Saison 2022/23
IHL (Qualification Round)

3. Spieltag

Palaghiaccio di Brixen
(Brixen / ITA)

Samstag, 14. Januar 2023 / 20:00 Uhr

HC Falcons Brixen - Hockey Como
4:3 (0:1/2:1/2:1)


Tore:

0:1 (09:17) Nicholas DiNicola (Edoardo Caletti, Francesco De Biasio)
1:1 (23:06) Lukas Tauber (Bryson Cianfrone/5-4)
2:1 (24:02) Federico Demetz (Michael Purdeller, Paul Mantinger)

2:2 (39:59) Lorenzo Vola (Dylan Ghiglione)

3:2 (43:53) Federico Demetz (Paul Mantinger, Andres Felipe Magro)

4:2 (45:00) Daniel Eruzione (Damian Bergmeister, Bryson Cianfrone)

4:3 (57:21) Dylan Ghiglione (Chase Harwell)


Strafen: BRI: 14 / COM: 8
Powerplay: BRI: 1 von 3 / COM: 0 von 6

Schüsse: BRI: 38 (11/18/9) / COM: 39 (12/11/16)
Torhüter:
 BRI: Fabian Klammer (60:00) / COM: Federico Tesini (60:00)

Schiedsrichter: Antonio Piras und Mirco Fabrizio Da Pian
Zuschauer: 111

 

Zu Teil 1 des Berichts => KLICK!

 

Wir dachten vor dem Spiel eigentlich, dass wir ziemlich gut geparkt hätten, denn der Parkplatz beim Stadion führte direkt auf eine größere Vorfahrtsstraße, auf welcher wir östlich die Stadt in Richtung Autobahn verlassen könnten. Vom Parkplatz herunter kamen wir recht flott, auch wenn ich dazu die italienische Fahrweise mit dem reindrängeln benutzen musste, aber hauptsache erstmal auf der Straße. Nach 100-200 Metern kamen wir aber zum Stehen und es tat sich eine Zeit lang nichts, gar nichts. Nach einigen Minuten ging es ein wenig vorwärts und nach weiteren Minuten kamen wir dann durch den ersten Kreisel, bei dem die Polizei den Verkehr regelte und wohl zuerst viele Autos vom Parkplatz herunter lotsen wollte, auf Kosten derer, die bereits auf der Vorfahrtsstraße waren. Durch den nächsten Kreisel ging es im Verhältnis dann recht schnell, also hatten wir nun nur noch einen Kreisel vor uns, welcher bereits außerhalb von Cremona lag und unmittelbar vor der Autobahnauffahrt war. Wir konnten auch bis auf vielleicht etwa 70-80 Meter heran fahren, bis wir zum Stocken kamen und wieder eine gefühlte Ewigkeit standen. Vorne schien es so, als würde das erste Auto trotz viel Platz einfach nicht in den Kreisel einfahren, was dann irgendwann von weiter hinten bereits zu einem tosenden Hupkonzert führte. Nach einigen Minuten kam dann von links viel Blaulicht und die ganzen Busse voller Gästefans befuhren den Kreisel und erst danach waren wir dran. Im Nachhinein erklärte es sich dann also von selbst, die Polizei regelte auch hier den Kreisel (was man von weiter hinten nicht sehen konnte) und ließ nur Autos von links kommend in den Kreisel rein, um dann freie Fahrt für die Gästebusse zu haben, damit man diese zügig aus der Stadt bekommt. Für uns war das natürlich eine miserable Sache, denn unser Puffer von fast einer halben Stunde hatte sich auf drei Minuten minimiert, als wir die Autobahn befuhren. Und die Strecke wurde als frei angezeigt, also sobald es irgendwo noch zu Verzögerungen kommen sollte, wird es verdammt eng für uns. Ich drückte so gut es ging auf die Tube, zuerst die A21 in Richtung Norden nach Brescia, von hier dann die A4 in östliche Richtung am Südufer des Gardasee vorbei, hatten wir etwa 12 Kilometer Landstraße zu fahren, um dann bei Affi wieder auf die Autobahn, die Brenner-Autobahn A22, in nördliche Richtung zu fahren. Glücklicherweise gab es keinerlei Verzögerungen durch den Verkehr, nur die Mautstationen kosteten immer wieder Zeit. In Klausen, in Südtirol, verließen wir die Autobahn und hatten noch ca. elf Kilometer Landstraße vor der Nase, ehe wir um 19:50 Uhr, also exakt zehn Minuten vor dem ersten Bully, das Auto auf dem Parkplatz der Eishalle parkten. Schnell die Klamotten angezogen, am Eingang die acht Euro Eintritt bezahlt und hinein ging es in die frische Halle. Als wir dann die Treppe nach oben gingen, betraten auch die Schiedsrichter bereits die Eisfläche, gefolgt vom Gäste-Team, die von exakt einem Fan mit Fahne und Gasfanfare supportet wurden, welcher immerhin auch eine Anreise von fast vier Stunden hinter sich hatte. Leider war der Zuschauerzuspruch nicht allzu hoch (offizielle Zahl: 111), so dass wir uns unseren Platz natürlich aussuchen konnten. Als Snicki mit einem „Punktlandungsbier“ zu mir auf die Tribüne kam, fiel auch bereits der erste Puck auf das Eis.

Es handelte sich hierbei um ein Spiel der höchsten reinen italienischen Liga. Die besten Teams wie z.B. Bozen (IceHockeyLeague) oder Fassa, Cortina, Meran, Ritten, Asiago, Gherdina und Sterzing (AlpsHockeyLeague) spielen allesamt in multikulturellen Ligen mit Teams aus Österreich und Slowenien bzw. teilweise auch Ungarn und Tschechien zusammen. Diese Liga trennte sich zwei Wochen in eine Meisterrunde und eine Qualifikationsrunde, in Letzterer trafen heute hier in Brixen die beiden Teams der HC Falcons Brixen und von Hockey Como aufeinander. Aus dieser Fünfer-Gruppe packen es immerhin auch noch drei Teams in die Play-offs, wobei man einen Teil der Punkte aus der Vorrunde mit in die Quali-Runde nahm und Brixen mit einem Sieg heute schon fast sicher einen der drei ersten Plätze belegen würde. Für Como würde es bei einer Niederlage schon langsam eng werden in Sachen Play-offs.

Dennoch waren die Gäste von der schweizer Grenze zu Beginn das bessere Team und gingen auch in Führung. Die Südtiroler verschliefen den Anfang des Spiels komplett und hatten Glück nur mit diesem einen Tor in Rückstand zu sein. In der Drittelpause wärmten wir uns im Stadionbistro ein wenig auf und bestellten uns ein warmes Baguette, welches leider ein wenig dauerte und so mussten wir den Beginn des zweiten Abschnittes und auch den Treffer zum Ausgleich aus dem Bistro mit Blick auf die Eisfläche miterleben. Pünktlich zum 2-1 waren wir dann aber wieder draußen in der Kälte. Der Mittelabschnitt wog ein wenig hin und her, ohne dass eins der beiden Teams klar die Überhand behielt. Dennoch konnten die Gäste den Ausgleich erzielen und zwar exakt 0,5 Sekunden vor Ablauf der Zeit, so dass wir mit einem Remis in die zweite Pause gingen. Im Schlussabschnitt konnte sich aber der Favorit doch mit zwei Treffern in Front zu bringen und schien alles im Griff zu haben. Como gab aber nicht auf und verkürzte kurz vor dem Ende noch mal. In der Schlussphase wurde es dann noch ein wenig hektisch und nickelig, so dass sich der ein oder andere Spieler in der Strafbank noch mal abkühlen musste. Aber selbst mit gezogenen Torhüter und teilweise zwei Spielern mehr auf dem Eis wollte der Puck einfach nicht mehr ins Netz und es blieb bei dem knappen Heimsieg für die Jungs aus Südtirol.

Die ersten beiden Drittel gingen recht flott rum, aber das letzte dauerte durch die vielen Unterbrechungen dann doch etwas länger. Dennoch stiegen wir bereits um 22:10 Uhr wieder ins Auto und machten uns auf dem Heimweg, wobei das Navi uns 6:05 Stunden Fahrzeit für die 618 Kilometer veranschlagte. Am Brenner mussten wir aber noch eine Vignette kaufen und da der letzte Rastplatz keine Vignetten verkaufte und das Restaurant unmittelbar vor der Grenze bereits um 22 Uhr geschlossen hatte, mussten wir zum dritten Mal halten, um dann endlich auf dem Rastplatz direkt hinter der Grenze, welcher eigentlich offiziell bereits in Österreich war, unsere Vignette zu kaufen. Wir verloren noch ein wenig Zeit, weil Snicki sich noch ein Paar Wiener aufwärmen ließ, ehe wir dann endlich weiter kamen. In Innsbruck entschied ich mich dann nicht die weitere (aber gemütlichere) Strecke via Kufstein und München zu fahren, sondern wir fuhren über den 1.216m hoch gelegenen Fernpass, wo wir oben noch mal für spitzenmäßige 1,57 Euro pro Liter volltankten (unten im Tal kostete es 1,72 Euro, warum auch immer!?) und dann ab Füssen via A7 in Richtung Würzburg und dann die A3 und A45 nachhause fuhren. Die letzten 100-150 Kilometer hatte ich ganz schön gegen die Müdigkeit zu kämpfen, aber zum Glück hatte mein Mitfahrer bis dahin „ausgeschlafen“ und konnte mich mit Gesprächen wach halten. In Hammersbach machten wir den Tank erneut voll um eine faire Abrechnungsbasis zu haben und nur fünf Minuten danach ließ ich Snicki in Altenstadt raus. Ich hatte noch ein kleines Stückchen weiter und konnte mein Auto dann nach 1.775 gefahrenen Kilometer am Wochenende um 5:35 Uhr zuhause abstellen. Trotz der großen Müdigkeit packte ich aber erst noch meine Tasche komplett aus und war dann um kurz nach 6 auch endlich komplett im Bett und es dauerte auch nicht allzu lange, bis es mich dahin raffte.