Übernächstes Wochenende geht Eishockey (endlich) wieder los und ich bin durch die EC Bad Nauheim Allesfahrerei an den
Wochenenden doch zeitlich sehr eingeschränkt. Da der kommende Samstag durch den OFC blockiert ist, habe ich hier auch keine Chance vor meiner Eingeschränktheit noch etwas weiteres abzureißen. Bliebe also nur noch das aktuelle Wochenende, da man hier meine Kickers
freundlicherweise auf den gestrigen Freitag terminiert hatte. Mir war schnell klar, dass es eine weite Strecke werden soll und möglichst zwei Oberligisten sollten gekreuzt werden, was nach
studieren der Spielpläne zwei Möglichkeiten ergab. Zuerst das Duo Reinfeld und Neumünster, welches zwei Teams der Oberliga Schleswig-Holstein waren oder Siedenbollentin und Tasmania Berlin,
beide in der NOFV-Oberliga Nord spielend. Mich reizte die zweite Idee noch ein wenig mehr und nachdem ich mit Matthias und Patrick gesprochen hatte, die jeweils bereits am Freitag in Richtung
Nordosten reisen würden. Ich müsste sie dann unterwegs einsammeln, da hatten wir unsere Tour schon zusammen, zumal am Samstag Abend und am Sonntag Morgen jeweils noch ein Spiel der 1.
Qualifikationsrunde im Berlin-Pokal möglich ist. Matthias buchte für uns in Berlin ein Zimmer und Patrick später dann seines selbst, weil er erst noch überlegte Sonntags etwas in Hamburg zu
machen, sich aber doch noch für Berlin entschied.
Gestern Abend bei meinen Kickers auf dem heiligen „Bersch“ gewesen und einen aufgrund der Umstände glücklichen, aber keinesfalls unverdienten, Heimdreier gesehen. Die
prächtige Kulisse von 10.051 Zuschauern brachte natürlich einiges an Abfahrtsverkehr mit sich und zudem ist bei Obertshausen die Auffahrt zur B45 wegen einer Baustelle gesperrt, was ein wenig
Umweg bedeutete. Letztendlich waren wir erst um 22:20 Uhr zuhause, ich musste noch meine Tasche packen und aß noch ein Müsli, erst so gegen 23:15 Uhr lag ich im Bett. Bis ich eingeschlafen
war, da dürfte die Uhr schon in Richtung Mitternacht vorgerückt gewesen sein. Um 4:20 Uhr riss mich der Wecker aus dem Tiefschlaf, ich drehte mich aber nochmal um, bis ich dann mit dem
zweiten Klingeln wirklich raus musste. Schnell geduscht und einen Kaffee getrunken, fühlte ich mich schon besser und wollte eigentlich um 5 Uhr im Auto sitzen. Dieses Ziel verpasste ich knapp
um fünf Minuten, zeitlich war ich aber dennoch sehr gut im Rahmen, die erste Teilstrecke der Tour waren immerhin 739 Kilometer (ohne Pausen etwa 6,5 Stunden), allerdings war der erste Halt
der Bahnhof in Ludwigsfelde südlich von Berlin, wo Matthias zusteigen sollte. Bis dort waren es „nur“ 502 Kilometer (knapp 4,5 Stunden Fahrt). Nachdem ich in Hungen an einer Tanke ein
Brötchen zum Frühstück geholt hatte, betrug der Puffer bis zur Zugankunft von Matthias in Lichterfelde 35 Minuten. Absolut okay, denn ich wollte im Ludwigsfelde sowieso noch mal voll tanken,
bevor wir uns auf den weiteren Weg machen. Zudem konnte ich spritsparend mit Tempomat auf 120 km/h fahren und den wunderschönen Sonnenaufgang genießen, den ich präsentiert bekam, nachdem ich in Fernwald auf die A5 aufgefahren war. Hier blieb ich bis zum Kirchheimer Dreieck, um dort
auf die A4 zu wechseln. Hier blieb ich bis zum Hermsdorfer Kreuz, um ab hier die A9 in den Norden zu nutzen, ab dem Dreieck Potsdam startete dann der Berliner Autobahnring, die A10. Hier
blieb ich aber auch nicht lange, an der Ausfahrt Ludwigsfelde-West musste ich abfahren, tankte nochmal komplett voll und war um kurz vor 10 am Bahnhof. Matthias‘ Zug kam leicht verspätet um
10:10 Uhr ebenfalls dort an und nach einem kurzen Sprung in einen Supermarkt, machten wir uns wieder auf den Weg. Die Klimaanlage im Auto lief eh schon ab 7:30 Uhr (weil draußen die Sonne bei
24 Grad schon wieder drückte), aber die gekühlten Getränke taten gut. Nach wenigen Minuten warn wir wieder auf dem Berliner Ring und umrundeten die Bundeshauptstadt von südwestlich kommend
einmal östlich, um dann im Norden am Kreuz Barnim auf die A11 zu wechseln. Hier kamen quasi von beiden Seiten des Rings die Autos und vier Fahrspuren verringerten sich auf deren Zwei, was
ordentlich Stau zur Folge hatte, der sich bis hinter Bernau zog. Aber auch danach was auf den nur zwei Fahrstreifen ordentlich viel Verkehr und die Blechlawine kam nur mühsam voran. Erst ab
dem Dreieck Uckermark und nachdem wir die A20 befahren hatten, wurde es besser. Patrick hatte sich aus Vorsicht (“falls die Bahn mal
wieder Bahn-Sachen macht”) einen Puffer eingebaut und gerade heute klappte natürlich alles, deswegen war er schon anderthalb Stunden vor Ort, als wir ihn um 12:55 Uhr einsammelten. Matthias
rauchte schnell noch eine und dann machten wir uns auf die letzten elf Kilometer Fahrstrecke. Wir erreichten den Ground etwa 50 Minuten vor Anpfiff und parkten auf einer angrenzenden Wiese,
wo uns der Ordner erstmal wegschicken wollte, da er uns für Gästefans hielt. Nachdem wir uns davon fern gesagt hatten, durften wir doch stehen bleiben und nach dem Bezahlen von acht Euro
betraten wir den von uns am weitest entferntesten Oberliga-Ground. In aller Ruhe drehten wir unsere Fotorunde und blieben gegenüber auf der Seite mit den Trainerbänken stehen.
Für den SV Siedenbolletin war es das erste Oberliga-Heimspiel der Vereinsgeschichte und man hat im Sommer einiges am Platz getan. Die Sitzplatz-Tribüne, die ihr
unten auf den Fotos seht, die ist komplett neu, ebenso wie die Umrandung des Platzes auf dieser Seite, wobei man mit der Barriere noch nicht fertig geworden ist
und einiges nach mit Absperrgittern zugestellt war. Hinzu kommt ein neuer Gästeblock, nun ja, über den verlieren wir mal lieber keine Worte. Die Gast-Mannschaft muss sich derzeit noch in der
Halle nebenan umziehen, da die Gäste-Kabine entsprechend der Regularien um zwei Quadratmeter zu klein ist. Der Aufstieg kam überraschend und vielleicht auch ein wenig zu früh, wie die
Zuschauer neben uns bestätigten, vor acht Jahren war man noch in der Landesklasse, also in der achten Liga, heimisch. Nach vier Jahren Verbandsliga und zuvor vier Jahren Landesliga war man
nun, wie gesagt, erstmals Oberligist und gewann direkt letzte Woche das Derby in Neustrelitz überraschend mit 0-2. Mit dem gleichen Ergebnis endete auch der erste Spieltag des heutigen
Gegners vom BSV Eintracht Mahlsdorf. Da es aber für ein Heimspiel (gegen Sparta Lichtenberg) war, bedeutete das direkt eine Niederlage. Um den kompletten Fehlstart für die seit 2021/22 in dee
Regionalliga Nordost spielenden Berliner Randbezirkler zu vermeiden, sollte man heute vielleicht besser etwas mitnehmen. In der vergangenen Spielzeit war man vor dem letzten Spieltag sogar
noch Tabellenführer, verlor dann aber das direkte Duell beim BFC Preussen durch ein “Wembley-Tor” (für das es bis heute noch kein beweisendes Bildmaterial gibt ob der Ball über der Linie war,
oder eben nicht) in der 90.+5. Minute und rutschte somit noch auf den dritten Rang ab.
Heute begann der SVS in den ersten Minuten recht druckvoll, aber verlor dann auch recht schnell den Faden und der BSV übernahm die Initiative. Man merkte ihnen die klar
bessere Spielkultur an und sie gingen auch nach einer Viertelstunde in Führung. Auch in der Folgezeit hatten sie die ein oder andere Möglichkeit, es dauerte aber bis kurz vor dem Gang, ehe
der großgewachsene Offensivakteur der Gäste zum zweiten Mal per Kopf einnetzte. Gleiches Bild auch nach dem Seitenwechsel und es dauerte nicht allzu lange, bis auf der Anzeigetafel ein 0-3
aufleuchtete. Man hatte fortan das Gefühl Mahlsdorf hätte den Fuß ein wenig vom Gas genommen, so dass der SVS zumindestens selbst etwas ins Spiel kam. Man konnte auch verkürzen, aber viel
mehr war nicht drin, auch wenn man ihnen die Bemühungen sicherlich nicht absprechen konnte. Der Schlusspunkt der Gäste per Elfmeter war dann aber auch nur noch für die Statistik, aber für uns
war er gut, denn ob der Unparteiische bei einem Zwei-Tore-Vorsprung auch nach exakt 90 Minuten abgepfiffen hätte, wage ich einfach mal zu bezweifeln.
Zu Teil 2 des Berichts => KLICK!