Der Montag ist ja bekanntermaßen eigentlich mein Schon-Tag, an dem ich zuhause bleibe, mich ausruhe und auch mal Dinge erledigt werden, die sonst unter der Woche liegen
bleiben. Die letzten beiden Montage war ich aber bei der Eishockey-WM in Dänemark und hatte einmal Fußball und einmal Eishockey geschaut. Jetzt, wieder zurück in Deutschland, geht hier die
heiße Phase in Sachen Relegationen los, wo es unter anderen auch Spiele an Montagen gibt und somit fällt mein freier Tag für (mindestens) diese und auch nächste Woche auch aus. Heute gab es
nämlich z.B. im Raum Aschaffenburg ein Relegationsspiel und die bisher in Bayern gesehenen Zuschauerzahlen bei Entscheidungsspielen frohlockten auch für das heutige Match, auch wenn wir uns
schon eher tiefklassig befinden werden.
In der Relegation zur Kreisklasse Aschaffenburg steht heute bereits die zweite Runde an, die quasi so etwas wie ein Halbfinale ist. Beide Mannschaften setzten sich bereits am
vergangenen Mittwoch im „Viertelfinale“ durch, Ringheim gegen den TSV Collenberg mit 6-5 nach Elfmeterschießen, der TV 1860 recht souverän mit 3-0 gegen den SV Erlenbach. Wer sich bei unserem
Spiel heute durchsetzt, trifft dann am Samstag nochmal auf den Gewinner aus Alemannia Haibach II gegen Spvgg Hösbach Bahnhof II, das andere „Halbfinale“, welches in Feldkahl ausgetragen wird.
Nur wer dann auch am Wochenende noch siegreich ist, der spielt in der kommenden Saison neuntklassig. Straffes Programm also, nur eins von sieben Teams (Hösbach-Bahnhof II wurde für die erste
Runde ein Freilos zugelost) darf am Ende nach anderthalb Wochen Hochspannung jubeln. Während der TSV Ringheim in der laufenden Saison in der A-Klasse gespielt hat und erst am letzten Spieltag
eher überraschend auf den Relegationsplatz gesprungen ist, weil der Konkurrent zuhause gegen den Fünftplatzierten verloren hatte, spielte der TVA schon in der Kreisklasse und landete
hier auf Platz 12 von 14 und möchte natürlich gerne die Klasse halten.
Nach Feierabend blieb zuhause gerade so noch Zeit das Abendessen zu mir zu nehmen und ein wenig Pfand einzupacken, denn ein so früher Anpfiff ist für mich immer ideal nach
dem Kick noch meinen Wochen-Einkauf zu machen. Um 17 Uhr fuhr ich daheim weg, damit ich Snicki 20 Minuten später in Altenstadt einsammeln konnte. Weitere zehn Minuten danach stieg auch
Matthias in Langenselbold noch zu und ab hier ging es direkt weiter zu unserem Tagesziel in Nilkheim, einem Ortsteil von Aschaffenburg, wo auf neutralem Platz das heutige Spiel ausgetragen
wird. Wir erreichten das dortige Sportgelände um 17:55 Uhr und wunderten uns im vorbei fahren, dass es auf dem Areal noch recht leer aussah. Unten beim Nebenplatz geparkt und am Eingang fünf
Euro gezahlt, war es drinnen echt noch recht mau. Beim drehen der Foto-Runde direkt Fump und Thorsten Mankel getroffen, kurz darauf gesellten sich auch noch Asche und Roland dazu.
Zu Beginn passierte wenig und wir waren gut dabei die Partie an der Seitenlinie zu verquatschen. Irgendwann fasste sich Ringheim dann ein Herz und übernahm immer mehr die
Initiative und gingen in Führung. Auf dieses 1-0 folgte nur drei Minuten später der zweite Treffer und normalerweise müssen sie kurz darauf nach einem katastrophalen Fehlpass das Dritte
machen, aber das komplett leere Tor aus 25 Metern zu treffen ist nicht Jedermanns Sache. Alles in allem eine recht verdiente Führung nach 45 Minuten und mich veranlasste das noch zur Aussage
"Naja, wenigstens dürfte es keine Verlängerung geben", da ich ja noch einkaufen wollte. Nach dem Seitenwechsel aber plötzlich ein völlig anderes Bild auf dem grünen Rasen. Der komplett in
blau gekleidete TV war plötzlich aktiver und hatte früh nach Wiederanpfiff auch seine erste Möglichkeit. Sie bekamen dann nach zehn Minuten einen Elfmeter, wo ich immer noch ein wenig am
zweifeln bin. Eine Berührung war da und auch nicht überhörbar, aber ob das für einen Strafstoß reichte? Der Unparteiische sah es so, zeigte auf den Punkt und dem ausführenden Spieler war es
egal, er verwandelte souverän. Hatte Ringheim in der ersten Hälfte zwei Mal binnen drei Minuten getroffen, war Aschaffenburg nun noch schneller und brauchte nur zwei Minuten für ihren
Doppelpack - die Partie war ausgeglichen. Danach verflachte es ein wenig, obwohl beide Teams immer mal kleinere Chancen hatten. Es kam so, wie es kommen musste, wir bekamen 2x 15 Minuten
Aufschlag und ich konnte meinen Einkauf für heute vergessen. In dieser Extra Time war es wieder das unterklassige Team, was nach nur drei Minuten durch eine gute Einzelaktion vorlegte. Bei
vielen wurden nun die Beine schwer und die Aktionen wurden immer ungenauer, aber einen Geistesblitz hatten die TSV-Jungs noch und zwar kurz nach Beginn der zweiten Hälfte der Verlängerung
trafen sie aus spitzem Winkel. Nun war wirklich klar, dass hier nichts mehr gehen würde, denn 1860 hatte nur noch wenig entgegen zu setzen bzw. konnte einfach offensiv nichts mehr kreieren.
Spätestens nachdem sie wegen einer Tätlichkeit in der 118. Minute nur noch zu Zehnt waren, war das Thema endgültig durch. Der TV 1860 Aschaffenburg muss also absteigen und der TSV Ringheim
hat am Wochenende noch ein "Finale" gegen die SpVgg. Hösbach-Bahnhof II, welche ihr Spiel mit 1-0 gewann.
Um 21:05 Uhr saßen wir wieder im Auto und machten uns auf die 70 Kilometer, die das Navi mit 49 Minuten angegeben hatte. Da es für meinen Einkauf eh zu spät war, musste ich
auch kein Gas geben. Unterwegs wurden wieder Matthias in Langenselbold und Snicki in Altenstadt raus gelassen, komplett zuhause war ich um 21:55 Uhr und konnte oben noch den Schluss des
Bundesliga-Relegationsspiel zwischen der SV Elversberg und dem FC Heidenheim zu Ende schauen.