Saison 2021/22
Extraliga (1. Liga TCH)
38. Spieltag

Rocknet Arena

(Chomutov / TCH)

Dienstag, 04. Januar 2022 / 18:00 Uhr

HC Rytiri Kladno - PSG Berani Zlin
1:3 (0:1/1:0/0:2)


Tore:

0:1 (16:05) Patrik Zabusovs (Radek Veselý)
1:1 (33:23) Tomás Plekanec (Marek Baránek, Jaromir Jágr/5-4)
1:2 (55:25) Jakub Ferenc
1:3 (56:19) Stepán Prysara (Zdenek Okál)

Strafen: KLA: 8 / ZLN: 8 + 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe (Martin Novotný)
Torhüter: KLA: Landon Bow (58:45) und David Stahl (1:15) / ZLN: Libor Kasík (60:00)
Schüsse: KLA: 37 (9/18/10) / ZLN: 29 (14/6/9)
Schiedsrichter: Antonin Jerábek und Roman Mrkva
Zuschauer: 1.000 (coronabedingt ausverkauft)

 

Zu Teil 1 des Berichts => KLICK!

 

Um 2:30 Uhr etwa eingepennt, klingelte um 9:30 Uhr der Wecker, so dass ich mich gaaanz gemütlich fertig machen konnte. Knapp eine Stunde später verließ ich dann die Pension in Ústi nad Labem und wollte eigentlich in der Stadt mein Frühstück zu mir nehmen. Allerdings waren bei Bäckereien keine Parkplätze frei und bei Nieselregen hatte ich keine Lust ein wenig zu laufen. Also fuhr ihr erst mal aus Ústi nad Labem raus, um ein paar Orte weiter in einem Supermarkt inklusive Metzgerei einen halben Kringel Fleischwurst mit drei kleinen Croissants kaufte und dieses in meinem Auto zu mir nahm. Mittlerweile hatte der Regen auch aufgehört und ich fuhr weiter zur Bobrí souteska, der Bierberbachschlucht, wo zwei kleine Wasserfälle sein würden. Nach dem ganzen Regen die letzten Tage sicherlich nicht die beste Idee von mir, denn der Waldweg dorthin war über 400 Meter unfassbar matschig, steil und rutschig. Am Ende kam ich auch nur zum ersten, kleineren Wasserfall, denn der Weg zum Zweiten war von einer Megapfütze überflutet und es lagen auch einige umgestürzte Bäume im Weg. Nun ja, Wille war da ;-) Danach fuhr ich weiter auf den Berg Vysoký Ostrý, von welchem man gute Aussicht auf Ústi haben sollte - Nebel und nichts zu sehen! Nun gut, meine Sightseeingtour durch Nordböhmen war nicht wirklich erfolgreich, aber auf meinem weiteren Weg konnte ich noch schnell ein paar Fotos von Hrad Hazmburk (der Hasenburg) machen und nachdem ich vollgetankt hatte, fuhr ich weiter nach Chomutov, wo ich gegen 16:30 Uhr ankam.

Hier in Chomutov in der Rocknet Arena trägt das Team aus Kladno seine Heimspiele der diesjährigen Extraliga-Saison aus, da die heimische CEZ Arena umgebaut wird. Zwischen beiden Stadien liegen knapp eine Stunde Fahrt (etwa 75 km), was natürlich einiges an Belastung für die Fanszene von Rytiri bedeutete. Ich parkte und telefonierte erst noch mal einige Minuten mit Asche, weil wir für die nächsten Tage noch ein paar Pläne hatten. Gegen 17:10 Uhr machte ich mich in die Arena, wo ich mir erst eine Klobasa zum Abendessen mit einem Radegast Pivo gönnte. Als ich dann den Innenraum betrat, war das Warmup schon lange am laufen und zwar so lange, dass ich Jaromir Jagr nur ganz kurz sah und dieser sich dann unmittelbar nach meinem Eintreffen sein aufwärmen beendete. Ich schoss schnell meine Fotos und setzte mich auf meinen Platz zwischen Mittel- und blauer Linie, der mich schlappe 200 Kronen (ca. 8,15 Euro) gekostet hatte. Es dauerte auch nicht lange bis zum Eröffnungsbully.

Bereits Tage zuvor wurde viel Werbung für dieses Spiel gemacht, denn es spielte der Vorletzte gegen den Letzten. Aufgrund der Corona-Situation gab es in der letzten Saison nur einen Auf- und keine Absteiger, so dass es dieses Saison 15 Teams in der Extraliga waren und der Letzte nach der Saison direkt absteigen wird, während der Vorletzte in einer Abstiegsrunde mit Zweitligisten noch die Chance auf den Klassenerhalt hat. Kladno stand sechs Punkte vor Zlin, hat schon 17 Punkte Rückstand auf den Drittletzten, so dass ziemlich klar erscheint, dass diese beiden Teams am Saisonende die Plätze 14 und 15 unter sich ausmachen werden. Das Spiel war am Ende mit 1.000 Zuschauern ausverkauft und unter ihnen befanden sich auch acht Gäste-Fans sichtbar im Gästeblock plus etwa 30 weitere, die sich irgendwo auf den Tribünen verteilten und nur bei Toren der Gäste zu erkennen gaben - dennoch Respekt für 400 Kilometer unter der Woche anzureisen, sofern sie denn aus Zlin kamen.

Kladno schien die Wichtigkeit des Spiels begriffen zu haben, denn man startete gut und war das klar aktivere Team. Dennoch wussten auch die Gäste immer mal Nadelstiche setzen und und einer dieser bedeutete Ende des ersten Abschnittes das 0-1. Im zweiten Drittel erhöhte Kladno noch mal die Schlagzahl, aber dennoch bedurfte es einem Powerplay, dass man in der 34. Minute den Ausgleich erzielen konnte. Torschütze war Tomás Plekanec (39 Jahre alt, 1.095 NHL-Spiele, 661 NHL-Scorerpunkte, 11x WM-Teilnehmer, 2x Teilnehmer olympische Spiele) auf Vorlage von Eishockey-Legende Jaromir Jágr (wird in sechs Wochen 50 Jahre alt, 1.941 NHL-Spiele, 2.122 NHL-Scorerpunkte (zweitbester Scorer aller Zeiten), 5x Olympia-Teilnehmer, und und und...). Fun Fact: Im November 2017 hab ich das letzte von Jagrs 844 NHL-Treffern (inkl. Play-offs) in Calgary gesehen, kurz darauf wechselte er zurück zu seinem Heimat-Team nach Kladno. Mit diesem Unentschieden ging es in die zweite Pause und auch im letzten Drittel war Kladno optisch überlegen und bekam sogar nach 43 Minuten eine fünf minütige Überzahl zugesprochen. Allerdings leistete man sich in diesem Powerplay zwei eigene Strafen, so dass die große Chance verpuffte, hier das Spiel auf seine Seite zu reißen. Knapp 4:30 Minuten vor dem Ende kam dann ein Verteidiger der Gäste frei zum Schuss und traf zur Führung für Zlin. Wie wichtig dieses Spiel war, sah man am ausgelassenen Jubel der Spieler auf der Bank. Keine 60 Sekunden später erhöhte man gar auf 1-3 und ein Aufbäumen von Kladno konnte nicht stattfinden, da man sich in der 57. Minute erneut eine Strafzeit zur dämlichsten Zeit leistete und so hatten Zlin keine Mühe das 1-3 nachhause zu fahren, was dann auch mit den Gästefans entsprechend gefeiert wurde.

Nach dem Spiel hatte ich noch das Ziel ein Foto mit Jágr zu ergattern, was mir tatsächlich auch gelang. Sichtlich angepisst hatte er aber keine Lust mir danach noch eine Playercard zu signieren und ging wortlos weiter. Dennoch trotzdem Danke für das Foto, Legende! Hoch erfreut machte ich mich danach noch schnell an eine Tanke einen Kaffe zu kaufen und mich dann auf den Weg die 441 Kilometer nachhause hinter mich zu bringen. Nach etwa einer Stunde Fahrt kam ich bei Chemnitz endlich auf die A4 und wollte eigentlich trotz größtenteils regnerischem Wetter durchschießen, aber bei Bad Hersfeld brauchte ich dennoch einen Pinkelpause, die im Zeitrahmen einen Formel 1 Boxenstopps abgehalten wurde. In Hungen wurde aufgrund des "günstigen" Preis für den Sprit noch mal voll getankt und gegen 2:15 Uhr war ich dann auch schon komplett zuhause.