Nachdem ich gestern schon nur eine ganz kurze Strecke gemacht hatte, was aber wohl die richtige Entscheidung war, denn in dem besuchten Ground wird kommende Saison (oder
vielleicht sogar für immer?) nicht mehr gespielt. Ich war somit früh zuhause und auch halbwegs früh im Bett, so plante ich weiterhin mit dem seit Wochen in meinem Hinterkopf schwelenden
Allgäu-Trip, welcher aus zwei Spielen bestand, einmal ein unterklassiges Spiel in einem netten Stadion und zudem das Bayernliga Süd Match in Kottern. Kottern? War da nicht mal was? Genau, der
ein oder andere Mitleser kann sich vielleicht noch erinnern. Am 12. Juli des vergangenen Jahres war ich mit Matthias bereits dort, aber das Spiel wurde wegen Gewitter und sintflutartigen
Regenschauern abgebrochen. Mega ärgerlich auch noch, dass es nach 39 Minuten passierte, also sechs Spielminuten, bevor wir ihn für uns hätten zählen lassen. Die Bilder von damals könnt ihr
Euch hier nochmal anschauen => KLICK! Da ich im Moment aber wieder recht müde bin, suchte ich mir auch zwei Alternativen heraus,
falls ich morgen früh beim ersten klingeln des Weckers zu müde sein sollte. Hierbei handelte es sich um ein Spiel der tschechischen vierten Liga in Marienbad und ein Pokalfinale im
Frankenland (Plan B), sowie drei unterklassige Spiele im Rhein-Main-Gebiet (Plan C). Beim Plan B hätte ich gegen 9:30 Ihr weg gemusst, beim Plan C sogar erst in Richtung 11 Uhr. Das
Hauptaugenmerk blieb aber erstmal bei der Fahrt in den Allgäu, denn Kottern war einer von drei Grounds, in denen mir in den letzten Jahren Spiele VOR der Halbzeit abgebrochen wurden und ich
ihn somit nicht zählen konnte. So etwas triggert mich dann immer und wenn es klappt, wäre es nach Immendorf (bei Koblenz) die Nummer Zwei, die ich dann nachgeholt und ordentlich gekreuzt
hätte. Der Letzte wäre dann noch Ilbenstadt, aber der ist von mir zuhause nur 30 Kilometer entfernt und somit grundsätzlich kein Problem, es muss halt einfach nur ein passender Termin
gefunden werden: Matthias hatte zuerst auch Interesse, musste dann aber aufgrund einer privater Verpflichtung für die frühe Abfahrt nach Süd-Deutschland passen.
Wie bereits oben erwähnt, war ich gestern früh zuhause (21:05 Uhr), lag aber erst etwas mehr als zwei Stunden danach im Bett. Als dann um 6:30 Uhr der Wecker klingelte, war
ich zwar schon noch müde, aber ich fühlte mich fit genug den Trip in den Allgäu auf mich zu nehmen. Erst noch ein wenig im Bett herum gegammelt, meine Spiele nochmal kontrolliert, stand ich
auf, frühstückte und machte mich im Bad fertig. Gegen 7:20 Uhr machte ich mich auf den Weg und sah am Morgen dieses Feiertags die ersten zehn Kilometer keine Menschenseele auf der Straße,
erst dann kamen mir Autos entgegen und ich erhaschte einen Mann mit dem Hund Gassi gehen. Für mich war es der Auftakt zum ersten Teilstück von 421 Kilometern und nachdem ich noch ein wenig
Sprit in den Tank gejagt hatte, war mein Puffer auf den Anpfiff des ersten Kicks ziemlich genau eine halbe Stunde, aber ich hatte eigentlich definitiv vor gemütlich zu fahren, sofern es die
Vorschau auf den Verkehr auf meinem Navi so zulässt. Da ich aber merkte, dass ich schon ein paar Minuten verloren hatte (was aber mehr am zunehmenden Verkehr in Richtung Süden / Berge lag),
schob ich den Tempomat kurz vor Würzburg von 120 km/h auf 130 km/h. Auf Höhe Crailsheim hatte ich nur noch eine Viertelstunde Puffer, denn mittlerweile war fast das ganze Teilstück zwischen
Ulm und Memmingen auf dem Navi orange und rot eingefärbt. Es nahm immer mehr zu und so entschied ich von Aalen bis zum Beginn der Probleme bei Ulm noch bestmöglich Gas zu geben. Aber, obwohl
ich dem Ziel mit hoher Geschwindigkeit entgegen donnerte, sank die Ankunftszeit nicht, sondern stieg weiter an. Bei Ulm hatte ich tatsächlich schon +10(!) auf dem Navi und im Radio sprachen
sie von "20 Kilometer stockendem Verkehr". Da ich aber schon fast 30 Mal in Ravensburg beim Eishockey war, fiel mir die B10 von Ulm nach Friedrichshafen ein und hier sagte das Navi
tatsächlich nur +6. Also in Nersingen runter, durch Ulm durch und auf der B10 war erstmal eine Baustelle und einspurige Verkehrsführung, so dass es sich natürlich auch stockte. Dennoch konnte
ich dahinter die Zeit auf +3 herunter fahren, ich war auf einem guten Weg, bis es auf meiner Strecke vor mir einen Unfall gab - wenige hundert Meter, bevor ich bei Oberessendorf sowieso von
der B10 hätte herunter fahren müssen. Was ein Pech, Wahnsinn, denn die Umfahrung kostete natürlich wieder einige Minuten. Dahinter ging es auch eher schleppend voran, denn mittlerweile waren
die ganzen Feiertags-Schleicher auf Deutschlands Straßen unterwegs. Durch Bad Wurzach, tuckerte dahinter erstmal ein „Maifeier-Traktor“ auf der Bundesstraße herum und hatte 50 Autos hinter
sich. Bei Leutkirch fuhr ich auf die A96 und wollte das letzte Stück nochmal ein wenig Gas geben, aber logo, wie sollte es auch anders sein, erstmal stockte es. An der Ausfahrt Wangen-Nord
verließ ich den Highway und konnte auf der Landstraße noch ein wenig pushen. Dennoch schwer genervt fuhr ich um 11:37 Uhr auf den Parkplatz des Stadions und als ich am Eingang zwei Zuschauer
fragte, ob schon etwas passiert sei, sagte man mir „Nein, gar nichts. Die haben aber auch vor zwei, drei Minuten erst angefangen!“. Wenigstens auf den verspäteten Beginn ist in Deutschland
noch Verlass - was heute ausnahmsweise mal zu meinen Gunsten war. Ich drehte natürlich erstmal meine Fotorunde und setzte mich dann auf die Tribüne in den Schatten.
In der Kreisklasse A Bodensee 3 (WFV), einer 14er Liga, standen sich heute der Vierte und der Erste gegenüber. Das Heim-Team hat schon acht Punkte Rückstand auf den
Aufstiegsrelegationsplatz, was bei (inkl. heute) nur noch sechs auszutragenden Spielen nicht wirklich realistisch erscheint, diesen noch zu erreichen. Dafür geht es für die Gäste um vieles,
denn man ist (bei gleicher Anzahl von Spielen) nur einen einzigen Punkt vor dem Zweiten und selbst auf den Tabellendritten, der am Ende der Saison komplett in die Röhre schaut, sind es nur
zwei Punkte Vorsprung (hier aber hat der Dritte bereits ein Match mehr ausgetragen). Eine ziemlich Spannende Konstellation an der Spitze.
Verpasst hatte ich wohl in den zwei, drei Minuten noch nichts, aber noch während ich dabei war meine Runde zu drehen, hatte der Aufstiegskandidat seine erste dicke
Möglichkeit und ich hatte mich kaum auf der Tribüne hingepflanzt, da trafen sie auch zur Führung. Eigentlich lief tatsächlich früh im Spiel alles nach den Wünschen des Favoriten, bis ihr
Innenverteidiger die Notbremse ziehen musste und folgerichtig mit knallrot vom Platz gestellt wurde (es war eigentlich die 24. Minute, der Unparteiische hat fälschlicherweise die 14. in den
offiziellen Spielbericht eingetragen). Fortan war es ein recht ausgeglichenes Spiel, weitere Tore wollten bis zum Gang in die Kabinen aber nicht mehr fallen. Eigentlich dachte ich, dass jetzt
die Hausherren nach dem Seitenwechsel das Kommando übernehmen werden, aber Pustekuchen. Der FCI ließ sich die Unterzahl gar nicht anmerken und war überraschenderweise das bessere Team in der
zweiten Halbzeit. Dennoch dauerte es bis in die Schluss-Viertelstunde, bis das 0-2 fiel und der dritte Treffer kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit war nur noch für die Statistik. Das
Heim-Team hatte offensiv wenig bis gar nichts zu bieten und so war es am Ende ein hochverdienter Auswärts-Dreier und Isny ist auf dem besten Wege zur Meisterschaft.
Zu Teil 2 des Berichts => KLICK!