Bisher hatte es auf unserer Tour ja unfassbar gut mit den Terminierungen hin gehauen und wir haben nur minimale Umwege in Kauf nehmen müssen, um unsere ganzen Spiele (6x 1.Liga, 3x 2.Liga, 1x
3.Liga, 1x 4.Liga, 1x 5.Liga, 2x 6.Liga) alle zu sehen, was viel Glück mit den Terminierungen war. Für heute jedoch sah es in der näheren Umgebung von Turku aber echt mau aus und eigentlich
hatten wir dann ein Viertliga-Spiel in Helsinki auf dem Schirm, welches zuerst wohl in der Fußballhalle angesetzt war, was Snicki und ich in Island schon hatten und was mal ein anderes
Highlight wäre, denn das hat man ja nicht wirklich oft. Allerdings wurde es wohl auf den Kunstrasenplatz unter freiem Himmel verlegt, was im Sommer ja auch durchaus Sinn macht, aber für uns
halt doof war, da dieser über keinerlei Ausbau verfügte und salopp gesagt auch irgendwo in der Kreisoberliga Wiesbaden sein könnte. Sven sah die Tage, dass Närpes Kraft wohl auf den heutigen
Tag verlegt wurde und da hier eine sinnvolle Tribüne steht mit einem Naturrasen davor, war ich absolut dafür. Nach kurzer Diskussion änderten wir unsere Pläne also, wobei es für zwei
Mitfahrer schade war, da sie noch nie in der Stadt Helsinki an sich waren und hier gerne ein wenig Sightseeing gemacht hätten. Letztendlich fiel aber die Entscheidung für den Ground, den am
Ende auch niemand bereute, glaube ich.
In der Kakkonen (Lohko C), also der vierten finnischen Liga, Staffel C, trafen heute Abend am 12. Spieltag Närpes Kraft FF und JPK aufeinander. Tabellarisch gesehen bedeutet
das in der ursprünglichen 10er Liga, die nach einem Rückzug nun nur noch neun Teams beinhaltet, die Ränge Neun und Vier. Während die Gäste aus Pietarsaari (nördlich von Vaasa gelegen) schon
ziemlich sicher die Meisterrunde der ersten sechs Teams erreicht haben, helfen den Gastgebern nur Siege bei noch fünf ausstehenden Spielen und sieben Punkten Rückstand.
Nachdem wir am Morgen in Turku noch eine kleine Schifffahrt auf dem Fluss Aura gemacht hatten, machten wir uns um 14:15 Uhr auf den Weg in Richtung Närpiö. Die einfache
Strecke waren 260 Kilometer, die zeitlich mit ziemlich genau drei Stunden angegeben waren. Wir tankten recht früh auf dem Trip nochmal voll, so war dann auch sicher mit dieser Füllung nach
Schweden zu kommen, wo der Sprit ja bedeutend günstiger ist. Weiter ging es dann an Rauma und Pori (beides Städte finnischer Eishockey-Erstligisten) vorbei immer weiter in Richtung Norden, in
Richtung Vaasa, wo wir vor über einer Woche aus Schweden ankamen und Abends ein Spiel hatten. Ganz so „hoch“ (bzw. so weit nördlich) mussten wir dann aber doch nicht, knapp 80 Kilometer vor
Vaasa hatten wir unseren Zielort erreicht. Wir kamen fast genau eine Stunde vor Spielbeginn dort an und da es in dem kleinen Örtchen wenig bis gar nichts gab, fuhren wir direkt zum Ground.
Unterwegs drückte Snicki dann aus Versehen am Board-Computer unsere gefahrene Wegstrecke auf „0“, aber glücklicherweise hatten wir uns die allgemeinen Kilometer des Wagens abfotografiert, als
wir zu Beginn der Reise losgefahren waren. Nun ja, passiert, trotzdem ärgerlich das Ganze.
Es entwickelte sich eine recht zähe Angelegenheit in den ersten 45 Minuten, es war aber recht ausgeglichen in einer Partie mit wenigen Highlights. Mit der letzten Aktion vor
der Pause ging JBK noch in Führung, nachdem bei einem langen Flankenball einfach der Fuß hingehalten wurde und der Ball im langen Eck einschlug. Immerhin saßen wir vor der Sonne geschützt auf
der netten Tribüne, die (wie Sven von einem ehemaligen Spieler erfahren hatte) 1987 mit einem Testspiel gegen den alten FC WImbledon eingeweiht wurde und damals wohl auch das einzige Mal
wirklich komplett voll besetzt war. Nach dem Seitenwechsel wurde es ein besser, was aber weitestgehend an den Gästen lag, die das Tempo ein wenig erhöhten und das Spiel mehr und mehr an sich
rissen. Der Lohn dafür war das 0-2 nach knapp einer Stunde Spielzeit und bereits da vermuteten wir, dass das Ding durch ist, denn die Hausherren waren heute einfach zu schwach, um hier
nochmal etwas dagegen setzen zu können. So vergingen die Minuten und wirklich nahe dran am Anschlusstreffer war man nur ganz selten, eher hätten die Gäste fast noch ihre dritte Bude
nachgelegt.
Zum Zeitpunkt des Abpfiffs standen wir schon gegenüber am Ausgang, denn wir hatten ja noch drei Stunden Fahrt zu unserem Hotel in Turku. Darüber könnt ihr euch aber wieder in
gewohnter Manier in meinem allgemeinen Reisebericht informieren - siehe hier => KLICK!