Saison 2021/22
Eerste Divisie (2. Liga NL)
29. Spieltag

SolarUnie Stadion
(Helmond / NL)

Freitag, 04. März 2022 / 20:00 Uhr

Helmond Sport -
FC Eindhoven

1:2 (0:1)


Tore:
0:1 (16.) Charles-Andreas Brym
1:1 (81.) Jellert van Landschoot
1:2 (88.) Joey Sleegers

Gelbe Karten: Paul Fosu-Mensah (18.), Jarno Lion (67.) / Collin Seedorf (23.).
Schiedsrichter: Erwin Blank
Zuschauer: 2.839

 

 

Für heute hatte ich zwei Optionen, die reizvoll für mich waren. Entweder der FC Etzella Ettelbruck mit dem schönen Stadion "Centre Sportif du Deich" in der ersten luxemburgischen oder Helmond Sport in der zweiten niederländischen Liga. Da es sich aber bei Letzterem um das Derby gegen den FC Eindhoven handelte (beide Stadien trennen keine 20 Kilometer), war die Entscheidung dann doch recht schnell gefallen. Mal wieder scheiterte ich beim Bestellen eines Onlintickets, weil eben (wie fast immer in NL) ein inländisches Bankkonto zum Bezahlen nötig ist. Also schrieb ich Mittwochs mal wieder eine e-mail in unser Nachbarland mit der Bitte um Bezahlung per Kreditkarte oder Paypal. Dieses Mal übertrafen sich die eh zumeist positiv antwortenden Niederländer aber selbst, denn um 8:45 Uhr hatte ich meine Anfrage abgesendet und um 9:10 Uhr hatte ich bereits eine Rückmeldung in meinem Postfach, dass man mir am Spieltag ein Ticket hinterlegen würde und ich es dann mit Barzahlung abholen kann. Dankjewel!!!

In der vorherigen Nacht nach 543 Kilometer Fahrt erst um 2:25 Uhr aus Weißwasser vom ECN-Auswärtssieg nachhause gekommen, klingelte bereits um 6 Uhr wieder der Wecker. Ich wollte früh im Büro sein, um dementsprechend früh später dann auch ins Wochenende starten zu können. Um Punkt 13 Uhr fiel der Hammer und nach einem Mittagessen zuhause hatte ich noch 1-2 Dinge zu erledigen und machte mich dann gegen 15:15 Uhr auf dem Weg nach Helmond. Der Verkehr sah zur Abreise ganz gut aus, aber wie üblich an einem Freitag Nachmittag nahm dieser im Laufe der Zeit noch zu. Ich musste mal wieder durch Köln fahren, statt den äußeren Ring, weil Köln => Leverkusen mal wieder dicht war - wie immer also. Dennoch kam ich recht gut voran und verlor nur wenig Zeit auf mein Navi. Bei Venlo ging es über die Grenze und nur wenige Minuten später erreichte ich Helmond. Ich hatte mir eine Frituur ausgesucht, welche auf dem Weg Richtung Stadion lag, aber hier war alles überfüllt. Mittlerweile war es auch nur noch eine Stunde bis Anpfiff und ich musste noch mein Ticket abholen, deswegen entschied ich mich dagegen die nächste Frituur in vier Kilometer Entfernung anzusteuern und hoffte darauf im Stadion Fritten zu bekommen. Also dann direkter Weg zum Ground und als ich etwa 400-500 Meter entfernt parkte und aus dem Auto ausstieg, hörte ich bereits erste Gesänge. Verheißungsvoll machte ich mich also auf den kurzen Fußmarsch und nachdem ich von außen ein paar Fotos geschossen hatte, suchte ich die Büroräume auf und hier funktionierte alles schnell, reibungslos und vollkommen unkompliziert. Ruckzuck hatte ich mein Ticket in der Hand und betrat den Ground, wo die Fans der Gastgeber gerade ihren Block vorbereiteten. Ich machte im noch recht leeren Stadion meine Fotos und gönnte mir dann ein verdientes Bier, bekam aber leider keine Fritten, sondern nur einen läppischen Hamburger bzw. ein Stück Fleisch mit einem ungetoasteten Hamburger-Brötchen. Nun ja, hauptsache ich hatte etwas im Magen und konnte mich erstmal auf das wesentliche, das Spiel und dem Drumherum, konzentrieren.

Ich setzte mich dann auf meinen Sitzplatz und schaute wie sich das Stadion und die beiden Fanblöcke nach und nach sehr ordentlich füllten. Pünktlich zum Einlauf der beiden Mannschaften präsentierten dann die jeweiligen Blöcke eine ganz ordentliche Pyro-Show. Nach Anpfiff besserte sich auch die Stimmung, welche sich dann im Verlauf des Spiels auf einem sehr ordentlichen (aber nicht überragenden) Niveau einpendelte. Dennoch war es mal wieder sehr schön das zweite Wochenende in Folge volle Fanblöcke mit viel Singsang zu erleben und so war ich schon recht früh vom Drumherum überzeugt. Sportlich auf dem Rasen wurde uns ein eher überschaubares Niveau angeboten und obwohl die Rollen klar verteilt waren (Tabellenletzter gegen Tabellenvierter mit noch Chancen auf den direkten Aufstiegsplatz) waren die Gäste zwar spielerisch überlegen, aber es war jetzt nicht so, dass man dieses Spiel dominierte. Alles in allem war der Pausenstand von 0-1 wohl aber als durchaus gerecht anzusehen, war so mein Gefühl.

Nach dem Seitenwechsel waren es aber plötzlich die Gastgeber, die mehr vom Spiel hatten und sich auch die ein oder andere kleine Chance erspielten. Es dauerte bis zur 81. Minute, bis „endlich“ der Ausgleich fiel und es folgte ein herrlich lauter und euphorischer Jubel inkl. der nächsten Pyro-Show (die gab es bereits beim 0-1 in der ersten Halbzeit auch zu sehen). Die Spieler Helmonds waren wohl von dieser plötzlichen Euphorie so angesteckt, dass man fortan zu sehr auf Sieg spielen wollte und zwei Minuten vor Schluss ins offene Messer rannte. Der FCE erzielte das 1-2 und die jubelnden Spieler erhielt Bierduschen von geschätzt 50 fliegenden Bechern. Diese späte Führung ließ man sich nicht mehr nehmen und konnte nach Abpfiff des gut leitenden Schiedsrichters mit den eigenen Fans den Derbysieg gebührend feiern – wie sollte es auch anders sein? Mit Pyro natürlich!

Ich ließ es nach Spielende ruhiger angehen und während sich die Gäste-Spieler nach der Feierei in die Kabine verzogen hatten, kamen einige Jungs des Heim-Teams noch zu unserer Tribüne und redeten mit Angehörigen und Freunden. Ich schlenderte dann in Richtung Auto mit einem kleinen Grinsen, es war sicherlich nicht das größte Derby aller Zeiten und auch keine mega überragende Sache, aber nach den zwei Jahren mit vielen Zuschauer-Ausschlüssen und –Beschränkungen tat dieses einfach mal wieder gut. Gegen 22:15 Uhr startete ich meinen Motor und machte mich auf dem Heimweg. Am ersten Autobahn-Rastplatz schnell einen Kaffee gezogen und noch einen Croissant gekauft, musste ich kurz vor Köln den zweiten und am Rasthof Siegerland-West sogar noch einen dritten Kaffee zu mir nehmen. Äußerst ungewöhnlich für mich auf nur 320 Kilometer so viele Pausen zu machen, aber es machte sich extrem bemerkbar, dass ich in der vorherigen Nacht nur etwa drei Stunden Schlaf bekommen hatte. Gerade die letzten Kilometer hatte ich noch ordentlich zu kämpfen, aber ich tankte in Staden noch schnell voll und war dann gegen 2:15 Uhr komplett zuhause und einfach nur happy, als ich mich in mein Bett fallen lassen konnte.