Heute ist wieder ein Eishockey-freier Tag für uns, so dass tagsüber ein wenig Sightseeing auf dem Programm stand (Hvide Sande und Vejers Strand). Am Abend sollte es für mich dann aber wieder zum Fußball gehen, meine zweite Partie auf unserem Eishockey-WM Trip (kompletter Reisebericht übrigens hier => KLICK!). Für dieses Spiel buchte ich auch in der Nacht vor der Abreise Tickets vorab, denn dieses Erstliga-Spiel der Abstiegsrunde war ein kleines „Endspiel“. Am drittletzten Spieltag trifft der Letzte auf den Drittletzten und beide Teams trennen nur zwei Punkte. Es gibt zwei Direktabsteiger und somit könnte der Letzte mit einem Sieg im direkten Duell über den Strich rutschen, also die nächste spannende Konstellation. Da ich letzten Donnerstag auf Freitag Nacht im Bett liegend sah, dass es nur noch ein paar Sitzplatzkarten gab, schlug ich direkt noch zu. Die Gäste haben vom Papier her geshen, das einfachere Rest-Programm und somit sollten die Hausherren unbedingt den Dreier einfahren, um überhaupt eine realistische Chance auf den Klassenerhalt zu haben.

Wie bereits oben geschrieben, hatten wir heute morgen nach dem Frühstück eine kleine Sightseeing-Tour gemacht und waren um 14:40 Uhr zurück auf der Bude. Wegen meiner nicht ganz so erholsamen letzten Nacht haute ich mich noch mal auf’s Ohr und wurde um 16 Uhr vom Wecker geweckt. Ich machte mich in aller Ruhe fertig und brach zwanzig Minuten später auf in Richtung Vejle. Von unserer Unterkunft waren es 129 Kilometer, die vom Navi mit 1:32 Stunden angegeben waren. Es handelte sich quasi um die selbe Strecke, wie am Freitag, als ich einen Kick in Fredericia hatte, allerdings war dort die Strecke etwa 20 Minuten länger, da ich vor drei Tagen am heutigen Spielort vorbei musste. Das Stadion liegt nur wenige hundert Meter von der Autobahn und bis hier hin kam ich problemlos voran. Um 17:50 Uhr war ich direkt vor dem Stadion, aber logischerweise hatten sie für mich keinen Parkplatz direkt davor frei gehalten. Also einfach erstmal links ab und es erschien ziemlich chaotisch zu sein, aber es ging recht schnell in einen Waldweg hinein und hier konnte man seitlich sehr gut parken. Die Schlange ging bis in 700 Meter Entfernung vom Ground, aber da ich ja Sitzplatz und genug Zeit bis zum Anpfiff (exakt eine Stunde), war das natürlich alles kein Problem. Nachdem ich das Auto abgestellt hatte, lief ich direkt zurück zum Stadion und war eigentlich schon auf dem Weg zu mein Eingang, da sah ich ein Spiel aufgebaut, wo man eine der drei hängenden Tafeln von einer jeweiligen Größe von vielleicht ca. 25 x 25 Zentimetern aus etwa 7-8 Metern abschießen soll. Die Schlange war nicht allzu lang und so machte ich den Spaß mit, auf den Schildern waren ein Fan-Schal, ein Getränk und eine Wurst aufgemalt. Da ich eh etwas essen wollte, zielte ich also letzteres Täfelchen an - und traf! Es gab einen Gutschein und im Innenraum konnte ich mir meine Wurst abholen. Diese schmeckte sogar echt gut und kostet regulär 55 dänische Kronen, also hatte ich somit etwa 7,38 Euro gespart. Nachdem diese vertilgt war, ging ich dann auf meinen Platz, der recht weit mittig war, und knapp 20 Minuten später begann auch das Spiel bereits.

Die Hausherren hatten wohl begriffen was auf dem Spiel stand, denn sie legten los wie die Feuerwehr und hatten früh im Spiel zwei dicke Chancen liegen gelassen. Da aber oftmals aller guten Dinge drei sind, war es dann eben die dritte Möglichkeit, die sie zu ihrer Führung nutzten. Guter Steckpass in die Schnittstelle der Abwehr und dann den heraus eilenden Torhüter überlupft, das war echt gut gemacht. Im weiteren Verlauf der ersten 45 Minuten kamen auch die Gäste ein wenig besser ins Spiel und es war weitestgehend ausgeglichen, aufgrund der starken Anfangsphase ging das 1-0 zum Gang in die Kabinen aber absolut im Ordnung. Nach dem Seitenwechsel waren es die Jungs vom LBK, die ein wenig kommen mussten und auch mehr Ballbesitz hatten. Wenn es allerdings in Richtung gegnerisches Tor ging, dann wurden die Ideen schnell weniger. Vejle hatte alle in allem wenig Probleme die Angriffe des Gast-Teams weg zu verteidigen und man konnte ohne Gegentor bleiben, traf aber vorne in der sechsten Minute der Nachspielzeit noch zur endgültigen Entscheidung. Somit springt der VBK zwei Spieltage vor Ende an Aalborg und Lyngby vorbei über den Strich. Diese drei Teams sind innerhalb von einem Punkt, zwei davon wird es nach Saisonende treffen und diese müssen den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten.

Wer durch die Hintertortribüne neben dem Gästeblock das Stadion verlässt, der läuft dann durch das alte Stadion, welches ziemlich nice ist. Um 21:15 Uhr saß ich wieder in meinem Auto und machte mich auch gleich auf die normalerweise knapp anderthalb Stunden dauernde Rückfahrt nach Søndervig. Zuerst aber verlor ich sicherlich über fünf Minuten, weil sich alle Autos den kleinen Feldweg herunter schlängelten. Auch an den Ampeln auf der Hauptstraße stockte es gewaltig und so war es bereits nach 21:30 Uhr, als ich aus Vejle heraus kam bzw. auch direkt auf die Autobahn fuhr. Bei Herning ging es wieder vom Highway herunter und auf der Schnellstraße an der Jyske Bank Boxen vorbei, wo gerade Dänemark gegen Tschechien spielte. Hinter Herning wird es ja immer ländlicher und in einem Waldstück sprang tatsächlich ein Hase quer über die Straße. Er war zwar noch weit genug entfernt, aber erschrocken hat er mich trotzdem gewaltig. Zurück in unserem Unterkunftsort angekommen, tankte ich wieder voll zur fairen Abrechnung, denn dieser verfahrene Sprit geht natürlich komplett alleine auf meine Kosten. Um 23:20 Uhr stellte ich die Karre vor unserer Wohnung ab und als ich diese betreten hatte, war Ronny zwar schon im Bett, aber noch wach. Ich legte mich auch recht zeitnah in die Heia, daddelte aber wieder noch eine zeitlang am Handy herum bzw. schrieb auch hier noch am Bericht weiter. Es dürfte sicherlich nicht vor 1 Uhr gewesen sein, als ich eingeschlafen war, aber auf jeden Fall happy den nächsten dänischen Erstligisten gekreuzt zu haben - morgen geht es wieder mit Eishockey weiter.