Saison 2022/23
Kreisoberliga Gießen/Marburg Süd

Nachholspiel vom 11. Spieltag

Sportplatz Hattendorf
(Alsfeld - Hattendorf)

Mittwoch, 26. Oktober 2022 / 20:00 Uhr

SV Hattendorf -
Kurdischer FC Gießen

4:3 (3:2)


Tore:
1:0 (23.) Manuel Merle
1:1 (26.) Amine Raissi

2:1 (28.) Mehmed Omerovic (Foulelfmeter)
3:1 (32.) Mehmed Omerovic

3:2 (33.) Kadri Ceylan

4:2 (55.) Manuel Merle

4:3 (87.) Hakan Yilmaz

 

10-Minuten-Zeitstrafe: Serdal Kurt (KFC/90.+2.)
Gelbe Karten: Mehmed Omerovic (41.), Jan Luca Metz (74.), Manuel Merle (75.) / Schoeib Khalilullah (17.), x (58.), Serdal Kurt (62.), Amine Raissi (69.)
Schiedsrichter: Eike Keller
Zuschauer: ca. 30

 

Gestern hatte ich in meinem Bericht noch erwähnt, dass ich derzeit ein klein wenig auf der Jagd bin und die einheimischen Gruppenligen in Hessen komplettieren will, wobei mir durchaus bewusst ist, dass das noch ein länger dauerndes Unterfangen ist, u.a. auch aus dem Grund, weil ich gerne die Spiele immer auf dem Hauptplatz sehe, aber einige Vereine dort kein Flutlicht haben und bei Wochenspielen (auf die ich gerne zurückgreife, weil das Wochenende bei mir oftmals mit den Nauheim- und OFC-Spielen sehr dicht ist) dann auf ihren Nebenplatz oder teilweise sogar auf ganz andere Sportgelände ausweichen. Deswegen hatte ich für heute eigentlich ein Besuch auf dem Kunstrasenplatz in Kraftsolms geplant, wo die SG Waldsolms aus der Gruppenliga Gießen/Marburg ihre Spiele zumeist austrägt. Für mich wäre es in dieser Liga der viertletzte Ground gewesen und da Flutlicht vorhanden und Kunstrasen, sollte eigentlich nichts dazwischen kommen. Eigentlich... Aber manchmal kommt es dann doch ganz anders, als man denkt.

Aber der Reihe nach: Am Spieltag das übliche Spielchen, arbeiten bis 16 Uhr, dann zuhause Abendessen und noch mal ein wenig auf der Couch chillen. Ich machte mich fertig und hatte mal wieder nur so 10-12 Minuten Puffer, also eigentlich recht eilig. Mein Dad war am Vortag von der Leiter abgerutscht und hatte den ganzen Tag bereits Knieschmerzen. Als ich mich verabschieden wollte, zeigte er mir und meiner Mutter sein dickes Knie und wir entschieden, dass wir ihm die Tasche packen und ich ihn ins Krankenhaus fahre. Als ich ihn in Schotten abgeliefert hatte, durfte ich sowieso nicht im Warteraum verweilen und weil ich mir bei dem dicken Knie schon dachte, dass er nicht wieder mit nachhause kommt, sondern vor Ort bleiben muss (was letztendlich auch der Fall war), schaute ich, ob Fußballtechnisch nicht doch etwas gehen würde, wobei ich nicht damit rechnete, denn es war ja bereits 19:20 Uhr. Ich fand ein 20 Uhr-Spiel hinter Alsfeld (von Schotten aus gesehen) und das Navi warf mir 20:05 Uhr als Ankunftszeit raus, wie sage ich immer so schön: Challenge accepted! Einmal im Rallyegang quer durch den Vogelsberg und nach und nach konnte ich Zeit vom Navi nehmen. Dummerweise war das Auto meiner Eltern mit dem ich meinen Vater weggefahren hatte, mal wieder fast leer in Sachen Sprit und meine Hoffnung, dass ich noch nach dem Spiel tanken könnte, zerstörte sich mit zunehmender Fahrdauer. Bis Alsfeld hatte ich immerhin schon 19:58 Uhr auf dem Navi stehen, musste aber mal schnell für 20 Euro Sprit in den Tank jagen, damit ich wenigstens zum Spiel komme und dann nach dem Spiel irgendwo volltanken kann. Nach dem Tankvorgang zeigte das Navi dann 20:02 Uhr an und ich schraubte es auf den letzten Kilometern noch mal auf exakt 20:00 Uhr herunter und stellte mein Auto quasi direkt gegenüber des Eingangs ab. Schnell die Jacke und den Geldbeutel geschnappt, sah ich wie beide Teams gerade den Rasen betraten und als ich meine 3,50 Euro bezahlte, machten die Mannschaften jeweils ihren Kreis. Punktlandung für mich - mal wieder!

Natürlich machte ich mich direkt auf meine Foto-Runde inkl. dem Anpfiff-Foto, welches ich direkt von der Eckfahne neben dem Eingang schoss, weil ich ja recht spät dran war. Bei meiner Runde fiel mir auf, dass im hinteren Bereich des Platzes wenig bis gar kein Handyempfang war, was aufgrund der Tatsache dass ich ja auf Infos aus dem Krankenhaus wartete, natürlich gar nicht ging und so stellte mich direkt neben das Tor in der Nähe des Eingangsbereiches, wo man immerhin Nachrichten empfangen konnte. Es handelte sich in diesem Nachholspiel des 11. Spieltags um ein Kellerduell, denn mit dem SV Hattedorf traf der 16. und Vorletzte auf den Kurdischen FC Gießen. welcher 14. und somit Viertletzter war. Bei einer Niederlage des SVH würde sich der Rückstand auf den Relegationsplatz schon auf zehn Punkte erhöhen, auf das komplett rettende Ufer wären es sogar schon deren elf. Die Gäste hingegen hätten mit einem Sieg einen Sprung auf den 11. Platz gemacht und wären somit erst einmal über dem Strich. Gleichzeitig trafen auch die beiden Schießbuden der Liga, also die Teams mit den meisten Gegentoren aufeinander, es war also mit Toren zu rechnen. Die Anfangsphase gestaltete sich recht ausgeglichen, in der mal das ein und mal das andere Team Vorteile hatte, aber große Chancen waren eher Mangelware. Mitte der ersten Halbzeit folgte ein ganz wilder Spielabschnitt – Führung Gastgeber (23.), Ausgleich Gäste (26.), erneute Führung Gastgeber (28.), Erhöhung Führung Gastgeber (32.), Anschlusstreffer Gäste (33.) und so wurde binnen zehn Minuten aus einem 0-0 ein 3-2. Nach dem Seitenwechsel konnten die Gastgeber recht früh auf 4-2 stellen und danach plätscherte die Partie sportlich ein wenig dahin. Dafür wurde es hektisch, es gab Rudelbildungen, Schubsereien und viele Meckereien, so dass der Schiedsrichter einige gelbe Karten verteilen musste, um die Sachlage ein wenig zu beruhigen. Der Kurdische FC Gießen kam kurz vor dem Ende noch auf 4-3 heran, aber trotz einer knackigen Schlussphase fiel kein Ball mehr ins Netz und man muss ohne Punkte die Heimreise in die Universitätsstadt antreten. Wie eminent wichtig der Sieg für Hattendorf war, hatte ich ja oben bereits erwähnt und nach dem Abpfiff hörte man einige Steine vom Herzen purzeln. Wenige Gästespieler mussten nach Spielende leider noch unschöne Worte in Richtung des Unparteiischen loslassen, aber der Großteil akzeptierte die Niederlage und ging auch zum Shakehands mit den Gegnern.

 

Ich wollte nach dem Spiel eigentlich wieder „über die Käffer“ fahren, so dass ich an Schotten vorbei kommen würde, falls mein Dad doch mit heim durfte. Allerdings erreichte mich kurz nach Abfahrt dann die Nachricht, dass er auf ein Zimmer gelegt wurde und weitere Untersuchungen am Knie erst morgen stattfinden würden. Diese Info bekam ich noch früh genug, so dass ich dann doch über die Autobahn nachhause fuhr. Ist einfach gemütlicher und reduziert die Wildunfallgefahr im Dunkeln sicherlich um einiges, da nahm ich die 15 Kilometer Umweg gerne in Kauf, zumal es sich mit Tempomat auch viel entspannter fahren lässt. In Hungen machte ich dann noch ein wenig Sprit ins Auto meiner Eltern, so dass dieses dann nicht wieder fast leer daheim steht, und fuhr gemütlich weiter in Richtung Heimat. Gegen 23:15 Uhr stellte ich das Auto ab der Abend wurde auch für mich nicht mehr allzu lange dauern, in Richtung Mitternacht schlief ich dann ein.