Die Kreisoberliga Kassel ist bei mir tatsächlich von allen 25 Kreisoberligen in Hessen die mit den am wenigsten besuchten Vereinen, denn es waren bisher nur zwei Grounds, die
ich hier abhaken konnte. Dank der neuen Autobahn A49, durch die man locker 10-15 Minuten bei einer Anreise nach Kassel spart, ist das jetzt in Zukunft ein klein wenig einfacher und somit soll
es in Nordhessen auch mal ein wenig mehr voran gehen - so schon heute, denn diese Liga hat einen kompletten Spieltag angesetzt. Da aber die meisten Spiele mit Anpfiff 18:30 Uhr terminiert
sind, war es natürlich mal wieder ein wenig Hetzterei, aber hauptsache wir packen es irgendwie pünktlich zu einem Kick. Einen Plan B hätte es noch gegeben mit einem Match, welches um 19 Uhr
startet, diese Partie wäre aber in der KOL Hofgeismar-Wolfhagen gewesen, was logischerweise aber auch kein großes Drama wäre.
In der Kreisoberliga Kassel stehen noch vier Spieltage an, einer davon ist komplett für den heutigen Tag terminiert. Eigentlich ist es der 30. und letzte Spieltag, aber er
wurde eben gänzlich vorgezogen. Der Tabellenführer, also der direkte Aufstiegsplatz, hat auf den Rangdritten gerade mal drei Punkte Vorsprung und gewinnt der Vierte sein Nachholspiel, sind es
sogar auch nur deren vier Punkte zum vierten Rang. Vier Teams in evtl. vier Punkten Abstand, bei noch vier ausstehenden Spielen, es geht kaum spannender. Eigentlich hatten wir, wie oben
bereits erwähnt, geplant um 18:30 Uhr bei einem Spiel aufzuschlagen, aber, ja aber... Es kommt öfters mal anders, als man denkt.
Um 16:05 Uhr leicht verspätet an der Stechuhr vorbei gehuscht, ging es direkt durch Nidda, sowie an Hungen und Lich vorbei nach Fernwald. Hier hatte ich mit Matthias 16:45
Uhr ausgemacht und kam pünktlich an, er war schon da und stieg direkt bei mir zu. Zuerst ganz gemütlich, denn wir hatten massig Puffer, aber irgendwann fiel mir ein, dass ich gesehen hatte,
dass der Tabellenführer heute auch spielt und zwar um 18 Uhr bereits, aber in einem kleinen Stadion und laut fussball.de sogar auf Naturrasen angesetzt. Knapp anderthalb Kilometer weiter als
der Plan A beim VfL Kassel (bei dem der Ground eher zur Kategorie "normaler Sportplatz gehört"), mein Navi sagte 18:05 Uhr Ankunftszeit, also vereinbarten wir, dass ich Gas gebe und wir es
probieren würden. Wenn auf Kunstrasen gespielt wird oder das Spiel bereits begonnen hätte, wären wir dann doch noch zum VfL Kassel gefahren, der ja eine halbe Stunde später beginnt. Auf der
zumeist freien A49 ordentlich gepusht und auf den vier Kilometern Stadtverkehr zuerst ein wenig Pech mit den Ampeln gehabt, zum Ende hin lief es aber ganz gut. Um Punkt 18 Uhr am Gelände
gewesen, da es mitten im Wohngebiet liegt, musste noch kurz ein Parkplatz gesucht werden und rein ging‘s. Als ich an der Kasse meine drei Euro zahlte, fand schon die Platzwahl statt, aber wir
hatten es pünktlich gepackt.
Wie gesagt, es handelte sich um den Spitzenreiter in einem engen Führungs-Quartett der KOL Kassel. Die Gäste mit erst 19 gesammelten Punkten auf Platz 13 der Liga und man hat
bereits elf Punkte Rückstand nur auf den Relegationsplatz, das komplett rettende Ufer ist schon rechnerisch gar nicht mehr erreichbar. Das Spielgeschehen auf dem Rasen war ein Spiegelbild der
Tabelle, denn die Hausherren waren von Minute Eins an im Vorwärtsgang, auch wenn in den ersten Minuten die Tormöglichkeiten noch fehlten. Mitte des ersten Abschnitts fiel dann der
hochverdiente Führungstreffer, der gleichzeitig auch ein wenig der Dosenöffner war, denn binnen acht Minuten schnürte der Bosporus-Kapitän einen lupenreinen Hattrick und in der Schlussphase
der ersten 45 Minuten fielen noch zwei weitere Tore, so dass es mit einem 5-0 in die Kabinen ging. Auch wenn ein Abseitstor dabei war und zudem eine Bude durch einen kapitalen Fehler des
TSV-Torhüters begünstigt wurde, passte das Ergebnis schon so. In der Unterbrechung holte ich mir einen Spieß vom Grill als Abendessen, der sehr leckerer, aber mit sechs Euro natürlich
überteuert, war. Nach dem Seitenwechsel plätscherte das Spiel komplett nur noch so dahin und die Höhepunkte tendierten gegen Null, die Zweitvertretung des Gruppenligisten kam noch zum
Ehrentreffer und das war‘s dann auch schon. Völlig ungefährdeter und verdienter Sieg für den Spitzenreiter, der so natürlich oben bleibt, aber da alle drei Verfolger ebenfalls siegreich
waren, bleibt es oben eng und spannend. Der TSV II steht somit auch rein rechnerisch als Absteiger fest und muss kommende Saison in der A-Klasse an den Start gehen.
Um 20 Uhr startete ich den Motor in Nordhessen und auf dem Weg durch die Stadt sah ich eine Tankstelle mit 1,64 Euro / Liter Super und so jagte ich den Tank noch schnell
voll, obwohl ich eigentlich locker noch nachhause gekommen wäre. Im Süden von Kassel angekommen, ging es direkt auf die A49 und hier wurde der Tempomat jetzt auf entspannte 120 km/h gestellt,
wir waren ja früher bzw, sogar früher als eigentlich geplant. Matthias ließ ich wieder in Fernwald raus und war bereits um 21:45 Uhr komplett daheim. Hier richtete ich so ziemlich die letzten
Sachen für die anstehende Eishockey-WM, so dass ich morgen die Klamotten größtenteils nur noch in die Tasche packen muss. Gegen 23 Uhr legte ich mich ins Bett, morgen steht ja noch der letzte
Arbeitstag vor dem Urlaub an.