Saison 2021/22
Eerste Divisie (2. Liga NL)
33. Spieltag

BUKO Stadion
(Velsen / NL)

Freitag, 01. April 2022 / 20:00 Uhr

SC Telstar -
FC Den Bosch

1:2 (0:1)


Tore:
0:1 (40.) Victor van den Bogert
1:1 (59.) Glynor Plet
1:2 (76.) Soufyan Ahannach

Gelbe Karten: - / Rik Mulders (65.).
Schiedsrichter: Martin Perez
Zuschauer: 1.435

 

Nachdem es ja mit Le Havre erst im zweiten Versuch geklappt hat, starteten Asche und ich heute für den SC Telstar in der niederländischen 2. Liga auch den zweiten Versuch. Wieso überhaupt zweiter Versuch? Wir hatten das in Velsen (Region Nordholland fast direkt an der Nordseeküste) beheimatete Team eigentlich für den Freitag, den 18. Februar bereits auf dem Plan, aber damals sagte der niederländische Fußballverband 20 Minuten vor unserer geplanten Abfahrt alle Spiele des damaligen Abends ab, da sich ein Mega-Sturm zusammen braute. Zuerst waren wir damals enttäuscht, aber nachdem man dann im Nachhinein die Bilder des Orkans sah, noch mal nachträglich „Bedankt“ in die Niederlande, denn wir hätten uns an diesem Tage damals auf jeden Fall auf den Weg gemacht.

Eine e-mail wurde zum SCT gesendet bzgl. Reservierung von zwei Tickets, da man online ja wieder nur mit einem niederländischen Bankaccount bezahlen konnte. Gegenüber dem Februar war man zwar nicht ganz so schnell, aber alles in allem wieder eine recht flotte Antwort aus dem Ticket-Office erhalten, den SC Telstar kann man in dieser Hinsicht wirklich nur loben.

Eigentlich war es ja eine mal wieder eine bekloppte Idee von mir das durchzuziehen, denn kam ich doch in der vorherigen Nacht erst spät aus Ravensburg vom ersten Halbfinalsieg des EC Bad Nauheim nachhause. Aber es passte halt einfach zeitlich ganz gut und der verpasste Ground sollte schnellstmöglich nachgeholt werden. Also, 2:30 Uhr zuhause, gegen 3 Uhr irgendwann eingepennt, 6:10 Uhr klingelte der Wecker, mit einem Grinsen im Gesicht aufgestanden, 7 Uhr im Büro gewesen, 13 Uhr Feierabend gemacht, zuhause schnell was gegessen und 14 Uhr bereits wieder in Staden zum vereinbarten Treffpunkt mit Asche gewesen. Zu allem Überfluss schneite es den ganzen Morgen noch leicht und wir mussten ja durch das Siegerland fahren, das erschien mir spannend zu werden. Aber nicht desto trotz machten wir uns auf den Weg und erstaunlicherweise war im Bereich Siegerland erst mal nichts von Schnee usw. zu sehen, es klarte größtenteils sogar ziemlich auf, was natürlich das Fahren extrem vereinfachte. Auch der Verkehr war soweit ganz okay, außer dem üblichen Stau zwischen Köln und Leverkusen, aber selbst der hielt sich meines Erachtens noch absolut im Rahmen. Kurz vor dem Kreuz Oberhausen kam es noch mal zu einigen Minuten Verzögerung, weil es einen Unfall gab, aber auch das war noch absolut okay für einen Freitag Nachmittag/Abend. Und so ging es dann weiter an Arnheim, Utrecht und Amsterdam vorbei nach Velsen, was direkt an der niederländischen Nordseeküste liegt. Ich hatte ja bereits ein wenig damit geliebäugelt, dass wir, sofern wir gut durchkommen, noch vor dem Spiel eine Frituur anfahren konnten. Da wir die Stadtgrenze bereits um 18:55 Uhr erreichten, klappte es also tatsächlich noch und so fuhren wir die nähest am Stadion gelegene Frittenbude an. Hier bekamen wir geschmacklich sehr leckere Fritten vorgesetzt, allerdings war die Größe der Portionen eher im Bereich für den kleinen Hunger anzusiedeln. Wenn ich daran denke, dass wir evtl. noch einen anderen Mitfahrer gehabt hätten, der hätte diese Portion ruckzuck inhaliert gehabt ;-) Da es aber alles in allem ein paar Minuten dauerte und sich mittlerweile auch vor der Theke eine kleine Schlange gebildet hatte, verzichteten wir darauf noch eine zweite Portion zu bestellen und machten uns stattdessen auf in Richtung Stadion. Ganz entspannt fanden wir im Wohngebiet neben dem Stadion einen Parkplatz und standen knapp eine halbe Stunde vor Anpfiff am Haupteingang, wo wir eigentlich unsere Tickets abholen sollten. Trotz Zusage per e-mail lagen unsere Tickets aber dort nicht verfügbar. Dennoch wurden uns auf kurzen Dienstweg direkt zwei Eintrittskarten für jeweils zehn Euro ausgehändigt und wir konnten uns auf der Haupttribüne niederlassen. Diese Tickets beinhalteten auch einen Aufenthalt im Club West, wo es zum Beispiel u.a. Kaffee komplett „for Free“ gab oder man sich gegen Bezahlung an der Theke andere Getränke kaufen konnte.

Zu Spielbeginn setzten wir uns ein wenig seitlich auf die Tribüne, um den größten Ansammlungen bestmöglich aus dem Weg zu gehen. Aus der niederländischen zweiten Liga kann man sportlich nicht absteigen und der Zug nach oben ist für die beiden heute gegeneinander antretenden Mannschaften bereits abgefahren, was man durch nur eine gelbe Karte in der Statistik am Spielende auch erahnen kann. Dennoch versammelten sich im Gästeblock aus dem ca. 110 km entfernten S’Hertogenbosch etwa 40 Personen, die zuerst ein wenig motiviert aussahen, es dann aber wohl doch eher als Kaffeefahrt während dem Spiel ausklingen ließen. Im Heimbereich war auch recht wenig los und so konnte man sich hauptsächlich auf das Geschehen auf dem künstlichen Grün konzentrieren, denn in den Fanblöcken passierte einfach Nichts. Aber auch auf dem Rasen wurde eher Magerkost angeboten und wir waren wenigstens froh zur Halbzeit schon unseren nie alt werdenden Spruch „Hauptsache kein 0-0!“ von uns lassen zu können, denn der FC Den Bosch konnte fünf Minuten vor dem Seitenwechsel  in Führung gehen. In der Halbzeit war aufwärmen im Innenraum angesagt und ich nahm mir einen Kaffee mit nach außen, denn oben an der Küste war es mittlerweile recht frisch und es zog ziemlich heftig, was Asche auch dazu bewog die letzten 25 Minuten von innen hinter der Glasscheibe zu verbringen. Die Gastgeber glichen in der 59. Minute aus, um dann in der 76. die erneute Gäste-Führung hinnehmen zu müssen. Aber ein wirkliches aufbäumen war nicht mehr zu vernehmen, so dass dieses am Ende auch der Endstand war.

Mit Abpfiff machten wir uns auf den kurzen Fußweg zum Auto und fuhren auch umgehend los. Verkehrsmäßig war erneut wenig los und wir kamen gut durch. Bei Arnheim machte ich einen kurzen Stopp, um mir einen Kaffee zu gönnen und kurz vor Köln wurde noch schnell vollgetankt und es gab den zweiten Kaffee für die Heimfahrt. Im Radio wurde schon von einigen wetter- und unfallbedingten Straßensperren berichtet, die auch teilweise Straßenabschnitte betrafen, welche nicht weit von unserer Fahrstrecke entfernt lagen. Und kurz hinter Köln auf der A4 im bergischen Land wurde der Schneefall (der schon bei Oberhausen) begann immer mehr und wir hatten teilweise komplett schneebedeckte Straßen und teilweise waren Fahrspuren mal wieder frei. Auf jeden Fall eine sehr unschöne Mischung, bei teilweise feuchten Straßen und Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt. Hatte ich kurz vor unserem Tankstopp einen kleinen Durchhänger, war ich glücklicherweise nun wieder komplett hellwach und kämpfte mich durch die miesen Straßenbedingungen. Das alles kostete natürlich Zeit und so erreichten wir Staden erst um 3 Uhr, statt wie bei der Abfahrt noch auf dem Navi stehend 2:10 Uhr. Am Ende war es quasi egal, denn ich hatte für den Samstag eh ausschlafen vor dem Eishockey geplant und die Hauptsache war natürlich, dass wir heile und unbeschadet angekommen waren. Die letzten Kilometer bis zu mir nachhause brachte ich auch noch hinter mich und gegen 3:15 Uhr konnte ich den Motor abstellen und unser Haus betreten.