Hier nun mein Bericht zu meiner NHL-Reise vom 18. März - 01. April 2003!

Viel Spaß beim Lesen und Staunen... ;-)


Dienstag, 18.03.2003
Da war er nun: Der Tag der Abreise! Für mich, vier weitere Nauheimer und einen Deggendorfer ging es in den langersehnten USA-Urlaub 2003. Für drei der sechs Reisenden war es der erste NHL-Trip, die anderen drei waren schon mindestens einmal „drüben“. Um 6:30 Uhr fuhr mein Vater mich und Roland (den Deggendorfer) nach Nidda an den Bahnhof, denn um 6:44 Uhr ging unser Zug nach Frankfurt. Unterwegs schnell noch eine Eishockey News, sowie zwei Brötchen besorgt und rein ging´s in den Zug. Dort warteten schon drei weitere Mitflieger. Am Hauptbahnhof in Frankfurt trafen wir auf den letzten unserer Reisegruppe und stiegen noch mal um. Um etwa 8:30 Uhr am Flughafen angekommen, checkten wir gleich ein und liefen noch ein wenig auf dem Flughafen rum, denn wir hatten ja noch über 2 Stunden Zeit. Roland, Erki, Heiko und ich frühstückten, Manni sowie Pap gingen z.B. noch mal Rauchen. Etwas Hektik kam auf, als die Polizei eine Tasche ganz verlassen und vermeintlich ohne Besitzer inmitten des Flughafengebäudes fand! Aufgrund des ein paar Stunden zuvor begonnen Irak-Krieges wurde diese natürlich vorsichtig beäugt. Zum Glück stellte sich die Tasche als Fehlalarm heraus und wir konnten ohne Sorgen in den Flieger steigen. Um 11:10 Uhr startete dann der Flug Nummer CO51. Ich hatte die ganze Nacht vorher nicht eine Sekunde geschlafen, da ich mir fest vorgenommen hatte auf dem achtstündigen Flug von Frankfurt nach Newark zu schlafen. Allerdings war die Aufregung so groß, dass ich gerade mal eine Stunde die Augen geschlossen hielt. In New York landeten wir um 13:30 Uhr Ortszeit und wurden gleich von einem Shuttle Service in unser Hotel „Pennsylvania“, direkt inmitten von Manhattan, befördert. Das Hotel ist zwar nicht so der Renner, aber es war bei den Hotelpreisen in New York noch tragbar. Desweiteren hatte es eine gute Lage (direkt gegenüber vom Madison Square Garden). Dort checkten wir erst einmal ein und packten unsere Koffer aus. Danach überlegten wir, was wir jetzt noch mit dem angefangenen Tag anstellen können. Da kam uns die Idee nach einem Essens-Zwischenstopp noch auf das Empire State Building zu fahren. Es war genau die richtige Zeit, denn wir konnten so ganz New York noch bei Tageslicht betrachten und nach ein paar Minuten Wartezeit sahen wir die Stadt bei Nacht, was ein sehr faszinierender Anblick war! Nachdem wir wieder „unten“ waren, ging es ins Hotel und nach gemütlichen 1-2 Bier fielen wir fix und fertig in unsere Betten.

Mittwoch, 19.03.2003
Gleich am Morgen buchten wir eine deutschsprachige Stadtrundfahrt. Um 9:30 Uhr ging sie los und führte uns durch fast ganz Manhattan. Nach der Rundfahrt (sie dauerte 4 Stunden und ist mit 49 Dollar zwar sehr teuer, aber auch sehr interessant und jedem New York Urlauber nur zu empfehlen) in der wir z.B. Ground Zero, Chinatown usw. gesehen hatten schlenderten wir noch einen Moment über den Times Square um ein paar Fotos zu schiessen und ein wenig in die Läden zu schnuppern. Dort hielten wir uns aber nicht ganz so lange auf, denn wir wollten ja am Abend unser erstes NHL-Spiel der Reise 2003 anschauen. Und zwar war dies im Madison Square Garden New York Rangers gegen die Buffalo Sabres. Vor dem Spiel war natürlich noch ein Besuch im Megastore der Rangers Pflicht. Für die Rags-Fanartikel interessierte ich mich allerdings nicht, ich schaute lieber nach den Artikeln der New Jersey Devils. Als ich mit 3 Poster der Devils das Geschäft wieder verließ, wurde ich dann doch schon ein wenig komisch angeschaut. Das Spiel war im 1. Drittel sehr kurzweiliges, aber im 2. Drittel entwickelte es sich dann doch zu einem interessanten Match. In diesen 40 Minuten waren es hauptsächlich die New York Rangers, die das Spiel bestimmten und folgerichtig auch mit 2:0 führten. Im letzten Drittel bäumte sich Buffalo zwar noch Mal auf, allerdings ohne den Rangers-Sieg je richtig gefährden zu können. Der Endstand betrug 3:0 und Mike Dunham in Tor der Blueshirts konnte sich somit sogar noch einen Shut-out sichern. Ganz neu war für mich die Begebenheit, dass Eric Lindros (als er nach dem Spiel zum "2nd Star of the Game" gewählt wurde) durch die eigenen Fans gnadenlos ausgepfiffen und ausgebuht wurde!

New York Rangers - Buffalo Sabres 3:0 (0:0,2:0,1:0)
1:0 (26:12) Tom Poti (Dan LaCouture, Eric Lindros)
2:0 (35:01) Bobby Holik (Eric Lindros)
3:0 (51:08) Anson Carter (Mark Messier, Petr Nedved)

Donnerstag, 20.03.2003

Nach dem für mich aufregenden Vortag (es war ja schließlich mein erstes NHL-Spiel live im Stadion) nutzten wir den nächsten (freien) Tag wieder für ein paar Besichtigungen. Nach ein paar Minuten U-Bahn-Fahrt, waren wir aus dem Stadtteil Manhattan draußen und in Brooklyn angekommen. Von dort ging´s per Fußmarsch dann über die Brooklyn Bridge wieder zurück nach Manhattan. Von dieser Brücke hat man einen sehr schönen Blick auf die New Yorker Skyline und kann richtig gute Fotos schießen. Wir liefen weiter, an der Wallstreet vorbei (war leider gesperrt, so dass wir leider nicht rein konnten) zu Ground Zero. Das war für mich ein sehr trauriger Anblick. Ich kannte es zwar nicht von früher (vor dem 11.09.2001) mit den beiden Türmen des World Trade Centers, aber man steht dort vor einem riesigen Loch und einer Baustelle und überlegt erst einmal einen Moment (Wie die Skyline mit den beiden Türmen aussah? Wer weiß wie viele Leichen noch unter dir liegen? Wie das wohl war an jenem 11.09.2001? und, und, und...). Nach den Minuten der Besinnung liefen wir weiter ans Meer und fuhren von dort mit Fähre auf Liberty Island um die Freiheitsstatue besichtigen zu können. Wir wussten zwar schon im voraus, dass das Betreten der Statue mittlerweile nicht mehr erlaubt ist, aber dennoch ließen wir es uns nicht nehmen wenigstens auf der Insel ein paar Bilder von der Statue of Liberty zu schießen. Zu allem Überfluß spielte an diesem Tag der Wettergott nicht mit und wir hatten wettermäßig den einzigen schlechten Tag im ganzen Urlaub (auf der Insel regnete es sogar). Von Liberty Island fuhr die Fähre weiter auf Ellis Island (die Einwandererinsel). Dort steht ein schönes Museum. In diesem Museum stellten wir fest, dass aus Deutschland 32 Millionen Menschen (und somit die meisten aller Länder der Welt) in die Vereinigten Staaten von Amerika ausgewandert sind. Wieder auf dem Festland angekommen, gingen wir gemütlich zurück in unser Hotel.

Freitag, 21.03.2003
Den Freitag vormittag ließen wir ein wenig ruhiger angehen und jeder verbrachte ihn auf seine eigene Art und Weise. Manni, Erki sowie ich gingen z.B. shoppen und machten einem Spaziergang den Broadway entlang. Während des Shoppings konnte ich die Chance zu einem echten Schnäppchen nutzen und sicherte mir so zwei Trikots der New York Rangers (die ich eigentlich auf den Tod nicht leiden kann, aber bei diesem Preis musste ich einfach zuschlagen) für meine Trikotsammlung. Der Preis der beiden Jerseys lag bei nur 150 Dollar (so viel kostet normalerweise ein einziges). Hier möchte ich dem Manni noch recht herzlich danken, denn er hat die Trikots entdeckt, war aber an diesen nicht interessiert ;-) Da es auf dem Weg lag, schauten wir uns unterwegs auch noch den Trump Tower und das Rockefeller Center an. Eine lustige Sache brachte an diesem Tag Erki (Naja, für ihn war es weniger lustig)! Da sein Foto am Vortag den Geist aufgab und er ihn sich auf der Brooklyn Bridge entfernte, kaufte er sich für 70 Dollar einen neuen Apparat. Dieser lief auch spitze und Erki war sehr zufrieden damit bis..., ja bis er den neuen Foto etwa eine Stunde (!) nach dem Kauf beim ersten Filmwechsel zu Boden fallen ließ und ein Knöpfchen am Öffner der Filmklappe abbrach. Der Frust war natürlich dementsprechend groß, zumal sich die Klappe des Fotos nicht mehr schließen ließ. Mit Tesa-Film und Heftpflaster beklebt hielt er immerhin noch den Rest des Urlaubs durch. Der Spott und Hohn für die nächsten Tage war ihm somit natürlich sicher! Am Abend ging ein langersehnter Traum für mich in Erfüllung, denn ich konnte zum ersten Mal mein absolutes Lieblingsteam der NHL, die New Jersey Devils, in der Continental Airlines Arena live spielen sehen. Sie spielten gegen das Team von Mario Lemieux, den Pittsburgh Penguins. Das war die zweite Aufregung für mich. Wird Lemieux spielen oder nicht? Ich war vor dem Spiel „fix und fertig mit den Nerven“. Wir hatten aber Glück und er spielte, so dass wir ich vor dem Spiel wenigstens noch ein paar Bilder von einem der besten Eishockey-Spieler aller Zeiten und natürlich von fast allen Spielern der Devils schießen konnte. Das Spiel begann mit einem kleinen Schock für mich, denn mein Lieblinsspieler, Martin Brodeur, stand nicht im Tor, sondern wurde von seinem Backup-Goalie Corey Schwab vertreten. Vom Schock erholt konnte ich aber auch schon wieder jubeln, denn New Jersey entschied mit zwei frühen Toren in den ersten sechs Minuten das Spiel schnell für sich. Die nächsten 45 Minuten plätscherten ein wenig vor sich hin, da die Penguins einen hilflosen Eindruck machten und kaum in der Lage waren gefährlich vor das Gehäuse der Devils zu kommen und die Jungs aus East Rutherford mussten ja nichts tun und konnten sich so ihre Kraft für das schwere Spiel am nächsten Abend bei den Islanders sparen. Als Rico Fata 9 Minuten vor dem Ende noch mal für ein wenig Hoffnung bei den Pens-Fans sorgte, war es Pascal Rheaume der sie nur zwei Minuten später wieder zunichte machte. Nach dem Spiel fuhren wir direkt mit dem Bus zurück nach Manhattan und begaben uns noch auf den Weg zum Hard Rock Café. Eigentlich wollten wir dort noch das ein oder andere Bier vernichten, allerdings hatte das Café wegen einer Privatfeier geschlossen. Immerhin hatte der Merchandise Store offen, so dass wir uns wenigstens noch mit T-Shirts eindecken konnten! Auf dem Weg dort hin konnten Erki und Pap ihren Durst nicht ohne Bier stillen und kauften sich jeweils eine Dose. Da in New York Alkohol auf öffentlichen Straßen verboten ist, umwickelten sie die Dose mit einer kleinen Papiertüte damit es keiner sieht. Aber die Polizisten kennen die Tricks natürlich auch schon, hielten die beiden an und schauten sich ihre Reisepässe an. Den zwei Polizisten konnte man richtig ansehen wie sie sich einen Spaß daraus machten, die unwissenden Touristen ein wenig zu verängstigen. Beide kamen aber ohne bestraft zu werden davon!

New Jersey Devils - Pittsburgh Penguins 3:1 (2:0,0:0,1:1)
1:0 (01:28) Patrik Elias (Scott Gomez, Brian Gionta)
2:0 (05:50) Jim McKenzie (Scott Niedermayer, Pascal Rheaume)
2:1 (50:45) Rico Fata (Mattias Johansson, Richard Lintner)
3:1 (52:57) Pascal Rheaume (Turner Stevenson, Patrik Elias)

Samstag, 22.03.2003
Diesen Samstag fuhren wir mit der U-Bahn in den nördlichen Teil von Manhattan, liefen eine ganze Zeit lang gemütlich durch den Central Park und ließen einfach mal das schöne Wetter auf uns wirken. Im Central Park schauten wir uns auch im Strawberry Field das Denkmal an, wo Ex-Beatle John Lennon ermordet wurde. Vom Central Park führte unser Weg direkt in den Stadtteil Harlem und dort schlenderten wir ein wenig rum. Eigentlich wollten wir uns nach billigen Klamotten umsehen, aber aus Angstgründen einiger Mitreisenden (Namen werden natürlich wie immer keine genannt, gelle Heiko? *grins*) verzichteten wir dann darauf und machten uns langsam zurück in Richtung Hotel um uns wieder Eishockey-gerecht anzuziehen, denn am diesem Abend stand schon das nächste Spiel an. Dieses war mit New York Islanders gegen New Jersey Devils ein "Lokalderby" und fand im Nassau Veterans Memorial Coliseum auf Long Island statt. Nach erschwerlicher Anreise mit Bahn und Taxi (insgesamt fast 2 Stunden) kamen wir dort an und ich musste mir in meinen Devils-Trikots natürlich gleich „Devils suck“ anhören, was mir aber nichts ausmachte und ich mit einem freundlichen Grinsen zu mir nahm. In diesem Spiel kam auch endlich Martin Brodeur zum Einsatz und er zeigte bei einem sehr spannenden Spiel warum er zu den besten Torhütern der Liga gehört. Das Spiel endete mit einem schmeichelhaften, aber auf keinen Fall unverdienten 4:2-Sieg der Devils. Es war das Spiel mit der besten Stimmung im Stadion und wohl auch das mit den härtesten Checks. Ein richtiges Derby halt! Auch die Rückreise ins Hotel gestaltete sich wieder schwer und dauerte ebenso lange wie die Anreise. Zuerst mussten wir bei kaltem Wind über 30 Minuten vor der Halle warten bis unser Bus nach Hampstead abfuhr. Als wir uns gerade ein wenig aufgewärmt hatten, mussten wir auch schon wieder aussteigen und erneut frieren, denn am Bahnhof in Hampstead sahen wir, dass der letzte Zug vor genau 7 Minuten abgefahren war und nur stündlich fährt (von passender Anbindung haben die in den USA wohl noch nie was gehört... :-( ). Also hieß es wieder fast eine Stunde in der Kälte warten bis wir die 25 Minuten Zugfahrt hinter uns brachten. Es war schon 1:30 Uhr bis wir ins Hotel zurückkamen. Dort haben wir uns alle Sechs noch einmal in ein Zimmer verkrochen und bei dem ein oder anderen Budweiser den letzten Abend in New York ausklingen lassen!

New York Islanders - New Jersey Devils 2:4 (1:1,0:2,1:1)
0:1 (03:18) Pascal Rheaume (Jim McKenzie, Jiri Bicek)
1:1 (11:25) Oleg Kvasha (Alexei Yashin, Kenny Jonsson)
1:2 (30:46) Jamie Langenbrunner (Joe Nieuwendyk, Jeff Friesen/5-4)
1:3 (35:17) Joe Nieuwendyk (Jeff Friesen, Richard Smehlik)
2:3 (53:11) Janne Niinimaa (Mark Parrish, Jason Blake/5-4)
2:4 (59:12) John Madden (Brian Gionta/5-6)

Sonntag, 23.03.2003

Mit dem heutigen Tag wurde das erste Kapitel unserer USA-Reise geschlossen. New York war für uns am Nachmittag beendet. Nachdem wir um 12 Uhr schon aus dem Hotel auschecken mussten, aber noch über vier Stunden Zeit hatten bis uns der Shuttle Service an den Flughafen brachte, stellten wir die Koffer im Foyer des Hotels ab und passten abwechselnd auf sie auf. Roland und ich hatten die erste Schicht, welche wir zum Schreiben von Postkarten nutzten. Nachdem unsere Ablösung gekommen war, gingen wir noch mal ein wenig durch die Stadt schlendern. So kaufte ich mir z.B. noch ein wenig Calvin Klein und Tommy Hilfiger Parfum (wirklich verdammt billig in NY), ein paar Andenken, zwei Zeitungen für den Flieger und noch einen kleinen Chip für die Digital-Kamera. Alles in allem mussten schon 4 Mitreisende sich in New York einen zweiten Koffer oder eine Sport-Tasche zulegen um die ganzen gekauften Klamotten und Souveniers unterzubringen, ich gehörte natürlich auch dazu ;-) Vom Shuttle Service an den Flughafen gebracht, checkten wir ein und gingen schnell noch was essen um dann den Flieger mit der Flugnummer CO468 von Newark nach Las Vegas zu besteigen. Wir hatten das Glück das es bei unserem Abflug schon dunkel war und so konnten wir die komplette Stadt New York beim Abflug im Dunklen sehen, was ein fantastischer Anblick war. Nach viereinhalb Stunden Flug erwartete uns in Las Vegas ein Lichter-Schauspiel, welches man schon von weitem in der Luft sah. Wir landeten um 22:30 Uhr Ortszeit und nach dem Abholen der Gepäckstücke traf uns beim Verlassen des Flughafengebäudes fast der Schlag! In langen Klamotten von New York angekommen, waren es in Las Vegas zu dieser späten Abendzeit noch über 20 °C Grad. Wir ließen uns wieder von einem Shuttle Service zu unserem Hotel „Circus Circus“ bringen. Nachdem wir dort eingecheckt hatten, staunten wir nicht schlecht. Die Hotelzimmer waren im Gegensatz zu New York schon wahre Paläste. Wir zogen kurze Hosen sowie T-Shirts an und liefen wir ein wenig den Strip (so heißt die Main Street in Las Vegas) entlang, kamen aber nicht weiter als das 200m entfernte Fast-Food-Restaurant mit dem gelben M ;-) Dort gespeist, drehten wir nach dieser kurzen Strecke schon wieder um und setzten uns lieber noch ein wenig an die Automaten in dem zum Hotel gehörenden Casino. Bei mir persönlich hielt es sich noch in Grenzen. Es gab auch Leute in unserer 6er Gruppe, die mehr Zeit an den Automaten als z.B. im Hotelzimmer zum Schlafen verbrachten. Ich muss aber ehrlich zugeben: Das Klingeln der Slotmashines kann sehr verführerisch sein... ;-)

Montag, 24.03.2003
Welch ein schönes Gefühl im März bei offenem Fenster zu schlafen, morgens von der Sonne geweckt zu werden und nach dem Aufstehen direkt in die kurzen Klamotten zu hüpfen. Dies war heute der Fall und wir machten uns auf Besichtigungstour und schauten uns die ganzen Hotels ins Las Vegas an. Jedes der Hotels hat sein eigenes Thema. Bei unserem Hotel „Circus Circus“ ist es ja nahliegend, das „Luxor“ sieht im Foyer aus wie in Ägypten und beim Cesars Palace z.B. wie im alten Rom. Im Hotel „Mirage“ konnten wir sogar einen von den weißen Tigern von Siegfried und Roy anschauen. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus... Wir schauten uns noch die Wasserspiele vor dem Bellacio und die Piratenshow vor dem Treasure Island an. Außerdem konnten wir uns einen Besuch im M&M-Land nicht verkneifen. Das ist ein dreistöckiges Gebäude, wo man sämtliche Artikel von M&M´s (von Handtüchern über Tassen und T-Shirts, ja sogar Unterwäsche und Bücher) kaufen kann. Die Schokolinsen gab es natürlich auch in allen Variationen zu erstehen. Am Abend streikten dann schließlich bei 5 der 6 Teilnehmer die Füße, so dass wir uns leider nicht mehr den Vulkanausbruch bei Nacht vor dem Mirage anschauen konnten. Nur Pap war noch fit und schaute sich einen Großteil der Hotels nochmal im Dunklen an. Erki, Heiko und ich fuhren stattdessen lieber zu später Stunde nur noch schnell ins Hard Rock Café um unsere Sammlung zu erweitern. Es war ja schließlich die letzte Chance T-Shirts zu kaufen, da wir ja in den nächsten beiden Tagen nicht mehr zu den Öffnungszeiten des HRC´s in Las Vegas weilten.

Dienstag, 25.03.2003
Heute morgen ging es früh raus, denn um 6:45 Uhr war schon die Abfahrt von Las Vegas nach Los Angeles. Für die knapp 250 Meilen brauchten wir etwa 4:30 Stunden und kamen in der prallen Mittagshitze an. Als erstes machten wir uns mit den Auto in Richtung Hollywood. Dort liefen wir den Walk of Fame entlang und konnten einige bekannte Sterne, wie z.B. die von Michael Jackson, Ozzy Osbourne, Arnold Schwarzenegger und Steven Spielberg begutachten, ja sogar Kermit the Frog hatte seinen eigenen Stern. Von Hollywood führte unser Weg weiter nach Beverly Hills um uns noch einige Prachtvillen anzuschauen. Danach steuerten wir das Staples Center an und holten unsere reservierten Karten für das NHL-Spiel ab. Da es aber noch sehr früh war, schlenderten wir noch ein wenig durch Los Angeles Downtown, wo es allerdings nicht sehr viel interessantes zu sehen gab. Das Spiel das uns am Abend erwartete, war wohl das schlechteste unserer Reise, allerdings konnte man das auch ein wenig vermuten! Beide Teams hatten die Play-offs schon verpasst und spielten praktisch nur noch um die „goldene Ananas“. Das einzige was uns beim Spiel ein wenig aufmunterte waren noch ein paar schöne Checks und ein wenig Härte. Schöne Spielzüge, geschweige denn Torchancen gab es nicht viele zu sehen. Immerhin konnten wir in einem NHL-Spiel einen Penalty Shot sehen, mit welchem aber Andrej Nedorost (CBJ) nach 36:09 Minuten an Cristobal Huet im Tor der Kings scheiterte. Noch erwähnenswert: Im Staples Center konnte ich bisher das teuerste Bier bewundern, welches ich jemals gesehen habe (exakt 10 Dollar !!!). Direkt nach dem Spiel begaben wir uns auf die Heimreise nach Las Vegas, denn schon am nächsten Tag ging es stressig weiter...

Los Angeles Kings - Columbus Blue Jackets 1:2 OT (0:0,1:0,0:1,0:1)
1:0 (28:06) Jaroslav Modry (Sean Avery, Tomas Zizka/5-4)
1:1 (42:43) Jaroslav Spacek (Andrw Cassels, Geoff Sanderson/5-4)
1:2 (64:12) Andrew Cassels (5-6)

Mittwoch, 26.03.2003
Auch diesen Morgen ging es für uns früh ins Auto. Wir checkten mitsamt Gepäck aus und machten uns auf den Weg Richtung Grand Canyon. Am Lake Mead machten wir noch einen Halt, da man hier schöne Bilder der dortigen Landschaft knipsen konnte. Wieder ein paar Meilen weiter machten wir nun einen längeren Stop zum fotografieren, denn wir fuhren über den Hoover Dam, dies ist einer der größten Staumauern der Welt. Lustig ist für mich die Begebenheit gewesen, dass die Staumauer die Zeitgrenze zwischen Pacific Time und Mountain Time bedeutet! Sprich: Beim Überqueren der Staumauer muss man die Uhr um eine Stunde verstellen. Nach etwa einer halben Stunde düsten wir weiter und kamen am späten Nachmittag in unserem Hotel „Best Western Grand Canyon“ an. Nach dem Check-In und dem Abstellen der Koffer in den Zimmern fuhren wir gleich die etwa 3 Meilen zum Grand Canyon. Wir beeilten uns, da es so langsam duster wurde. Dort angekommen schaute ich erst einmal ein paar Minuten einfach nur in die Leere bzw. in den Canyon hinein ohne ein Wort zu sagen. Dieses Schauspiel lässt sich mit Bildern oder Erklärungen gar nicht beschreiben, man muss es einfach gesehen haben. Ich schaffte es nur am Grand Canyon über einen 36er Film Bilder zu schießen. Nach einem Gruppenfoto genossen wir noch den Sonnenuntergang und fuhren dann zurück ins Hotel. Heiko, Manni und Pap gingen Steak essen, Erki und ich schauten uns im Fernsehen noch ein NBA-Spiel an, Roland schlummerte schon in seinem Bettchen. Um kurz vor Mitternacht ging es dann auch für mich - immer noch fasziniert vom Grand Canyon - ins Land der Träume.

 

Donnerstag, 27.03.2003
Dieser Tag (das war uns vor Beginn des Urlaubs schon klar) wurde der stressigste in den ganzen zwei Wochen. Es stand die Reise vom Grand Canyon nach San Francisco mit unserem Van an. Also wieder Gepäck ins Auto und Abfahrt. Wir starteten um 6 Uhr Ortszeit am Grand Canyon, konnten allerdings durch die wiederholte Zeitverschiebung noch eine gewinnen, so dass man von 5 Uhr Pacific Time ausgehen kann. Die ersten paar Stunden fuhren wir am Grand Canyon (hat ja eine Länge von über 400 Km) entlang und konnten die wunderschöne Landschaften bewundern, aber mit der Zeit kamen wir immer mehr in die Wüste und es war einfach nur noch Einöde, denn die Umgebung wurde immer fader und blasser. Die Straßen gingen wie an einer Schnur gezogen immer nur geradeaus. Wir haben mal auf den Tacho geschaut und stellten fest, dass die längste Gerade 18 (!) Meilen lang war (was fast 30 Kilometer bedeutet). Nachdem wir einen großen Teil der Wüste durchquert hatten, mussten wir Berge von über 3.000m mit unserem Auto beklettern. Auf dem einen war sogar ein kleiner Schneesturm und es lag zwischenzeitlich über einen halben Meter Schnee. Diese Berge wieder runter, ging es danach erneut eine zeitlang durch Einöde, bis wir endlich nach Kalifornien kamen. Dort führte uns unsere Reiseroute eigentlich durch den Yosemite Nationalpark. Allerdings war uns nicht bekannt, dass dieser im März noch geschlossen ist. So mussten wir die Route ändern und ein wenig nach Norden verlegen. Diese Route ging über Berge von 4.000m und mehr, allerdings hatten wir auch hier kein Glück, denn die 4 möglichen Pässe waren allesamt gesperrt, so dass wir wieder einen Umweg einplanen musste und uns die Route über Reno führte. Die Zeit lief uns allmählich davon, aber wir konnten es nicht ändern. Von Reno über Sacramento ging es dann bis San Francisco nur über den Highway Nummer 8. Als wir um kurz nach 2 Uhr die 2 Dollar Mautgebühr für die Bay Bridge entrichteten, war jeder froh endlich San Francisco erreicht zu haben. Doch was uns noch erwartete wusste keiner. Mitten auf der Bay Bridge waren genau in dieser Nacht Brückenbauarbeiten und es wurden 4 der 5 Fahrstreifen gesperrt. Sage und schreibe fast 90 Minuten standen wir dort im Stau (und das Nachts um 2 Uhr !!!), so dass wir erst gegen 3:30 Uhr in unserem Hotel „Renoir“ ankamen. Das einchecken verlief glücklicherweise recht schnell und trotz unserer verspäteten Ankunft auch problemlos! Aber an ein Auspacken der Koffer war nicht zu denken, wir waren einfach zu sehr geschafft und warfen uns nach dem Umziehen sofort auf unsere Betten.

Freitag, 28.03.2003
Aufgrund der ganzen Verspätungen vom Vortag (geplant hatten wir eine Ankunft abends zwischen 21 und 23 Uhr) verschoben wir unsere Unternehmungen alle um 2-3 Stunden nach hinten und verließen erst so um die Mittagszeit das Hotel. Unser erster Weg führte uns in den Norden der Stadt. Wir stellten unser Auto am Pier 39 ab und gingen diesen dort ein wenig auf und ab. In einem Geschäft namens „crazy hats“ (verrückte Hüte) konnten wir uns nicht zurückhalten und fast jeder der Mitreisenden kauften sich ein, zwei oder gar drei Kopfbedeckungen. An der Küste nahmen wir schnell einen Blick auf die Insel Alcatraz mit und gingen über „Fisherman´s Wharf“ weiter zu einer Cable Car Station. Da uns dort der Andrang zu groß war, verzichteten wir auf eine Fahrt und fuhren lieber noch eine Meile weiter an die Golden Gate Bridge. Dort ließen wir natürlich keinen Besichtigungspunkt aus und schossen von jedem ein paar Bilder. Selbst mit der Fanclub-Fahne unseres Eishockey-Fanclubs (wo wir alle 6 Mitglieder sind. Sogar unser adoptierter Deggendorfer *grins*) wurden Fotos gemacht. Auf dem Rückweg zum Hotel schauten wir uns noch die Lombard Street an und fuhren diese entlang. Im Hotel angekommen, spielten die anderen noch ein paar Runden Billard (verbunden mit so manchem Bier). Ich begab mich zu Bett, da ich mich an diesem Tage nicht so wohl fühlte.

Samstag, 29.03.2003
Heute stand die Fahrt nach San Jose auf dem Programm! Am Abend hatten wir nämlich unser letztes NHL-Spiel auf der Reise. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen Halt auf der Aussichtsplattform „Twin Peaks“. Von dort hat man einen einzigartigen Ausblick auf ganz San Francisco. Ein weiterer kleiner Umweg führte uns ins Big Bassin zu den Mammutbäumen, wo wir uns aufgrund der großen Hitze und Schwüle allerdings nicht allzu lange aufhielten. Nach ein paar Meilen kamen wir dann in San Jose an und gingen dort ins Macy´s um noch schnell etwas Nahrung zu uns zu nehmen. Des weiteren konnten Manni, Erki und ich uns jeder noch ein paar Reebok-Schuhe für jeweils 30 Dollar sichern. Das Spiel im HP Pavillon war recht ansprechend und da es ein Duell der Pacific-Conference war, hatte es ein wenig Derby-Charakter und somit war auch Härte im Spiel. Besonders Derian Hatcher auf Seiten der Stars fiel durch sein hartes, aber faires, Spiel auf. Das Spiel gehörte zu den Besseren unserer Reise. Erfreulich war noch die Tatsache, dass unser deutscher Spieler Marco Sturm zwei Mal traf, u.a. war sein Treffer zum 2:2 auch das 100. Tor seiner NHL-Karriere. Sehr umstritten dann das Ende der Partie: Als San Jose seinen Goalie Vesa Toskala zu Gunsten eines 6. Feldspielers vom Eis nahm, erzielte Teemu Selanne den vermeintlichen Treffer zum 4:4-Ausgleich. Denkste! Nach mehreren Minuten (!) Telefonat mit den Game Officals wurde das Tor nicht gegeben, da es wohl wenige Hundertstel Sekunden nach der Schlusssirene fiel. Eine sehr strittige Entscheidung! An diesem Abend traf ich noch ein paar Leute (Hasek39, iceman, Locke, br) aus dem NHL-Forum, die sich zur gleichen Zeit auf der Leserreise von eishockey.com befanden.

San Jose Sharks - Dallas Stars 3:4 (1:2,1:1,1:1)
0:1 (01:07) Scott Young (Jere Lehtinen, Marty Turco)
0:2 (08:06) Jere Lehtinen (Mike Modano, Scott Young)
1:2 (16:28) Teemu Selanne (Adam Graves, Scott Hannan)
2:2 (37:07) Marco Sturm (Patrick Marleau, Kyle McLaren)
2:3 (38:03) Ulf Dahlen (Richard Matvichuk, Stephane Robidas)
3:3 (51:44) Marco Sturm (Vincent Damphousse, Todd Harvey/5-4)
3:4 (57:58) Brenden Morrow (Jason Arnott, Ulf Dahlen/5-4)

Sonntag, 30.03.2003
Heute am letzten kompletten Tag unserer Reise machten wir auch in San Francisco noch eine Stadtrundfahrt. Leider war diese nicht auf Deutsch, aber das Wichtigste konnten wir natürlich dennoch verstehen. Diese Rundfahrt war nicht ganz so gut wie die in New York, aber das lag vielleicht auch daran, dass wir an fast allen Punkten der Rundfahrt schon zwei Tage vorher waren. Einzigst Alcatraz, was Bestandteil der Rundfahrt war, hatten wir noch nicht besucht. Nachdem Roland und ich unsere erste Fähre auf die ehemalige Gefängnisinsel verpassten, mussten wir halt mit der nächsten Fähre eine halbe Stunde später dort hinschippern. Auf der Insel erwartete uns dann eine Audiotour. Man bekam Kopfhörer auf, ließ sich diese auf die deutsche Sprache umstellen und machte einen Rundgang durch das Zellengebäude. Das war wirklich sehr interessant und für mich eines der Highlights unserer ganzen Reise. Nach dem Besuch auf Alcatraz hatten wir noch einen Nachmittag und Abend, diese verbrachten wir mit Souvenirs, Klamotten sowie Nahrung zu kaufen um dann am Abend mit ein paar Budweiser ein wenig Abschied von Amerika zu nehmen. Ein weiteres Highlight war noch das Kofferpacken von Pap, der trotz zweiter Tasche sein Gepäck nur mit Mühe und Not unterbrachte.

Montag, 31.03.2003
Wieder mal früh raus hieß es heute, denn um 8:00 Uhr ging unser Flug CO1049 nach Newark in die Luft. Das bedeutete 3:30 Uhr aufstehen und um 4:30 Uhr ging es Richtung Flughafen, wo wir ja auch noch unser Mietwagen abgeben mussten. Dieses erledigt, gingen wir ein letztes Mal in San Francisco frühstücken und bestiegen kurz darauf unseren Flug an die Ostküste. Gegen 16 Uhr Ortszeit (5 Stunden Flug und 3 Stunden Zeitverschiebung) stiegen wir dort aus den Flieger und hatten 3 Stunden um uns die Füße ein wenig zu vertreten. Gesagt, getan. Allerdings hatten wir noch ein wenig mehr Zeit, denn unser für 19:20 Uhr geplanter Flug CO50 von Newark nach Frankfurt/Main startete aufgrund eines kleinen Unwetters mit etwa einer halben Stunde Verspätung. Die 7:30 Stunden Flug verlief dann dennoch relativ ruhig und man merkte nur kurzzeitig und ganz wenig von den angekündigten Turbulenzen.

Dienstag, 01.04.2003
Um 10:30 Uhr MESZ hatten wir dann schließlich wieder deutschen Boden unter den Füßen. Raus aus dem Flieger, rein in die S-Bahn! Am Frankfurter Hauptbahnhof stiegen wir um in den Regionalexpress nach Friedberg! Von dort ein weiteres mal in einen anderen Regionalexpress nach Nidda. Um 12:15 Uhr holten meine Mutter und meine Schwester Roland und mich dort ab und fuhren uns nach Hause. Somit war dieser schöne Urlaub beendet :-(

Fazit
Jeder, der schon mal eine solche „NHL-Urlaubsreise“ gemacht hat, wird mir zustimmen. Es ist ein ganz tolles und unvergessliches Erlebnis. Egal ob jetzt die Spiele, die Sehenswürdigkeiten in den USA oder das ganze Leben mehrere Tausend Kilometer westlich. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen und die Menschen waren jederzeit (auch als sie hörten das wir aus Deutschland kommen) nett zu uns. Dies konnten wir ja aufgrund der derzeitigen politischen Situation nicht unbedingt erwarten. Abschlußfazit: Jederzeit (und hoffentlich bald) wieder !!!