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Weiter ging es dann zum Zielspiel des Tages, der Re-Komplettierung der Eredivisie (1. Liga Niederlande). Als wir in Almere abstarteten war es exakt 17 Uhr und nach ein klein
wenig Abfahrtsstau an einer Ampel waren wir schnell wieder auf der Autobahn. Beginnend mit der A6 hatten wir nun 48 Kilometer zu fahren, für die laut Navi 46 Minuten benötigt werden würden.
Ich bog aber einmal falsch ab, wobei zum Glück gleich eine Ausfahrt folgte, so dass wir wieder die richtige Richtung einschlagen konnten und es uns maximal drei, vier Minuten kostete. Kurz
bevor wir von der Autobahn herunter mussten, überholten wir noch zwei von der Polizei begleitete Busse mit Gästefans. Ein paar Minuten später im Anfahrtsstau wurden sie dann mit Blaulicht am
Rest vorbei gefahren. Nachdem wir den Stadtrand erreicht hatten, lief es wieder flüssiger, aber wir fuhren sowieso alsbald ins Wohngebiet ab und pirschten uns „von hinten“ ans Stadion heran.
Hätte aber im Leben nicht gedacht, dass wir bis auf 350 Meter dort ran fahren konnten. Sehr gut, es waren eh nur noch etwa 40 Minuten bis das Match beginnt. Zu
Fuß liefen wir zum Ground, logischerweise mussten wir aber mal wieder das halbe Stadion umrunden, bis wir unseren korrekten Eingang erreicht hatten. Drinnen ein „Brotje Ball“ (Hackbällchen im
Hamburger Brötchen) als Abendessen und als Belohnung ein Komplettierungsbier geholt und so langsam unsere Plätze seitlich auf der Gegengerade eingenommen.
Tabellarisch gesehen, war es das Spiel der Plätze 16 und 12, welches im Kampf gegen den Abstieg nicht unwichtig sein dürfte, so wie logischerweise halt jedes direkte Duell.
Der heimische Aufsteiger belegt mit vier Punkten derzeit den Abstiegsrelegationsplatz und könnte mit einem Dreier heute punktetechnisch zum Gegner aufschließen. Im alten Jahrtausend war der
FCV eine wirklich Fahrstuhlmannschaft zwischen 1. und 2. Liga, seit 1997/98 war man bis zum überraschenden Wiederaufstieg 2022 nur zwei Mal ein Jahr lang erstklassig (03/04 und 08/09), sonst
immer nur Zweitligist. Ähnlich sah es auch bei Zwolle aus, bevor man 2013 in die Eredivisie aufstieg, in der man sich seitdem durchgehend halten kann - mit einer Ausnahme 21/22 stieg man ab,
korrigierte diesen Unfall aber in der Spielzeit darauf direkt wieder und ist zurück in der Bel Etage des niederländischen Fußballs.
Der FC Volendam begann dieses Match sehr engagiert und auch leidenschaftlich in den Zweikämpfen. Ein früher Treffer wurde wegen Abseits zurecht (konnte man bis auf die
Tribüne sehen) die Anerkennung verweigert. Das ließ sie aber nicht verzweifeln, sondern sie machten einfach weiter und waren sich wohl der Bedeutung dieses Spiels bewusst. Die Belohnung
hierfür war die eigene Führung, als man nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte die Unordnung in der PEC-Abwehr ausnutzte. Man hatte noch weitere Möglichkeiten (u.a. einen Pfostenschuss),
aber brachte die Kugel nicht mehr im Netz unter. Wie es dann öfters so ist, bekam man hinten in der letzten Minute der ersten Hälfte noch den Ausgleich rein gehauen. Der Spieler, der
unmittelbar vor dem 1-0 die beste Gäste-Möglichkeit hatte (eine klare 100%ige), machte es nun besser und vollstreckte einen abgefälschten Ball, der ihm am langen Pfosten vor die Füße fiel.
Der gut gefüllte (vermutlich sogar ausverkaufte) kleine Gästeblock rastete aus, aber sie waren auch 90 Minuten am Singen, das wusste durchaus gut zu gefallen. Aus den Kabinen heraus kamen die
Gäste ein wenig besser, allerdings mussten sie früh den erneuten Rückstand hinnehmen, nach einem langen Pass auf die außen, einem gewonnen Zweikampf und dann der Flachpass in die Mitte. Super
ausgespielter Angriff, den könnte man in jedes Lehrbuch mit aufnehmen. Kurz darauf Aufregung, als der Referee zuerst einem Zweikampf im FCV-Strafraum ausgewunken hatte und auf Meldung seines
Assistenten doch auf den Punkt zeigte. Der VAR schritt ein und hier war deutlich zu erkennen, dass kein Kontakt vorlag, was zur Korrektur der Entscheidung und eine gelbe Karte für den
PEC-Spieler führte. Volendam ließ sich in den letzten 15-20 Minuten ordentlich hinten rein drängen, aber trotz teilweise Powerplay um ihren Strafraum herum, fiel den Jungs aus Zwolle wenig
ein. Leidenschaftlich wurde alles weg verteidigt und man hatte selbst in der Nachspielzeit sogar noch einen direkten Freistoß, den man aus 20 Metern an die Latte setzte. Es reichte aber aus
und nach vier Remis zu Saisonstart und zwei folgenden Niederlagen, konnten die Orangenen nicht nur den ersten Saisonsieg einfahren, sondern schlossen auch nach Punkten mit dem heutigen
Kontrahenten auf.
Nachdem wir das kurze Stück zum Auto zurück gelaufen waren, konnte ich hier um exakt 21 Uhr den Schlüssel umdrehen. Aus der Stadt heraus, noch ein wenig Landstraße, starteten
wir wieder auf der A7, mussten aber schnell auf die A8 und dann noch die A10, der Autobahnring, der uns um das riesengroße Ballungsgebiet von Amsterdam brachte. Danach kam die A2 ab Utrecht
vorbei dran und vor 's-Hertogenbosch wechselte ich auf die A15 in östliche Richtung, also Richtung Deutschland. Um Nijmegen herum, ging es bei Kleve/Goch über die Grenze und zuerst auf die
deutsche A57, an Neuss und Düsseldorf vorbei, ließen wir auf der A1 die BayArena in Leverkusen rechts liegen. Direkt dahinter ging es auf die A3, die wir eh befahren mussten, da wir Patrick
nachhause, nach Rüsselsheim fahren mussten. denn von den üblichen Bahnhöfen wäre er nicht vor 4:30 Uhr weg gekommen. Alles in allem war es ein Schlenker von ziemlich einer halben Stunde, was
zu verschmerzen ist, zumal ich morgen komplett ausschlafen kann. In Rüsselsheim tankten wir zur fairen Abrechnung nochmal voll und setzten Patrick um ziemlich genau 2 Uhr ab. Wir hatten jetzt
noch ziemlich genau eine Stunde bis zu mir und brachten diese absolut chillig hinter uns und um exakt bog ich die Hof-Einfahrt ein. Sven ging zu seinem Auto und hatte noch eine Viertelstunde
nachhause und ich verzog mich oben recht schnell in mein Bett.