Während in Baden und Württemberg die Relegationen erst so langsam anlaufen, haben wir in Hessen schon fast das Ende der Fahnenstange erreicht. Für heute am eher
außergewöhnlichen Montag hatte ich eigentlich sowieso nicht mit einem Kick gerechnet, aber auch morgen am Dienstag gibt es im heimischen Bundesland keine Partie. Um heute etwas zu sehen,
mussten wir auch ein klein wenig aus unserem schönen Bundesland raus und zwar kurz hinter die Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz. In Ober-Olm trafen am dritten und letzten Spieltag einer 3er
Relegationsrunde um den Aufstieg zur B-Klasse Mainz-Bingen der SV Ober-Olm II und Türkgücü Mainz aufeinander.
Die Gäste aus Mainz waren schon einige Zeit fix Tabellenzweiter in der C-Klasse Mainz-Bingen (Staffel Ost) und standen schon recht früh in dieser Liga als
Relegationsteilnehmer fest. Die Hausherren waren am Saisonende ebenfalls Zweiter in der C-Klasse Mainz-Bingen (Staffel Mitte), mussten aber vor der Relegation noch einen Umweg gehen, denn da
im Südwesten die Tordifferenz nicht zählt und am Ende zwei punktgleiche Teams die Plätze 2 und 4 belegten, musste erst noch ein Entscheidungsspiel her. Sie hatten eigentlich vor dem letzten
Saisonspiel alles in eigener Hand, denn man war nur ein Punkt hier dem späteren Dritten, der Konkurrent hatte spielfrei, aber man selbst kam aber nicht über ein
0-0 beim Zehnten hinaus. Dieses Entscheidungsspiel gewann man nach 120 Minuten plus Elfmeterschießen mit 5-4 und zog in die 3er Relegationsrunde ein. Hier waren schon zwei Spiele gespielt,
jeweils gegen den TSV Saulheim, die Zweite des SVO gewann souverän mit 1-5 beim TSV, Türkgücü hingegen musste sich zuhause mit 1-2 geschlagen geben. Jetzt kommen wir ja wieder zu der
Sachlage, dass Tordifferenzen im Südwesten „egal“ sind und im Falle eines Türkgücü-Sieges heute, müsste tatsächlich die komplette Runde mit ihren drei Spielen wiederholt werden. Bei einem
Sieg für Ober-Olm oder einem Remis wären die Grün-Weißen in die B-Klasse aufgestiegen.
Nach Feierabend und Abendessen zuhause machte ich mich um 17:05 Uhr auf den Weg, der (einfache Strecke) insgesamt 117 Kilometer weit ist und laut Navi 1:27 Stunden dauern
sollte. Mit eingerechnet war auch schon der Zeitverlust, wenn ich die A3 verlasse, um Snicki in der Nähe eines ganz komischen Stadions einsammele. Es stockte nur mal kurz am Mönchhof Dreieck
und in der Baustelle dahinter, ansonsten kamen wir echt gut durch, überraschend gut sogar. Hinter Mainz ging es von der Autobahn runter, wir hatten noch knapp zehn Kilometer Landstraßen
hinter uns zu bringen und mussten u.a. an den ZDF-Studios vorbei. In Ober-Olm angekommen, war auf der Hauptstraße erstmal eine Baustelle und die direkte Zufahrt zum Sportgelände gesperrt. Wir
tasteten uns dann von Süden heran und bekamen doch noch einen recht guten Parkplatz, als ich um 18:35 Uhr die Karre abstellte. Kleiner Fußmarsch und an der Kasse drei Euro Eintritt bezahlt,
verteilten sie hier grüne und weiße Luftballons, die man beim Einlauf der Spieler hochhalten soll - Snicki griff zu, ich lehnte dankend ab. Zuerst ging es noch auf unsere Fotorunde und
nachdem wir die „Choreo“ und den Anstoß abgelichtet hatten, stellten wir uns ziemlich weit oben und vom Sportheim entfernt hinter die Barriere, was viele der Gäste-Anhänger nicht für nötig
hielten.
Die Gastgeber hatten bereits früh in der Partie einige Chancen und gingen auch früh in Führung, danach verloren sie aber irgendwie ein wenig den Faden und TGM kam immer
besser ins Spiel. Folgerichtig erzielten sie auch den Ausgleich, um aber postwendend erneut in Rückstand zu geraten. Mit diesem 2-1 ging es auch in die Kabinen und nach dem Seitenwechsel war
es ein recht offenes Match. Per Kopf konnte der Gast den erneuten Ausgleich erzielen und das Spiel stand auf Messers Schneide, wobei Ober-Olm nach dem 2-2 wieder die aktivere Mannschaft war.
Dennoch weiß man ja, wie schnell im Fußball ein Tor fallen kann und somit war man nur einen (evtl. abgefälschten) Ball entfernt von der Relegationsrunden-Wiederholung. In der 83. Minute
vertändelte aber ein Mainzer Spieler den Ball, als seine Mitspieler alle im Vorwärtsgang waren und der eiskalte SVO-Stürmer brachte seine Farben das dritte Mal am heutigen Abend in Front. Von
dieser Aktion sichtlich geschockt, war die TGM-Abwehr noch ein wenig konsterniert und kassierte in der Folgeminute den vierten Gegentreffer. Somit war auch klar, dass heute nichts mehr
anbrennt, denn drei Tore in sechs Minuten, das sah man direkt an der Körpersprache, das wird nicht passieren. Das sah auch der Unparteiische so und beendete das Spiel nach nur etwas mehr als
zwei Minuten Nachspielzeit, so dass die Einheimischen jubeln konnten. Wir warteten noch mal ein paar Minuten und bekamen auch noch drei bengalische Fackeln zu Gesicht, ansonsten war es recht
verhalten, aber trotz des guten Zuschauerzuspruchs heute, ist es dann doch "nur" die Zweite gewesen.
Um ziemlich genau 21 Uhr startete ich den Motor meines Fahrzeugs und da wir ja eh südlich vom Sportgelände standen, lotste mein Navi uns nun südöstlich aus Ober-Olm heraus
und nachdem wir durch Klein-Winterheim durch waren, ging es dahinter direkt auf die A63, um dann an Mainz und am Flughafen FRA vorbei zu fahren, in Richtung Heimat. In Altenstadt - Lindheim
ließ ich Snicki am Bahnhof heraus, von wo er morgens mit dem Zug zur Arbeit gependelt war. Über Heegheim, Stockheim und Ortenberg hatte ich noch 19 Kilometer Landstraßen, so dass ich um 22:15
Uhr zuhause war und noch ein wenig an Laptop & TV ging, heute aber bereits mal um 23:30 Uhr im Bett lag.