Für den heutigen Tag stand eigentlich schon ein, zwei Wochen fest, dass ich gemeinsam mit Snicki nach Rengershausen fahren werde, um (sofern ich mich nicht verzählt habe) den sechzehntletzten Ground in den acht hessischen Gruppenligen zu machen. Heute morgen schrieb Snicki dann allerdings, dass das Spiel in fussball.de auf den Kunstrasen verlegt wurde und somit cancelten wir unseren Besuch dort direkt. Ich überlegte kurz wieder auf den Hinweis von Thorsten Mankel zurück zu kommen und das Testspiel der Sportfreunde Siegen gegen den FC Gießen zu schauen, weil dieser in einem nicht bespielten Ground stattfindet. Spielbeginn 18:15 Uhr, Anfahrt 1:50 Stunden (gerechnet ohne Stau oder sonstige Verzögerungen) und man weiß nie wie pünktlich man im Büro weg kommt. Das wäre wieder auf Hetzerei hinaus gelaufen und darauf hatte ich (wie gestern auch schon) nicht wirklich Lust - erst Recht nicht für einen Test-Kick. Nach kurzer Suche fand ich im Kreispokal Fulda ein Match zwischen zwei Kreisoberligisten (einem Aufsteiger in die Staffel Süd und eine Mannschaft aus der Staffel Mitte), somit entschied ich mich hierfür. 

Zuhause ging es um 17:44 Uhr weg und hatte 72 Kilometer, die mit 1:06 Stunden angegeben waren. Bedeutete also zehn Minuten Puffer, also alles im Rahmen. Via Gedern ging es in Richtung Bermutshain und der geneigte Dauer-Leser erinnert sich vielleicht noch daran, dass hier gestern am Ortseingang eine Sperrung war. Ich also direkt einen Umweg gefahren, so dass ich erst mitten in Bermutshain wieder auf die reguläre Strecke komme, war heute nun die Ortsausfahrt auf der anderen Seite gesperrt. Diese Änderung geschah vermutlich erst recht kurzfristig, denn selbst Apple Karten hatte das noch nicht berücksichtigt (als ich eine Stunde später nochmal schaute, war es mittlerweile eingetragen). Somit wieder in die entgegengesetzte Richtung gefahren, über Grebenhain weiter nach Neuhof, aber das kostete logischerweise alles Zeit. Mein Puffer war mittlerweile auf drei Minuten geschrumpft, aber ich gab dann noch ein klein wenig Gas auf der A66, bis ich an der Ausfahrt Eichenzell die Autobahn verließ. Von hier waren es noch zehn Minuten und lustigerweise fuhr ich durch Lütter, wo Matthias und Snicki heute ihren Kick hatten. Bei leichtem Nieselregen stellte ich mein Auto sechs Minuten vor Anpfiff ab, drehte schnell meine Fotorunde und gerade als der Unparteiische die Partie anpfiff, setzte ich mich auf eine Bank.

Die Hausherren waren von Beginn an etwas aktiver und hatten über weite Strecken das Heft das Handelns in der Hand. Das 1-0 nach knapp einer halben Stunde konnte man als durchaus verdient ansehen und mit diesem knappen Ergebnis ging es auch in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel hatte der Regen endgültig aufgehört und die Sonne kämpfte sich sogar ein wenig durch. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel fiel das 2-0, was kurz darauf zu einem ersten Lebenszeichen der Gäste führte, die den Ball aber nur an den Pfosten jagten. Ganz kurz darauf kam man dann aber doch zum Anschlusstreffer und fortan war es eine offene Begegnung. Den nächsten Stich setzte aber erneut der Aufsteiger, deren eiskalter Stürmer seinen Dreierpack komplettierte. Danach war etwas die Luft raus und auch wenn sich die Jungs aus dem Nordosten von Fulda bemühten, so wirklich wurden sie aber eher selten. Wenige Sekunden nach Beginn der Nachspielzeit fiel noch das 4-1 und der Deckel war endgültig drauf, was der Schiedsrichter wohl genauso sah und nicht mal mehr den Wiederanstoß ausführen ließ. Alles in allem ein verdienter Einzug ins Kreispokal-Achtelfinale für die SG Schmalnau/Hettenhausen.

Da wir halbwegs pünktlich waren, saß ich um 20:50 Uhr auch schon wieder im Auto. Ich fuhr wieder die gleiche Strecke zurück, wie auch auf dem Hinweg. Gerade als ich durch Lütter fuhr, vermeldete der fussball.de Ticker hier den Abpfiff, kurzzeitig hatte ich überlegt, Matthias und Snicki nochmal kurz Hallo zu sagen, aber ich wusste ja gar nicht wo sie geparkt hatten. Außerdem bin ich jedes Mal immer froh, wenn ich so wenig wie möglich Kontakt mit Wildtieren in den Vogelsberger Wäldern habe und so konnte ich wenigstens noch die Hälfte des Weges im Hellen fahren. Kurz nach 22 Uhr erreichte ich mein zuhause und nach einer Dusche hockte ich mich noch an den Laptop vor den Fernseher.