Heute war dann mal wieder Kreisoberliga an der Reihe und zwar Gießen/Marburg, Staffel West, in der mit Frohnhausen und Dorlar in den letzten beiden Wochen jeweils schon ein Kreuz gesetzt werden konnte. Es ging nach Breitscheid und passenderweise kam der heutige Gegner aus Medenbach, was nur vier Kilometer entfernt liegt und so wurde dieses Spiel von beiden Vereinen vorab im Social Media Bereich als Derby angepriesen. Da heute bereits um 19 Uhr Kick Off war, blieb nach der Arbeit und dem Abendessen nur wenig Zeit, denn um 17:40 Uhr musste ich bereits wieder aufbrechen. Eine Stunde vor Spielbeginn traf ich mich mit Matthias in Staden an der A45, auf dieser ging es auch bis nach Herborn und von hier noch ein paar Kilometer über Landstraßen bis kurz vor die Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Ziemlich genau zehn Minuten vor Anpfiff parkte ich mein Auto und nach dem Bezahlen von vier Euro Eintritt betraten wir den Ground. Logischerweise ging es natürlich erst einmal auf unserere Fotorunde, ehe wir uns dann an die Barriere stellten, die allerdings nicht direkt am Platz war, sondern ein klein wenig höher über den drei Steinstufen. Kurz darauf trafen die in der Nähe wohnenden Eishockey-Buddies Leon (mit Freundin Chiara) und Kjell noch ein und gesellten sich direkt zu uns.

Dafür, dass es als Derby beworben wurde (was es natürlich auch ist), fand ich die Zuschauerzahl von geschätzt knapp über 100 nicht wirklich prickelnd. Es trafen der 14. und der 7. aufeinander, beide Teams trennten sieben Punkte und während Medenbach im Niemandsland der Tabelle steht, ist Breitscheid unter dem Strich angesiedelt. Die Einheimischen verloren ihr letztes Ligaspiel am vergangenen Wochenende mit 7-9 (Kein Scherz! Nach 12 Minuten stand es bereits 2-4!) und ich war gespannt, was uns hier heute erwartet. Rein sportlich gesehen war es allerdings kompletter Einbahnstraßen-Fußball, denn von Minute 1 an spielte nur die Gäste. Sie gingen verdient nach nur acht Minuten in Führung und hatten alles unter Kontrolle. Nach knapp 20 Minuten dann ein Foulspiel eines Gästeakteurs, welches der Unparteiische zuerst mit gelb ahndete und nachdem er die Schwere der Verletzung erkannte (der Spieler musste vom Platz getragen werden), wechselte er noch die Farbe der Karte und zeigte glatt rot. Aber selbst mit zehn Mann ging das Spiel nur in einer Richtung und zwar weiterhin in Richtung SSG-Gehäuse. Unmittelbar vor der Pause folgte ein Doppelschlag und mit einem verdienten 0-3 ging es in die Kabinen. Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig auf dem grünen Rasen, wobei die Gäste jetzt auch nicht mehr ganz so druckvoll agierten, aber das mussten sie mit zehn Mann, einer Drei-Tore-Führung gegen einen ganz schwachen Gegner auch gar nicht. Zehn Minuten vor Feierabend trafen die Gäste noch per schönem Fernschuss und machten endgültig den Deckel auf diese Partie drauf. Verdammt unschön hingegen, dass zu diesem Zeitpunkt der Krankenwagen vor Ort war, weil die einheimische Manschaft einen weiteren Spieler mit einer schweren Knieverletzung verlor, der wohl ohne Einwirkung des Gegners im Rasen hängen geblieben war. Und aller schlechten Dinge sind Drei, gab es noch die dritte üble Blessur, als zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit dieses Mal ein Akteur der Gäste auf dem Boden liegen blieb und vor Schmerzen schrie. Der Schiedsrichter machte das einzig Richtige, pfiff dann das Spiel exakt nach Ablauf der regulären Zeit ab und der verletzte Spieler konnte auf dem Rasen behandelt werden. Das Spiel war sowieso entschieden, zumal Breitscheid im ganzen Spiel nicht wirklich einen einzigen Torschuss in Richtung Gäste-Gehäuse vorzuweisen hatte. Allen verletzten Spielern von meiner Seite noch schnell alles Gute und eine schnelle und vollständige Genesung.

Wir verabschiedeten uns von den anderen Dreien (schön, dass ihr da wart!) und fuhren um 20:50 Uhr vor den Toren von NRW los. Die A45 war zwar verkehrstechnisch frei, aber die vielen Baustellen dort nerven natürlich trotzdem. Ziemlich genau eine dreiviertel Stunde später konnte ich Matthias in Staden raus lassen und machte aufgrund des halbwegs günstigen Sprit-Preises den Tank noch mal voll. Kurz vor 22 Uhr war ich dann komplett zuhause und verzog mich nach einer Dusche recht schnell ins Bett, auch wenn es noch eine ganze zeitlang dauerte, bis ich endlich einschlafen konnte.