Zu Teil 1 des Berichts => KLICK!
Es war 13:25 Uhr, als ich in Wangen den Motor meiner Karre startete, aber ausnahmsweise mal entspannt, denn mein zweiter Kick beginnt erst um 15 Uhr und ich hatte 58
Kilometer zu überbrücken, die das Navi mit 48 Minuten angegeben hatte. Mega gemütlich fuhr ich durch die wunderschöne Gegend hier unten, an der man sich eigentlich nicht satt sehen kann. So
verlor ich noch ein paar Minuten, aber das war auch weniger schlimm, denn ich kam dennoch um 14:20 Uhr bereits am Sportgelände an. Noch kurz am Handy herum gedaddelt, zahlte ich am Eingang
acht Euro, drehte direkt meine Fotorunde und nahm mir noch eine „Rote“ (ein wirklicher Freund von ihr werde ich in diesem Leben aber auch nicht mehr) mit auf die Tribüne. Kaum hatte ich diese
verspeist, ging das Spiel auch kurz darauf schon los.
In der Bayernliga Süd, einer 17er Liga, neigt sich die reguläre Saison schon langsam dem Ende entgegen, heute sind schon vorgezogene Spiele des Wochenendes, wo der
drittletzte Spieltag stattfindet. Die Einheimischen spielen als Sechster erneut eine solide bis gute Saison und haben schon seit Wochen mit den gefährdeten Plätzen unten absolut nichts mehr
zu tun. Die Chancen auf den Aufstiegsrelegationsplatz sind bei sieben Punkten Rückstand und (wie gesagt) nur noch drei auszutragenden Spielen auch nur noch auf dem Papier vorhanden, wirklich
realistisch ist das erreichen des zweiten Platzes nicht mehr. Die Gäste, die zweite Mannschaft des Drittliga-Absteigers, steht bereits als Teilnehmer der Abstiegs-Relegation in der Bayernliga
fest. Man kann zwar nicht mehr direkt absteigen, aber über den Strich rutschen geht auch nicht mehr, zumal es für sie heute bereits das vorletzte Spiel ist. Unter der Woche sagte ihr Trainer
im Interview, dass man zwar schon gerne die Klasse halten würde, aber nicht um jeden Preis halten muss. Man werde auch keinen von den bereits abgestiegenen Profis einsetzen, im Gegenteil, man
will viele Jüngere spielen lassen, um sie auch im Hinblick auf die kommende Regionalliga-Saison der Ersten zu testen. Und es war tatsächlich so,
denn locker zwei Drittel der Spieler wären in den USA noch nicht mal volljährig.
Erstaunlicherweise war es aber Hachings Bubi-Truppe, dir von Beginn an ihr Heil in der Offensive suchte und man hatte zwei, drei richtig gute Möglichkeiten, allerdings sah
man auch schnell, warum die Truppe die wenigsten Tore der ganzen Liga erzielt hat. Die Einheimischen machten es besser und trafen mit ihrem ersten geordneten Angriff im Spiel direkt zur
Führung. Mitte der ersten Hälfte doch der Ausgleich per Gewalt-Schuss von der Strafraumgrenze. Bis zum Gang in die Kabinen hatte die Spielvereinigung weiterhin die Oberhand. Ich atmete zum
Halbzeitpfiff erstmal tief durch, dass der Ground nun zählt und holte mir darauf ein Bierchen. Nach dem Seitenwechsel war es erneut der erste TSV-Angriff, der die Allgäuer wieder in Front
brachte. Wahnsinn, da spielt man so eine gute erste Hälfte und bekommt direkt nach Wiederbeginn den Tritt in den Allerwertesten. Allerdings war die Reaktion der Hachinger gut und man kreierte
weiterhin Offensivaktionen. Zum Ausgleich verhalf dann aber ein zweifelhafter Elfmeter. Nicht, dass das Foul fraglich war, sondern die großzügige Vorteilsauslegung des Unparteiischen, denn er
zeigte Vorteil an und ein Mitspieler des Gefoulten kam völlig frei vor dem Tor zum Abschluss, setzte den Ball aber neben das Tor. Meines Erachtens sollte damit dann das Vorteils-Recht
erloschen sein, aber vielleicht liege auch ich einfach falsch!? Dem Schützen war es egal, er verwandelte den Strafstoß souverän. Nur zwei Minuten danach dann ein Flachschuss von der Seite und
die Münchener Vorstädter gingen erstmalig selbst in Front. Ein 20 Meter Freistoß hätte die Entscheidung sein können, aber die Hulla klatschte an die Latte und so musste man bis zum Ende
zittern. In der fünften Minute der Nachspielzeit ging ein Kotterner Kopfball ebenfalls an die Latte und im anschließenden Gewühl im Strafraum konnte der Ball auch nicht im Netz untergebracht
werden. So blieb es am Ende beim durchaus verdienten Auswärtssieg für Unterhaching.
Um 17:10 Uhr saß ich dann happy im Auto, dass dieses Mal mit dem Ground hier alles geklappt hat, das Ganze noch mit einem netten Spiel und in Verbindung mit dem klasse
Allgäustadion in Wangen. Hochzufrieden startete ich den Motor meines Autos und war drei Minuten später auf dem kleinen Teilstück A980, die nach wenigen Kilometern am Kreuz Allgäu direkt in
die A7 mündet. Drei Ausfahrten später fuhr ich in Dietmannsried aber nochmal runter, weil es hier eine halbwegs günstige 24h-Tanke gab und erst danach setzte ich meine Heimfahrt fort, die von
Kottern insgesamt 422 Kilometer war und laut Navi 3:39 Stunden dauern sollte. Dieses Mal stellte ich aber wirklich den Tempomat auf 120 km/h und ließ einfach laufen, Verkehr war auch nicht
wirklich viel vorhanden und so chillte ich der Heimat entgegen. Kurz vor Würzburg machte ich eine kurze Pinkelpause und zog dann den Rest der Strecke am Stück durch. Da nach der A7 auch auf
der A3 und der A45 kaum etwas los war, verlor ich trotz der gefühlt schneckenartigen Geschwindigkeit keine zehn Minuten auf die vom Navi angegebene Zeit und stellte mein Auto um 21:20 Uhr
daheim ab. Nach einer schönen kühlen Dusche (es waren ja durchgehend über 25 Grad Celsius) ging ich noch mal an den Laptop. Allzu lange blieb ich dort aber auch nicht und machte mich alsbald
in die Waagrechte, denn morgen ist ja wieder der freitägliche Frühdienst im Büro, die Urlaubstage werden bei mir für andere Dinge aufgespart.