Auch für heute hatte ich mein Spiel bereits schon vor Wochen in meine Liste notiert, aber im Gegensatz zu gestern wurde heute nicht mehr daran gerüttelt. Es handelte sich um einen Aufsteiger in die Gruppenliga Darmstadt und die Gruppenligen in Hessen sind ja derzeit etwas, bei denen ich unter der Woche bestmöglich Gas geben will, um hier weiter voran zu kommen, wobei der Gesamtstand von 91 von 135 (Stand vor dem heutigen Spiel) in den insgesamt acht Staffeln doch schon ein gutes Stückchen fortgeschritten ist. Matthias war von Beginn an dabei und am Spieltag schrieb dann auch noch Sven morgens, dass er an meinen Spielen von heute und morgen Interesse hat und so fand man hier natürlich auch schnell eine Lösung, damit wir zu Dritt gemeinsam in den Odenwald düsen können. Um Punkt 18 Uhr fuhr ich zuhause weg und war pünktlich 20 Minuten später in Altenstadt, wo ich bei Sven ins Auto sprang und wir 10 Minuten später auch noch Matthias in Langenselbold einsammelten. Bis zum Hanauer Kreuz befuhren wir die A45 und fortan nur noch Bundesstraßen an Hanau, Rodgau, Dieburg und Groß-Umstadt vorbei in den Stadtteil von Höchst im Odenwald, wo wir exakt zehn Minuten vor Spielbeginn parkten. Kurzer Fußmarsch, an der Kasse 4,50 Euro Eintritt berappen und üblicherweise zuerst die Fotorunde abgespult. Zum Ende dieser traf plötzlich zur freudigen Überraschung auch noch Tobi auf dem Sportgelände ein und wir stellten uns alle zusammen seitlich an die Umrandung des Spielfelds.

Am heutigen Gastgeber, dem SV, Hummetroth, scheiden sich schwer die Geister. War man in der Saison 2017/18 tatsächlich noch in der C-Klasse(!) Odenwald zu finden, ehe sich ein Mäzen im Verein einfand und seitdem gab es (mal abgesehen von einer Saison plus einer abgebrochenen „Corona-Saison“) durchweg Aufstiege zu feiern und mittlerweile ist man eben in der Gruppenliga Darmstadt angekommen. Ziel des Geldgebers sei die Hessenliga, denn zu mir er würde die Infrastruktur einfach nicht reichen. In eben diese Infrastruktur hat und wird er insgesamt ca. eine halbe Million Euro stecken, wie in einem Zeitungsinterview verlauten ließ und man teilweise auch schon erkennen konnte. Aber nicht nur in Steine, sondern natürlich auch in Beine wird investiert und als man in der A-Klasse war, holte man zum Beispiel in der Winterpause einfach so mal einen Spieler aus Aschaffenburg, die damals in der Hessenliga spielten. Manche Gegner akzeptierten es und holten sich am Wochenende ihre Pleite ab, es gab aber auch durchaus Teams, die dann einfach aufgrund der Ungleichheit zwischen den Teams einfach nicht antraten und lieber ohne zu spielen 0 Punkte und halt nur 0-3 Tore in der Tabelle eingetragen bekamen. Immerhin ist es kein wild ausgesuchtes Produkt, sondern tatsächlich wanderte der „Geldesel“ im Alter von sechs Jahren mit seiner Familie aus Sizilien in die Region aus und ist seitdem dort verwurzelt, auch wenn er mittlerweile durch seine Geschäfte wohl in der ganzen ganzen Welt zuhause ist und manchmal sonntags zu den Spielen einfliegt und dann mit seinem Ferrari vorfährt.

Genug zum Drumherum, kommen wir zum Sportlichen: Als Aufsteiger liegt man nun mit einem Spiel weniger auf einen sechsten Tabellenplatz und kann heute mit einem Dreier noch zwei weitere Plätze nach oben rutschen. Der Gegner aus Seckmauern hat bisher aus sieben Spielen noch nicht einen einzigen Punkt auf der Habenseite verbuchen können. Ich war noch nicht einmal mit meinem Social Media Kram fertig, da klingelte es auch schon im Gästetor und der haushohe Favorit lag in der zweiten Minute bereits in Führung. Wir waren uns sicher, dass das also heute eine klare Angelegenheit werden würde, aber wurden mal wieder getöuscht. Mit einem Doppelschlag drehte der Tabellenletzte die Partie in der 9. und 12. Minute und hatte danach sogar noch einen Pfostenschuss. Mit ihrem erst zweiten geordneten Angriff glich Hummetroth das Spiel zum 2-2 aus, um in der 32. Minute erneut selbst in Führung zu gehen. Wir erfreuten uns über das torreiche Spiel, aber wie das dann ebenfalls so oft ist, verflachte nach dieser turbulenten halben Stunde die Partie. Auch nach dem Seitenwechsel war wenig Besserung in Sicht, wobei die Gastgeber es nun besser im Griff hatten, taten sich extrem schwer eigene Chancen kreieren und so war es dann doch eher recht öde. Am Ende ging der SVH-Sieg in einer intensiven (aber zu keinem Zeitpunkt unfairen) Spiel mit sieben gelben Karten vermutlich sogar in Ordnung, aber glänzen tat man keinesfalls, da hätte ich bei Namen wie Giuseppe Burgio (über 300 Regionalliga-Spiele u.a. für Homburg, Mannheim und Steinbach Haiger) oder Danny Klein und Timo Lagator (beide Hessen Dreieich zu Regionalliga-Zeiten) schon mehr erwartet, aber am Ende hat man die drei Punkte und nur das zählt in der Tabelle.

Um 21:30 Uhr machten wir uns dann aus dem Odenwald auf dem Heimweg. Sven steuerte uns sicher über die Odenwälder Land- und später auch noch die Bundesstraßen, sowie zum Schluss auch über die Autobahnen hinweg in Richtung Heimat. Matthias wurde in Langenselbold raus gelassen und ich stieg dann in Altenstadt auch in mein eigenes Auto um. Gegen 22:45 Uhr kam ich dann komplett zuhause an.