Heute gab es in Hessen nur ein einziges Relegationsspiel, welches mich aber nur bedingt interessierte. Ich entschied mich gegen das Entscheidungsspiel in meinem Bundesland
und fuhr den viel besseren Ground an, auch wenn es sportlich gesehen sogar noch eine Liga-Ebene niedriger angesiedelt war. Da ich morgen früh in Tschechien beginne und dann mit einer kleinen
Ost-Tour das Wochenende abschließe, gab es noch Gedanken bereits heute in diese Richtung zu starten, aber die Spiele in CZ waren zu weit im Landesinneren, um sie nach Feierabend problemlos zu
erreichen und die Grounds in den östlichen Bundesländern reizten mich nicht so, außer evtl. etwas in Berlin, aber das würde geographisch noch weniger Sinn machen und zudem nach Arbeitsende
auch viel Hetzerei bedeuten. Ich muss gestehen, dass mir der Ground, den ich mir dann als Tageskick heraus gesucht hatte, zuvor sogar unbekannt war, aber er wusste beim Blick auf die Bilder
direkt zu gefallen. Die Kreisliga C Berg 5 ist auch ehrlicherweise nicht die Liga, die man direkt auf dem Schirm hat, wenn man seine Planungen macht. Der 1. FC Gummersbach traf
auf den SV Frömmersbach, tabellarisch gesehen bedeutet das die Plätze Acht und Eins im Klassement. Die Einheimischen könnten, je nachdem wie die Spiele so ausgehen maximal einen Platz
gewinnen, aber auch maximal nur einen Platz verlieren. Die Gäste hingegen sind schon länger Meister und haben aktuell 15 Punkte Vorsprung auf den Zweiten, sie hatten im bisherigen
Saisonverlauf auch insgesamt erst 15 Punkte liegen gelassen, sieben davon in den letzten Spielen, seit man schon als Meister feststeht.
Ich machte mich zuhause um 16:53 Uhr auf den Weg, der laut Navi 157 Kilometer bzw. 1:44 Stunden für die einfache Strecke betrug. Der Puffer von 23 Minuten für einen Freitag
schon eher knapp bemessen, ich hatte aber auch keine Lust so lange vor dem Spiel schon bei der Hitze im Stadion rum zu hängen. Ich merkte unterwegs auch schnell, dass es verkehrstechnisch
recht entspannt blieb und ich gar nicht großartig Gas geben musste. Auf der A45 bis Olpe und von hier dann noch ein Stück A4 bis zur Ausfahrt Reichshof/Bergneustadt, von wo es noch zehn
Kilometer Landstraßen waren, u.a. durch Derschlag und Bernberg hindurch. Da ich super in der Zeit war, tankte ich noch soweit voll, dass ich morgen auf jeden Fall bis Tschechien komme, wo der
Sprit ja bedeutend günstiger ist. Ich fuhr der Adresse von fussball.de nach, aber diese führte mich erstmal an die falsche Seite des Grounds, wo nur Privat- oder Firmenparkplätze und auch
kein Eingang zum Stadion waren. Dieser befindet sich auf der anderen Stirn-Seite und liegt quasi gegenüber der Eugen-Haas-Halle, der Spielstätte des Handball-Traditionsvereins VfL
Gummersbach. Hier stellte ich mein Auto um 18:50 Uhr ab und musste aus dem gut gekühlten Fahrzeug raus in die 32 Grad. Ich drehte direkt meine Fotorunde, aber diese Bilder wurden teilweise
wegen der tief stehenden Sonne erstmal nur so semi gut. Ich setzte mich dann auf die große Tribüne und das Spiel wurde auch zeitnah schon angepfiffen.
Bereits auf meiner Fotorunde merkte ich, dass viele schon gar nicht mehr bei der Sache sind, es wurde bereits über das Grillen nach dem Spiel oder auch den bevor stehenden
Urlaub im Sommer geredet. Genau so halbherzig und unbekümmert ging der SVF auch in die Partie. Ein schlechtes Zweikampfverhalten und am Ende muss ein Foul her halten, so dass es früh Elfmeter
für die Hausherren gab. Dieser wurde souverän durch den Torhüter verwandelt, der wohl, wenn man die Sprüche von außerhalb und ihm verfolgte, wohl gar nicht wirklich Torhüter ist. Kurz darauf
gab es eine Verletzungsunterbrechung und minutenlange Behandlungspause auf dem künstlichen Grün. ich hatte gar nicht mitbekommen was passiert war, aber als dann der Krankenwagen kam, konnte
man vernehmen, dass er auf die Schulter gefallen sei. Im Verlauf des Spiels kam dann ein Betreuer aus dem Krankenhaus zurück und sprach von einen gebrochenen Schlüsselbein. Da ich es zu
Beginn nicht genau zuordnen konnte und alles recht lange dauerte, hatte ich schon wieder Angst vor einem Abbruch, was mich bei meiner Pechsträhne in diese Richtung nicht gewundert hätte. Aber
es ging dann zum Glück weiter und war kurz darauf erneut einen ganzen Moment unterbrochen, weil es abseits des Spielgeschehens zu einer Rudelbildung kam und sich ein Gummersbacher Spieler gar
nicht mehr einkriegen konnte, aber auch nach diesen fast nicht endend wollenden Diskussion ging es zum Glück weiter. Vor der Halbzeit sahen wir noch das 2-0, aber kurz vor dem Gang in die
Kabinen auch noch das verkürzen des Meisters. Nach dem Seitenwechsel war der 1. FC weiterhin erstmal das aktivere Team, belohnte sich auch und baute den Vorsprung (bei einem weiteren
Gegentor) sukzessive bis zum 80. Minute auf 6-2 aus. Dabei war auch der schönste Treffer des Abends zum 3-1, der durch einen Lupfer aus 35 Metern über den zu weit vor dem Tor stehenden
Schlussmann geschah. Zehn Minuten vor dem Ende war es aber vorbei mit der Herrlichkeit des Tabellenachten und der SV spielte nun nur noch auf ein Tor. Man zeigte warum man der Meister ist und
traf binnen wenigen Minuten drei Mal zum Zwischenstand von 6-5. In der zweiten Minute der Nachspielzeit hatte man noch die Chance auf den Ausgleich, aber dieses Mal wollte der Ball nicht mehr
rein und so blieb es beim knappen Heimsieg, denn der Schiedsrichter beendete danach das Match. Ich fand, dass man durchaus noch ein, zwei Minuten hätte mehr drauf packen müssen,
aber gut, es ging ja eh um nichts mehr (außer die drei Punkte) und auch seitens von Frömmersbach gab es wenig Meckerei.
Wegen den ganzen Verzögerungen der ersten Hälfte saß ich erst um 21:05 Uhr wieder in meinem Auto. Logischerweise ging es wieder den direkten und vor allen Dingen schnellsten
Weg nachhause. Es war die gleiche Strecke wie bereits oben auf der Hinfahrt beschrieben. Ich fuhr mal wieder spritsparend, denn ich hatte heute ja eh nichts mehr vor, außer am Laptop schnell
die Homepage upzudaten, meine Tasche noch fertig zu packen und dann recht schnell ins Bett zu gehen. Das klappte auch wirklich gut, denn um 22:55 Uhr stellte ich meine Karre daheim und nur
etwas mehr als eine halbe Stunde später ging es ins Bett mit Vorfreude auf die kleine Tour am Samstag und Sonntag.