Saison 2021/22
Oberliga Baden-Württemberg
34. Spieltag

Stadion Hohenstaufenstraße
(Göppingen)

Samstag, 07. Mai 2022 / 17:00 Uhr

1. Göppinger SV -
SV Stuttgarter Kickers

0:1 (0:1)


Tor:
0:1 (28.) Kevin Dicklhuber (Foulelfmeter)

 

Gelbe Karten: Filip Milisic (18.), Tomislav Ivezic (28.), TRAINER Gianni Coveli (30.), Pavlos Osipidis (36.), Tyron Profis (90.+2.) / Kevin Dicklhuber (14.), Luigi Campagna (79.), Niklas Kolbe (79.).
Schiedsrichter: Martin Wilke
Zuschauer: 2.800

 

Auch wenn es für den OFC am vorletzten Spieltag bei der U23 des VfB Stuttgart zu 99% um Nichts mehr ging (man hatte nur noch eine kleine, eher rein theoretische Chance auf den Aufstieg), war es für mich trotzdem keine Frage dieses Spiel zu besuchen. Da ich nicht wirklich ein für mich interessantes Anschlussspiel gefunden hatte, spielte ich lange mit der Idee direkt nachhause zu fahren, um dann am Sonntag früh morgens nach Berlin aufzubrechen und mit der U23 der Hertha das letzte mir noch fehlende Regionalligastadion abzuhaken. Allerdings gab es auch hier kein gescheites zweites Spiel und für nur ein Spiel nach Berlin zu eiern, das legte ich dann auch zeitnah ad acta. Als ich dann etwas mehr als eine Woche noch mal nachschaute, ob es nicht doch irgendwas in der Nähe von Stuttgart gab, konnte ich mich freuen, denn im nur 45 km entfernten Göppingen fand das Spitzenspiel der Oberliga Baden-Württemberg Dritter gegen Zweiter mit dem 1. Göppinger SV gegen die Stuttgarter Kickers statt und genau dieses Spiel wurde auf 17 Uhr gelegt, also war für mich sofort klar, dass dieses dann mein Anschlussspiel werden wird. In dieser Liga fehlten mir nämlich auch nur noch 7 von den 20 Grounds und Göppingen war eben Einer davon.

Am Spieltag morgens um 10:10 Uhr auf den Weg nach Stuttgart gemacht, dort hat der OFC seinen Teil in einen zeitweise wilden Spiel (nach 34 Min. stand es bereits 2-3) erledigt, aber mit dem zeitgleichen Elversberger Punkt beim FSV Frankfurt war die letzte minimale Chance hinfällig und auch rechnerisch ist am letzten Spieltag bei vier Punkten und elf Toren Rückstand in der Differenz nichts mehr möglich. Da dieses aber Allen bereits im Vorfeld klar war, war die Enttäuschung an diesem Tag direkt nicht die Größte und man konzentriert sich in der Fanszene bereits eher auf den Gewinn des Hessenpokal und somit endlich mal wieder die Qualifikation für den DFB-Pokal im kommenden Sommer. Ich machte mich direkt nach Abpfiff und der Verabschiedung meiner Bekannten im Block auf den Weg zum Parkplatz. Eher ungewöhnlich für mich, denn normalerweise zolle ich dem eigenen Team immer noch den verdienten Applaus, aber dieses Mal war die Zeit recht eng getaktet. Ich hatte vor dem Spiel einen guten Parkplatz am GaZi-Stadion erwischt und kam auch gut mit dem ersten grünen Lichtzeichen auf der Ampel vom Parkplatzgelände weg, somit war meine erste Sorge schon mal durch. Mein Navi lotste mich teilweise über recht enge und kurvige Gassen, aber bei Esslingen hatte ich dann die B10 erreicht. Auf den ersten Kilometern war leider einiges an Geschwindigkeitsbeschränkungen zu beachten, aber als diese beendet waren, konnte ich ein wenig Gas geben. Ich kam etwa 25 Minuten vor Anpfiff in der Nähe des Stadions an, wo schon ein wenig Verkehrschaos herrschte, allerdings sah ich gerade jemanden in nur ca. 300m Fußmarsch Entfernung zum Ground ausparken und nutzte meine Chance direkt, das wäre also schon mal gepackt.

Den kurzen Weg per pedes hinter mich gebracht, dachte ich an der Kasse mich trifft der Schlag! Ich legte 20 Euro hin und bekam 5 Euro zurück. Auf meine Nachfrage wurden mir 15 Euro Eintrittspreis für das vom Verein ausgerufene „Spiel des Jahres“ bestätigt, so sah ich es dann auch auf einem Zettel am Kassenhäuschen hängend stehen. Eine andere Person an der Kasse neben mir schaute unter den Zettel und dort standen die normalen Eintrittspreise der Saison, wo 10 Euro aufgerufen wurden. Bei aller Liebe zum Fußball und Verständnis für die Vereine, wo die meisten sicherlich in der Pandemie jeden Cent brauchen, aber 15 Euro für ein fünftklassiges Oberliga-Spiel auf dem Stehplatz und somit 50% mehr als zu anderen Saisonspielen, das ist schlichtweg frech und daneben! Nun war ich allerdings angereist, also schaute ich mir auch das Spiel an (ich hatte mein Ticket jetzt ja eh schon in der Hand und war durch die Personenkontrolle durch). Allerdings entschied ich mich wegen des Wucher-Eintrittspreises trotz Hunger und Durst auf eine Wurst und ein Bier zu verzichten und dadurch hat man an mir sicherlich mehr verloren als man durch die Preiserhöhung an diesem Tag gewonnen hat. Als ich ein paar Fotos geschossen hatte, stellte ich mich auf die Gegengerade in zweiter Reihe auf eine kleine, flache Stufe und schon betraten beide Teams auch den Rasen. Die Supporter-Crew der Heim-Elf machte eine kleine Choreo, während es bei den Gästen ein paar Fahnen auch taten. Alles in allem denke ich, dass unter den offiziell 2.800 Zuschauern es sicherlich locker 700-800 mit den Stuttgarter hielten, denn auch im neutralen Bereich waren sehr viele erkennbar den Stukkis anhängend.

Der 1. Göppinger SV spielt sportlich eine bärenstarke Saison und befindet sich überraschend direkt hinter dem heutigen Gegner, allerdings hat man bereits 15 Punkte Rückstand. Die Stukkis standen am fünftletzten Spieltag ordentlich unter Druck, denn der Tabellenführer SGV Freiberg hatte mittags bereits seine Pflicht in Bruchsal mit 5-0 erledigt. Will man im Kampf um den direkten Aufstiegsplatz nicht abreißen lassen (und auf fünf Punkte Rückstand zurückfallen), war somit heute ein Sieg Pflicht. Man merkte den blauen Kickers in den ersten Minuten ein wenig Nervosität an, aber nach und nach kam man immer besser in die Partie und war spätestens ab Mitte der ersten Hälfte das tonangebende Team. Ein Foulelfmeter in der 28. Minute, der souverän von Kevin Dicklhuber verwandelt wurde, brachte sie auf die Siegerstraße. Dass es sich hierbei um das einzige Tor des Tages handeln würde, das wusste zu diesem Zeitpunkt natürlich noch niemand. Auch wenn der SVK an diesem Tag nicht wirklich glänzte, so erledigte man seine Aufgabe zum Ende hin doch souverän und konnte wieder auf zwei Punkte Rückstand auf Freiberg aufschließen.

Ich ging mit Abpfiff zu meinem Auto und fuhr Richtung Innenstadt, hier aß ich dann im Subway zu Abend und machte mich danach auf den Heimweg. Wieder an Stuttgart, Heilbronn, Würzburg und Aschaffenburg vorbei, ging es das letzte Stück auf der A45 bis zur Ausfahrt Florstadt in Richtung Heimat, die ca. 23:30 Uhr erreichte.