück nahmen wir heute einen Häuserblock weiter. Es gab leckere Pancakes, welche für meinen Geschmack allerdings ein wenig zu süß waren. Um 9:30 Uhr trafen wir dann unsere Verwandte, die in Basking Ridge 40 Meilen westlich von Manhattan leben. Mit ihnen hatten wir für heute ein Treffen ausgemacht, da wir sie schon einige Jahre nicht mehr gesehen hatten. Nach einer ausgiebigen Begrüßung, schlenderten wir ein wenig die 7th Avenue entlang, über den Times Square, in Richtung Central Park. Hier trafen wir noch auf die Tochter des Hauses, die früher in Manhattan lebte, aber mittlerweile auch außerhalb auf´s Land gezogen ist. Wir spazierten ein wenig durch den Central Park, am Strawberry Fields vorbei, dem Denkmal unnahder Stelle, wo John Lennon am 08. Dezember 1980 einem Attentat zu Opfer fiel. Auch am Dakota Building, der Attentats-Stelle und immer noch das Wohnhaus von Yoko Ono (der Witwe von Lennon) liefen wir auch vorbei, ehe wir mit der U-Bahn in den Süden Manhattans fuhren.
 
Hier war der "Ground Zero", die Stelle, an der früher die beiden Zwillingstürme des World Trade Centers standen, welche durch die bekannten Terroranschläge am 11. September 2001 komplett zerstört wurden und knapp 3.000 Menschenleben beendete. Ebenfalls befand sich dort das "National September 11 Memorial and Museum". Eine Mahnmal von zwei großen Becken mit neun Meter hohen Wasserfällen, welche genau dort platziert wurden, wo früher die Fassade der beiden WTC-Türme auf dem Erdboden standen. Am Rand sind die 2.983 Namen der bei dem Anschlag ums Leben gekommenen Menschen eingefräst. Auch befindet sich hier der Neubau "One World Trade Center", einem noch höheren Gebäudekomplex, welches hauptsächlich Büroräume beinhaltet, welche just anderthalb Wochen vor unserem Besuch eröffnet wurden. Das Gebäude ist mit 541,3 Metern Höhe das höchste Gebäude der USA. Im 102. Stockwerk in einer Höhe von 380 Metern befindet sich eine Aussichtsplattform, welche aber leider erst Ende Mai 2015 öffnen wird. Direkt neben dem Mahnmal befindet sich der Eingang zum 9/11 Museum. Dieses Museum öffnete am 15. Mai 2014 in Anwesenheit von US-Präsident Barrack Obama seine Pforten. Da auch unsere Verwandtschaft noch nicht in diesem Musem war, entschieden wir uns reinzugehen. Die Schlange vor dem Eingang war zum Glück nicht so lange, so dass wir gegen 12 Uhr eintreten konnten. Ich kann jedem New York-Besucher nur empfehlen diese 25 Dollar zu investieren, denn es hat sich jeder Penny gelohnt. Am Eingang kann man sich gegen Abgabe des Ausweises ein Radio Guide in Deutsch holen und so noch interessante Informationen während des Rundgangs ins Ohr erzählt bekommen. Es gab massig Bilder zu sehen, aber auch viele Erinnerungsstücke, so wie z.B. zerstörte Stahlträger des WTC, eine erhaltene Treppe, ein zerstörtes Feuerwehrfahrzeug, Helfer-Klamotten, und und und. Ich persönlich musste mehrmals inne halten, da es einen schon ziemlich mitnahm, dieses alles aus allernächster Nähe mitzunehmen.

So verging die Zeit auch wie im Flug und es war schon Nachmittag, als es plötzlich hektisch wurde, als wir wieder am Ausgang des Museums waren. Wir wollten noch auf einen Teil der Verwandtschaft warten, Daniel ging schon mal nach oben und kam dann zurück mit den Worten: "Ich weiß zwar nicht, was draußen ist, aber hier ist alles abgesperrt und massig Polizei vor Ort!". Kein gutes Gefühl, wenn man sich gerade in diesem Museum aufhält. Kurz darauf waren wir alle beisammen und verließen das Museum. Außerhalb wurde man von der Polizei quasi wie eine Herde in eine Richtung getrieben und als wir dann ein paar Meter dann weg waren, sahen wir hunderte von Menschen auf der Straße, die in Richtung des neuen One World Trade Centers starrten. Wir schauten auch nach oben und sahen, dass hier in einer Höhe von 240 Metern eine Gondel der Fensterputzer schräg am Gebäude hing und tatsächlich noch zwei Menschen in dieser Gondel fest hingen ( => KLICK MICH ). Wir schauten zwar auch mal 1-2 Minuten nach oben, hielten aber von der allgemeinen Gaffer-Haltung der Menschheit wenig, so dass wir uns dann lieber in ein Irish Pub verzogen um etwas zu Essen und ein 1-2 Bierchen zu verköstigen. Als wir dann diesen Pub verließen, verabschiedete sich die Tochter unserer Verwandten bereits, der Rest fuhr noch mit uns zurück in unser Hotel. Hier wurde sich ausgiebig verabschiedet, da man aktuell noch keinen nächsten Termin hat, wann man sich mal wieder sieht. Wir hatten noch ein paar Andenken aus Deutschland (u.a. Dosen Licher Bier) mitgebracht, über welche sie sich riesig freuten.

Für uns ging es dann zu Fuß ans Rockefeller Center, hier wollten wir passend auch wieder im hellen und dunkeln Bilder von der Aussichtsplattform "Top of the Rock" auf dem GE Building (70. Stockwerk, Höhe: knapp über 250 Meter). Hier konnte ich bei meinen Aufenthalten 2003 und 2004 in New York leider nicht rauf, da die Aussichtsplattform von 1986 an geschlossen war und erst seit 2005 wieder geöffnet ist. Man kann Tickets im Voraus buchen, allerdings wäre für uns erst wieder um 18 Uhr etwas frei gewesen, also nur noch im Dunkeln. Nach etwas Überlegungen entschlossen wir uns dann nicht nach oben zu fahren, da wir ja Bilder im Hellen und Dunkeln machen wollten. Wir würden dann am kommenden Tag früh morgens dann schon Tickets für eine Auffahrt um 16:30 Uhr kaufen und wären somit save. Einzig beim Wetter hatten wir ein wenig Sorgen, da es nicht ganz so gut werden solle, aber schauen wir mal...

Danach ging es unten an die berühmte Eisfläche des Rockefeller Centers. Hier war alles abgesperrt, da die beiden NHL-Spieler Dan Girardi und Marc Staal mit 100 Kids im Rahmen der "The Garden of Dreams"-Foundation ein wenig Schlittschuh liefen. Dem Treiben ein wenig zugeschaut, gingen wir in die M&M-World am Times Square ein wenig einkaufen. Wir brachten unsere Einkäufe zurück ins Hotel und entschieden uns noch mal mit der U-Bahn in den südlichen Teil Manhattans zu fahren. Hier machten wir ein paar Bilder von der Skyline, setzten uns weiter in die U-Bahn und fuhren rüber nach Brooklyn. Hier am Brooklyn Bridge Park (Pier 5) schwimmt ein Fußballfeld (eingezäunt) auf dem East River und von der Spitze dort kann man ebenfalls sensationelle Fotos der Skyline Manhattans machen, auch das ist jedem New York Urlauber nur zu empfehlen. Danach hatten wir eigentlich vor über die Brooklyn Bridge zurück nach Manhattan zu laufen und von dort mit der U-Bahn ans Hotel zurück zu fahren. Aber aufgrund, dass es recht frisch wurde und wir nun schon zehn Tage täglich nur am Laufen sind, entschieden wir uns dann doch direkt mit der U-Bahn ins Hotel zu fahren, wo wir gegen 22:30 Uhr ankamen.
 
Donnerstag, 13.11.2014
Am heutigen Tage gingen wir etwa 200-300m entfernt vom Hotel in einer kleinen Bäckerei was frühstücken. Auch hier war es sehr lecker und wir konnte in aller Ruhe und im Sitzen unserem warmen Kaffee bzw. Kakao schlürfen. Danach, gegen 9:30 Uhr, fuhren wir direkt mit der U-Bahn wieder zum Rockefeller Center, um die Tickets zu buchen. Wir entschieden uns auf 16:15 Uhr und buchten diese für jeweils 29 Dollar pro Person.

Danach setzten wir uns in die U-Bahn und fuhren wieder südlich. Hier stiegen wir aus und liefen noch ein Stück weiter an die Brooklyn Bridge, wo wir von der Brücke und dann schließlich auch auf der Brücke massig Fotos schossen. Allerdings liefen wir wieder nicht rüber, da es sonst heute zeitlich knapp werden könne. Also nach dem Fotos knipsen umgedreht und mit der U-Bahn zum Battery Park gefahren. Hier kauften wir unsere Tickets für die Überfahrt zur Liberty Island und konnten glücklicherweise auch direkt die erste Fähre erreichen. Auf Liberty Island steht die berühmte Freiheitsstatue, von welcher wir natürlich auch aus allen Positionen Bilder schossen. Danach fährt die Fähre weiter zu Staten Island, der berühmten Einwandererinsel vor den Toren New Yorks. Hier stiegen wir aus und schauten an den Computern, ob wir irgendwelche Informationen über unsere die Auswanderung unserer Verwandtschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfahren konnten, was aber leider nicht der Fall war. Die Fähre brachte uns dann wieder zurück in den Battery Park, den Südzipfel Manhattans, von wo wir per Fuß zur berühmten Börse, der Wall Street, liefen. Auch hier wurde wieder das ein oder andere Foto geschossen, aber dann wurde es so langsam auch Zeit mit der U-Bahn wieder in die nördliche Richtung zum Rockefeller Center zu fahren.

Wir waren ein wenig zu früh da und musste noch kurz warten, ehe es dann um 16:15 Uhr mit dem Aufzug den Rockefeller Center nach oben ging. Das Wetter war uns gnädig und wir verblieben fast eine ganze Stunde oben auf der Plattform, bis es komplett dunkel war. Zum gleichen Zeitpunkt, als wir eh nach unten wollten, fing es dann auch zu regnen an. Dennoch hatten wir in dieser Zeit natürlich einiges an Bildern im Hellen, beim Untergehen der Sonne und im Dunkeln, geschossen.

 Mit der U-Bahn ging es wieder in Hotel zurück, hier machten wir uns fertig für unser nächstes NHL-Spiel am Abend. Wir hatten wenig Eile, denn das Spiel der New York Rangers fand ja im Madison Square Garden, also direkt gegenüber von unserem Hotel, statt. Knapp eine Stunde vor Spielbeginn überquerten wir also die Straße und gingen in den altehrwürdigen MSG. Das Programmheft wurde, wie immer, gekauft und mit einem Snack und einem großen Getränk, setzten wir uns auf unsere Plätze. Der Gast aus Denver, die Colorado Avalanche, siegten am Ende mit 4-3 nach Penaltyschießen und ich war wieder amüsiert über die erneute Niederlage der New York Rangers.

Freitag, 14.11.2014
Heute ließen wir es morgens mal etwas ruhiger an angehen, wir gingen erst um 8:45 Uhr zum Frühstück, welches wir am heutigen Tage unten bei uns im Hotel einnehmen sollten - reichhaltiges Frühstücksbuffet für 10 Dollar pro Nase, absolut okay. Danach liefen wir an den Times Square, wo wir eine zweistündige Stadtrundfahrt auf einem Hop-on Hopp-Off Bus buchten, welche sich letztendlich aber als wenig sinnvoll zeigte, da wir einen großen Teil der Sehenswürdigkeiten schon gesehen hatten oder noch abklappern wollten. Auch wird es schwer die zweifelsfrei vielen Sehenswürdigkeiten in New York an einem Tag via Hopp-on und Hopp-off bei den Bussen sich anzuschauen.

Nachdem wir nach den knapp zwei Stunden am Times Square wieder ausgestiegen waren, kauften wir zuerst einmal in einem, der vielen Souvenir-Läden Pullover, T-Shirts, Caps, Postkarten, und alles andere, was nicht niet- und nagelfest war. Diese Andenken brachten wir zuerst wieder zurück ins Hotel. Dort holte ich aus dem Zimmer schnell mein Nauheim-Trikot und Daniel schoss an der Straßenecke neben unserem Hotel schnell ein Foto mit mir Trikot und dem Empire State Building im Hintergrund. Gab zwar einige blöde Blicke, aber das war mir reichlich egal.

Es erreichten mich zwischendurch auch immer schon erste Zwischenstände aus Bad Nauheim, denn am heutigen Tage war das erste Spiel seit Jahren, auf welches ich (durch die Urlaubsbuchung) bewusst verzichtete. Komisches Gefühl, zumal es auch noch ein Derby gegen Frankfurt zu Hause vor ausverkauftem Haus war, welches der Spielplan bescherte.

 

Mit diesen Informationen aus Bad Nauheim, leider waren es zwischendurch keine Guten, denn der ECN lag 1-2 hinten, setzten wir uns in die U-Bahn in den Süden Manhattans. Hier war natürlich kein Empfang, was mich komplett verrückt machte. Als wir die Treppenstufen der Haltestation Fulton Street nach oben liefen und es so langsam wieder Empfang gab, erhielt ich die Meldung des erlösenden Ausgleichs, aber kurz darauf die nächste Meldung, dass es sechs Minuten vor dem Ende eine fünfminütige Unterzahl gab. Wir liefen schon mal zur St Paul's Chapel, der ältesten Kirche Manhattans, wo eine weitere Ausstellung über die Terroranschläge vom 11. September 2001 stattfand. Aus Rücksicht darüber, gingen wir aber noch nicht rein, sondern warteten bei das ECN-Spiel beendet war, was letztendlich auch gut war, denn nach der Meldung über Kyle Helms' Siegtreffer in der Verlängerung, gab es einen größeren Jubel, welcher in der Kirche nicht angebracht gewesen wäre. Wieder beruhigt ging es dann rein in die St Paul's Chapel und wir schauen uns andächtig diese Ausstellung der Erinnerungsstücke von Helfern, Betroffenen und gar Verstorbenen an.

Nachdem wir die Ausstellung wieder verlassen hatten, fuhren wir wieder mit der U-Bahn an den Times Square. Von hier gingen wir zu Fuß ein paar Seitenstraßen weiter ins Restaurant "Hallo Berlin", welches sich Ecke 10th Avenue / W 45th Str befindet. Hier wollten wir heute Abend Essen gehen und erhofften uns ggf. ein paar deutsche Bedienungen und/oder auch deutsche Gäste. Aber weder das Eine, noch das Andere, trafen ein. Okay, kein Problem, "Vielleicht gibt es wenigstens zünftig, deutsches Essen?", dachten wir uns. Speisen gab es nur wie auf der Karte, man konnte keinerlei Änderungen vornehmen und letztendlich war es geschmacklich auch nicht gut. Dazu waren Speisen und Getränke auch für New Yorker Verhältnisse noch recht teuer. Mich jedenfalls wird dieses Restaurant bei meinem nächsten New York Besuch sicherlich nicht mehr sehen, schade eigentlich...

Danach gingen wir wieder zu Fuß zurück in Richtung Hotel. Hier trennten sich dann unsere Wege mal wieder. Daniel ging noch ein wenig shoppen, Meine Mutter und Jessica gingen ebenfalls ins Macy's und später auch noch mal in den Starbucks, während mein Vater und ich unser Glück am Madison Square Garden versuchen wollten. Hier stand heute Abend das NBA-Spiel der New York Knicks gegen die Utah Jazz an. Wir kamen genau richtig um 19:25 Uhr, etwa 5 Minuten vor Spielbeginn, am MSG an und es gab auch einige Schwarzhändler, die noch Tickets loswerden wollten. Der Erste bot uns Tickets für 70 Euro pro Person an. Über 60 ging er dann runter auf 50. Ich erklärte ihm aber freundlich, dass wir eigentlich nur Hockey-Fans sind, uns aber ein NBA-Spiel mal aufgrund der Show anschauen würden, allerdings nur zu günstigen Preisen. Und wenn wir dazu keine Tickets bekommen würden, würden wir halt gegenüber ins Hotel gehen und das Spiel im TV schauen. Er versuchte es mit 40 und 35, als ich zu meinem Vater sagte "lass uns gehen", weil ich auf meine 30 Dollar pro Nase bestand. Als wir gerade über die Straße zum Hotel laufen wollten, rief er dann von hinten und gab uns dann doch die beiden Tickets für jeweils 30 Euro pro Person. Wir gingen rein und schauten unsere Tickets an: Regulärer Preis: 105 Dollar pro Ticket, nicht schlecht ;-) Als wir uns auf unsere Plätze setzten, stand es 2-0, wir hatten also gerade einmal einen einzigen Korb verpasst. Es war für längere Zeit die einzige Führung der Knicks, denn Utah zog erst einmal auf 9-21 davon und bereits nach dem 1. Viertel (23-31) konnte man mit einem High Scoring Game rechnen. Erst acht Minuten vor dem Ende konnte der Gastgeber mit 78-76 wieder in Führung gehen. Aber die Gäste aus Utah rissen diese postwendend wieder an sich und führten bis kurz vor dem Ende immer knapp mit ein paar Pünktchen. Dramatisch wurde es dann am Ende: Zuerst versenkte Gordon Hayward zwei Freiwürfe für die Jazz zum 97-100. Danach traf aber Carmelo Anthony mit einem Dreier von weit, weit außerhalb und seinen Punkten Nummer 44, 45 & 46 zum 100-100 und der MSG stand zwei Sekunden vor dem Ende Kopf. Es folgte eine Auszeit für Utah und somit Ballbesitz in der Hälfte der Knicks. Einwurf zu Trey Burke und dieser traf mit dem Buzzer Beater in den Sound der Schluss-Sirene hinein zum 100-102 Sieg für die Gäste aus dem Mormonenstaat.

Nach diesem spannenden Spiel entschieden wir uns zum Hotel zu gehen, denn die anderen waren auch schon alle dort. Also ging es heute dann mal etwas früher zu Bett - so gegen 23:30 Uhr.

Samstag, 15.11.2014
Heute war also nun also auch schon unser letzter kompletter Tag in New York angebrochen. Das Frühstück in den letzten beiden Tagen fanden wir bei uns unten im Hotel so klasse, dass es uns wieder dort hin verschlug.

Danach setzten wir uns in die U-Bahn, denn ich wollte noch zum neuen Yankees Stadium in die Bronx, wo sich ein zweites Hard Rock Cafe in New York befindet. War es dem ein oder anderen Mitreisenden beim Wort Bronx zuerst mulmig, konnte man schnell Entwarnung geben. Zumindestens in diesem Teil der Bronx war nichts Schlimmes zu sehen, aber dennoch fuhren wir nach dem T-Shirt Kauf postwendend wieder zurück nach Manhattan. Hier stiegen wir an der Haltstelle 5th Av/59 Str, ganz im Südosten des Central Parks, aus. Von dort aus liefen wir die 5th Avenue, wohl eine der bekanntesten Einkaufsstraßen der Welt, entlang. Jessica fühlte sich wie im Paradies und kaufte wie ein Weltmeister ein, so z.B. in den Läden von Abercrombie & Fitch oder Hollister. Ich bin ja nicht wirklich der Shopping-Fan, aber da der Rest schön brav bei meinen vielen Eishockey-Spielen mitzog, musste ich mich dann jetzt auch zu diesem Shopping-Tag überreden lassen. Für mich fielen letztendlich immerhin auch noch ein paar Turnschuhe ab, so dass ich auch nicht ganz leer ausging.

Gegen 16 Uhr kamen wir mit den ganzen Taschen bepackt zurück ins Hotel und legten noch mal 45 Minuten die Füße hoch. Um 16:45 Uhr trafen wir uns dann alle zusammen wieder und fuhren wieder gemeinsam von der Penn Station aus mit dem NJ-Transit nach Newark rüber, denn heute stand auch das sechste und somit letzte NHL-Spiel (gesamt: 8 Eishockey-Spiele) dieser Reise an. Mein Lieblingsverein, die New Jersey Devils, mussten heute leider eine 2-3 Heimniederlage gegen die Colorado Avalanche hinnehmen, aber dennoch war es für mich schön, dem Prudential Center nochmals einen Besuch abstatten zu können.

Danach ging es mit dem NJ-Transit wieder zurück zur Penn Station nach Manhattan und nach einem kleinen Stück Pizza neben dem Hotel, ging es auch schon rauf auf die Zimmern, denn heute hieß es erneut Koffer packen - und das war aufgrund der vielen Souvenirs aus New York nicht ganz so einfach ;-)
 
Sonntag, 16.11.2014
Frühstück gab es für uns heute bereits um 7 Uhr. Da es super schmeckte und wir keine weiten Wege mehr mache wollten, gab es dieses erneut im Hotel. Eine Stunde später waren wir wieder auf den Zimmern und machten uns fertig für die Weiterfahrt zum nächsten Reisekapitel.

Um 8:30 Uhr checkten wir an der Rezeption unsere Zimmer des Hotels Pennsylvania aus, bevor wir dann wieder mit der U-Bahn zum Port Authority Bus Terminal fuhren, wo wir um 9 Uhr, pünktlich, wie gewünscht, vor der Busabfahrt eintrafen. Danach hieß es aber warten, denn in dieser Stunde passierte nichts. Unser Bus kam auch mit ein wenig Verspätung zum Haltepunkt, so dass wir um 10:07 Uhr erst das Bus Terminal verließen. Aber wir waren recht schnell auf dem Highway in Richtung der Hauptstadt der Vereinigten Staaten. Vorbei an Trenton und Philadelphia wurde kurz vor Baltimore noch ein Rast von 15 Minuten eingelegt, ehe wir um 14:15 Uhr pünktlich Washington D.C. erreichten. Meine Laune war allerdings ein wenig im Keller, unterlag der EC Bad Nauheim gleichzeitig doch mit 1-6 in Ravensburg.


Mit zwei Taxis ließen wir uns zu unserem Hotel, dem Capitol Skyline Hotel, fahren und checkten erst einmal ein. Natürlich wollten wir aber noch ein klein wenig was machen, so dass wir zu Fuß erst mal ans Capitol, dem Sitz des Kongresses, marschierten. Hier fing es leider ein wenig zu tröpfeln an, aber wir gingen weiter zu Fuß auf Sightseeing Tour. Durch die National Mall, wurde es mittlerweile dunkel, als wir am Washington Monument vorbei kamen. Von dort weiter zu Fuß zum weißen Haus, ehe wir uns was zu Essen suchen wollten. Aber komischerweise hatte an diesem Sonntag Abend (17/18 Uhr) fast alles geschlossen und wir kamen uns teilweise wie in einer Geisterstadt vor, ganz komisch. Wir liefen in Richtung MTS Center (Spielstätte des NHL-Clubs Washington Capitals) und überlegten im Hard Rock Cafe was zu essen. Hier war heute geschlossene Gesellschaft, aber immerhin durfte ich wenigstens bereits mein T-Shirt kaufen. Dennoch war in der Stadt nicht allzu viel los, so dass wir uns entschieden wieder zurück zum Hotel zu laufen und dort am 50m entfernten McDonalds das Abendessen einzunehmen.

Danach waren wir dann bereits um 20 Uhr auf den Zimmern, das war (mit Ausnahme an den Niagara Falls aufgrund des frühen Aufstehens am darauffolgenden Morgen) mit Abstand der früheste Zeitpunkt. Wir schauten dann noch bis ca. 22:30 Uhr ein wenig Sport im TV (Eishockey ist in den USA ja leider weitaus seltener zu sehen, als in Kanada), bevor wir einschlummerten.
 
Montag, 17.11.2014
Frühstücken sollten wir hier heute auch wieder bei uns im Hotel - diesen Morgen um 8:15 Uhr. Das Buffet war hier ebenfalls nicht allzu teuer, aber sehr abwechslungsreich. 

Leider hatten wir am letzten kompletten Tag der ganzen Reise den Tag erwischt mit dem schlechtesten Wetter, denn schon nach dem Aufstehen regnete es und das blieb auch erst mal eine ganze Weile so. Wir liefen dennoch zu Fuß im Regen wieder zum Capitol und buchten dort ein mal die große Stadtrundfahrt für 49 Dollar pro Person. Hier wurde an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeigefahren, so wie z.B. dem Washington Monument, dem Thomas Jefferson Memorial und dem Pentagon. Am Martin Luther King Memorial wagten wir uns mal wieder in den Regen und liefen zum National WWII Memorial, einer Gedenkstätte für alle im 2. Weltkrieg gefallenen Soldaten. Von dort liefen wir zu Fuß weiter zum Lincoln Memorial, ein Denkmal zu Ehren des 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Hier setzten wir uns wieder in den Hopp-on Hopp-off Bus und fuhren weiter zum Arlington Cemetery, dem zweitgrößten Friedhof in den USA. Hier schauten wir uns das Familiengrab der Familie Kennedy (u.a. John F. Kennedy und Jacky Kennedy Onassis). Glücklicherweise hörte hier dann auch der Regen auf, denn wir spielten schon fast mit dem Gedanken völlig durchnässt zum Hotel zurück zu fahren. Weiter ging es an der ein oder anderen Sehenswürdigkeit vorbei ans weiße Haus, hier machten wir von beiden erreichbaren Seiten noch Fotos im Hellen, schauten uns noch mal im Shop um, ehe wir weiter zu Madame Tussauds liefen, denn hier war der komplette Eintritt im Preis der Stadtrundfahrt mit inbegriffen. Hier gab es u.a. alle 44 Präsidenten der Vereinigten Staaten, so wie weitere Promis aus Politik, Film, Musik und Sport zu bestaunen. Danach ging es wieder zu Fuß ans weiße Haus, wollten wir nun auch noch ein paar Fotos im Dunkeln vom Amtssitz und der Residenz des aktuellen Präsidenten Barrack Oabama machen. Nach einer Stärkung in einem Food Court eines Kaufhauses, liefen wir per Fuß weiter zum Capitol, um auch hier noch ein paar Fotos im Dunkeln schießen zu können.

Nachdem wir letztendlich über 14 Tage jeden Tag komplett von früh morgens auf den Beinen waren und vielen, viele Kilometer zu Fuß abgespult hatten, hatte keiner was dagegen, dass wir heute erneut schon um kurz nach 20 Uhr im Hotel waren. Ich schaute mir noch das Monday Night Game der NFL (Steelers vs. Titans) an und surfte bis 0:30 Uhr, ehe ich dann auch die Augen schloss.

Dienstag, 18.11.2014
Mit dem Frühstück am Vortag waren wir absolut zufrieden, so dass wir uns auch am heutigen Morgen erst mal nicht aus dem Hotel bewegten um die erste Mahlzeit des Tages einzunehmen. Außerdem war heute leider "schon" der Abreisetag gekommen, so dass wir direkt am Anschluss an das Breakfast in den Zimmern unsere Koffer packten und das Gewicht der Koffer so verteilten, dass am Ende keiner mit Übergewicht am Flughafen stehen würde.

Um 10:30 Uhr checkten wir am Hotel aus, liefen per Fuß mit den schweren Koffern zur U-Bahn Haltestelle Capitol South, von wo wir zwei Stationen bis zum L'Enfant Plaza fuhren. Von hier fahren im 30-Minuten-Takt Busse zum Washington Dulles International Airport. Den Ersten verpassten wir dummerweise nur um wenige Minuten, so dass wir eine Zeitlang an der Haltestelle warten (bzw. bei Temperaturen um den Nullpunkt schon fast frieren) mussten.

Um 13:15 Uhr kamen wir am Flughafen an, checkten recht direkt ein und gingen durch die Sicherheitskontrollen. Hier ging es heute mal recht schnell, so dass wir bereits um 14:15 Uhr, also fast drei Stunden vor Abflug bereits am Gate saßen. Immerhin konnte man hier sein iPhone laden und es gab freies WLAN, so dass man die Zeit halbwegs gut überbrücken konnte.

Um 16:30 Uhr begann dann das Boarding ganz langsam, der Flug startete aber erst um 17:38 Uhr. Zuerst wurden in der Luft ein paar Getränke und Chicken-Fleisch mit Reis serviert. Ich spielte dann ein wenig Poker und schaute durch das Board-Programm im Bildschirm vor mir. Dann wollte ich eigentlich bei einem Film ("Bad Teacher") einschlafen, allerdings gelang mir das erst nach dem Film. Leider dauerte der Schlaf auch nur knapp eine Stunde, ehe ich aufwachte und erstaunlich wieder ziemlich fit war. Also schaute ich auch noch "Blended" mit Adam Sandler. Dann gab es noch ein Frühstück und ruckzuck ging es auch schon in den Landeanflug. Nach fast 7 Stunden Flug landeten wir dann um 6:28 Uhr (6 Stunden Zeitverschiebung mit eingerechnet) wieder sicher und heil in Frankfurt.


Mittwoch, 19.11.2014
Am Kofferband ließen die Koffer mal wieder auf sich warten. Wie das meistens so ist, gehörte meiner wieder zu den Letzteren, der auf dem Laufband seine Runden drehte. Unser Taxifahrer stand mit dem 9er Bus schon bereit und brachte uns nach Hause. Dort um 8:45 Uhr angekommen, wurde schnell der nächste Trolley geschnappt und wir machten uns um 9:30 Uhr wieder auf den Weg nach Dresden, denn hier spielte ja der EC Bad Nauheim heute um 16 Uhr ein verlegtes Spiel. der ganz normale Alltag hatte uns eben wieder... :-)

Fazit
Eigentlich würden als Beschreibung die beiden Worte: "Überragende Reise!" schon reichen!

Ich hatte zu Beginn ein wenig Sorgen, da mir das Programm ein wenig straff gezogen schien, aber letztendlich hat das alles soweit schon gepasst. Evtl. in Toronto und in Washington noch einen Tag mehr, aber das gaben die NHL-Spielpläne dann letztendlich einfach nicht her. Das alles ist aber meckern auf hohem Niveau, denn (wie oben bereits erwähnt), haben wir tatsächlich alles gesehen, was ich mir so als wichtigste Punkte auf meinen Reiseplan notiert habe.

NHL-Trips und Nordamerika-Besuche sind immer ein Highlight, aber diese Reise war echt absolut grandios. Vielen Dank an alle Mitreisenden, es hat extrem viel Spaß gemacht!

Und ich hoffe, dass ich schnellstmöglich wieder zu einer NHL-Reise komme - vielleicht ja schon im kommenden Jahr 2015, we´ll see... ;-)