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Wir fuhren happy um 15:40 Uhr los, mussten wieder ein ganzen Stückchen durch die Stadt, was eine knappe Viertelstunde dauerte. Kurz auf die A2, am Dreieck Werder ebenfalls
kurz auf die A10 und dann ging es am Dreieck Potsdam in die südliche Richtung weiter. Eine kurze Pinkelpause legten wir ein, denn wir waren ja super in der Zeit. Am Kreuz Rippachtal
wechselten wir ein letztes Mal den Highway, und zwar auf die A38, welche wir an der Abfahrt Leuna verließen und nach fünf Kilometern Landstraßen unseren Zielort erreichten. Geparkt und zum
Eingang gelaufen, hatten wir um 17:45 Uhr locker 35-40 Personen vor uns, obwohl es nur eine Kasse war, ging es aber verhältnismäßig schnell und etwas mehr als fünf Minuten später waren wir
nach dem Zahlen von sechs Euro im Ground. Schnell sahen wir, dass hier definitiv nicht pünktlich begonnen werden kann, da auf dem Rasen gerade noch die Siegerehrung vom vorher stattfindenden
Reservepokal-Finale abgehalten wurde. Diese war eigentlich um 15 Uhr angesetzt und zog sich wohl in die Länge, aber trotz Verlängerung verstehe ich nicht, wie man hier fast drei Stunden für
brauchen kann. Nachdem der Pokal überreicht und die Medaillen vergeben waren, durfte noch eine Tanzgruppe auf den Rasen, was noch einige Minuten kostete. Danach kamen die Spieler zum
aufwärmen auf das Spielfeld, ich dachte, ich sehe nicht richtig, hinter dem oberen Tor wäre genug Platz gewesen, dass sich zwei Teams hätten sich während dem anderen Spiel aufwärmen können.
Der Anpfiff erfolgte statt um 18 Uhr letztendlich um 18:48 Uhr, das ist alles nur noch unfassbar...
Im Finale des diesjährigen Burgenlandpokals standen sich mit dem TSV Großkorbetha und dem SV Wacker 1919 Wengelsdorf jeweils ein Neuntligist und ein Achtligist gegenüber.
Wobei der Neuntligist, also die Einheimischen, in dieser Spielzeit souverän (nur sieben Punkte wurden abgegeben) den Aufstieg geschafft haben und kommende Saison ebenfalls in der achthöchsten
Spielklasse antreten dürfen. In dieser Landesklasse waren die Gäste diese Saison schon aktiv und belegten einen sechsten Platz, weit weg von allen Abstiegssorgen, aber auch noch weiter
entfernt von irgendwelchen Aufstiegshoffnungen. Zudem war es noch ein Derby, denn Luftlinie liegen nur etwas mehr als zwei Kilometer zwischen den beiden Grounds.
Wie oben schon erwähnt begannen wir ja mit 48(!) Minuten Verspätung und während Sven sich ans Sportheim in den Schatten stellte, versuchte ich es erstmal hinter dem einen
Tor, allerdings in der prallen Sonne. Diese ersten 45 Minuten der Partie waren aber ziemlich ereignisarm und wenn es Möglichkeiten gab, dann hatten diese eher noch die Hausherren. Das
erstaunte schon ein wenig, waren sie doch das klassenniedrigere Team, aber die Landesklassen-Truppe stand sehr defensiv und wagte sich eigentlich nur für Konter aus ihrem Abwehrverhalten.
Dennoch ging es erstmal torlos in die Kabinen, Sven und ich stellten/setzten uns dann hinter das andere Tor in den Schatten, was man seitens der Ordner mittlerweile erlaubte. Ursprünglich
waren nämlich nur eine Seite hinter dem Tor, sowie eine halbe Gerade frei gegeben und das für 1.400 Zuschauer, das war viel zu eng und teilweise stand man ebenerdig in vielen Reihen
hintereinander. Das war genauso schlecht organisiert, wie nur ein Getränkestand, hierfür gibt es leider einiges an Minuspunkten. Der zweite Abschnitt war leicht besser, aber immer noch weit
entfernt von einem guten Spiel. Die größte Aufregung war noch durch einen alten Mann, der mit dem Auto hinter das eine Tor auf einem Feldweg fuhr, sich hier an einem Zaun den Außenspiegel
abfuhr, dann über einen riesigen Absatz auf die Tartanbahn holperte. Ordner kamen angerannt, wollten ihm den Spiegel bringen und fragen ob alles okay sei. Da schoss er mit laut losheulendem
Motor und viel zu viel Gas wieder los. Glücklicherweise nicht in Richtung Rasen, denn heutzutage weiß man ja nie, sondern den Feldweg entlang und er fuhr wenigstens niemand um, wobei es bei
dem Fuß eines Ordners schon recht knapp war. Der leider verwirrt wirkende Mann fuhr von Dannen und wurde auch nicht mehr gesehen. Sportlich gesehen fielen keine Tore mehr und nach 90 Minuten
blieb es beim torlosen 0-0, so dass wir Aufschlag bekamen. In der ersten Hälfte der Verlängerung gab es eine gelb-rote Karte für Wacker, das war es dann aber auch schon wieder an Highlights.
Zu Beginn der zweiten 15 Minuten ertönte ein Pfiff, Foulelfmeter, für mich fragwürdig, aber wenn man die Chance bekommt, dann wird man sich diese wohl auch nicht entgehen lassen. Dachte ich
zumindestens... Aber passend zum ganzen heutigen Abend eine halbhohe Ausführung und der Torhüter sagt “Dankeschön”. Das End-Level heißt natürlich Elfmeterschießen und das bekamen wir auch
geboten. Hier ging es auch schön im Gleichschritt weiter: 1. Runde: Zwei Treffer, 2. Runde: Zwei Nieten (jeweils ans Aluminium), 3.+4. Runde: Ebenfalls jeweils zwei Treffer! Die letzte Runde
der ersten fünf Schützen stand an, die Gäste begannen - und verschossen. Jetzt die ganz große Chance zur Entscheidung und dieses Mal lassen sie sich das auch wirklich nicht mehr nehmen, Tor,
Entscheidung, Double in dieser Saison für den TSV!
Wir gingen zum Parkplatz zurück, saßen um 21:45 Uhr wieder in meiner Karre, also 3:45(!) Stunden nach dem eigentlich geplanten Kick Off. Zuerst erneut über kleinere Straßen,
waren wir aber bereits eine Viertelstunde später auf der A9. Erwartungsgemäß war wenig Verkehr und so kamen wir weitestgehend gut voran,
eine Pinkelpause mussten wir machen, sowie eine Pause für einen kleinen Snack mit einem Kaffee. Dennoch war es aufgrund meiner Müdigkeit gerade hinten heraus schon eine Quälerei. Nach 1.015
Kilometer kamen wir um 1:10 Uhr bei mir zuhause an und nachdem Sven dann nachhause unterwegs war, ging ich auch nach oben. Ich beeilte mich und lag schon gegen 1:25 Uhr im Bett, denn es wird
mal wieder eine kurze Nacht, eine sehr kurze sogar...