Saison 2024/25

Oberliga Schleswig-Holstein

(28. Spieltag)

 

Ernst-Wagener-Stadion
(Steinburg - Eichede)

 
Sonntag, 04. Mai 2025 / 14:00 Uhr
 
SV Eichede -
TuS Rotenhof


3:0 (0:0)


Tore:

1:0 (49.) Evgenij Bieche

2:0 (78.) Evgenij Bieche

3:0 (87.) Henrik Lukas Arnold

  

Gelbe Karten: Noah Cooper Fritzen (29.) / Jan Pioch (66.), Florian Kuklinski (69.), Lennard Hansen (89.).

Schiedsrichter: Steffen Brandt

Zuschauer: 264


Zu Teil 1 des Berichts => KLICK!

 

Es war ziemlich genau 12:30 Uhr, als ich den Autoschlüssel umdrehte und wir uns auf die 60 Kilometer machten, die das Navi mit 1:05 Stunden angegeben hatte. Nach den fünf Kilometern Landstraße starteten wir mit der A23, aber auch nur bis zum Kreuz Hamburg-Nordwest, wo wir auf die A7 wechselten. Diese ebenfalls nur für die Dauer von zwei Ausfahrten bzw. bis HH-Schnelsen Nord, was lustigerweise die gleiche Ausfahrt, die wir letzten Samstag Abend für unseren letzten Kick beim Walddörfer SV auch bereits genommen hatten, manchmal ist die Welt halt doch klein. Südlich von Norderstedt fuhren wir in östliche Richtung, zuerst noch im Hamburger Bereich, bevor es  dann deutlich ländlicher wurde. Um 13:40 Uhr stellte ich meine Karre seitlich des Platzes ab und nach dem Bezahlen von acht Euro enterten wir den Ground. Ich drehte in diesem durchaus netten Ding natürlich zuerst meine Fotorunde und hörte schon per Lautsprecher-Durchsage, wie 15 englische Freunde vom Leamington FC begrüßt wurden - darauf komme ich aber später nochmal zurück.

 

In der Oberliga Schleswig-Holstein, einer 16er Liga, treffen heute mit dem SV Eichede und dem TuS Rotenhof die Tabellenplätze Vier und Acht aufeinander. Der Zug nach vorne wäre eigentlich für beide Mannschaften schon lange abgefahren, denn der FC Kilia Kiel führt die Tabelle klar an. Allerdings haben diese nicht für die Regionalliga 2025/26 gemeldet (ebenso wie der Drittplatzierte vom PSV Neumünster), also gibt es zwischen dem Heider SV und eben dem SV Eichede ein Fernduell um den Relegationsplatz um den Aufstieg in die Regionalliga Nord. Hier hat allerdings der HSV mit fünf Punkten Vorsprung, bei noch ausstehenden drei Spielen, einen klaren Vorteil. Die Gäste aus dem Stadtteil von Rendsburg müssen in die andere Richtung schauen. Im ersten Moment sieht es ganz gut aus, denn auf den drittletzten Platz, der der erste sichere Absteiger ist, hat man sechs Punkte Vorsprung und das weitaus bessere Torverhältnis - bei noch zwei offenen Spielen. Jetzt aber das große ABER, denn die endgültige Zahl der Absteiger hängt von mehreren Faktoren ab, z.B. ob der Teilnehmer der Relegationsspiele nach oben (Heide/Eichede) aufsteigt und ob von oben Todesfelde in die Oberliga absteigt. Aber selbst der Abstieg von Todesfelde hängt u.a. auch an einem anderen Verein (ob Havelse die Relegation zur 3. Liga siegreich gestalten kann). Im schlechtesten Fall kann es bis zu fünf Oberliga-Absteigern geben und dann wäre der Vorsprung von Rotenhof plötzlich nur noch drei Punkte. Viele „aber“, „wenn“ und „falls“, am einfachsten wäre es für den TuS heute den Dreier zu ziehen und dann wäre man aufgrund des guten Torverhältnis recht sicher durch.

 

Nach dem Anpfiff schauten wir erst mal nach dem Essen und wurden unfassbar positiv überrascht. Wir hatten schon gesehen, dass im Sportheim ein griechisches Restaurant war und sie machten auch das Catering rund um das Spiel im Stadion, hier gab es nicht nur die übliche Wurst und Pommes, sondern auch eine Gyros-Box und einen Gyros-Teller. Wir entschieden uns für Letzteres und waren wenige Minuten danach komplett gesättigt. Vom Spiel verpasst hatten wir nichts, denn die erste Halbzeit war nicht wirklich berauschend, es passierte recht wenig. Nach dem Seitenwechsel, stellte ich mich mit Patrick ein klein wenig weiter zur Seite und suchten ein wenig Schutz unter den Bäumen. Wir bekamen aber "Besuch", denn die Hälfte der oben bereits benannten Reisegruppe aus Leamington stellte sich in unsere Nähe und supportete den SVE ein wenig. Zwischen beiden Vereinen bzw. Fangruppierungen besteht bereits seit Jahren eine Freundschaft und man besucht sich öfters gegenseitig. Bei den "Tommies" vom englischen Sechstligisten aus Warwickshire in den West Midlands wirkte mittlerweile der Alkohol und sie sangen viele, viele Lieder mit dem typischen britischen Humor. Leider kommt das hier sicherlich bei weitem nicht so gut rüber, wie es in Wirklichkeit war, aber es wurden Lieder gesungen wie "Kühe, Schweine, Aikädä (Eichede) - chicken, sheep, Leamington" (in deutsch/englisch). Den sich aufwärmenden Gäste-Spielern wurden Kümmerlinge angeboten und als ein Spieler während des Aufwärmens pissen ging, war er fortan "Barry" bei Ihnen. Dieser wurde dann besungen mit "Barry, Barry, he pisses wherever he wants" und noch weitere aus aktuellen Situationen neu gedichtete Lieder. Für uns war es bei dem Sauwetter allerbeste Unterhaltung, aber auch sportlich wurde es besser - allerdings nur von einer Seite, von Seiten der Gastgeber. Profitierten sie beim 1-0 noch von einem kapitalen Torhüter-Fehler, der den Fernschuss durch die Finger gleiten ließ, waren die Treffer zum 2-0 und 3-0 zum Ende hin absolut verdient. Die Jungs von der Insel feierten nach Spielende "ihren" Sieg und tanzten durch den Regen, während wir uns bestens amüsiert in Richtung Ausgang machten.

 

Um 16 Uhr fuhren wir los, zuerst lotste mein Navi mich mal wieder über gefühlte Feldwege, die aber tatsächlich offizielle Straßen waren. Auf jeden Fall brachten diese Wege uns aber direkt auf die A1. Hier hatten wir aber direkt Stau bis hinter dem Dreieck Norderelbe und als wir dort endlich durch waren, lief es einige Kilometer ganz okay, aber bei Soltau verloren wir auch wieder locker 15-20 Minuten wegen kilometerlangem stockenden Verkehrs. Selbst danach blieb es weiterhin bei viel Verkehr, der fast bis Göttingen anhielt und erst dahinter wurde es entspannter. Nur beim Ohmtal-Dreieck war noch ein wenig Stau gemeldet, als wir dort angekommen waren, entpuppte sich das auch eher nur als „viel Verkehr“. aber wir kamen nicht zum Stehen oder Stocken. So konnten wir noch eine Pinkelpause einbauen, zur fairen Abrechnung noch volltanken und um 21:35 Uhr setzte ich Patrick in Friedberg am Bahnhof ab, so dass er problemlos den eine Viertelstunde später startenden Zug erreichen konnte. Ich hatte dann noch knapp 25 Minuten nachhause und stellte mein Auto um 22 Uhr nach 1.090 gefahrenen Tageskilometern in meiner Garage ab. Mal wieder ein Super Tag gewesen, der beim Spiel in Eichede dann sogar noch völlig überraschend ziemlich lustig wurde.