Saison 2023/24
Prva Liga (1. Liga Slowenien)

28. Spieltag

 

Mestni stadion Rogaška Slatina

(Rogaška Slatina / Slowenien)
 
Freitag, 29. März 2024 / 15:00 Uhr

NK Rogaška

NK Bravo


2:0 (1:0)


Tore:

1:0 (23.) Patrick Mijic

2:0 (72.) Patrick Mijic

 

Gelbe Karten: Thalisson Charles (30.), Niksa Vujcic (52.) / - .

Schiedsrichter: David Šmajc

Zuschauer: 500

 

Die letzten beiden Jahre war ich über Ostern immer noch mit dem EC Bad Nauheim in Sachen DEL2 Play-offs unterwegs, was sich in dieser Saison mit dem Ausscheiden in den Pre Play-offs ja bereits früh erledigt hatte. Positiver Nebeneffekt daran (auch wenn ich jetzt natürlich gerne noch Nauheim Hockey hätte), ist natürlich, dass mehr Zeit für Fußball anfällt und da ist genau Ostern natürlich prädestiniert für eine längere Tour. Mit Patrick hatte ich schon vor einiger Zeit besprochen, im Falle eines Nauheimer Ausscheidens evtl. einen gemeinsamen Trip zu machen und so schauten wir in alle Himmelsrichtungen. Spanien in Verbindung mit Andorra war bei uns heiß gehandelt, aber wegen Ostern wurde nicht an jedem Tag gespielt und auch die Terminierungen lagen recht unfreundlich, das waren uns dann eindeutig zu wenig Kicks für die lange Fahrstrecke. Viele anderen Ideen zerschlugen sich aus diversen Gründen und da ich sowieso schon länger sagte, dass ich mal wieder Bock auf Balkan hätte, besprachen wir uns das mal im Auge zu behalten, aber hier war klar, dass es wohl mit unseren finalen Planungen kurzfristig werden würde, da die Bosnier und Serben beim terminieren ihrer Spiele ja tiefenentspannt sind. So kam es dann auch und erst am Samstag vor Ostern flatterten die finalen Spielansetzungen für diese beiden Länder rein. Für Freitag gab es Optionen in Österreich und Slowenien, für Samstag wäre sogar ein Doppler von zwei Erstligisten in Bosnien möglich, der Sonntag machte uns ein wenig Sorgen, da hier nicht viel angesetzt war (ein bosnischer Zweitligist im Norden) und Montags wollten wir sowieso wieder etwas in Bayern machen, da wir ja am Dienstag alle wieder arbeiten müssen. Irgendwann sah ich dann, dass Fradi Sonntags im fast unaussprechlichen Ort Mezökövesd angesetzt war. Zuerst dachten wir es sei ausverkauft, aber bei genauerem Hinsehen wurden wir doch noch fündig. Um 11 Uhr wären morgens noch einige Drittligisten in Ungarn, wobei das dann vermutlich zu stressig werden würde, aber wir behielten es mal im Hinterkopf. Mittlerweile hatte auch Matthias noch zugesagt und unsere Reisegruppe war auf drei Personen angewachsen. Patrick buchte die Hotels in Zagreb (erste Nacht, da nur knapp eine Stunde vom letzten Spielort entfernt) und Banja Luka (zweite Nacht, direkt im letzten Tages-Spielort um nicht Nachts über holprige bosnische Straßen fahren zu müssen). Ich buchte derweil die Tickets für das „Fradi“-Spiel am Sonntag Abend und für das zweite Hauptspiel in Banja Luka gab es keine Online-Tickets. Ich schaute derweil Mittwochs nochmal alles an und mir fiel auf, dass das o.g. Spiel in Banja Luka aus Sicherheitsgründen von 20:45 Uhr auf 16 Uhr vorverlegt wurde, was uns natürlich die Hoffnung auf einen Erstliga-Doppler zerstörte und wir trotz intensiver Suche eingestehen mussten, dass es Samstags dann wohl bei einem Spiel bleiben wird. Dafür aber nahmen wir dann einen der unterklassigen Kicks in Ungarn für Sonntag wieder mit auf den Schirm, obwohl das eine frühe Abreise bedeute, wo uns Nachts durch die Zeitumstellung auch noch eine Stunde geklaut wird.

Am Donnerstag wollte ich trotz der frühen Abfahrtszeit am Folgetag aber nicht zuhause bleiben und so entschieden wir uns für Georgenhausen am nördlich Rand des Odenwalds, weil es bereits um 19:30 Uhr angepfiffen wurde und „nur“ insgesamt etwa eine Stunde Fahrzeit von zuhause entfernt ist. Nachdem ich Matthias in Langenselbold raus geworfen hatte, tankte ich in Staden noch voll und war gegen 22:20 Uhr selbst zuhause. Ich packte noch letzte Sachen zusammen und legte mich gegen 23 Uhr ins Bett, schlief auch recht schnell ein. Aber natürlich im Unterbewusstsein, dass es eine kurze Nacht werden würde und eine lange Autofahrt morgen ansteht. So riss miss mich mein Wecker um Punkt 3 Uhr unsanft aus dem Schlaf der Gerechten, aber nachdem die erste große Müdigkeit überwunden war, herrschte dann doch recht schnell Vorfreude auf die anstehende Tour. Schnell frisch gemacht und eine Kleinigkeit zu essen rein geschoben, dass ich wenigstens etwas im Magen habe. Um 3:45 Uhr fuhr ich los, sammelte Matthias in Langenselbold ein und als wir um 4:15 Uhr am Hauptbahnhof ankamen, spazierte Patrick dort gerade aus dem Bahnhofsgebäude, das hat also alles schon mal Bestens geklappt. Ruckzuck waren wir auf der A3, die wir dann von der Ausfahrt Hanau komplett bis zur österreichischen Grenze befahren sollten. Das Navi zeigte bei der Autobahnauffahrt 12:05 Uhr als Ankunft an, das ganze natürlich ohne Pinkelpausen oder Pausen um z.B. das Pickerl zu kaufen. Mit drei Stunden vor Anpfiff gefühlt sehr früh, aber wir mussten so fahren, denn der nächste Zug von Patrick wäre 50 Minuten später gewesen. Da wir unbedingt vorher noch etwas gescheites essen wollten, wäre das schon zu spät gewesen. Verkehrsmäßig war recht wenig los und wir kamen gut voran, neben und schräg hinter mir wurde es mal eine zeitlang recht still und ich kämpfte mich durch die Nacht bzw. den frühen Morgen. Eine Pinkelpause und die besagte Unterbrechung zum Kauf der Vignette ließen uns dann bei strahlendem Sonnenschein um 8:30 Uhr die Grenze zu Österreich passieren. Hier war auf der A8 war dann viel Verkehr und bei Pichl kurz vor dem Knoten Wels kam es sogar zu einem kleinen Stau wegen eines Unfalls, was uns etwa 10-15 Minuten kostete. Hier muss man direkt anmerken, dass es die richtige Entscheidung war den frühen Zug von Patrick gewählt zu haben, denn 30 Minuten später sagte man im Radio durch, dass hier mittlerweile 13 Kilometer Stau wären und es bis zu anderthalb Stunden Verzögerung geben kann. Ab Wels ging es auf der A9 weiter in Richtung Graz, wo wir auch noch mal einen kleinen Stau hatten. Das Navi schlug vor diesen ab Inzersdorf im Kremstal zu umfahren, was wir auch taten, denn wir mussten sowieso tanken (1,59 Euro der Liter Super übrigens…). Danach war auf dem Highway zwar immer noch viel los, aber nicht mehr so viel, dass wir stehen blieben - mal abgesehen von unserer dritten und letzten Pause auf den 865 Kilometern, die wir kurz vor Graz einlegten. Um 12:20 Uhr hatten wir dann den zweiten Grenzübertritt für heute hinter uns gebracht und zwar den von Österreich nach Slowenien. An Maribor vorbei ging es kurz dahinter ab auf die Landstraße und eigentlich wollten wir in unserem Spielort etwas essen, aber neun Kilometer davor hatten wir am Seitenrand ein einladendes Lokal gesehen und blieben um 13 Uhr hier stehen. Für Matthias gab es Cevapcici, Patrick und ich teilten uns eine Platte für zwei Personen mit viel Fleisch. Puh, das war echt mega lecker und wir mussten auf das gute Essen noch ein Verdauungsbier trinken. Wir hatten kaum gemerkt, dass die Zeit schon gut fortgeschritten war und mussten echt los. Am Stadion trafen wir dann knapp eine Viertelstunde vor Anpfiff ein und es war gut was los. An der Kasse konnte man uns für 12 Euro nur noch die unterste Reihe auf der Tribüne verkaufen. Wir hatten kaum die ersten Fotos geschossen und uns auf den Hintern gesetzt, da kamen beide Mannschaften auch schon auf den Rasen gelaufen.

 In der Prva Liga (1. SNL) traf das Team von NK Rogaška auf die Gäste von NK Bravo, deren Ground ich letzten Sommer auch erst im Rahmen des Nauheimer Trainingslagers in Kärnten gekreuzt hatte. Während die Gastgeber gerade einmal mit einem Punkt Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz auf Platz 8 standen, spielte die Truppe aus Ljubljana tatsächlich um die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb mit und hatte vor der heutigen Partie nur ein Punkt Rückstand auf den Drittplatzierten NK Maribor. Erstaunlicherweise war es aber der Underdog, der von Beginn an das Heft in die Hand nahm und das spielbestimmende Team war. Folgerichtig ging man auch Mitte des ersten Abschnittes in Führung und das komplett hochverdient. Dieses knappe Ergebnis nahm man auch mit in die Kabinen und nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Geschehen auf dem Rasen, auch wenn das Niveau der Partie zuerst ein wenig verflachte. NK Bravo hatte nicht wirklich viele Chancen hier wenigstens noch einen Punkt zu ergattern, geschweige denn die Partie noch komplett zu drehen. Im Gegenteil, die Einheimischen erhöhten kurz vor dem Ende noch auf 2-0 und behielten hochverdient alle drei Punkte zuhause.

 

Zu Teil 2 der Tour => KLICK!