Saison 2021/22
Kreisoberliga Gelnhausen

Aufstiegsrunde
Nachholspiel vom 4. Spieltag

Sportplatz Forsthausstraße
(Gründau - Breitenborn)

Donnerstag, 28. April 2022 / 19:30 Uhr

SV Breitenborn -
SG Flörsbachtal

2:1 (0:0)


Tore:
0:1 (56.) Steffen Weigand
1:1 (75.) Tuerker Tuerkyilmaz
2:1 (79.) Dogukan Sen

10-Minuten-Strafe: Eren Yildiz (SVB/65.)
Gelbe Karten: Eren Yildiz (40.), Janik Hein (51.), Tuerker Tuerkyilmaz (65.) / Marco Scheidemantel (21.), Benjamin Menz (33.), Stephen Gösseringer (59.)
Schiedsrichter: Dominik Magel
Zuschauer: ca. 40

 

Das Groundhopping-Jahr haut mir weiter Stöcke zwischen die Beine. Nach Frankreich-Tour-Absage wegen Schnee-Chaos, Niederlande Spieltagabsage wegen Sturm und Spielabbruch aus dem gleichen Grund im Januar, sowie zahlreichen Spielverlegungen aufgrund von Corona und staubedingt schon zwei Mal verpassen den Anpfiffs, hatte ich heute eigentlich geplant zum Finale des Kreispokal Groß-Gerau eben nach Groß-Gerau zu fahren. Hier standen sich die SG SV Dersim/VfR Rüsselsheim und der VfB Ginsheim gegenüber und das Spiel fand im großen Stadion statt, welches vom heimischen Verein VfR nur sehr selten bespielt wird, man nutzt lieber den Kunstrasen nebenan. Danke noch mal an Patrick für den Tipp, er hatte es mir ein paar Tage zuvor gesehen und mich informiert, denn das hatte ich nicht wirklich auf dem Schirm.

Soweit so gut, ich hatte nach der Arbeit bereits einige Zeit zuvor einen Friseurtermin ausgemacht und wollte diesen auch wahrnehmen. Deswegen fuhr ich in Nidda weg und hatte bei Anpfiff um 18:45 Uhr (aufgrund des fehlenden Flutlichts auf dem Rasenplatz im Stadion) einen Puffer von etwa 15 Minuten. Das sollte doch irgendwie hinhauen, dachte ich mir und fuhr zügig, ohne aber großartig zu rasen. Kurz hinter dem Hanauer Kreuz dann aber bremsende Autos und überall Warnblinker, das bedeutet meistens ja nichts Gutes, allerdings ist das hier auf der B43a auch im Berufsverkehr nichts allzu Besonderes. Vorbildlich wurde von Allen eine Rettungsgasse gebildet und nachdem ich dann im Radio die Vollsperrung hörte, war es bereits zu spät und ich stand mittendrin. Auf mein Handy-Navi hatte ich zwischendurch auch nicht mehr geschaut, sondern mich natürlich auf den Verkehr konzentriert. Die Autos wurden abgeleitet und zuerst rollte es auch noch ein wenig, aber es wurde immer langsamer und von meinem Plan es auf jeden Fall bis Groß-Gerau durchzuziehen musste ich dann auch recht schnell Abschied nehmen. Zwischendurch sagte mein Navi Ankunftszeit wäre in der Halbzeit gewesen, was sich zwar noch ein wenig reduzierte, aber dennoch hatte ich 25 Minuten nach Anpfiff auf dem Navi stehen, als ich nach ziemlich genau einer Stunde Stau-Zeit endlich von der Bundesstraße runter war. Dazu hätte ich noch 40 Kilometer zu fahren gehabt (inkl. einer kleinen Verzögerung am Mönchhof-Dreieck) und auch noch einen Parkplatz suchen müssen, also wäre es am Ende doch locker Ende erste Halbzeit geworden bis ich den Ground betreten hätte. Grundsätzlich sagt man ja, dass man das zählen kann („Halbzeit reicht“, blabla) und gegen Verkehrsverzögerungen ist man nun eben machtlos, aber ich mag das nicht wirklich, so meine Grounds zu machen. Deswegen sprang ich zurück zu meinem Plan B (welcher für heute sowieso schon Plan A war, bis Patrick mir das Finale auf dem Rasenplatz meldete) und steuerte die B43a in die entgegengesetzte Richtung, fuhr via A66 bis zur Ausfahrt Gründau-Lieblos und von dort noch ein paar Kilometer in Richtung des Stadtteils Breitenborn, wo erst um 19:30 Uhr das Spiel der Aufstiegsrunde der Kreisoberliga Gelnhausen zwischen dem SV Breitenborn und der SG Flörsbachtal angepfiffen wurde. Den genauen Anfahrtsweg hatte ich sogar noch im Kopf, war ich doch letztem Sommer im Rahmen meiner „Tour durch Oberhessen für die Homepage Europlan online“ erst hier zum Fotos schießen.

Knapp eine Viertelstunde vor Anpfiff erreichte ich den Sportplatz Forsthausstraße und nach dem entrichten von drei Euro Eintritt machte ich mich auf meine Foto-Runde innerhalb des Grounds. Diese beendet traf ich Matthias einen Bekannten vom Eishockey in Bad Nauheim früher und wir plauderten noch ein wenig, bis die beiden Mannschaften den grünen Rasen betraten. Heute traf der Letzte auf den Vorletzten, der Zug zum Aufstiegsplatz ist für beide Teams schon abgefahren, aber da es sich um die Aufstiegsrunde handelt, kann auch in Sachen Abstieg nichts mehr passieren. Der Gastgeber war spielerisch zu Beginn klar überlegen, konnte aber die sich bietenden Chancen nicht nutzen. Die Gäste setzten eher auf schnelle Angriffe und Konter, kamen aber in der ersten Halbzeit zu fast keiner Torchance. In der Halbzeit brachte Breitenborn einen jungen Kerl auf´s Feld, der nach sechs Minuten völlig sinnlos den Torhüter umnietete, obwohl dieser den Ball schon lange sicher hatte und nur zwei Minuten danach das nächste verbale Scharmützel an der Außenlinie und dann auch mit dem Schiedsrichter. Der Heim-Trainer tat das einzig richtige, bevor er vom Platz musste, und wechselte ihn in der 54. Minute wieder aus. Frustriert das Trikot ausgezogen und in die Kabine gestapft, nach weiteren neun Minuten wurde frisch geduscht das Sportgelände direkt verlassen, das ging schnell. Fortan besann sich der SVB nicht mehr auf das Fußballspielen, sondern war mehr mit dem Schiedsrichter beschäftigt (der tatsächlich in meinen Augen nicht immer die beste Figur abgab). Die Folge war der Rückstand und eine zehnminütige Unterzahl durch eine Zeitstrafe wegen Foulspiels und anschließender Meckerei. Die Gäste trafen in ihrer Überzahl per Fernschuss die Oberkante der Latte, mussten dann aber gegen zehn Mann den in der Entstehung glücklichen (da abgefälscht) Ausgleich hinnehmen. Dieses weckte die Gastgeber auf und man besann sich wieder auf das Kicken. Dementsprechend war man wieder das bessere Team und konnte auch folgerichtig nur weitere vier Minuten später hochverdient erstmals in Führung gehen. Dieser Treffer stellte dann auch den Siegestreffer dar und somit wanderte die rote Laterne in der Tabelle weiter an die Gäste.

Ich machte mich mit Abpfiff direkt auf den Weg nachhause, denn mittlerweile war es schon ein wenig frischer geworden. Aufgrund einer Baustellen-Sperrung auf dem kürzesten Weg musste ich dann via Leisenwald, Kefenrod und Hirzenhain über die Käffer fahren und brauchte knapp 40 Minuten. Somit kam ich gegen 22 Uhr zuhause an und packte noch schnell beim Darts im TV schauen meine Tasche, denn morgen sollte es nach der Arbeit auf den nächsten Trip gehen - dieses Mal mit Übernachtung.