Saison 2022/23
Kreispokal Gelnhausen
Achtelfinale

Sportplatz Jahnstraße (KR)
(Gelnhausen - Hailer)

Donnerstag, 03. November 2022 / 19:30 Uhr

FSV Hailer -
TSV 08 Kassel


5:2 (1:0)


Tore:
1:0 (2.) Benjamin Kerber

2:0 (58.) Andrew Jordan Weber

3:0 (73.) Matthias Rühl (Eigentor) 

3:1 (74.) David Wagner

4:1 (80.) Andrew Jordan Weber (Foulelfmeter)

4:2 (81.) Sebastian Jessl

5:2 (87.) Benjamin Kerber

 

Gelbe Karten: Kevin Kupferschmidt (9.), Andrew Jordan Weber (89.) / Manuel Frühwacht (72.), Jeremy Korr (85.).
Schiedsrichter: Markus Breidenbach
Zuschauer: ca. 50

 

Auch den heutigen Donnerstag hatte ich mir erst recht lange frei gehalten, aber 2-3 Wochen vorher kam dann plötzlich die Nachricht, dass ein Spiel meines Heimat-Teams (Kreisoberliga Büdingen) verlegt werden würde auf den heutigen Tag. Dieses Spiel sollte das erste Spiel und somit die offizielle Eröffnung des neuen Kunstrasens im Altenstädter Stadtteil Oberau sein. Jener Kunstrasen ist übrigens der allererste im Fußballkreis Büdingen, denn bisher war hier überall nur Naturrasen angesagt. Ein paar Tage vor dem Spieltag kam dann die Information, dass der Kunstrasen noch ein wenig brach liegen muss und nicht bespielbar sein wird, deswegen musste dieses Spiel noch mal um zwei Wochen nach hinten geschoben werden. Also machte ich mich auf die Suche und die Auswahl war echt sehr begrenzt, zumal ich mir vorgenommen hatte nichts Weites zu machen, obwohl am nächsten Tag mein letzter Arbeitstag vor dem Urlaub sein würde. Aber wie bereits das ein oder andere Mal erwähnt, versuche ich vorher doch halbwegs geregelten Schlaf abzubekommen. Ich fand dann ein Pokalspiel des Fußballkreis Gelnhausen im Stadtteil Hailer und plante dieses mit ein. Da es ebenfalls ein Kunstrasen-Spiel ist, würde dieses mit hoher Wahrscheinlichkeit auch stattfinden.

Am Gameday dann die übliche Routine: Gearbeitet bis um 16 Uhr, Abendessen und noch ein wenig rumgegammelt. Gegen 18:30 Uhr machte ich mich auf den Weg und hatte für meine Verhältnisse mit 12 Minuten einen ganz ordentlichen Puffer und fuhr so auch recht gemütlich über Land- und Bundesstraßen, wobei ich immer in etwa diesen Puffer halten konnte (mal plus, mal minus eine Minute, mehr Unterschied war es aber nie). Da ahnte ich aber noch nicht, dass beim Ortseingang von Hailer der wohl dümmste Bahnübergang der Welt ist. Als ich anrollte, war bereits rot, aber aufgrund meines Puffers hatte ich keine Probleme damit. Ein Güterzug von rechts, nichts passiert. Ah, noch ein ICE von links und danach geht die Bahnschranke hoch. Also alles okay!? Denkste! Vor mir wurde getrödelt und nachdem drei oder vier Autos durch waren, blinkt es schon wieder orange. Direkt vor mir wird sofort in die Bremsen getreten und so standen wir wieder. Genau das gleiche Spielchen: Erstmal passiert 1-2 Minuten gar nichts, dann kommt ein Flix Train von links. Schranke geht wieder nicht hoch, es dauert noch mal 1-2 Minuten und es kam noch ein ICE von links. Ich war mittlerweile schon schwer genervt, aber immerhin ging dann die Schranke hoch und trotz des Trödlers vor mir kamen wir dann drüber. Nochmal kurz auf die Tube gedrückt für die letzten 1,5 Kilometer und auch recht schnell einen Parkplatz gefunden, musste ich nun schnellen Schrittes in Richtung Eingang laufen. Als ich gerade meine drei Euro gezahlt hatte, pfiff der Schiedsrichter die Partie an, also wieder mal eine meiner Punktlandungen. Ich steckte erstmal Restgeld und Ticket weg, machte ein Foto vom Ground und wollte zuerst mal nur kurz das Sportheim ablichten, als es plötzlich schon Jubel vom Rasen gab. Nach noch nicht einmal anderthalb Minuten ging der Tabellenführer der A-Klasse Gelnhausen gegen das Mittelfeld-Team aus der eine Liga höher angesiedelten Kreisoberliga Gelnhausen in Führung. Ich hatte in diesem Moment natürlich nicht hingeschaut, klasse. Der Genervt-Faktor stieg also noch weiter in die Höhe und nachdem ich meine halbe Foto-Runde gedreht hatte und mich gegenüber hinstellte, fing es natürlich auch an zu regnen. Puh, das alles zusammen war dann so ein Moment, wo man sich mal kurz denkt: „Warum mache ich das einfach und liege nicht daheim auf der warmen Couch?“. Die Gedanken wurden aber zur Seite geschoben und die Bedingungen angenommen wie sie eben sind, ich kann es eh nicht ändern. Es war ein recht kurzweiliges Spiel zwischen den beiden Teams im Kreispokal-Achtelfinale und wenigstens kein langweiliges Gekicke, auch wenn lange die Tore fehlten, denn bis zur 58. Minute blieb es tatsächlich bei diesem einen Tor (welches ich aber nicht gesehen hatte). Dann ging es Schlag auf Schlag, die Gastgeber erhöhten auf 3-0, um postwendend das 3-1 zu kassieren. Es folgte das 4-1, aber wiederum nur eine Minute später das 4-2. Ging recht gut hin und her zum Ende des Spiels, welches am Ende sogar 5-2 endete. Der Foulelfmeter zum 4-1 wurde ausgeführt, als ein Betreuer auf den Platz rannte und den verletzten Spieler behandeln wollte. Als er merkte, dass das Spiel mit dem Elfmeter fortgesetzt wurde, sprintete er schnell wieder in die andere Richtung runter vom Feld (sieht man auch bei meinen Bildern unten in Reihe 11). Sehr stark fand ich, dass der heimische FSV knapp zehn Minuten vor Schluss einen taubstummen Torhüter einwechselte, der sich nur mit Gebärdensprache und einer Art Schrei-Ton artikulieren konnte, obwohl das Spiel nach dem 4-2 ein wenig zu kippen drohte. Eben jener Goalie rettete aber mit einer guten Parade vor dem 4-3 Anschlusstreffer, meinen größten Respekt hier wirklich an alle Beteiligten. Der Torschütze des 5-2 ließ dann kurz vor Schluss noch einen Salto á la Miroslav Klose folgen (siehe Bilder Reihe 13) und nach nur einer Minute Nachspielzeit pfiff der gut leitende Unparteiische die Partie ab und der Jubel beim vermeintlichen Underdog über den Einzug ins Viertelfinale war groß.

 

Ich machte nach dem Spiel noch 3-4 Fotos, ging dann auch direkt zu meinem Auto und fuhr in Richtung Heimat. Als ich von weitem den Bahnübergang sah, war doch wieder rotes Licht an und die Schranken unten. Aber als ich heran rollte, kam bereits ein Zug und kurz darauf ging die Schranke auch schon hoch, immerhin. Gegen 22:10 Uhr kam ich zuhause an und war kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit des Conference League Spiels vom 1. FC Köln im TV dann bereits auf der Couch. Danach schaute ich zum Teil noch die Zusammenfassung der anderen Spiele und schlief irgendwann so in Richtung Mitternacht endlich ein.