Saison 2023/24 

Kreisliga Mittelthüringen Nord

13. Spieltag 

Als ich morgens zuhause los fuhr, dachte ich eigentlich, dass ich nur ein Spiel machen würde und dann recht früh wieder daheim bin bin. Es juckte doch in den Fingern und ich warf in der Halbzeitpause des Spiels in Rudolstadt die diversen Apps an und fand insgesamt sechs erreichbare Spiele. Vier davon fielen aber weg, da sie entweder zu spät waren oder teilweise auch noch hinter Dresden, also noch mal 200 Kilometer entgegengesetzt zur heimischen Richtung. Also blieben noch zwei Spiele übrig, die beide nur auf einem Kunstrasen Nebenplatz eines jeweils netten Stadions stattfinden würden. Klassenmäßig gab es keinen Unterschied, so dass ich mich für die bequemere Variante in Weimar (und gegen Bayreuth) entschied, da es näher war und dazu noch früher angepfiffen wurde. Ich tankte noch etwas Sprit auf meine Karre und fuhr ein wenig durch die Thüringer Wallachei, ehe ich noch mal in Magdala für eine Ausfahrt auf die A4 fahren musste. Dort sah ich den Imbiss Haase und mir war klar, dass ich hier nachher noch mal einkehren würde. Zuerst aber noch die „Arbeit“ vor dem Vergnügen, das bedeutete ein ausbauloser Kunstrasenplatz. Ich erreichte das Stadion Lindenfels nach 52 Minuten Fahrzeit, knapp zehn Minuten vor dem Anpfiff.

Hier auf dem Nebenplatz wurde ein Spiel der ersten Kreisliga Mittelthüringen Nord ausgetragen und es handelte sich beim Spiel SC 1903 Weimar II gegen die SG Elxleben/Marlishausen um die Partie abgeschlagener Tabellenletzter (bereits acht Punkte Rückstand auf die Relegationsplätze) gegen ein Mittelfeld-Team, dass definitiv auch eher nach unten, als nach oben schauen muss. Da die Gastgeber bisher aber erst drei Punkte auf der Haben-Seite hatten, waren die Rollen mehr als nur klar verteilt. Die Spielvereinigung hatte auch tatsächlich in den ersten knapp 20 Minuten vier 100-prozentige und trotz dass man nur einmal traf, schien das eigentlich eigentlich eine recht klare Angelegenheit zu werden. Aus dem Nichts kassierte man aber kurz nach der Führung den Ausgleich und verlor plötzlich vollkommen den Faden, fing auch an mit dem (sehr gut leitenden) Unparteiischen zu diskutieren. Die Zweitvertretung des SC war fortan das stärkere Team und dieses setzte sich auch nach dem Seitenwechsel fort. Man traf bis zur 70. Minute noch zwei weitere Mal und führte vollkommen verdient mit 3-1, denn die Gäste fanden offensiv gar nicht mehr statt. „Interessant“ wurde es dann aber noch mal wenige Minuten vor Spielenende, als die Nummer 18 des Heim-Teams ausgewechselt wurde und es neben mir plötzlich einen Aufschrei eines Gäste-Fans gab, „das ist niemals der Spieler, der bei fussball.de angegeben wurde!“. Und weiter noch: „Ich kenne den, der heißt Mohamed und hat früher mit XXX (konnte mir den Namen leider nicht merken) schon gegen uns gespielt!“. Sofort monierte man dieses Unparteiischen, der aber natürlich keine andere Möglichkeiten hatte, außer es im Spielbericht zu notieren und das Spiel fortzusetzen. Erstaunlicherweise gab es seitens der Gastgeber null Proteste, oder Gegenkommentare. Auch dass der ausgewechselter Spieler direkt in die Kabine ging und man beobachten konnte, wie er kurz darauf ungeduscht, diese zu Fuß wieder verließ. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt… Auf jeden Fall eine sehr komische Geschichte und ich werde sicherlich ein Auge darauf werfen, ob ich hier noch etwas dazu lesen werde. Sportlich gab es dann in den Schlussminuten nichts mehr und die Gastgeber fuhren sportlich einen überraschenden, aber auch verdienten,  Sieg ein - sofern dieser wegen der oben erwähnten Geschichte bestehen bleibt!?

Für mich ging es nach Spielende direkt zu meinem Auto und ich erfreute mich meiner Sitzheizung, die ganze Arbeit leistete. Schnell die 15 Kilometer zum Imbiss Haase hinter mich gebracht und eine mal wieder leckere Currywurst/Pommes als Abendessen zu mir genommen. Erstaunlicherweise war hier trotz Abendessen-Zeit verdammt wenig los und so war ich um 19:10 Uhr bereits auf dem Heimweg. Allerdings war ich kaum auf der A4, da begann wieder der Schneefall, so dass ich bei Erfurt plötzlich eine komplett geschlossene Schneedecke hatte und da das Thermometer mittlerweile nur noch 1 Grad Celsius anzeigte, machte ich lieber ziemlich langsam, denn ich hatte ja Zeit und heute nichts mehr vor. Die Schneedecke und der Schneefall hörten dann aber doch recht schnell wieder auf, dennoch blieb ich bei meinem gemütlichen Fahrstil. Unterwegs machte ich mal eine kurze Pause zum Luft schnappen und war um kurz nach 22 Uhr dann komplett daheim.