Da wir heute wieder mal ein höherklassiges Pflichtspiel „in der Nähe“ hatten, verzichtete ich erneut (zum vierten Mal in den letzten fünf Wochen) auf meinen eigentlich freien
Montag und das, obwohl ich das komplette Wochenende on Tour war. Wenn sich allerdings die Chance ergibt an einem Tag etwas zu kreuzen, an dem normalerweise nur ganz wenige bis gar keine
Spiele angesetzt sind, dann will ich so etwas einfach auch nutzen. Erst Recht, weil das Spiel im Social Media-Bereich wurde als “Derby-Matchday an einem Montag” beworben und tatsächlich
liegen keine zehn Kilometer Luftlinie zwischen den Grounds der beiden Kontrahenten des VfB Bodenheim und der TSG Bretzenheim. Es handelt sich um den zweiten Spieltag der Verbandsliga Südwest
und während der VfB bei Basara Mainz mit 1-3 unterlag, konnte die TSG zum Auftakt gegen den ehemaligen Zweitligisten SG Eintracht Bad Kreuznach immerhin ein Pünktchen ergattern. Die Wege der beiden Mannschaften hatten sich in den letzten Jahren schon öfters gekreuzt, mehrere Jahre duellierte man
sich schon in der Landesliga Ost, ehe Bretzenheim in der Saison 2021/22 in die Verbandsliga aufstieg. Bodenheim tat es ihnen dann in der vorletzten Saison nach und so gab es dieses Match in
2024/25 auch bereits zwei Mal
auf Verbandsliga-Ebene, wie heute auch. Es gab ein 1-1 in Bretzenheim und Bodenheim gewann zuhause mit 5-2, auch am Ende der Runde hatten die heutigen Hausherren als
Aufsteiger mit Rang Sechs die Nase vorne, während die heutigen Gäste sich mit Platz Zehn zufrieden geben mussten.
Drückte ich nach Feierabend und Abendessen für ein paar Minuten die Couch, hatte ich mich gedanklich um eine halbe Stunde vertan, aber immerhin nach vorne und hätte mich fast
zu früh fertig gemacht. Gibt Schlimmeres (ein zu spätes fertig machen zum Beispiel), aber da ich es noch rechtzeitig merkte, konnte ich noch ein wenig herum gammeln und machte mich um 17:57
Uhr auf den Weg, der 104 Kilometer lang war und 1:15 Stunden dauern sollte. Für meine Verhältnisse immer noch recht früh, aber da es sich ja um ein Derby handelte, war es schon okay so. In
Staden auf die A45, auf der B45 an Hanau vorbei, galt es auf der A3 den Flughafen FRA noch zu passieren. Der gemeldete Verkehr an der Baustelle war zum Glück auch nicht mehr vorhanden und so
kam ich auch hier problemlos vorbei. Über den Rhein gefahren, verließ ich die Autobahn direkt dahinter an der Abfahrt Mainz-Innenstadt, allerdings fuhr ich natürlich in die entgegengesetzte
Richtung, durch Laubenheim hindurch und schon war ich um 19:10 Uhr in Bodenheim angekommen und bekam noch einen Platz auf dem kleinen Parkplatz am Kopfende. Nach dem Bezahlen der sieben Euro
Eintritt drehte ich logischerweise direkt meine Fotorunde und holte Snicki am Vereinsheim ab, denn er war mit dem Zug nach der Arbeit direkt hier her gefahren und hatte sich mittlerweile
schon die ein oder andere Weinschorle gegönnt. Wir stellten uns dann seitlich in dem Schatten und zeitnah betraten die 22+3 Akteure das künstliche Grün, Anpfiff war dennoch mal wieder mit
+6.
Die ersten Minuten waren recht ausgeglichen, allerdings auf keinem wirklich hohem Niveau, allgemein war die erste Hälfte doch sehr geprägt von Fehlpässen. Der VfB konnte sich
mit fortschreitender Spieldauer ein Übergewicht erspielen, allerdings waren es die Gäste, die das Toreschießen eröffneten - dieses allerdings nach einem super Spielzug, u.a. kam die direkte
Vorlage im Strafraum per Hacke. Diese Führung brachten sie allerdings nicht mit in die Kabinen, denn zuvor fiel noch der Ausgleich. Auch nach dem Seitenwechsel war es weitestgehend
ausgeglichen und wie auch in Hälfte Eins wurden dann die Hausherren aber wieder offensiv aktiver und das Spielgeschehen verlagerte sich mehr und mehr in Richtung TSG-Gehäuse. Allerdings hatte
man umso mehr es in Richtung Ende ging das Gefühl, dass beiden Truppen ein wenig die Puste ausging, spielten beiden unter der Woche doch im Verbandspokal und das jeweils mit weniger Erfolg,
denn Bretzenheim unterlag bei einem unterklassigen Bezirksligisten mit 0-2, während Bodenheim auswärts bei einem Ligakonkurrenten ran musste und nach 120 Minuten mit 1-2 den Kürzeren zog. Es
schien also alles auf ein Unentschieden hinaus zu laufen, bis ein schlampiger VfB-Pass im Mittelfeld problemlos abgefangen wurde und der Konter wurde per Traumtor mit einem Schlenzer ins
lange Eck zur erneuten Gäste-Führung ins Tor bugsiert. Aber auch hierauf hatten die Gastgeber auch hierauf eine Antwort und man drückte kurz nach Beginn der Nachspielzeit einen Abpraller über
die Linie. Ich sah die Einheimischen vielleicht einen Ticken besser, aber alles in allem war es wohl ein gerechtes Ergebnis, denn wirklich stark präsentierte sich keine Mannschaft, die
übrigens beide weiterhin sieglos sind, nach jeweils drei Pflichtspielen in dieser Saison.
Um 21:30 Uhr saßen wir im Auto und wie abgesprochen nahm ich Snicki mit in Richtung Heimat. Zuerst wieder das kurze Stück Landstraße bis zur A60 und dann ging es erst einmal
die gleiche Strecke zurück, die ich auch auf dem Hinweg bereits hinter mich gebracht hatte. Logischerweise aber nur bis Altenstadt, denn hier ging es vom Highway herunter und im Nachbarort
Lindheim ließ ich Snicki am Bahnhof raus. Für mich ging es die letzten 19 Kilometer über Landstraßen dann alleine weiter, wobei es über die Autobahn laut Navi sogar zwei Minuten schneller
gewesen wäre (aber dafür auch fünf Kilometer weiter). Ich hatte aber ja sowieso nichts mehr vor und von daher war es okay, da ich auch schon um 22:50 Uhr meine Karre zuhause abstellte.