Wir kamen um 16:55 Uhr in Diefflen weg und hatten etwas mehr als 40 Minuten Fahrzeit bis zu unserem zweiten Kick des Tages. Zuerst ging es noch ein wenig in Deutschland weiter, bevor wir bei Saarbrücken dann die Grenze zu Frankreich überquerten und Forbach direkt die erste Stadt dahinter war. Dank Navi findet man ja heutzutage die Grounds recht einfach und so erreichten wir die Anhöhe, auf der das Stadion liegt, um 17:40 Uhr und wir sahen erst einmal ein ordentliches Parkplatzchaos, was ich mir angesichts der üblichen Zuschauerzahlen von US Forbach gar nicht erklären konnte. Umso höher wir kamen, umso besser konnte man den Grund sehen, denn im neben dem Stadion liegenden Schloss war ein Weihnachtsmarkt aufgebaut. Glücklicherweise fanden wir dann doch recht schnell einen Parkplatz und da wir noch knappe 45 Minuten bis Spielbeginn hatten, bewegten wir uns auch über den Marché de Noël. Das nahm bei uns  allerdings nur ein paar Minuten in Anspruch und wir waren kurz darauf nach dem Bezahlen von fünf Euro im Inneren des Grounds, drehten eine ausgiebige Fotorunde und konnten uns noch ein Bierchen vor dem Anpfiff gönnen. Danach setzen wir uns auf die große Tribüne um möglichst ein wenig windgeschützter zu sein.

Die Gastgeber haben eine ordentliche Vergangenheit nachzuweisen, waren sie doch um die sechziger Jahren für rund zehn Saisons in der zweithöchsten französischen Liga angesiedelt und konnten in dieser Zeit sogar einmal das Achtelfinale des Landespokal-Wettbewerbs erreichen. Des Weiteren war man öfters Drittligist, zuletzt aber auch bereits 1989 und die letzten Jahre verbrachte man immer irgendwo zwischen vierter und sechster Liga. In der Saison 2010/11 erreichte man noch mal das Sechzehntel-Finale des Cup de France und scheiterte hier im ausverkauften Stade de Schlossberg mit 1-3 am Erstligisten OSC Lille. Die Gegenwart bedeutet allerdings triste 6. Liga und am heutigen Tag zum Beispiel 140 Zuschauer. Immerhin belegt man derzeit den ersten Tabellenplatz und kann sich berechtigte Hoffnung auf einen Aufstieg in die Fünftklassigkeit machen. Der heutige Gegner vom US Oberlauterbach liegt in der Nähe von Karlsruhe direkt an der deutsch-französischen Grenze und hat sich tabellarisch gesehen im Mittelfeld des Klassement eingereiht. Der vermeintliche Favorit tat sich aber lange Zeit schwer und der Führungstreffer Mitte der ersten Halbzeit lag nicht unbedingt in der Luft. Aus der Kabine kamen sogar die Gäste als aktiveres Team, aber Torchancen erspielten sie sich auch nicht wirklich. Spät befreiten sich die Gastgeber wieder aus dieser Umklammerung und konnten in der Schluss-Viertelstunde noch zwei weitere Treffer erzielen, so dass dieses 3-0 wie ein sicherer Heimsieg aussah, was es aber eben nicht war. Durch den Spielausfall des ärgsten Verfolgers geht man nun mit vier Punkten Vorsprung in die letzten beiden Partien des Jahres, bevor eine sechs-wöchige Winterpause ansteht.

Nach Abpfiff ging es dann erneut schnell in Richtung Auto, denn mittlerweile hatte es sogar schon -4 Grad Celsius und nach zwei Kicks in Folge, waren unsere Körper entsprechend abgekühlt. Wir fuhren um 20:30 Uhr in Forbach weg und konnten hier direkt die Autobahn befahren, die uns nach wenigen Kilometern dann auch wieder über die Grenze nach Deutschland führte. Der Verkehr war nicht der Rede wert und so kamen wir super voran. Kurz hinter Mainz machte ich eine Pause, damit ich ein wenig Luft schnappen konnte, was die anderen beiden Mitfahrer zum rauchen nutzten. Via A661 ging es dann nach einem kleinen Stück Landstraße nach Kilianstädten, wo ich Roland rausließ und gleichzeitig voll tankte, um eine faire Abrechnung machen zu können. Zehn Minuten später war ich mit Matthias in Langenselbold, wo wir den Subway aufsuchten, da es in Forbach leider nicht die erhoffte Merguez gab. Um 23:30 Uhr ging es hier für mich wieder auf die A45 und nach dem letzten Stück Landstraße war ich um ziemlich genau Mitternacht dann komplett daheim.