Für den heutigen Tag gab es endlich mal wieder die ein oder andere Alternative und ich hatte eigentlich bis zum Wochenende ein Spiel der Kreisoberliga Frankfurt in meinen Plänen stehen, aber da diese Liga in der letzten Saison am frühesten aus der Winterpause wieder startete (was auch von den hessischen unterklassigen Ligen in dieser Saison ebenfalls wieder der Fall ist) entschied ich mich kurzfristig noch auf die Kreisoberliga Maintaunus umzuschwenken bzw. war das neu ausgesuchte Spiel ein Kreispokal-Spiel des gleichnamigen Fußballkreis. So wechselte ich zwischen zwei Grounds auf der gleichen Ligen-Ebene und es waren beides Kunstrasenplätze, aber mir gefiel der nun ausgewählte besser und das Spiel wurde eine halbe Stunde eher angepfiffen (wobei ich auch eine Viertelstunde länger zu fahren hatte). Nach Feierabend und Abendessen hatte ich eine knappe halbe Stunde Couch Time und machte mich um 18 Uhr auf den Weg. Ich entschied mich für die Entfernungstechnisch kürzeste Strecke, obwohl die andere mehr Autobahnanteile gehabt hätte und schneller gehen würde, aber dafür war diese auch fast 30 Kilometer länger. Deswegen betrug mein Puffer allerdings nur drei Minuten, aber ich dachte mir schon, dass ich wieder etwas aufholen könne und so war es dann auch. Trotz einer geschlossenen Bahnschranke in Ranstadt gewann ich drei Minuten auf das Navi bis ich in Rosbach auf die A5 fuhr. Am Nordwestkreuz der verbotenen Stadt wechselte ich auf die A66 und befuhr diese bis zur Ausfahrt Hattersheim, von wo ich noch zehn Kilometer Landstraße hatte. Durch Hofheim und Ziegenhain gelang ich schließlich in den Spielort und stellte hier mein Auto um 19:23 Uhr am Parkplatz direkt am Kopfende des Platzes ab. Am Eingang musste ich drei Euro zahlen und machte mich direkt auf meine Fotorund. Gerade als ich mit dieser fertig war, pfiff der junge Unparteiische die Partie auch bereits an, super Timing also.

Das heutige Duell hieß 1. FC Lorsbach gegen SV 07 Kriftel, im Liga-Alltag spielen beide Mannschaften in der Kreisoberliga Maintaunus und belegen hier die Plätze 15 und 11, aber es liegen bereits sieben Punkte zwischen den beiden Teams. Das Match gab es vor knapp zwei Wochen in der KOL, aber in Kriftel und hier setzte sich die SV 07 souverän mit 4-0 durch. Auch heute waren die Jungs aus Kriftel direkt von Beginn an das tonangebende Team, erspielten sich die ein oder andere Chance und konnten nach einer gespielten Viertelstunde auch zurecht in Führung gehen. Im weiteren Verlauf der ersten 45 Minuten ging es zumeist in Richtung Gehäuse des 1. FC, aber außer ein wegen Foulspiel zurückgepfiffenen Tores gelang ihnen nichts mehr. Die Gastgeber fanden offensiv gar nicht statt, was sich aber nach dem Seitenwechsel ändern sollte. Bereits früh in der 2. Halbzeit erzielte man den Ausgleich und in der Folgezeit war es ein komplett offenes Spiel. Die Gäste schwächten sich zwischendurch selbst, da ein Spieler nach einer erhaltenen gelben Karte meckerte (und wohl auch beleidigte) und die rote Karte sah. Zuerst machten die Gastgeber aber wenig aus der Überzahl, bevor es in den Schlussminuten ziemlich wild wurde. Erst traf man zur vermeintlichen Führung, welche aber aufgrund einer Arbeitsstellung abererkannt wurde, im direkten Gegenzug stand plötzlich nach einem Steckpass ein Gäste-Spieler vollkommen frei vor dem Torhüter, aber ihm versagt in den Nerven. Wieder nur ganz kurz drauf machte der 1. FC erneut eine Bude und dieses Mal zählt sie auch. Das Ganze passierte in den Minuten 87 bis 90, wobei das 2-1 tatsächlich in der Schlussminute fiel. Die insgesamt drei Minuten Nachspielzeit brachten nichts mehr ein und so siegte Lorsbach in diesem Nachbarschaftsduell und zog ins Pokal-Achtelfinale ein. Mit dieser Wende konnte man nicht rechnen, wenn man die ersten 45 Minuten gesehen hatte, aber das ist ja auch das Schöne am Fußball. Und ich war zudem froh, dass die Partie bis zum Ende gespielt werden konnte, denn es war den ganzen Abend über ziemlich nebelig, mal stärker und mal weniger stärker. Wenn es gerade mal wieder stärker war, hatte ich, der recht mittig in der einen Spielfeldhälfte stand, tatsächlich arge Probleme das gegenüberliegende Tor zu sehen. Außerdem hatte es den ganzen Tag geregnet, jedoch kurz bevor ich mich am Abend auf den Weg zum Kick machte hörte es auf und blieb auch trocken, so dass ich glücklicherweise nicht nass wurde.

Ich verließ unmittelbar nach Abpfiff das Sportgelände und startete meinen Motor um 21:20 Uhr. Bis nach Hofheim fuhr ich wieder die gleiche Landstraße wie auf dem Hinweg, hier ging es erneut auf die A66 und dann auf die A5. Allerdings fuhr ich nun nicht in Rosbach ab, sondern bis zum Gambacher Kreuz und von hier die A45 bis Wölfersheim. Zeitlich war es die schnellste Strecke, aber eben die oben bereits genannten knappen 30 Kilometer weiter. Dafür hatte ich aber auch weniger Landstraßen mit Wälder und Wildtieren im Allgemeinen zu fahren. Gegen 22:15 Uhr stellte ich dann mein Auto zuhause ab und nach einer Dusche legte ich mich zwar ins Bett, war aber noch eine ganze zeitlang wach.