Saison 2022/23
Kreisliga A Biedenkopf
15. Spieltag
Sportplatz auf dem Hohland (Hartplatz)
(Bad Endbach)
Samstag, 29. Oktober 2022 / 17:00 Uhr
SSV Endbach/Günterod -
SV Rot-Weiß Hartenrod
2:2 (2:0)
Tore:
1:0 (21.) Nils Ellenfeld
2:0 (32.) Nils Alexander Rink
2:1 (49.) Marvin Achenbach
2:2 (82.) Lukas Gross
Gelbe Karten: xxx (66.) / Thies Naujoks (74.), Marvin Achenbach (90.+4.).
Schiedsrichter: Sebastian Spies
Zuschauer: ca. 400
Für heute stand auf jeden Fall fest, dass ich nach den letzten vier ungünstigen OFC-Terminierungen, die sich allesamt mit dem Eishockey überschnitten hatten, heute endlich wieder mal ein OFC-Spiel sehen würde. Samstags um 14 Uhr in Haiger, da sollte doch irgendwo noch ein Anschlussspiel zu finden sein. Ich liebäugelte lange mit einem Besuch in Ahrweiler, also einen Rheinlandligisten, aber diese spielen nach der verheerenden Flut vor anderthalb Jahren leider immer noch nicht in ihrem eigenen Stadion, also warte ich hier lieber noch mal ein wenig. Eine Woche zuvor legte mir Henry beim Eishockey das „Hinterland-Derby“ seiner Heimatmannschaft um 17 Uhr ans Herz. Ich hatte hier von einem anderen Eishockey-Kollegen gehört (der dieses Spiel im Frühjahr besucht hatte), dass es wirklich ganz nett war. Somit war also meine Entscheidung gefallen und mir passte es auch ganz gut in den Kram, dass ich eine Woche vor meiner größeren Reise mit vielen, vielen Autokilometern, Nachtfahrten usw. nicht ganz so weit fahren muss. Auch für die kommende Woche werde ich unter der Woche keine allzu weiten Strecken einplanen, so dass ich hier und da doch noch ein wenig Schlaf finden werde.
Am Spieltag nach dem Nauheimer Auswärtssieg in Bayreuth vom Vorabend extrem lange geschlafen, ganz gemütlich gefrühstückt und dann gegen 12:15 Uhr auf dem Weg nach Haiger gemacht. Hier im Spitzenspiel Zweiter gegen Dritter eine sehr ordentliche Leistung abgerufen, war es ein Spiel, dass man zwar nur 1-2 führte aber es eigentlich „im Griff hatte“. Ein Foul in der 82. Minute, eine gelb-rote Karte und alles brach zusammen wie ein Kartenhaus. In der 86. Und 90.+4. Kassierte man zwei Treffer und der Rückstand auf den Tabellenführer aus Ulm war auf neun Punkte wieder angewachsen. Extrem frustriert verließ ich hier das Stadion und wäre ehrlicherweise am liebsten mit meinem dicken Hals einfach nachhause gefahren. Aber ich hatte Henry versprochen, dass ich mal vorbeischaue und ich versprach mir auch ein wenig was von diesem Spiel. Also dann doch die knappe halbe Stunde Fahrt hinter mich gebracht, bis ich knapp eine Viertelstunde vor Anpfiff in Bad Endbach ankam, wo alles sehr gut geregelt war (z.B. Parkplätze klar abgetrennt). Henry wurde kurz begrüßt, aber auf Smalltalk hatte ich noch nicht so wirklich die Lust, außerdem ging es schon langsam auf Spielbeginn zu und so verzog ich mich auf die gegenüberliegende Seite, um beide Fanlager beim Einlauf im Blick zu haben. Hier kam allerdings von den Gästen gar Nichts und von Heim-Seite ein paar größere Luftschlangen, oder wie auch immer man diese Dinger nennen mag, die ihr unten auf meinen Fotos seht. Zuerst war ich ein wenig enttäuscht, aber okay vielleicht hatte ich auch einfach zu große Erwartungen und bewertete das A-Klassenspiel, das hier immerhin vor knapp 400 Zuschauern ausgetragen wurde, unfair, weil ich einfach noch vom OFC-Spiel zu sehr frustriert war.
Nun gut, das Spiel wurde angepfiffen und die beiden Teams aus der Kreisliga A Biedenkopf, die übrigens tabellarisch gleichauf mit jeweils 20 Punkten waren, schenkten sich von Beginn an nichts. Ich habe irgendwo gelesen, dass die Gastgeber zuletzt 2015 ein Pflichtspiel gegen den heutigen Gegner gewonnen hätten und in den letzten vier direkten Duellen 16 Gegentore schlucken mussten. Dementsprechend hungrig auf den Sieg war man und die Stimmung nach der frühen 2-0 Führung natürlich prächtig. Auch ein gewisser Pöbelfaktor war vorhanden, der bei einem Derb natürlich dazu gehört, aber keinesfalls unter die Gürtellinie ging, also alles okay soweit. In der Halbzeit versuchte ich dann eine Currywurst mit Pommes zu bekommen, aber die ersten fünf Minuten ging es gar nicht voran und dann nur zaghaft. Beide Teams betraten schon wieder den Rasen, aber da ich mittlerweile in zweiter Position vorne in der Schlange angekommen war, hätte ich halt den Anpfiff vom Sportheim aus miterlebt. Just in diesem Moment bekannte Geräusche aus der Ferne, starteten die Gäste-Fans doch eine richtig nette Pyro-Aktion, bevor der Unparteiische angepfiffen hatte. Dieser wartete dann noch freundlich kurz bis der Rauch vorbei war und pfiff dann tatsächlich an. Ich stellte mich nun also noch mal von hinten in der Schlange an (die mittlerweile gar nicht mehr so lange war) und brauchte erneut locker 5-7 Minuten, bis ich endlich dran war. Zwischendurch fiel aber bereits der 1-2 Anschlusstreffer, den ich somit leider verpasste. Liebe Gastgeber, hieran könntet ihre gerne noch ein wenig arbeiten, denn ich habe eine Menschen hinter mir umdrehen sehen, die dann nicht mehr holten. Da ist euch definitiv einiges an Geld durch die Lappen gegangen. Waren die Grün-Weißen in der ersten Halbzeit besser, drehte sich die Partie nun um 180 Grad und es spielten fast nur noch die Rot-Weißen. Den 1-2 Anschlusstreffer hatte ich bereits erwähnt, auf diesen folgte auch noch der Ausgleich. Danach bekamen die vielen Zuschauer dann eine packende Schlussphase zu sehen und die bis dahin im zweiten Abschnitte besseren Gäste läuteten diese mit einer Großchance ein. Aber irgendwie war das der Weckruf für die komplett abgetauchten Gastgeber, die danach in den letzten Spielminuten plus fünf Minuten Nachspielzeit selbst richtig dicke Möglichkeiten hatten. Am Ende traf aber keiner von Beiden mehr und man trennte sich schiedlich und friedlich mit einem 2-2 Unentschieden. Nach Abpfiff gab es dann auch auf Seiten des SSV noch eine Pyroshow zu bestaunen und nachdem sich meine ganz miesen Laune zu einer miesen Laune „gebessert“ hatte, muss ich zugeben, dass ich froh war, doch hier her gefahren zu sein, es hat sich meiner Meinung nach definitiv gelohnt.
Ich schoss von beiden Fanlagern nach Spielende noch ein paar Fotos und machte mich dann auch auf den Weg zum Auto. Dieses Mal wählte ich die etwas weitere Strecke einfach erstmal östlich in Richtung Marburg, da diese mir weniger kurvig und bewaldet aussah (nach meinen letzten beiden Wildunfällen habe ich da jetzt kein Bock mehr drauf, zumal ich in der kommenden Woche ja mein Auto unbedingt brauche. Von hier dann die Bundesstraße, sowie ein kleines Teilstück Autobahn nach Gießen und zum Schluss noch mal Bundesstraße via Lich und Hungen nachhause. Gegen 20:30 Uhr stellte ich meine Karre zuhause ab und ließ den Abend dann vor dem TV und bei weiteren Tourenplanung(en) ausklingeln, es war letztlich aber auch schon wieder tief in der Nacht, als ich dann endlich den Weg in mein Bett fand.