Saison 2023/24

Challenge League (2. Liga CH)

2. Spieltag

Lidl Sportplatz Bergholz (KR)
(Wil SG / CH)

Sonntag, 30. Juli 2023 / 14:15 Uhr

FC Wil 1900 -

FC Vaduz


3:2 (1:1)


Tore:

0:1 (1.) Fabrizio Cavegn

1:1 (32.) Tim Staubli

2:1 (60.) Sofian Bahloul

2:2 (75.) Cédric Gasser

3:2 (82.) Jordan Gele

 

Gelbe Karten: Sofian Bahlouol (45.), Ivan Martic (50.), Tim Staubli (78.), Kastrijot Ndau (90.+4.) / Lars Traber (65.).

Schiedsrichter: Anojen Kanagasingam
Zuschauer: 1.681

 

Zu Teil 4 des Berichts => KLICK!

 

Ganz gemütlich bewältigten wir diese und parkten auf dem Parkplatz direkt neben dem Stadion, wobei man hier ein Ticket an einer Parkuhr ziehen musste. Logo, machen wir doch. Dachte ich... Hingelaufen, erstmal ersichtlich „nur Münzen“ und wir hatten keine Münzen bei der Hand. Es gab aber noch die Möglichkeit mit dem schweizer Bezahl-App „TWINT“. Na gut, den schnell herunter geladen und versucht zu bezahlen. Man müsse vorher Geld aufladen, sagte er mir. Okay, dann versuche ich das doch mal. Kreditkarte? Geht nicht, warum auch? Wir sind ja erst im 21. Jahrhundert! Mit Bankkonto verknüpfen? Okay, dann halt das. Geht nicht, sie müssen sich erst identifizieren mit Hochladen vom Ausweis und dann noch ein Selfie mit Ausweis. Schon schwer genervt aber auch das gemacht und dann versucht mit dem Bankkonto zu verknüpfen. Geht nicht, ihre Identität muss erst freigeschaltet werden, das kann ein wenig dauern. SAGT MAL, GEHT‘S NOCH? Account und App wieder gelöscht! Bei der ersten Ordnerin um Hilfe gebeten, was man machen kann. Das Funkgerät bedienen, das konnte sie. Und mich zu einer zweiten Ordnerin schicken, das konnte sie auch. Die stand neben dem Kassenhäuschen und hatte scheinbar den Job dieses zu bewachen, so dass niemand die große Holzbude klaut. Oder was auch immer, ich jedenfalls verstand es nicht. Aber helfen konnte sie mir natürlich auch nicht. Ich war nun aber am Kassenhäuschen und wenn ich schon mal da war, dann versuche ich mein Glück hier und fragte, ob man mir zwei Tickets geben könne, welche ich mit Kreditkarte zahlen würde und sie mir noch etwas mehr berechnen, um mir dann drei oder vier Franken in Münzen heraus zu geben. Das alles erklärte ich ganz freundlich mit dem Hinweis, dass ich aus Deutschland komme und nur Euro einstecken hätte. Nein, mehr abziehen und Münzen raus geben, das wäre nicht möglich. Und das, obwohl ich sehen konnte, dass man die Preise von Hand in das Kartenlesegerät eingibt. Nun gut, ich wollte dann wenigstens erst einmal unsere Tickets sichern, gab meine Kreditkarte hin und hörte: „Oh sorry, wir haben gerade Probleme mit der Elektronik, es ist nur Barzahlung möglich!“. Ich kam mir mittlerweile vor wie im Mittelalter, mir wurde aber gesagt, ich solle noch mal kurz warten, denn die Chefin würde bald kommen und dann könnte man noch mal reden. Während dieser Wartezeit bekam ich mit, dass ein Mann seine Eintrittskarten in Euro bezahlte. Ich direkt wieder angestellt und gefragt, wenn ich Euro hingebe, ob man mir dann Schweizer Franken (in Münzen) zurückgeben kann. Das könne man machen. Wahnsinn! Warum sagte man mir man das nicht früher, als ich erwähnt hatte, dass ich nur Euro einstecken habe? Man, man, man... Für die Elektronikprobleme konnte man vielleicht nichts, aber das ein einfacher Parkautomat nur mit Münzen oder ein einheimischen App zu bezahlen ist, das sehe ich als unfassbar albern an. Selbst ein Gang zum Geldautomaten hätte nichts gebracht, dann, dort hätten wir ja sowieso nur Scheine bekommen (okay, diese hätte ich dann an der Kasse umtauschen können, was vermutlich auch die allerletzte Alternative gewesen wäre, wenn sonst nichts funktioniert hätte). Ich wollte doch nur schweizer Zweitliga-Fußball schauen und eigentlich dachte ich, dass man mittlerweile so ziemlich überall auf der Welt mit Kreditkarte durchkommt, erst recht in der Schweiz. Das Auto woanders parken wäre vermutlich auch eher sinnlos gewesen, denn bereits als wir in Richtung Stadion fuhren, sahen wir, dass fast überall in den Straßen nur Anwohnerparken erlaubt ist. Nun gut, ich haute dann vier Franken in die Parkuhr und wir waren abgesichert. Unsere Tickets hatten wir auch und ich fuhr erstmal den Puls herunter. Nach dem Betreten des Grounds drehten wir zuerst unsere Fotorunde und wollten uns auf das ganze Durcheinander dann ein Bier gönnen. Man machte an den Verpflegungständen riesengroß Werbung, dass man seit dieser Saison nun ein bargeldloses Stadion wäre. Möglich sind Zahlungen per Kreditkarte oder eben Zahlungs-Apps wie zum Beispiel der bereits oben genannte App „TWINT“. Zwei Bier bestellt, Kreditkarte hingehalten, oh, da war ja was... Die Kartenzahlung im ganzen Stadion funktioniert immer noch nicht, so wurden wir auch später vertröstet, ganz großes Kino, lieber FC Wil. Wir setzen uns dann erst einmal auf die Stehplätze der Gegengerade und schauten den beiden Teams beim Aufwärmen zu.

Während der FC Wil mit einem 2-0 Auswärtssieg beim FC Bellinzona in die neue Saison startete, unterlag der FC Vaduz dem FC Sion im heimischen Rheinparkstadion mit dem gleichen Ergebnis. Aber in der heutigen Partie schienen die Gäste hellwach zu sein, denn nach nur 35 Sekunden erzielte man bereits das 0-1, auch wenn das Zustandekommen durch einen zwei Mal abgefälschten Ball sicherlich durchaus als glücklich bezeichnet werden kann. Der FCW glich im Laufe der ersten Halbzeit die Partie noch aus, aber ansonsten war es eher schwere Kost, was uns hier präsentiert wurde. In der Halbzeitpause ging Matthias noch mal an den Verpflegungsstand, aber die Probleme mit der Kreditkartenzahlung waren immer noch nicht behoben. Die nette Dame hinter dem Tresen, die sich bereits vor dem Spiel mehrmals bei uns entschuldigt hatte, dass sie uns nichts verkaufen konnte, hatte nun wohl Mitleid und buchte zwei Getränke von den Frei-Getränken für die Mitarbeiter ab und schenkte Matthias die beiden Biere. Sehr, sehr feiner Zug und wir waren dann auch versöhnlich gestimmt nach dem ganzen Durcheinander zuvor. Nach dem Seitenwechsel wurde auch das Spiel der 22 Akteure auf dem künstlichen Grün besser, um nicht zu sagen: Es wurde eine richtig gute Partie. Von Lattenkrachern, guten Torhüterparaden und weiteren Toren war nun alles vorhanden. Die erstmalige FCW-Führung konnte Vaduz durch einen sehenswerten Fernschuss noch ausgleichen, aber das 3-2 in der 82. Minute durch einen schönen Drehschuss innerhalb des Strafraums, das konnten die Liechtensteiner nicht mehr kontern. Wil war wieder zurück an der Tabellenspitze mit zwei Siegen ohne Gegentor und Vaduz startete somit mit der zweiten Niederlage ganz schlecht in die neue Saison.

Wir machten nach Spielende noch einen Toilettengang, fuhren gegen 16:20 Uhr am Parkplatz los und überquerten eine halbe Stunde später bereits die Grenze zurück nach Deutschland. Hier bereits auf der A81 unterwegs, machten wir dann vor Stuttgart einen längeren Rast und nahmen in einem Subway unser Abendessen zu uns. Kurz vor Würzburg machten wir eine zweite (aber kürzere) Pause, um unmittelbar danach auf die A3 zu wechseln. Das letzte Stück ab dem Seligenstädter Dreieck dann noch über die A45 abgespult, kamen wir um exakt 21 Uhr nach nur 4:10 Stunden reiner Fahrzeit in Langenselbold an, wo wir zur fairen Abrechnung noch volltankten. Matthias wurde dann raus gelassen und ich war um 21:40 Uhr selbst zuhause. Der Motor wurde abgestellt und es leuchteten 1.696 gefahrene Wochenend-Kilometer am Board-Computer auf, aber es war trotz des teilweise echt schlechten Wetters und dem Trouble heute in Wil jeden Einzigen davon wert.