Saison 2023/24

Bezirksliga Rheinland Ost

26. Spieltag

 

Kaiserbergstadion (KR)

(Linz/Rhein)
 
Samstag, 27. April 2024 / 17:00 Uhr
 
VfB Linz -

SG Westerburg/Gemünden


2:1 (1:0)


Tore:

1:0 (29.) Aleksandar Zlatkov

1:1 (46.) Julian Jung

2:1 (84.) Fabio Schopp

 

Gelb-Rote Karte: Matthias Wengenroth (SGW/90.).

Gelbe Karten: xxx (20.), Meris Siljkovic (76.) / Matthias Wengenroth (4.), Julian Gläser (16.), Julian Jung (45.+1.), Tim Buchmann (59.), Paul Reichelt (60.).

Schiedsrichter: Thomas Höfer

Zuschauer: 300

 

Auch nach dem heutigen OFC-Auswärtsspiel wollte ich natürlich hoppingtechnisch noch irgendwas machen und es gab sogar die ein oder andere Alternative. Zur Auswahl standen zum Beispiel zwei Rheinlandligisten, die ihre jeweiligen Heimspiele am Abend austragen werden. Ich entschied mich aber für ein Match eine Spielklasse niedriger, allerdings ist die einheimische Mannschaft Tabellenführer und wird in der nächsten Saison ebenfalls in der Rheinlandliga auflaufen dürfen, dazu aber später noch mehr.

Meine Kickers lieferten mal wieder eine recht unterirdische Leistung beim Tabellenletzten in Koblenz ab, einem Team, welches in den letzten neun Spielen nur insgesamt drei Treffer erzielt hatte. In den heutigen 90 Minuten trafen sie genauso oft und behielten die drei Punkte hochverdient im eigenen Stadion Oberwerth. Auch wenn man nicht mit der ersten Garde angetreten war und im Koof vermutlich schon das wichtige Hessenpokal-Spiel am kommenden Dienstag in Fulda herum schwirrte, darf man sich so bei einem Absteiger nicht präsentieren. Ich stand zum Zeitpunkt des Abpfiffs bereits ganz oben im Gästeblock und lief dann schnellen Schrittes die 800 Meter zu meinem geparkten Auto. Da man die zweite Hälfte mal wieder bedeutend zu spät anpfiff und es dazu noch über fünf Minuten Nachspielzeit gab, konnte ich erst um 16:08 Uhr los fahren. Laut Navi 44 Minuten für die 45 Kilometer Strecke, das sollte eigentlich passen. Zudem hatte ich, dadurch dass ich direkt nach Abpfiff abgehauen bin, noch recht wenig Abfahrtsverkehr und kam wirklich gut aus dem Stadionumfeld weg. Ab Neuwied ging es dann direkt am links liegenden Rhein entlang und rechts dazu fast überall Weinberge, das sah schon ganz nice aus. Ich war aber nicht hier unterwegs um die Landschaft zu genießen, sondern wollte zum Fußball. Deswegen stand ich schon wieder unter Strom und dadurch dass fast durchgehend Geschwindigkeitsbegrenzungen waren und die ganzen Wochenendausflügler diese dann dazu noch versuchten zu unterbieten und nur in der Weltgeschichte herum schauten, war keine Chance vorhanden um Zeit zu gewinnen. Immerhin konnte ich die 16:52 Uhr halten; aber als ich quasi am Stadion angekommen war, herrschte oben auf dem Kaiserberg ein komplettes Parkplatz-Chaos und weil ich ziemlich schnell sah, dass es hier keinen Sinn macht, wendete ich umgehend und fuhr fast den kompletten Berg wieder nach unten, um hier an der Straße parken zu können. Das bedeute dann aber logischerweise auch, dass ich etwa 450 Meter wieder den Berg hoch laufen musste. Wer schon mal hier war, der weiß, dass wir hier nicht von einem kleinen Hügel oder einer Erhebung sprechen. Schnellen Schrittes und auch mit zwei, drei kurzen Jogg-Einlagen ließen mich noch ein paar Leute überholen. Aber genau vor mir kam noch ein Rentner an der Kasse an, der dann ewig brauchte um das Geld heraus zu kramen und dabei dem Kassierer noch seine Lebensgeschichte der letzten zwei Wochen seit dem letzten Heimspiel erzählte. Puh, da steigt der Puls, aber da ich es passend hatte, legte ich meinen Fünfer sehr bestimmend, aber immer noch freundlich, auf den Tisch und ging durch. Der Anpfiff war genau in diesem Moment passiert, als ich noch an der Kasse stand, aber in den 30 Sekunden, bis ich dann Blick auf das künstliche Grün hatte, war natürlich nichts passiert. Ich drehte schnell meine Foto-Runde und setzte mich auf meinen Allerwertesten auf die Stein-Stufen neben dem Sportheim.

Die Ausgangsposition in diesem Spitzenspiel Erster gegen Zweiter war klar: Die Gäste brauchten unbedingt einen Sieg, denn man ist sechs Spieltage vor Ende der Saison zwölf Punkte hinter dem Spitzenreiter. Dieser könnte heute mit einem Sieg den Vorsprung auf 15 Punkte ausbauen und dazu hat man noch die klar bessere Tordifferenz. Final wäre man aber selbst mit dem Dreier noch nicht ganz aufgestiegen, aber es rechnet niemand mehr damit, dass der VfB Linz diesen Vorsprung noch verspielen könnte. Bereits die Anfangsphase gehörte komplett den Gastgebern, die sich die ein oder andere Tormöglichkeit erarbeiteten und nach knapp einer halben Stunde Spielzeit auch hochverdient in Führung gingen. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Halbzeitpause, in welcher plötzlich auf einmal Fump neben mir auftauchte, der das Spiel mit einem weiteren Kollegen von einem Abhang außerhalb schaute, da man hier eine gute Gesamtübersicht über den ganzen Platz hatte. Wir quatschten die Halbzeit durch und verpassten dadurch fast sogar den vollkommen überraschenden Ausgleich nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff. Der Spitzenreiter zeigte sich zuerst ein wenig geschockt, übernahm dann aber im Laufe des weiteren Spielverlaufs wieder mehr und mehr die Initiative und war zum Ende hin auch wieder das dominierende Team. Chancen waren im zweiten Spielabschnitt aber lange Mangelware, dennoch konnte der Favorit knapp sechs Minuten vor Abpfiff die Hulla noch einmal ins Tor bugsieren. Nach einem Steckpass in die Tiefe, lief ein VfB-Spieler alleine auf den Gäste-Torhüter zu und konnte den Ball an ihm vorbei schieben. Das runde Leder machte es aber spannend und dotzte an den rechten Innenpfosten, dann an den linken Innenpfosten und kullerte erst dann ins Netz. Die Spielgemeinschaft versuchte noch einmal alles, aber der Ausgleich (der eigentlich sowieso ebenfalls zu wenig gewesen wäre) wollte nicht mehr fallen, man schwächte sich selbst sogar noch mit einer Ampelkarte und verlor die Partie alles in allem gesehen verdient. Die Freude bei den Gastgebern war groß, aber es war keineswegs bereits eine Art Aufstiegsfeier, obwohl man das bei 15 Punkten und 27 Toren Vorsprung fünf Spieltage vor Schluss hätte erwarten können. Fand ich persönlich richtig, denn rein rechnerisch ist es eben noch nicht final durch, auch, wenn jeder weiß, dass der heutige Sieg natürlich sicherlich der endgültige Aufstieg ist.

Ich ging noch mal auf Toilette und bewegte mich dann fast den ganzen Kaiserberg wieder nach unten zu meinem geparkten Auto. Da ich während dem Spiel irgendwie keine Lust mehr auf eine Wurst hatte und sah, dass auf dem Weg zur Autobahn ein großer Discounter-Supermarkt war. Also hier schnell rein, gekühlte Getränke, zwei Pizza-Taschen und noch ein wenig Wurst für die kommende Woche geholt. Danach ging es dann auf die A3 und da ich ja nichts mehr vor hatte in gemütlicher Fahrt (Tempomat auf 120-130 km/h) in Richtung Heimat. Bei Limburg auf die B49 (wo ich eine kurze Pinkelpause machte), ging es auf Höhe Wetzlar wieder auf die A45 und ab Berstadt für die letzten Kilometer dann noch mal auf Hessens Landstraßen. Gegen 22 Uhr war ich daheim und schaute dann auf der Couch liegend noch das aktuelle Sportstudio, ehe es eine ganze Ecke nach Mitternacht ins Bett ging.