Saison 2025/26

Gruppenliga Kassel 2

(vorgezogener 4. Spieltag)

 

Sportplatz Wettesinger Straße
(Breuna)

 
Mittwoch, 13. August 2025 / 18:30 Uhr
 
SG Wettesingen/Breuna/Oberlistingen -
TSV Hertingshausen


0:1 (0:1)


Tor:

0:1 (25.) Pascal Theis

  

Gelbe Karten: Rinat Kabykenov (55.), Jan Bonnet (90.+10.) / Christian Krug (14.), Kevin Genilke (45.+2.), Maximilian Kraushaar (84.), Jan Kraus (90.+8.).

Schiedsrichter: Daniel Losinski

Zuschauer: ca. 100

 

Ich hatte es in den letzten Wochen ja bereits öfters erwähnt, dass ich die acht Gruppenligen in Hessen in dieser Saison möglichst nahe an die Komplettierung bringen will und die Vorrunden-Terminierungen, gerade in den beiden Kasseler Staffeln (die sowieso am schlechtesten belegt sind), meinten es ganz gut mit mir. Vor der Spielzeit mit 17 fehlenden Grounds gestartet, konnten schon drei davon mit Pokalspielen abgehakt werden und Heute folgt mit einem Ligaspiel dann die Nummer Vier. Zwei weitere sind dann mindestens noch im Verlauf der ersten Halbserie angedacht.

 

Mein ursprünglicher Plan war der TSV Holzhausen gegen GSV Eintracht Baunatal, aber als ich in der Mittagspause nochmal über einige Dinge schaute, sah ich zum Beispiel, dass mein geplantes Spiel am 18.09. bei der SG Wettesingen/Breuna/Oberlistingen gar nicht auf dem Hauptplatz der SG stattfinden wird, zudem schaute es tabellarisch für den TSV Holzhausen eher schlecht aus (sofern man das nach zwei Spieltagen schon sagen kann!?), aber Letzteres war nicht ausschlaggebend, denn selbst bei einem Abstieg würde ich sie als Kreisoberligist am Liebsten auch zeitnah besuchen. Der Spielort war der Hauptgrund, denn der TSV Holzhausen hat nur einen einzigen Platz zuhause (bzw. im Winter spielt man auf Kunstrasen in Immenhausen). Bei der SG WBO sind es drei Sportplätze, die abwechselnd bespielt werden und so hat man nur jedes dritte Spiel mal die Chance den Hauptplatz zu erwischen. Also plante ich nochmal um, wobei es zeitlich kaum einen Unterschied machte, aber Breuna war Kilometertechnisch gesehen sogar der noch am weitest entfernt fehlende Gruppenligist. Die heimische Spielgemeinschaft geht in ihre zweite Gruppenliga-Saison in Folge, zuvor war man fünf Jahre lang Kreisoberligist und davor eine Fahrstuhlmannschaft zwischen beiden Ligen schwankend. Man hat bisher auch erst ein Spiel absolviert und sicherte sich durch ein spätes Tor einen Punkt gegen den GSV Eintracht Baunatal. Für die Gäste ist es schon die sechste Gruppenliga-Spielzeit in Folge, aber man musste bisher zwei knappe Niederlagen einstecken und wird heute alles daran setzen endlich erste Punkt(e) in der Tabelle anschreiben lassen zu können, denn sonst kann man wohl von einem kapitalen Fehlstart sprechen.

 

Um 16:04 Uhr huschte ich an der Stechuhr vorbei und saß zwei Minuten später im Auto. Die kurze Hose wurde angeworfen und ich war unterwegs auf die 187 Kilometer, die mit 1:55 Stunden vom Navi angezeigt wurden. Das Lenkrad war bei 36 Grad so heiß, dass ich es kaum anfassen konnte, aber Zeit zu verlieren hatte ich nur noch einmal, als ich in Ranstadt in einem Supermarkt gekühlte Getränke und zwei belegte Brötchen zum Abendessen holte. Direkt vor mir bog ein Traktor auf die Hauptstraße, aber den konnte ich recht schnell hinter mir lassen und als in Staden die A45 befahren wurde, betrug mein Puffer zu Spielbeginn 22 Minuten. Ich fuhr also zügig, aber nicht übermäßig schnell, denn wenn ich diese Zeit halten kann, wäre das für mich vollkommen ausreichend. Da man aber nie weiß, was vor einem so passiert. behielt ich das Navi natürlich komplett im Auge. Nachdem ich aber das Gambacher Kreuz und vor allen Dingen das Ohmtaldreieck (wo es sich zuletzt öfters mal staute) hinter mich brachte und fast die Hälfte der Strecke gepackt war, hatte ich mittlerweile sogar 26 Minuten Puffer. Von daher schob ich die Anzeige auf dem Tempomat ein wenig nach unten und fuhr in normalem Tempo weiter. Am Kreuz Kassel-West wechselte ich auf die A44 in Richtung Dortmund und nachdem ich die Ausfahrt Breuna genommen hatte, waren es nur noch drei Kilometer Landstraßen. Ich parkte um 18:05 Uhr am für mich viertnördlichst gelegenen hessichen Ground (nach Hombressen, Veckerhagen und Grebensteim) und tippte erstmal in meinem klimatisierten Auto ein wenig hier am Bericht, bevor ich mich zehn Minuten vor Anpfiff nach draußen wagte, bei immer noch 35,5 Grad (laut meinem Boardcomputer). Ich drehte schnell meine Fotorunde und suchte mir einen Platz im Schatten, wobei es selbst hier fast unerträglich war. Anpfiff dann mit +4, das sind wir ja mittlerweile auch gewohnt.

 

Es war beileibe kein Hurra-Fußball, den wir präsentiert bekamen, aber bei diesen Temperaturen war das auch nicht zu erwarten. Die Gäste setzten viel auf Ballbesitz und gerade als ich meine fünf Euro Eintritt bei den Platzkassierer gezahlt (und dafür eine Eintrittskarte mit exakter Paarung erhalten) hatte, drehte ich meinen Kopf wieder in Richtung Spielfeld. Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn aus einer völlig ungefährlich aussehenden Situation zog der 6er der TSG von fast der Höhe der Mittellinie einfach mal ab und überraschte damit Freund & Feind und am meisten den SG-Torhüter. Alles in allem ging die Führung zum Gang in die Kabinen durchaus in Ordnung und mich zog es in dieser Viertelstunde in mein Auto, was man im Winter zum aufwärmen schon gemacht hat, aber zum abkühlen, das hatte ich persönlich auch noch nicht. Nach dem Seitenwechsel passierte lange Zeit wenig, erst knapp 25 Minuten vor dem Ende war wieder ein wenig mehr los in den Strafräumen und etwa zwischen der 80. - 85. Minute hatte die zuvor echt schwache Heim-Mannschaft so etwas wie eine kleine Drangphase mit zwei, drei ganz guten Chancen, aber dann war es auch schon wieder vorbei mit ihrer Herrlichkeit. Ich traute meinen Augen kaum, als der Unparteiische die Nachspielzeit mit ALLEN ausgestreckten Fingern anzeigte. Mir ist bewusst, dass das seit dieser Spielzeit so gewollt ist, aber außer einer Trinkpause und acht oder neun Wechsel gab es Nichts, nun gut, mir auch egal, dennoch fand ich es völlig überzogen. Letztendlich wurden es fast 13 Minuten, weil es wirklich noch eine längere Verletzungsunterbrechung gab. Am Ergebnis änderte aber auch die lange additional time nichts, der Geniestreich aus der 25. Minute brachte den Sieg für die bis dato punktlose TSG und lässt sie den Dreier mit in ihren Baunataler Stadtteil mit nachhause nehmen.

 

Durch diese lange Nachspielzeit war es bereits 20:35 Uhr, als ich mich wieder in mein Auto setzen und die 172 Kilometer lange Heimreise antrat. Auf der A44 war ich schnell und direkt in der ersten Baustelle gab es drei Kilometer Stau, zum Glück für mich aber nur auf der Gegenspur. Ich musste noch auf die A49 und die A5 wechseln und an der Ausfahrt Fernwald verließ ich den Highway. Noch an Lich und Hungen vorbei, sowie durch Nidda hindurch, hatte ich sieben Kilometer dahinter mein Ziel, mein Zuhause, erreicht. Ich stellte mein Auto um 22:25 Uhr in der Garage ab und es waren immer noch unglaubliche 26 Grad. Oben schnell geduscht, blieb ich danach mal wieder viel zu lange an Laptop & TV hängen.