Heute ging es erneut weiter mit einem Gruppenligisten, auch wenn es sich beim Spielort der SpVgg. 03 Fechenheim derzeit „nur“ um einen Ausweichspielort handelt, da man das eigene Sportgelände derzeit saniert, muss man mindestens für die ganze Vorrunde (und ggf. sogar länger) knapp zwei Kilometer Luftlinie weiter südlich ausweichen. Dieser Platz in der Pfortenstraße fehlte mir aber auch noch, also mache ich ihn direkt heute, bevor ich sonst irgendwann hier mal A-Klasse hätte schauen müssen. Wie im Bericht von gestern bereits erwähnt, hatte Sven auch Interesse und so machten wir einen Treffpunkt um 19:10 Uhr in Lindheim nahe der Autobahn aus. Ich kam zuhause gut weg und somit pünktlich im ehemaligen Landesliga Hessen-Spielort an. Sven sprang in mein Auto und über A45 und A66 ging es in den östlichen Teil der mir so ungeliebten Stadt. Diese erreichten wir knapp 20 Minuten vor Spielbeginn, mussten uns aber noch auf Parkplatzsuche begeben, was auch noch ein paar Minuten dauerte und als wir endlich etwas gefunden hatten, begann es direkt beim aussteigen zu regnen. Da wir nicht wussten wo genau der Eingang ist, liefen wir zu der bei Europlan angegebenen Adresse und mein Navi schickt uns mal wieder über einen lustigen, schmalen und komplett zugewucherten Feldweg an einigen Kleingärten vorbei und wir standen erst einmal an einer Kita. Wir gingen weiter am Naturrasen-Platz vorbei und kamen dann endlich zum offiziellen Eingang, wobei ich nicht einmal ein Schild oder irgendwas anderes gesehen habe. Wir waren also eine dreiviertel Runde um das komplette Areal gelaufen und hätten es bedeutend einfacher haben können. Wir waren vom Regen auch schon nass geworden, aber viel mehr Sorgen bereitete mir, dass am Horizont einige Blitze zu sehen waren und der Donner dazu gefühlt immer näher kam. Sven erinnerte mich direkt an meine Abbruch-Serie (sechs abgebrochene Spiele in den letzten anderthalb Jahren) und ich rechnete schon fast damit, dass der Schiedsrichter nicht anpfeifen würde. Wir blieben noch kurz am Sportheim um uns ein wenig vor dem Regen zu schützen und hörten dann in Kabinengang ein Pfiff des Unparteiischen, was uns natürlich erfreute, denn das bedeutete, dass sich beide Teams bereit machen sollen. Wir liefen vor und drehten unsere übliche Fotorunde, aber beide Teams kamen dann auch schon auf das künstliche Grün.

Während die Gastgeber bisher nur sechs Punkte aus acht Spielen gesammelt hatten und somit auf den drittletzten Rang standen, konnten die Gäste schon deren 18 einheimsen und waren mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz 3 der Tabelle zu finden. Saisonübergreifend war die bosnische Truppe sogar seit 16 Spielen ungeschlagen in dieser Liga. Heute aber begann es denkbar ungünstig, denn bereits nach 25 Minuten war man nur noch zu Zehnt auf dem Platz, da der eigene 5er nach zwei Fouls mit der Ampelkarte zum duschen geschickt wurde. Eine harte, aber nicht unbedingt komplett falsche Entscheidung. Es kam sogar noch dicker, denn nur zwei Minuten nach dem Platzverweis folgte auch noch die Gastgeber-Führung, die unmittelbar vor der Halbzeitpause sogar noch auf 2-0 ausgebaut wurde. Zwischendurch ging Pedro durch die Reihen und erklickte uns die offizielle Zuschauerzahl von 105. In dieser Unterbrechung wanderten wir auf die andere Seite und stellten uns ein wenig geschützt unter die Bäume, denn der Regen wurde immer stärker. Nach dem Seitenwechsel die wohl beste Phase für die Gäste im ganzen Spiel und man war drauf und dran den Anschlusstreffer zu erzielen. Dieser fiel aber nicht, stattdessen traf die Spielvereinigung zum dritten Mal. Die Stimmung wurde immer aufgeheizter und es gab viele Diskussionen, aber nicht nur gegeneinander, sondern auch zwischen dem Trainer der Gäste und seinen Spielern. Das Ganze drohte dann zu eskalieren, nachdem Fechenheim mit einem Doppelpack noch auf 5-0 stellte, denn danach setzten sich drei Spieler der Bosnier in bester Sitzstreik-Manier einfach auf den Boden und waren plötzlich „verletzt“. Der Coach musste erst mal seine Auswechselspieler zu sich zitieren, um dann direkt dreifach zu wechseln. Nebenher wurde natürlich weiter fleißig diskutiert zwischen den Trainerbänken und mittlerweile auch unter den Zuschauern. Danach passierte nicht mehr viel und der Unparteiische hatte vollkommen recht das Spiel nach exakt 90 Minuten zu beenden bei 5-0 und Dauerregen, dazu noch die ganzen anhaltenden Diskussionen, die Gäste fühlten sich vollkommen verschaukelt - warum auch immer!? Dennoch natürlich ein absolut überraschendes Ergebnis in einer verdammt engen Liga (Platz 1 und 8 trennen nach acht Spielen ganze drei Punkte), mit dem vorher so nicht unbedingt zu rechnen war.

Um Punkt 22 Uhr bestiegen wir mein Auto und nahmen Pedro noch mit auf die Hanauer Landstraße an eine Bahnstation, so dass er nicht durch den mittlerweile immerhin etwas nachgelassenen Regen stapfen musste, was für uns eh kaum ein Umweg war, da wir ja wieder auf die A66 mussten. Am Hanauer Kreuz auf die A45 gewechselt, ging es in Altenstadt von der Autobahn und statt Sven in Lindheim rauszuwerfen und dann wieder über die Autobahn weiter nachhause zu fahren, nahm ich ihn bis Glauberg mit und fuhr dann über die Käffer die letzten Kilometer in Richtung Heimat. Um 22:50 Uhr stellte ich meine Karre ab und war einfach nur froh endlich ausr der nassen Klamotten heraus zu kommen. Ich packte noch schnell meine Tasche für die Übernachtung am Wochenende und lag dann irgendwann in Richtung Mitternacht in meinem Bett.