Saison 2022/23
Qualifikation zur UEFA Conference League
3. Runde

Stadio Comunale Cornaredo
(Lugano / CH)

Donnerstag, 04. August 2022 / 20:00 Uhr

FC Lugano -
Hapoel Be'er Sheva

0:2 (0:1)


Tore:
0:1 (39.) Tomer Yosefi
0:2 (85.) Astrit Selmani


Gelbe Karten: Mattia Bottani (7.), Allan Arigoni (35.) / Tomer Yosefi (36.), Dor Mikha (75.).
Schiedsrichter: Michael Fabbri
Zuschauer: 3.369

 

Ich hatte in dieser Woche über meinen Geburtstag Urlaub (machen müssen) und komplett zuhause bleiben wollte ich auch nicht. Da es sich die letzten Wochen herauskristallisierte, dass es sogar der passende Zeitpunkt war (ohne dass ich etwas steuerte) für meinem 1.000sten Ground, wollte ich irgendwas interessantes machen. Am Anfang liebäugelte ich mit den Färöer Inseln, aber da das OFC-Eröffnungsspiel in Worms auf Sonntag und nicht auf Freitag terminiert wurde, fiel diese Idee dann schon mal weg, schade. Dann sah ich, dass die Italiener über einige Tage hinweg ihre erste Pokalrunde rund um dieses Wochenende austragen würden. Passend dazu wurde dann dem FC Lugano in der Schweiz für Donnerstag Abend ein Heimspiel in der Conference League Qualifikation gelost und so stand die Planungen quasi mit vier Spielen in drei Tagen schon fest. Christian hatte ebenfalls Urlaub und sagte sofort zu, auch meine Schwester hatte Urlaub und stimmte mit ein, auch wenn für sie vermutlich eher tagsüber die Städte interessanter waren als die Kicks am Abend. Ich buchte die Hotels und auch für drei der vier Fußballspiele waren Tickets im Vorfeld erhältlich, so dass ich uns diese auch bereits im Vorfeld sicherte. Ein paar Tage vor Abfahrt hatte ich auf der Rückreise vom Hoppen in Weiden Bekanntschaft mit einem Reh gemacht und mein Auto war leider noch nicht wieder repariert, so dass wir auf Jessicas Auto wechseln mussten.

Am Vorabend unserer Abfahrt war ich noch beim SSC Juno Burg und kam gegen 21:30 Uhr nachhause. Eine knappe halbe Stunde später lag ich im Bett und wie es halt so ist, wenn man eigentlich schlafen muss, ging es natürlich nicht. Ich denke, es war dann irgendwie so gegen 23:30 Uhr, als ich endlich einschlief, aber um 2:20 Uhr rappelte der Wecke bereits wieder. Noch ein wenig übermüdet (aber voller Vorfreude) stand ich auf, verfrachtete meinen Körper unter die Dusche und quälte danach zwei Toastbrote in mich rein. Schnell die Kaffeemaschine angeworfen und mir noch meinen großen Thermobecher aufgefüllt. Angezogen und schon war es 3 Uhr, die eigentlich geplante Abfahrtszeit. Wir verpassten unser Ziel knapp um drei Minuten, aber das war nicht tragisch, außer dass Christian in Stockheim kurz auf uns warten musste. Jessica übernahm die erste Teilstrecke, aber bereits nach anderthalb Stunden Fahrt standen wir kurz vor Mannheim aufgrund eines brennenden LKW eine knappe halbe Stunde in einer Autobahn-Vollsperrung. Puffer hatten wir ja weiterhin genug, aber am frühen Morgen hat natürlich niemand Lust auf so etwas. Nachdem wir dann die Autobahn verlassen und den Ort des Geschehens umfahren konnten, ging es dann endlich normal weiter. Auf einem Autohof zwischen Freiburg und Basel tankten wir noch mal voll, da die Schweizer aktuell um einiges höhere Spritpreise habe, als wir in Deutschland. Leider gab es hier keine Vignette, so dass wir am letzten Autobahn-Rasthof noch mal raus mussten, um diese zu kaufen. Hier wechselten wir auch die Positionen und ich übernahm fortan das Steuer. Via Basel und Luzern ging es in der Schweiz fast durchgehend die A2 entlang in Richtung Süden. Der fast 17 Kilometer lange Gotthard-Tunnel machte keine Probleme und danach ging es mit einem kleinen Tränchen im Auge am Ambri-Piotta vorbei, wo der Abriss der legendären Eishalle Valascia bereits begonnen hat. Unser erstes Etappenziel Lugano erreichten wir dann um etwa 10:30 Uhr, wo wir unser Auto halbwegs zentral in einem Parkhaus abstellten und danach den Tag mit Sightseeing verbrachten. Zuerst am wunderschönen See entlang geschlendert, entschieden wir uns dafür danach mit der Zahnradbahn auf den Aussichtspunkt Monte San Salvatore zu fahren. Zwar mit 26 Franken alles andere als billig, aber die Aussicht von hier oben ist unfassbar schön und diese kann ich jedem Lugano-Besucher nur empfehlen. Nachdem wir dann zurück unten in der Stadt waren, setzten wir uns in eine Pizzeria (Pizza Margherita = 22 Franken, Bier 0,4l = 9 Franken, Cola 0,3l = 4 Franken). Auch verdammt teuer, aber immerhin war das Essen wenigstens lecker. Vollgefuttert liefen wir noch ein klein wenig am See entlang, bevor wir zurück zum Auto gingen und in Richtung Fußballstadion fuhren. Gute Entscheidung, denn so bekamen wir noch einen guten Parkplatz (nur etwa 50 Meter vom unserem Eingang entfernt) und konnten zu Fuß noch mal in die Eishalle des HC Lugano nebenan gehen, wo wir uns bei den kühlen Temperaturen erfrischten und ein wenig dem U13-Training auf dem Eis zuschauten. Um 19:10 Uhr liefen wir wieder die paar Meter zum Stadio Comunale Cornaredo, um auch hier direkt den Ground zu betreten. Da hier nur die beiden Sitz-Tribünen geöffnet werden durften, war leider unser Bewegungsradius sehr eingeschränkt und nach dem Kauf eines Jubiläum-Bieres setzten wir uns dann auf die von mir zuhause gebuchten Tickets. Leider stellte man die Gäste-Fans direkt seitlich neben unsere Tribüne und nicht zentral hinter das Tor, wie sonst bei Ligaspielen üblich, so dass wir von ihrer Pyro-Show beim Einlauf der Spieler nur teilweise etwas sehen konnten. Der Anpfiff zu dieser Partie bedeutete für mich den Anpfiff in meinem 1.000sten verschiedenen Ground, worauf wir direkt anstießen. Die Gäste hatten die bessere Spielanlage, aber nervten damit, dass sie dauernd am Bodenlagen. Bereits nach nur knapp 100 Sekunden gab es die ersten minutenlange Unterbrechung deswegen. Chancen gab es lange Zeit wenige und wenn, dann waren sie auf jeden Fall bei den Gästen aus Israel. Bis zur 0-1 Führung dauerte es aber dennoch bis kurz vor dem Pausenpfiff des italienischen Unparteiischen. Bereits in der ersten Hälfte wurden fünf Minuten nachgespielt, was eher unüblich ist, aber definitiv gerechtfertigt war. In der zweiten Halbzeit wurde es nicht besser, im Gegenteil: Gefühlt lag immer ein Spieler mit einem roten Trikot am Boden und Lugano bemühte sich zumindestens den Ausgleich zu erzielen, aber agierte doch recht kopflos. Sehr schade, dass die Zeitschinderei der Gäste sogar noch mehr belohnt wurde, als man in den Schlussminuten einen Konter perfekt ausspielte das Ergebnis noch erhöhen konnte. Auch dieses Mal wurden noch fünf Minuten drauf gepackt, was mir persönlich sogar noch zu gering war. Aber die Gastgeber blieben weiterhin weitestgehend ungefährlich und so bleib es beim 0-2 am Ende des Spiels.

Wir schauten noch dem Treiben nach dem Spiel zu, aber im Gästeblock wurde nur noch mal kurz Rauch gezündelt, der Rest war wohl bereits vor dem Spiel verwendet worden. Danach gaben wir noch unsere leeren Becher ab und liefen raus auf den Parkplatz, wo wir einstiegen und losfahren wollten. Es dauerte noch kurze 3-4 Minuten, ehe wir dann den Parkplatz verlassen konnten. Ich steuerte das Auto aus der Stadt raus auf die Autobahn, wo wir unterwegs auf einem Rastplatz noch einen kühlen Schlummertrunk kauften und dann weiter über die Genze an den westlichen Stadtrand von Mailand fuhren, wo ich unser Nachtquartier gebucht hatte. Wir kamen kurz vor Mitternacht an und nachdem Christian und ich o.g. Bier getrunken hatte, ging es nach einer Dusche ins Bett, wo ich noch ein paar Sachen für den nächsten Tag ergoogelte und irgendwann gegen 2 Uhr meine Augen schloss.

 

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