Saison 2025/26

Kreisoberliga Darmstadt/Groß-Gerau

(7. Spieltag)

 

Sportanlage Woogswiese - Platz 2 (KR)
(Darmstadt)

 
Donnerstag, 04. September 2025 / 19:30 Uhr
 
Darmstädter TSG -
SpVgg. Seeheim-Jugenheim


3:1 (1:0)


Tore:

1:0 (15.) Mario Leon Mohr

2:0 (63.) Fynn Horst

2:1 (80.) Maximilian Mala (Eigentor)

3:1 (90.+1.) Ahnes Ahmed Shire

  

Gelbe Karten: Alessandro Campanelli (43.) / Denis Dalus (59.), Leon Lust (68.).

Schiedsrichter: Elias Haubelt

Zuschauer: ca. 40

 

Hatte ich letzte Woche „gejammert“ aufgrund meines Abbruchs wegen Gewitter, wofür letztendlich aber Niemand etwas kann, muss ich zuerst noch einmal auf Gestern eingehen. Der ein oder andere wird gemerkt haben, dass ich gestern hier ein Spiel eingetragen hatte, aber dich nirgendwo war. Vor vielen Wochen plante ich mir Holzhausen in der Gruppenliga Kassel ein, also ein normaler Spielbesuch und das zwölftletzte Kreuz in den acht hessischen Gruppenligen. Vor zwei, drei Wochen sah ich aber, dass bei den DJK Sportfreunde Bad Homburg der Hauptplatz von Naturrasen auf Kunstrasen geändert wurde. Bei fussball.de geschaut, hier ist das künstliche Grün ebenfalls als Hauptplatz angegeben und alle Spiele in dieser Saison dort angesetzt. Scheint also zu passen, dann ist die Anpassung im App auch nachvollziehbar. Der einzig passende Termin in der Vorrunde war heute, also plante ich mir das so ein. Mit dem Kreuz wären nach der Hessenliga auch alle drei Verbandsliga-Staffeln meines schönes Bundeslandes erledigt. Guten Mutes fuhr ich also zuhause los uns kam etwas mehr als eine Viertelstunde vor Anpfiff am Sportgelände an und sah schon beim Einparken, dass man sich auf dem Rasenplatz aufwärmt, WTF??? Eine Rückfrage über den Zaun bestätigte mir, dass dort auch gekickt wird. In mir stieg direkt wieder pure Hass auf, aber erst einmal kühlen Kopf behalten und in diversen Apps nach Ersatz gesucht. Da es bereits spät war, blieb nicht mehr viel, die SpVgg. 03 Fechenheim ist laut fussball.de auf KR2 (also dem zweiten Kunstrasen) angesetzt. Das Navi sagte 26 Minuten, also +12 auf der Uhr und ich donnerte auch schon los. Ich nahm fünf Minuten runter und wenn man dem Ticker von fussball.de glauben durfte, wurde drei, vier Minuten später begonnen. Der Anpfiff erfolgte als, ich drei Minuten vor meinem Ziel war, die Verspätung wäre mir aber egal gewesen, da es sich a) nur um den Nebenplatz handelt und b) vor allen Dingen wie der Besuch hier überhaupt zustande kam. Ich bog in die Straße des Sportgeländes ein uns sah direkt, dass auf KR2 Stille herrschte und „hinten“ auf KR1 (den ich natürlich schon besucht habe) das Flutlicht an war. Ein zweites Mal Hass pur, ich stieg dennoch mal aus und lief 50 Meter in Richtung Platz, drehte aber wieder ab, bevor ich meine Wut am Kassierer auslasse, der sicherlich absolut gar nichts dafür kann.   Hier sehe ich auch nicht ein mein Eintrittsgeld vor Ort zu lassen, zumal es mir eh Nichts gebracht hätte, also fuhr ich mit dickem Hals in Richtung Heimat. Es wäre ein einziger kurzer Anruf beim Klassenleiter und es würde abgeändert werden. Wenn es jetzt irgendwelche Verantwortliche lesen und sich denken „das Alles interessiert mich nicht!“, ganz ehrlich: Euch soll der Blitz beim Sch****en treffen!!! Hier wird viel Geld für ein Hobby ausgegeben und auch die Vereine profitieren davon, sie erhalten Eintritt (von den Meisten zumindestens...) und oftmals werden auch Wurst und Bier gekauft. Vielleicht sollten die Verbände mal hier die Schrauben ansetzen uns nicht, wenn man bei Relegationsspielen völlig abgelegen von Allen mal zwei, drei Fackeln abgebrannt werden (ich weiß, nicht erlaubt blabla, aber Fingerspitzengefühl, und so…). Würde dann für 50 Euro Strafe plädieren, wenn auf dem falschen Platz gespielt wird und schon würde man sehen, wie schnell das alles funktioniert. Bestes Beispiel Tschechien. Bei meinen über 100 Spielen dort wurde bisher immer auf dem bei fotbal.cz angegebenen Platz gespielt!

 

So, mal wieder den Frust von der Seele getippt, aber hilft ja alles nichts, es muss weiter gehen. Heute lief allerdings auch nicht alles nach Plan, denn mein eigentliches Ziel war der SC Blau-Gelb Korbach in der Kreisoberliga Waldeck-Frankenberg mit einem Kreispokal-Spiel. Am Mittwoch sah ich aber bereits bei fussball.de, dass dieses Spiel auf einen Kunstrasen verlegt wurde und das trotz Flutlicht am normalen Sportgelände mit Naturrasen. Es hat seit Tagen nicht mehr geregnet, völlig unverständlich. Immerhin wurde es bei fussball.de abgeändert, allerdings musste man das auch tun, weil der Kunstrasenplatz an einer anderen Stelle in der Stadt ist. Ob man das auch gemacht hätte, wenn es sich um den direkten Nebenplatz vom Naturrasenplatz gehandelt hätte? Naja, wird man sowieso nicht herausfinden und letztendlich ist es ja auch egal, ich musste eh mal wieder meine Pläne ändern. An Kreisoberligisten blieben noch drei Kunstrasenplätze, wobei einer davon wegen Nebenplatz ausschied und die anderen Beiden auf ihrem Kunstrasen-Hauptplatz angesetzt waren. Beide Mannschaften waren in Darmstadt beheimatet, also war es von der Wegstrecke her quasi egal. Da ich aber beim einem Team den Rasenplatz schon besucht habe und beim anderen nicht, entschied ich mich für zweiteres Team, so dass heute auf jeden Fall ein neuer Ground heraus springt - von einer Absage / einem Abbruch gehe ich jetzt erst einmal nicht aus…

 

Die Hausherren von der Darmstädter TSG belegen nach sechs Spieltagen einen respektablen fünften Platz und zur gefährdeten Zone konnte man sich bereits sechs Punkte Vorsprung erspielen. Umso erstaunlicher die Platzierung, wenn man bedenkt, dass es sich um einen Aufsteiger aus der Kreisliga A handelt, wo man seit 2008/09 durchgehend beheimatet war. Auf dem ersten Platz in dieser gefährdeten Zone, also dem Abstiegsrelegationsplatz, stehen aktuell die heutigen Gäste. Nach so wenig gespielten Partien sind die Abstände aber noch nicht so groß und nach oben und nach unten derzeit nur ein Punkt. Dennoch sollte man nun nach vier Spielen in Folge ohne Sieg so langsam mal wieder mehrfach punkten, um vielleicht ein wenig da unten raus zu kommen. Man ist seit 2016/17 durchgehend Kreisoberligist und man war zuvor sogar mal zwei Saisons am Stück in der Gruppenliga unterwegs, davon kann man derzeit aber nur träumen.

 

Ich fuhr zuhause um 18:12 Uhr los und hatte eine Strecke von 88 Kilometer, die das Navi mit 1:01 Std. veranschlug. Da ich in Ranstadt noch schnell am Geldautomaten stehen blieb, wo Generation Z vor mir dran war und völlig überfordert mit dem Automaten war (Karte rein, sekundenlanger doofer Blick, Karte automatisch wieder raus. Karte wieder rein, irgendwas getippt, Karte wieder raus. Karte wieder rein, Karte automatisch wieder raus. Nach dem vierten mal reins chieben, bekam Madame es dann tatsächlich hin. Wahnsinn, mir fehlen echt die Worte und mein Puffer schrumpfte auf zehn Minuten, aber das ist gerade so noch okay und ließ mich nicht unbedingt pushen auf der A45. Am Hanauer Kreuz auf die B45 gewechselt, befuhr ich diese an Hanau und Rodgau vorbei: Bei Dieburg ging es auf die B26, die von östlicher Richtung nach Darmstadt rein führte. Hier war ich auch direkt schon richtig, denn mein Ziel liegt auch kurz hinter der Stadteinfahrt. Ein wenig durch’s Wohngebiet geeiert, war überall Anwohnerparken, aber direkt auf dem Gelände der TSG gab es noch ganz wenige Lücken und ich stellte mein Auto um 19:17 Uhr dort ab. Nochmal schnell raus, das klasse Eingangstor fotografiert, wurde auf dem Rasenplatz erwartungsgemäß trainiert und ich betrat nach dem Bezahlen von 3,40 Euro, die ich noch klein hatte (zehn Cent wurden mir erlassen, bevor ich mit dem Zwanziger angekommen wäre), den Kunstrasenplatz nebenan. Ich drehte meine Fotorunde und setzte mich nach dem Anpfiff auf die wenigen vorhandenen Steinstufen.

 

Die Partie begann ohne und es gab keinerlei Abwarten o.ä., nach noch nicht einmal drei Minuten zappelte der Ball im Gästegehäuse, der Unparteiische verweigerte dem Treffer wegen Abseits aber die Anerkennung. Weitere knapp drei Minuten später kullerte der Ball an den Pfosten und kurz darauf ging ein Schuss aus nähester Nähe über das Tor. Es hätte nach zehn Minuten durchaus auch schon 3-0 stehen können, stattdessen waren wir aber immer noch torlos und es begann zu regnen. Die Laune sank in den Keller, aber immerhin sah aktuell nichts nach Gewitter aus, den feuchten Mist von oben kann ich durchaus aushalten. Wenigstens wurde mir die 0-0 Sorge noch recht früh genommen, als nach einem Angriff über außen und einer flachen Hereingabe wurde der Ball in der Mitte in die Maschen gespitzelt. Der Tabellenfünfte machte weiter ordentlich Druck und hatte auch die ein oder andere Möglichkeit, aber es ging erstmal mit diesem knappen Ergebnis in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel drehte sich die Partie komplett und in den ersten zehn Minuten war die Spielvereinigung plötzlich das bessere Team und nur die Latte stand dem Ausgleich im Weg. Es dauerte, bis die TSG endlich wieder selbst mitspielte, aber als sie damit anfingen, trafen sie auch direkt wieder. Bei einem Schuss in die kurze Ecke sieht der Torhüter immer doof aus, aber aus dieser Nähe und mit dieser Wucht, da war es wirklich schwer diesen Ball zu halten. In der Folgezeit war es recht ausgeglichen, auch wenn die Gäste immer noch Vorteile hatten, aber ihre Angriffe wurden zumeist nicht gut zu Ende gespielt. Auch ihr Anschlusstreffer etwa zehn Minuten vor dem regulären Ende der Partie basierte mehr auf Zufall, als auf etwas heraus gespieltes. Nun versuchten sie nochmal alles, aber wirklich gute Torchancen konnten sie sich auch jetzt nicht erspielen. Im Gegenteil, als man in der Nachspielzeit hinten alles aufgemacht hatte, fing man sich noch den dritten Gegentreffer und das Ding war endgültig durch.

 

Wenigstens hatte es im Laufe der zweiten Hälfte aufgehört zu regnen und so kam ich sogar halbwegs trocken um 21:30 Uhr an meiner Karre an und startete auch direkt den Motor. Es ging wieder die selbe Strecke zurück, wie auch bereits auf der Hinfahrt, nur jedoch in entgegengesetzter Richtung. Als ich zuhause abgekommen war, zeigte die Uhr mir 22:25 Uhr an und ich konnte bei meinem Dad noch die letzten Minuten des wohl überaus schlechten WM-Quali Spiel der deutschen Nati in der Slowakei anschauen, bevor ich in meine Wohnung ging. Bei mir schaute ich noch die Zusammenfassung der anderen Partien und legte mich kurz vor Mitternacht dann in mein Bett.