Saison 2021/22
Challenge League (2. Liga CH)
26. Spieltag

wefox Arena
(Schaffhausen / CH)

Freitag, 11. März 2022 / 19:30 Uhr

FC Schaffhausen -
Yverdon Sport FC

3:1 (2:0)


Tore:
1:0 (20.) Robin Kalem
2:0 (28.) Raul Bobadilla
3:0 (55.) Nikola Gjorgjev

3:1 (64.) Guillermo Padula (Eigentor)

Gelbe Karten: Bujar Lika (44.) / Hugo Fargues (23.), Nehemie Lusuena (83.).
Schiedsrichter: David Huwiler
Zuschauer: 764

 

Im Moment fahre ich gerne in die Niederlande, weil hier der Stadionbesuch aufgrund der mittlerweile komplett beendeten Corona-Maßnahmen sehr „einfach“ ist und die Stadien durch erlaubte Vollauslastung auch zumeist recht gut gefüllt sind. So hatte ich nach der Re-Komplettierung der Eredivisie (1. Liga) vor 2-3 Wochen geplant auch in der zweiten Liga etwas voran zu kommen. Da diese ihre Spiele zum größten Teil Freitags Abends austrägt und der ECN durch die direkt Play-off Qualifikation an diesem Wochenende kein Spiel hat, hatte ich für heute eigentlich den nächsten NL-Besuch auf dem Schirm. Am Wochenende zuvor sah ich aber, dass an diesem Freitag auch der FC Schaffhausen in der zweiten schweizer Liga ein Heimspiel hat, prüfte ich schnell ob es zeitlich für Snicki machbar wäre und nachdem das alles passte, einigten wir uns auf eine Fahrt direkt hinter die deutsch/schweizer Grenze.

Wir verabredeten uns um ca. 15:30 Uhr in Kleinostheim, so dass ich nach der Arbeit zuhause sogar noch etwas essen und in Ruhe noch mal alles durchgehen konnte. Gegen 14:30 Uhr machte ich mich auf den Weg, tankte unterwegs die Karre nochmal voll und fuhr gemütlich zum vereinbarten Treffpunkt. Ich war ein paar Minuten zu früh da, aber das machte nichts, so konnten wir direkt abstarten, als Snicki pünktlich auf die Minute eintraf. Das Navi sagte uns auch keine größeren Verkehrsschwierigkeiten voraus, also ließ ich es tempomäßig erst einmal recht gemächlich angehen und mal abgesehen von ein klein wenig stockendem Verkehr bei Stuttgart hatten wir auch keinerlei Probleme. Ohne Pause lenkte ich uns sicher bis nach Schaffhausen und auch an der Grenze wurde glücklicherweise nur das Auto vor uns herausgezogen und nicht wir, so dass wir knapp 45 Minuten vor Anpfiff an der wefox Arena ankamen. Die Parkplatzsuche wurde auch ruckzuck beendet mit einem geparkten Auto gegenüber den Bahngleisen und so konnten wir eine halbe Stunde vor Spielbeginn das Stadion betreten. Zuerst schnell ein paar Fotos gemacht und danach unser verdientes Feierabend- und Wochenend-Bier für fünf Fränkli genossen. Wir wunderten uns schon, dass irgendwie gefühlt gar nichts los war, aber kurz vor Spielbeginn trafen dann doch noch ein paar Fans ein – 764 am Ende, dennoch absolut enttäuschend für ein Team, welches um den Aufstieg in die erste Liga mitspielt. Zuerst waren sechs Gästefans aus dem französischen Teil der Schweiz zu sehen, die ausgestattet mit Banner, Trommel und Megaphon ein wenig „allez, allez, allez…“ von sich gaben, aber kurz nach Anpfiff kamen noch ca. zehn weitere (eher ultra-orientierte) Fans dazu, die es ebenfalls mit Yverdon hielten, sich aber komplett auf die andere Seite der Geraden stellten.

Wir saßen in der obersten Reihe auf unseren (sinnloserweise) im Voraus gebuchten Tickets, rückten aber dann ein paar Meter zur Seite, damit eine Gruppe befreundeter junger Männer sich zusammen setzen konnte. Wie bereits oben erwähnt, spielt der FCS erfolgreich und kämpft sogar um den Aufstieg in die Super League. So ließ man auch am heutigen Tage wenig Zweifel daran, dass man dieses Spiel als Sieger beendeten wollte. Von Beginn an war man das überlegene Team, auch wenn große Torchancen eher Mangelware waren. Dennoch hatte man es vollkommen im Griff und konnte dann vor dem Seitenwechsel auch noch zwei verdiente Treffer schießen, wobei das 2-0 ein Tor der Marke „Tor des Monats“ war, als der Ex-Gladbacher und Ex-Augsburger Raul Bobadilla in seinem ersten Match für seinen neuen Arbeitgeber FCS per Fallrückzieher einlochte. Snicki und ich setzten uns zum zweiten Spielabschnitt dann auf die andere Seite der Längsgeraden und saßen nun schräg hinter der Ultra-Fraktion der Gäste, die trotz Rückstandes und eigentlich auch unbedeutendem Spiel (für Yverdon dürfte der Zug nach oben bei 15 Punkten Rückstand abgefahren sein und nach unten kann auch nichts mehr passieren) machte man das Beste aus dem was auf dem grünen Rasen passierte. Man tat halt das, was man als zehn Mann starker Mob tun kann, wobei der Alkohol auch ein wenig dabei half ;-) Zwei kleine Rauchtöpfe wurden auch gezündet und just als der Zweite brannte, konnte man kurz nach dem 0-3 noch auf 1-3 verkürzen. Direkt im Anschluss hatte man eine weitere Chance und wenn man da auf einen Ein-Tore-Rückstand ran kommt, wer weiß, wer weiß. Aber so war das dann auch schon alles an Schlussoffensive und die Gastgeber trainiert vom ehemaligen Bundesliga-Coach Martin Andermatt (Ulm und die falsche Main-Seite) hatten keinerlei Probleme das Spiel nachhause zu fahren.

Nach Abpfiff schauten wir noch wie sich beide Mannschaften den Applaus ihrer jeweiligen Anhänger abholten und machten uns dann auf den Weg in Richtung Auto. Kurz vor der Grenze nochmal schnell vollgetankt, denn der Preis für ein Liter Super lag über 30 Cent unter dem was ich Mittags bei uns in Deutschland bezahlt hatte, Wahnsinn! In der Tankstelle war (ebenso wie übrigens überall im Stadion usw.) keine Maskenpflicht mehr und dann fuhren wir weiter und wollten beim gelben M nur wenige Kilometer hinter der Grenze etwas Essen, hängt dort an der geschlossenen Tür ein Schild „aus Coronagründen kann aktuell nicht im Restaurant gegessen, sondern nur der McDrive abgeholt werden“. Erneut: Wahnsinn! Nun gut, glücklicherweise war es nicht richtig kalt und da wir den ganzen Mittag/Abend nichts gegessen hatten, wollten wir auch nicht mehr weiter fahren. Also holten wir uns etwas im McDrive und aßen mit meinem Autodach als Tisch, was dann immerhin recht schnell ging, weil es mit der Zeit dann doch frisch wurde. Also machten wir uns dann weiter in Richtung Heimat und mit einer Pinkelpause und einem durchweg schlafenden Snicki erreichte ich Kleinostheim gegen 2 Uhr. Wir verabschiedeten uns nur kurz voneinander, denn am morgigen Tag hatten wir ja wieder gemeinsame Pläne. Auch das letzte Stück fuhr ich noch recht gemütlich nachhause und stellte um etwa 2:45 Uhr mein Auto in unserem Hof ab.