Saison 2024/25

Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar

(34. Spieltag)

 

Sportplatz auf dem Quintinsberg
(Karbach/Hunsrück)

 
Mittwoch, 28. Mai 2025 / 19:00 Uhr
 
FC Blau-Weiß Karbach -
FC Rot-Weiß Koblenz


1:2 (0:1)


Tore:

0:1 (8.) Joel Cartus

1:1 (51.) Sebastian Saftig

1:2 (56.) Eldin Hadzic

  

Gelbe Karte: - / Daniel Sanchez Ruiz Diaz (45.).

Schiedsrichter: Jannis Kaufmann

Zuschauer: 121

 

Heute dann also endlich Karbach, diesen Ground hatte ich schon das ein oder andere Mal auf dem Schirm, aber meistens scheiterte es dann daran, dass das Spiel (manchmal auch recht kurzfristig) auf den Kunstrasen verlegt wurde. Deswegen wollte ich erstmal die Meldung in Social Media abwarten, denn dort schreibt der Verein vorher auch immer, ob auf Rasen oder Kunstrasen gespielt wird. Ein Besuch unter der Woche würde mir sehr entgegen kommen, handelt es sich doch um den nähesten noch fehlenden Oberligisten und für diese „kurze“ Anfahrtsstrecke würde ich ungerne einen Wochenend-Tag verschwenden.

 

Laut Radio wurde schon den ganzen Tag vor Staus gewarnt, denn der Tag vor Vatertag wäre traditionell einer der verkehrsreichsten Tage im Jahr, da viele diesen Zeitraum für ein verlängertes Wochenende und einen Kurzurlaub nutzen. Im Normalfall wäre ich auch auf der A3 am FRA vorbei gefahren, aber wenn zu der normalen Rush Hour noch Urlauber dazu kommen, dann machte ich um den Bereich FFM lieber direkt einen großen Bogen und fuhr von Beginn an die nördliche Route. Zuhause ging es um 16:42 Uhr weg und laut Navi sollte ich für die 180 Kilometer 2:25 Stunden brauchen, also ich hatte durch den Verkehr bereits +7 auf dem Navi, aber irgendwie Hoffnung, dass es „besser“ werden würde. Trotz eines Linienbus, eines LKW, eine Endphase eines geschlossen Bahnübergangs und einem noch vor der Autobahnauffahrt fast schon durchgedrehten Marcel hatte ich beim Befahren der A45 in Berstadt plötzlich nur noch +3. Auf dem ersten Stück gab ich ordentlich Gas und der erste gemeldete Stau war weniger dramatisch, als auf dem Navi angezeigt. Zudem sah es im weiteren Verlauf auch besser aus, so dass ich in Wetzlar beim wechseln auf die B49 plötzlich -3 hatte. Aber allgemein schwankte die Ankunftszeit wilder hin und her, als ich, wenn ich früher zu meiner wilden Mallorca-Zeit, nach Bierkönig-Schließung um 5 Uhr ins Hotel zurück lief. Auf der Bundesstraße gab es zwei große Stau-Punkte, jeweils waren es Baustellen mit einspuriger Verkehrsführung - einmal auf Höhe des Forums in Wetzlar und einmal bei Solms. Größtenteils pendelte es sich meine Ankunftszeit irgendwo bei +/- 0 ein, mal ein wenig drüber, mal ein wenig drunter. Ab Limburg ein kleines Stückchen A3 bis zum Dreieck Dernbach, welches ja normalerweise auch immer gut befahren bzw. öfters auch mal ganz dicht ist. Es ging aber tatsächlich halbwegs gut und auf der A48 sind viele Geschwindigkeitsbeschränkungen und hinter Koblenz fuhr ich nochmal auf die A61 und konnte noch ein wenig pushen. Ich musste allerdings die Abfahrt Boppard nehmen, denn die näheste Abfahrt (Emmelshausen) ist derzeit gesperrt. So waren es statt nur wenige hundert Meter bis zu dem außerhalb an der L213 liegenden Sportgelände dann doch etwa sieben Kilometer. Allerdings hatte ich doch einiges aufgeholt und die ganzen Problemzonen konnten auch wie erhofft besser durchfahren wurden. Deswegen parkte ich meine Karre tatsächlich sogar bereits um 18:53 Uhr am Sportgelände. Beim Parken sah ich schon fliegende Bälle auf dem Naturrasenplatz, was ein Glück. Wäre man trotz Naturrasen-Ankündigung auf den eigenen Social Media Kanälen auf den Kunstrasen gegangen, hätte ich erstmal richtig gekotzt und wäre weiter zu Plan B, Bad Schwalbach im Taunus, für ein Kreisoberliga-Spiel, welches erst um 20 Uhr angesetzt war. Wäre halt doof gewesen für diesen Kick dann drei Stunden unterwegs gewesen zu sein, denn direkt von zuhause wären es nur 1:20 Stunden gewesen (und auch 120 statt 225 Kilometer), aber es wäre wenigstens der Hauptplatz des Vereins gewesen. Nun gut, passte ja alles und beim Bezahlen meiner acht Euro am Eingang, sah ich noch zahlreiche Autos durch das Eingangstor fahren, man kann hier also direkt am Ground parken. Wahnsinn, wir reden hier immerhin von Oberliga und nicht der Kreisklasse.

 

Heute treffen die Plätze 10 und 9 aufeinander in einem Spiel um die goldene Ananas. Die Gäste waren ja schon seit einigen Spieltagen sicher, für die Heim-Elf ist auch seit dem letzten Wochenende klar, dass man auch in der kommenden Spielzeit Oberligist sein wird (auch wenn dann nach der Fusion mit dem FC Emmelshausen unter neuem Namen). Dadurch, dass es aus der Regionalliga Südwest keinen Absteiger gibt, der in diese Liga eingruppiert wird, werden nämlich nur zwei Mannschaften fix absteigen müssen. Sofern sich der Relegationsteilnehmer (Lautern II oder Pirmasens) aber NICHT durchsetzt, erhöht sich die Anzahl auf drei Vereine, die den Gang eine Liga tiefer antreten müssen. Bei aktuell acht Punkten Vorsprung von Karbach, passiert hier natürlich nichts mehr.

 

Ich stellte mich direkt neben die Auswechselbank der Rot-Weißen und konnte mir den Sommerkick anschauen. Zwar gingen die Gäste früh in Führung, aber damit war die Geschichte der ersten Hälfte auch quasi schon erzählt. das größte Highlight der ersten 45 Minuten war, als der kurz nach Spielbeginn einsetzende Regen wieder aufhörte. Dazu war ich erleichtert, dass es auch wieder heller wurde, denn der Himmel hatte sich zeitweise ganz schön zugezogen und nach drei Gewitter-Abbrüchen in den letzten zwei Jahren hatte ich da nicht schon wieder Lust drauf. Nach dem Seitenwechsel wurde es ein klein wenig, aber von einem guten Spiel waren wir immer noch sehr weit entfernt. Die Hausherren markierten den Ausgleich, als sich viele auf ein vermeintliches Foul im Strafraum konzentrierten, der Unparteiische aber die Vorteilsregel gut und richtig anwendete, so dass der Torschütze nicht besonders viel Gegenwehr hatte und den Ball unter die Latte hämmerte. Koblenz gibt aber nur vier Minuten danach erneut in Führung, als es in der FCK-Defensive zu einer katastrophalen Fehlabstimmung kam und der Gäste-Kapitän die Kugel aus 30-35 Metern über den weit aufgerückten Torhüter ins Netz bugsierte. Mitte des zweiten Abschnittes gab es dann bei den Hausherren einen Fünffach-Wechsel, wo auch die drei (teilweise langjährigen) Spieler, die den Verein verlassen werden, ihren verdienten Applaus erhielten. Karbach versuchte in der Schlussphase dann doch wirklich noch mal alles, um wenigstens einen Punkt am Quintinsberg (liegt über 500 Meter hoch) zu behalten, aber teils war es Pech, teils aber auch Unvermögen, auf jeden Fall wollte das Runde nicht mehr ins Eckige und so bliebe es beim 1-2 Auswärtssieg des Ex-Regionaligisten.

 

Nach dem Spiel kaufte ich mir noch eine Wurst, aber diese war nicht besonders prickelnd. Vor der kleinen Tribüne bzw. dem Sportheim fand dann noch die offizielle Spieler-Verabschiedung statt und ich lauschte den Worten des Präsidenten noch ein wenig, saß dann aber auch gegen 20:55 Uhr wieder im Auto und machte mich auf den Weg in Richtung Heimat. Die Auffahrt zur A61 war von dieser Seite her offen und so musste ich nicht wenigstens erst wieder durch die Landschaft gondeln. Ich fuhr die gleiche Strecke auch wieder zurück via Koblenz, Montabaur, Limburg und Wetzlar, logischerweise dann auch wieder in Berstadt von der Autobahn herunter. Die Rückreise war aber bedeutend entspannter als die Anreise und weil ich vorhin auf den freien Teilstücken ganz schön viel Sprit verblasen hatte, fuhr ich nun mega langsam in Richtung zuhause, so dass es sich ein wenig ausgleicht. Ich hatte ja eh nichts mehr vor und ob ich jetzt zehn Minuten früher oder später daheim bin, ist wirklich vollkommen egal. Kurz nach dem verlassen des Highways tankte ich noch an der Automaten-Tanke etwas drauf und fuhr dann auch noch die letzten 15 Minuten zurück. Es war schon fast 23:30 Uhr, als ich mein Auto in der Garage abstellte und oben hing ich nach einer Dusche noch lange am TV und Laptop, danach im Bett auch noch eine zeitlang am Handy, denn ich war mir tatsächlich noch nicht zu 100% sicher, was ich morgen machen würde.