Saison 2023/24

Credit Suisse Super League (1. Liga CH)

2. Spieltag

Stade de Genève
(Genf - Lancy / CH)

Samstag, 29. Juli 2023 / 20:30 Uhr

Servette FC -

FC Zürich


2:2 (0:1)


Tore:

0:1 (11.) Fabian Rohner

0:2 (57.) Ifeanyi Mathew

1:2 (66.) Chris Bedia (Foulelfmeter)

2:2 (86.) Dereck Cutesa

 

Gelbe Karten: Jérémy Guillemenot (47.), Alexis Antunes (76.), David Douline (90.+1.) / Cheick Conde (76.), Fabian Rohner (90.).

Schiedsrichter: Fedayi San
Zuschauer: 7.103

 

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Am Stadion des Erstligisten angekommen, waren tatsächlich unter einer Autobahnbrücke noch ganz wenig Rest-Parkplätze frei. Diese waren nicht vom Verein für viel Geld verkauft, sondern hier stand eine städtische Parkuhr, welche Samstags nur bis 19 Uhr bezahlt werden musste, also zahlten wir per Kreditkarte noch schnell 1,50 Franken und waren auf der sicheren Seite. Somit standen wir direkt in der Nähe des Stadions in vielleicht 250-300 Meter Entfernung zu unserem späteren Eingang. Am Fanshop nach Tickets gefragt, verwies man uns auf 19 Uhr an das Kassenhäuschen und da wir früh waren und Hunger hatten, setzten wir uns noch in die Pizzeria hinter dem Heim-Bereich, nahmen eine Pizza zu uns und gönnten uns ein Bier dazu. Der Preis war typisch schweizerisch, aber immerhin auch nicht so teuer wie letztes Jahr in Lugano (man kann sich auch alles schön reden, wenn man will ;-) ). Wir hatten das Kassenhäuschen im Blick und da hier kein besonders großer Andrang herrschte, aßen wir in aller Ruhe zu Ende und liefen dann gegen 19:10 Uhr dort hin. Hier wurde uns gesagt wurde, dass der von mir Voraus ausgesuchte Block der Familienblock wäre und wir nicht hinein dürften. Also noch mal kurz zur Seite gegangen und einen Alternativblock ausgesucht, gingen wir nun noch mal zum Ordern, aber an ein anderes Fenster, da das zuvor besuchte Fenster nun besetzt war. Wir fragten nun nach einem Block der gleichen Art, aber auf der anderen Seite der Tribüne. Dieses Mal bekamen wir gesagt, dass dieser Block nicht im Verkauf wäre, aber man würde uns Block N anbieten. Ahja, das war der von mir ursprünglich geplante Block, der Familienblock. Egal, nichts gesagt und buchen lassen für 25 Franken, was die zweit billigste Kategorie war und von hier hatte man beide Fanlager bestens im Blick. Mittlerweile war es nicht mehr ganz eine Stunde bis zum Anpfiff der Partie und wir hatten keine Lust uns noch großartig weit vom Stadion weg zu bewegen. Aus diesem Grunde gingen wir dann auch bereits rein, setzten uns auf unsere Plätze und schauten zu, wie sich das Stadion nach und nach etwas füllte.

Servette Genf, ein alter Traditionsclub in der Schweiz, der in den letztem Jahren aber eher schlechtere Schlagzeiten schrieb (Lizenzverweigerung 2005 und Zwangsabstieg von der ersten in die dritten Liga, 2012 wurde man in allerletzter Sekunde vor dem Konkurs gerettet und 2015 hieß es statt Aufstieg von der zweiten in die ersten Liga erneut Zwangsabstieg in Liga 3). Man kämpfte sich aber aus diesem Sumpf heraus und hatte mit Platz 2 in der vergangenen Saison die beste Platzierung in diesem Jahrhundert abgeliefert. Dadurch darf man in der Champions League Quali ran und spielt in der 2. Qualifikationsrunde gegen den belgischen Vertreter vom KRC Genk, wobei das Hinspiel zuhause mit 1-1 bereits gespielt ist. Nicht weniger Tradition hat der heutige Gast vom FC Zürich zu bieten, der 2016/17 auch nach einem (sportlichen) Abstieg eine Ehrenrunde in der zweiten Liga drehen musste, aber in der vorletzten Saison dann unter dem deutschen Trainer André Breitenreiter sogar den Titel in der Schweiz holte. Breitenreiter wechselte nach Hoffenheim, wurde nach 22 Spielen entlassen und der FCZ spielte eine schwache letzte Saison, die man auf Platz 8 abschloss, wobei man sechs Spieltage vor Schluss sogar nur vier Punkte Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz hatte. In der Champions League Quali war zudem direkt in der 2. Runde Schluss, man konnte sich aber immerhin für die Europa League qualifizieren und musste dort nach der Gruppenphase dann auch direkt die Segel streichen.

Bereits früh nutzten die Gäste einen Fehler des SFC-Torhüters, der einen recht harmlosen Schuss nach vorne abprallen ließ und einen Abstauber zuließ. Auf dieses 0-1 folgte die erste Pyro-Show im Gästeblock, der sehr gut gefüllt war und in der ersten Halbzeit sangestechnisch einen Top-Auftritt hinlegte, was man sogar am anderen Ende des Stadions vernehmen konnte. Es folgten bis zur Halbzeitpause locker ein halbes Dutzend allerbester Chancen für Züri, die man aber allesamt nicht verwerten konnte bzw. teilweise machte der Goalie auch seinen Fehler von vor dem 0-1 mit einigen guten Paraden wieder wett. Nach dem Seitenwechsel dauerte es wieder nicht lange bis zum nächsten haarsträubenden Fehler in der Genfer Hintermannschaft und ein schlecht geklärter Ball fiel einem Gästestürmer vor die Füße, der keine Probleme hatte die Führung zu verdoppeln. Es lief also alles in Richtung Auswärtssieg, bis in einer Unterbrechung der Schiedsrichter plötzlich in sein Headset hörte und selbst an den TV-Bildschirm ging. Keiner im Stadion wusste was los war, denn es gab zuvor auch keine Proteste. Der Schiedsrichter kam zurück und zeigte auf den Züricher Elfmeterpunkt. Später stellte sich heraus, dass ein Ball beim Angriff zuvor den Oberarm eines Gästespielers gestreift hatte, wohl eine sehr harte Entscheidung. Diese Chance ließen sich die in weinrot gekleideten nicht nehmen, verkürzten aus elf Metern und berannten fortan das FCZ-Tor. Ein wunderschöner Schlenzer ins lange Ecke bedeutete in der Schlussphase den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich und brachte nun auch die einheimischen Fans zum Toben. Aufgrund der letzten halben Stunde wohl ein gerechtes Remis, auch wenn Genf verdammt viel Glück hatte, dass die Gäste in der ersten Halbzeit nur ein Tor vorlegten und natürlich profitierte man auch von dem umstrittenen Strafstoß, der die Aufholjagd überhaupt erst einleitete.

Wir ließen uns etwas Zeit und schauten noch die Verabschiedung der beiden Mannschaften von ihrem jeweiligen Fanbereich mit an und so wie es aussah konnten beide Seiten mit diesem Punkt ganz gut leben. Wir hatten ja nur den kurzen Weg zu unserem geparkten Auto zu laufen und schauten dort angekommen im Handy erst mal nach einem Supermarkt, der noch offen hat. Viel Auswahl gab es nicht und beim ersten, der ziemlich zentral in der Stadt war, gab es keine Parkplätze. Also weiter gefahren und die nächste Möglichkeit ausgelotet, welche auf dem Weg Richtung Hotel lag und hier konnten wir auch parken. Dazu auch noch etwas zu knabbern eingepackt, war das Regal mit dem Bier abgedeckt. Ich stelle mich auf dämlich, setzte meinen treusten Dackelblick auf und wir erhielten tatsächlich in einer dunklen Plastiktüte noch Dosenbier. Weiter ging es dann auf direktem Weg zum Hotel, wo wir gegen Mitternacht ankamen. Während wir unser Bier tranken, schaute ich noch mal in diversen Groundhopping-Apps herum und fand tatsächlich ein wohl recht neu dazu gefügtes Testspiel, welches perfekt zu unserem Pflichtspiel morgen Mittag passte. Kurz darüber diskutiert, die Wecker von 8:30 auf 6:15 Uhr umgeändert und mittlerweile war es bereits halb 1, deswegen zogen wir jeweils die Dose Bier zügig ab und machten dann das Licht aus. Ich war noch nicht komplett müde und daddelte deswegen noch bis 1:30-1:45 Uhr am Handy rum, ehe ich dann endlich einschlief.

 

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