Saison 2022/23
Fortuna Liga (1. Liga TCH)

22. Spieltag

CFIG Arena (Stadion Arnosta Kostala)
(Pardubice / TCH)

Samstag, 04. März 2023 / 15:00 Uhr

FK Pardubice -
FC Banik Ostrava

1:1 (1:1)


Tore:
1:0 (3.) Pavel Cerny

1:1 (35.) Carlos Eduardo Lopes Cruz Cadu (Foulelfmeter)

 

Gelbe Karten: Tomás Vlcek (63.), Ladislav Krobot (78.) / Matej Sin (45.), Muhamed Tijani (58.), Jiri Fleisman (78.).
Schiedsrichter: Petr Hocek
Zuschauer: 4.527

 

Zu Teil 1 des Berichts => KLICK!

 

Es war kurz nach 12, als wir uns in Cesky Brod vom Parkplatz des dortigen Stadions aufmachten und die 85 Kilometer gen Osten hinter uns brachten, für die vom Navi knapp 52 Minuten angesetzt waren. Verkehrsmäßig war wieder mal nicht viel los, wir sahen unterwegs aber zwei Autos mit deutschem Kennzeichen, die auch zuvor beim ersten Spiel geparkt hatten. Um 13 Uhr kamen wir in Pardubice an und ich hatte einen Geldautomaten vom Navi suchen lassen, wo wir uns alle noch mal Geld zogen. Ich hatte zwar eigentlich noch genug einstecken von den letzten CZ-Trips, aber da ich evtl. an oder um Ostern herum wieder hier sein werde, aber spätestens im Juni werden es wieder zwei Wochenenden sein, zog ich mir auch bereits etwas. Das Geld wird ja nicht schlecht, wenn es noch ein wenig bei mir zuhause rumliegt. Um die Ecke war noch ein kleiner Supermarkt und wir kauften auch noch ein paar allgemeine Lebensmittel für die Heimfahrt oder zuhause ein, ehe wir dann endgültig in Richtung Stadion aufbrachen. Direkt hinter dem Heimblock war zwar ein freier Parkplatz, aber das wollten wir dann auch nicht machen, also fuhren wir noch mal am Stadion vorbei und stellten uns auf einen kleinen Parkplatz in vielleicht 400-500 Metern Entfernung. Als wir dann ausgestiegen waren und ich gerade in Richtung Parkautomat lief, sah ich von hinten den Mob der Banik-Fans mit auf jeden Fall einer dreistelligen Anzahl an bestens ausgestatteten Polizisten kommen. Natürlich war ich gerade noch am Parkautomaten, als die ganze Gruppe rechts und links an mir vorbei lief. Das ganze Schauspiel dauerte vielleicht 60-90 Sekunden und dann waren sie alle weiter in Richtung Stadion gelaufen. Ich muss zugeben, dass es schon Momente in meinem Leben gab, in denen ich mich besser gefühlt hatte :-D Erst Recht, als dann einer der Vorderen irgendwas zu mir sagte. Ich tat so, als hätte ich ihn nicht gehört und tippte alibihaft auf dem Automaten rum und er lief dann auch weiter, weil ein Polizist direkt hinter ihm lief. Wir legten das Parkticket hinter die Scheibe und nachdem die Gästefans dann ein weg waren, liefen wir auch gemütlich am Eisstadion von Dinamo Pardubice (1. Liga) vorbei in Richtung Fußballstadion.

In Pardubice hatte ich mit Snicki im Juni 2020 unser erstes Spiel wieder live zu Gesicht bekommen (siehe hier => KLICK!), nach der ersten „Corona-Pause“, als überall  keine Zuschauer bei Sportveranstaltungen zugelassen waren. Das war damals zwar auch mit der ersten Mannschaft des FKP, aber diese spielte zu dieser Zeit noch im alten kleinen Stadion im Süden der Stadt, welches aber nach dem „Unfall“ des Aufstiegs 2020 nicht als erstligatauglich eingestuft wurde. Es folgten 2,5 Jahre im sportlichen Exil im 100 Kilometer entfernten Stadion Dolicek von Bohemians Praha und nun hat man ein alten Stadion wieder umgebaut bzw. modernisiert, so dass man endlich wieder in der eigenen Stadt spielen kann. Zwar passen hier nur 4.600 Zuschauer rein, aber außer die Prager Vereine und Banik wird das vermutlich immer vollkommen ausreichend sein. Slavia Prag war vor zwei Wochen zu Gast und heute im zweiten Heimspiel in der neuen Heimat kommt mit dem FC Banik Ostrava der nächste Hochkaräter fantechnisch gesehen. Rund zwei Wochen zuvor begann hier der Ticketverkauf und ich war direkt zu Beginn online und sicherte uns 4 Tickets auf der Gegengerade zu je umgerechnet knapp 15 Euro. Etwas billiger wäre noch der Heimbereich hinter dem Tor zu haben gewesen, aber das versuche ich möglichst schon zu vermeiden bei meinen Hopper-Touren. Außerdem waren unsere Plätze nah am Gästeblock und von den Banik-Jungs versprach ich mir Einiges. Als ich 3-4 Tage vor dem Spiel aus Neugierde noch mal in den Ticketshop schaute, waren alle normalen Plätze verkauft, es gab nur noch VIP-Plätze für knapp unter 60 Euro zu kaufen, das ließ die Vorfreude noch weiter steigen.

Wir waren knapp eine Stunde vor Anpfiff am Stadion und hier stand ein kleines Fanzelt, wo wir uns erst noch mal hinsetzten und uns Bierchen und Klobasa gönnten, wobei Letzteres nicht wirklich mein Fall war und auch nicht den typischen Geschmack des fettigen und würzigen tschechischen Fettschlauches hatte. Etwa 35 Minuten, bevor der erste Ball rollen würde betraten wir dann den Innenraum des Grounds und das zuhängen des Gästeblocks von vorne ließ mich schon „etwas“ erwarten. Zuerst aber kurz etwas sportliches, denn die Gastgeber gingen bereits in der dritten Minute durch einen sehenswerten Fallrückzieher in Führung und der Jubel bei den Einheimischen war entsprechend groß. Nach einer Viertelstunde wurde auch der Heimbereich von vorne bedeckt und im Gästeblock wurde eine Blockfahne über fast den ganzen Block ausgerollt, so dass klar war, was gleich kommen würde. Bei den FKP-Fans gab es etwas roten Rauch und die Banik-Jungs hatten einige Bengalo zu bestaunen. Auch support-technisch war über weite Strecken des Spiels der Gästeblock sehr gut dabei, inklusive einer sehr hohen Mitmachquote. Nach und nach kämpften sich auch die Gäste-Spieler auf dem Spielfeld immer besser ins Spiel, benötigten aber einen Foulelfmeter um zum Ausgleich zu kommen. Die zweiten 45 Minuten verflachten auf dem Rasen ein wenig und erst in der Schlussphase nahm die Partie wieder Fahrt auf, aber weitere Tore wollten nicht mehr fallen. Pardubice blieb somit im zweiten von drei Heimspielen im neuen zuhause ungeschlagen, aber für sie und auch für Ostrava ist es weder Fisch noch Fleisch, denn bei Banik hatte man sich diese Saison sicherlich etwas anders vorgestellt, als nach 22 von 30 Spieltagen auf einem Abstiegsrundenplatz zu stehen.

Nach dem Abpfiff der Partie gab es noch zwei Rudelbildungen auf dem Rasen und danach bedankten sich beide Teams bei den eigenen Fans. Nach einem wirklich ehrlichen Klatschen in Richtung Gästeblock eines Pardubice-Spielers (Matej Helesic), welcher gebürtig aus Ostrava ist, hier auch im Nachwuchs spielte und erste Schritte im Seniorenbereich machte (aber die letzten beiden Saisons dann für den Rivalen in Opava spielte), kam es erst von dort zu Beschimpfungen kam, welche der Spieler beantwortete und als er dann näher kam und sprechen wollte, erhielt er zwei volle Becher Bier übergekippt. Das war für uns das Letzte was wir sahen, denn danach ging es hinter dem Gästeblock vorbei, wo die Polizei mit dem Maschinengewehr im Anschlag stand, in Richtung unseres Autos. Wir tankten am Ortseingang noch voll, gingen noch mal in einen großen Supermarkt und starteten gegen 17:45 Uhr dann ab. Am Prager Stadtring bog ich einmal wohl falsch ab, obwohl sich Alle sicher waren, dass auf dem Abbiegeschild „Plzen“ stand, aber nach nur 2-3 Minuten Irrfahrt, waren wir wieder in die richtige Richtung unterwegs. Eine erste Pause kurz vor der Grenze nutzte ich, um mir einen Kaffee zu ziehen, mussten wir dann direkt hinter dem Staatenwechsel im deutschen Radio anhören, dass unsere Autobahn A3 hinter Erlangen gesperrt sei. Die schnellste Umleitungsstrecke ging laut Navi ab Fürth via Landstraße bis Kitzingen, was wir dann auch befolgten. Nochmal schnell eine Pinkelpause gemacht, waren wir auch schon in Hösbach, um Asche abzusetzen. Danach ging es die gleiche Strecke wieder zurück, also erst in Kilianstädten Roland raus gelassen und auch Christian wurde in Stockheim rausgeworfen. Mich hatte mittlerweile die Müdigkeit ein wenig überkommen und so fuhr ich ganz gemütlich nachhause. Um 0:45 Uhr stellte ich mein Auto daheim ab und war glücklich mit Pardubice die tschechische 1. Liga wieder re-komplettiert zu haben und war ganz froh jetzt nicht noch ca. 3 Stunden fahren zu müssen, was bei einem Besuch in Bratislava der Fall gewesen wäre – auch wenn die Bilder vom Spiel hier wirklich mega aussahen.